...über mein Studium der Beikost Einführung....
Hallo ihr!
Wir haben zur Zeit keine Haushälterin mehr, daher ist mein Zeitfenster zum Schreiben ziemlich eingeschränkt. Wie machen das bloß andere Mütter? Mann, Baby, Haushalt und dann auch noch qualitytime für sich selbst!? Fast unmöglich....
Seit inzwischen schon zwei Wochen kennt Lotta nun auch etwas Anderes als Muttermilch. Ich war eigentlich fest entschlossen ein halbes Jahr voll zu stillen und dann standardmäßig mit der Beikost, dem Karottenbrei, zu starten.
Irgendwie passt es dann aber doch nicht so richtig zu uns. Ich hab ja ziemlich hart gekämpft, um zu stillen. Nach dem ganzen Abpumpen und dann auch noch Tabletten nehmen hatte es sich ganz gut eingestellt. Die Rockerbraut ist mit meiner Milch tagsüber ausgekommen und abends brauchte sie dann eben eine Flasche Pre. War für mich dann völlig ok. Eine Flasche ist keine Flasche.... Einmal in der Woche wird Lotta dann an die Kofferwaage gehängt, um ihr Gewicht im Auge zu behalten. Hat natürlich auch nicht gepasst.... Mal hat sie ihr Gewicht gehalten, dann sogar abgenommen und eine Woche später über 300 Gramm zugenommen. Ich hab versucht mich damit nicht so verrückt zu machen. Sie ist ist ein fröhliches Kind, das sich gut entwickelt und auch die Kinderärztin war zufrieden, also... Was soll's.
Wenn man so durchs Netz surft, macht das irre.....
Was die Reifezeichen angeht, findet man jede Menge "Vorschläge". Alles erfüllte Lotta noch nicht. Keine Ahnung... Zähne... Es gibt Kinder die werden schon mit einem Zahn geboren... Die dürfen ja auch nicht von Anfang an Beikost futtern, andere hingegen bekommen ihren ersten Zahn mit fast einem Jahr....
Nach dem Essen der Eltern schnappen.... Ja... Lotta will alles haben, was ich in der Hand habe, ich glaube nicht, dass das bedeutet, dass sie Essen braucht.
Das Geburtsgewicht verdoppeln. Hm... Was mein Kind angeht, ist eher mit der Verdopplung ihrer Größe zu rechnen..... Je mehr man sich mit dem Thema beschäftigt, desto undurchsichtiger wird die Nummer.
Ich hab mich da im Großen und Ganzen an die Beikost-Beratung meiner Hebamme gehalten. Die Rockerbraut kann inzwischen mit wenig Unterstützung des Beckens aufrecht sitzen, sie rollt sich auf die Seite, sie kann alles, was sie in ihre "Grabbelfinger" bekommt zum Mund führen, sie hält den Kopf sicher und meines Erachtens ist auch der Zungenstoßreflex inzwischen deutlich abgeschwächter. Das alles hat mir persönlich gereicht um Lotta zumindest mal was anderes als Muttermilch anzubieten.
Weiter ging es mit der Frage:
Womit anfangen?
Der deutsche Klassiker.... Karotte, später dazu Kartoffel und Fleisch. Statt Möhre ginge auch Kürbis oder Pastinake. Was um Himmels Willen ist denn bitte Pastinake? Ich glaub nicht, dass ich sowas je schon gegessen hätte! Ich musste das Gemüse erstmal googeln, weil ich keinen blassen Schimmer habe, wie das überhaupt aussieht... Saisonales Gemüse sollte bevorzugt werden. Aha... Was das Thema Fleisch angeht, wurde bei uns zu Hause noch kein endgültiger Entschluss getroffen. Ich selbst bin Vegetarier, Dennis hingehen besteht täglich darauf Fleisch essen zu müssen. Letztlich soll Lotta das später selbst entscheiden, aber wenn es nach mir geht, fände ich vegan im ersten Lebensjahr noch irgendwie am Humansten. Ich halte ja grundsätzlich nicht so viel von tierischen Produkten und bin mir da auch nicht sicher, ob so ein winziger Körper tatsächlich irgendwas von einer anderen Spezies benötigt.
Dann scheint die Uhrzeit, also welche Mahlzeit zuerst ersetzt werden sollte, offensichtlich ebenfalls eine tragende Rolle zu spielen. Laut Standard wird mittags mit Brei angefangen, damit die evtl. auftretenden Bauchschmerzen nicht in die Nacht fallen. Ist ein gutes Argument, aber da Lotta zur Zeit erst immer um 23 Uhr tatsächlich schlafen geht (dürfte von mir auch auch früher sein... So ist es ja nicht.... Dafür schläft sie aber auch bis 9 Uhr, also will ich mich nicht beschweren...), sollte das “Gröbste" bis dahin auch verdaut sein.
Worüber man sich dann auch noch Gedanken machen muss, ist die Frage: Wie bekommt das Baby Nahrung?
Brei oder Baby-led Weaning, also Beikost nach Bedarf? Prinzipiell scheint es mir schon irgendwie natürlich, wenn Lotta sich das nimmt, wozu sie Lust hat, andererseits kann ich mir durchaus vorstellen, dass sie sich dann eher einseitig ernährt. Bei meiner Nichte bin ich mir ziemlich sicher, dass sie sich ausschließlich von süßen Speisen, also Obst & Co. ernährt hätte, wenn man ihr nur das angeboten hätte, was sie möchte. So wird es bei uns auch in Zukunft nicht sein.
"Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt".
Kennen wir wahrscheinlich alle. Das Leben funktioniert nunmal auf Dauer nicht so, dass ich für jedes Familienmitglied extra koche. Ich vegetarisch, Dennis mit Fleisch und Lotta mag nur eine Handvoll Lebensmittel, die ich zubereiten darf? Ich weiß nicht... Klar, unser Kind wird nicht verhungern müssen, wenn es mal was gibt, was sie nicht mag oder wenig kindgerecht ist, wie Sushi oder so, aber ich bin einfach nicht so die begeisterte Köchin. Ich hab schlichtweg keine Zeit und Muße drei Gerichte täglich zu kredenzen. Hinzu kommt, dass man mit der Methode so schnell keine Stillmahlzeit ersetzt, denn satt scheinen die Kinder dann immer erst tatsächlich an der Brust zu werden. Hilfe.... Also ne.... Ich stille ja wirklich sehr gerne, aber irgendwann möchte ich meinen Körper auch wieder für mich haben und entspannt für ein paar Stunden das Haus verlassen können.
Soll man Allergenen eigentlich aus dem Weg gehen oder nicht!?
Fragen über Fragen. Meine Güte.... Das ist ja echt eine Wissenschaft für sich. Mir war gar nicht klar, was das mit dem Grundbedürfnis Essen alles auf sich hat.
Ich hab mich dazu entschlossen einfach freestyle zu machen. Unsere Tochter wird uns schon auf ihre Art und Weise sagen, ob das so ok ist oder eben nicht. Ist mir zu kompliziert es "richtig" machen zu wollen.
Somit hab ich mit 4½ Monaten einfach beschlossen Lotta Nahrung anzubieten. Sie wird schon wissen, ob sie essen möchte.
Ich bereitete den Klassiker vor. Bio-Karotten mit etwas Öl (damit die Vitamine aufgenommen werden) und Wasser kochen, dann pürieren. Auf Bio-Produkte lege ich schon großen Wert. Gilt auch für die Lebensmittel, die wir beiden Erwachsenen zu uns nehmen. Ein Stück weich gekochte Möhre ließ ich ganz, um Lotta die Option zu geben das Gemüse selbst zu essen.
Ich klemmte die Rockerbraut mit Handtüchern in dem Hochstuhl fest.
Der Versuch mit dem selbst essen scheiterte kläglich. Lotta führte die weich gekochte Karotte zum Mund und als die Geschmacksnerven ihre Dienste taten wurde das Gemüse postwendend fallen gelassen. Lotta verzog das Gesicht. Schien nicht so ihr Fall zu sein.... Mit dem Brei hatte ich ähnlichen Erfolg. Der Karottenmus landete umgehend auf dem Lätzchen. Keine Chance. Lotta schüttelte sich und machte eine angewiderte Grimasse. Na toll... Da hatte Mutti vorsorglich gleich schon mehr gekocht und einfrieren wollen und nun dieses Dilemma! Was soll's.... Vielleicht war sie noch nicht so weit....
Zwei Tage später fragte ich die PEKiP- Ulrike, ob das nun ein deutliches Zeichen dessen war, dass unsere Tochter noch nicht essen möchte. Nein...
Sie schlug vor, dass ich der Rockerbraut einfach noch etwas Anderes anbieten soll, falls das Lotta auch nicht gefällt, soll ich einfach noch mal 3 Wochen bis zum nächsten Versuch warten. Klang mir gut nachvollziehbar. Gut, dass es schon Bio-Kürbis zu kaufen gab. "Pastinake" gibt es ja grad nicht, hat "keine Saison".... Also ließ ich erneut meinen "Kochkünsten" freien Lauf und kochte den geschnippelten Kürbis.
Damit hatten wir deutlich größeren Erfolg. Das meiste des Breis landete auf dem Lätzchen, Lotta schmierte das orangene Zeug vom Mund auf die Finger und dann überall in Reichweite hin. Ihre Tischmanieren lassen noch deutlich zu wünschen übrig. Da ist erziehungstechnisch noch ganz viel Luft nach oben. Naja... Auf jeden Fall landete auch etwas von dem Brei in Babys Magen. Dieses mal so ganz ohne Ekel. Na geht doch! Von Bauchweh auch keine Spur.
Übrigens.... Die Rockerbraut isst ihren Brei am Abend. Das ist einfach zur Zeit die einzige einigermaßen feste Essenzeit bei uns. Tagsüber ist es täglich unterschiedlich wer wann isst. Zum Abendessen ist es bei uns gesellig, da kann die kleine "Essensmatscherin" ruhig mit am Tisch sitzen. Will sie sowieso....
Seitdem hat sich die Vielfalt der Nahrungsmittel deutlich vergrößert. Der Brei entsteht inzwischen aus Kürbis, Zucchini und Kartoffeln.
Was die Vermeidung der Allergene angeht, halte ich nicht so viel davon. Ob sie nun allergisch ist oder nicht... Ich kann mir nicht vorstellen, dass Allergien ausgelöst werden, wenn man vor dem 6. Monat irgendwas isst. Klingt mir nicht so logisch. Logisch klingt für mich eher, dass man den Lebensmitteln nicht aus dem Weg gehen sollte, dafür aber "klein anfängt". Für Lotta bedeutet das, dass sie eigentlich alles probieren darf. Also hat unsere Tochter bereits vor vollendetem 5. Lebensmonat an einer Erdbeere, Melone, Gurke, Paprika und was ich sonst so in der Küche gefunden habe lutschen dürfen. Ich bezeichne das einfach als "Nahrungsmittelverkostung in homöopathischer Dosis". Hat ihr bis jetzt nicht geschadet.
Natürlich gibt es da Tabus! Gewürze.... Kein Zucker und kein Salz im ersten Lebensjahr. Das gleiche gilt für Honig- lebensgefährlich! Rote Beete, Fenchel und bereits erwärmter Spinat fallen ebenfalls von der Speisekarte. Weit gereiste Früchte sind aufgrund der Belastung auch eher zu vermeiden, aber sonst.... Wird sich alles irgendwie zeigen. Wir sind da entspannt.
Nächste Woche berichte ich dann noch von Lottas erstem Festival.... Jetzt muss ich aber erstmal zusehen, dass ich meinen Pflichten als Hausfrau nachkomme...
Ciao bis nächste Woche,
Andrea
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