Mein Körper beginnt weicher und instabiler zu werden und die Stillbeziehung mit der Nusstorte verändert sich.
So viel zur Frühlingsvorfreude. Wir versinken hier gerade im Schneechaos. Total schön, aber Mitte März irgendwie fehl am Platz. Ich war gerade am überlegen ob und was ich im Garten an Gemüse pflanzen will. Und da wir krank sind können wir das nichtmal richtig auskosten. Ich wäre so gerne Schlitten gefahren.
Die Nusstorte ist ja am letzten Wochenende krank geworden und steckt nun in den Endzügen der Genesung. Das Fieber ist weg, der Husten wandert nach oben, aber die Nase ist noch total dicht.
Scheinbar hat die Krankheit aber eine weitere Entwicklung angeschoben. Nachdem das Fieber und drei intensive Mamatage vorbei sind, scheint die Nusstorte etwas gegen mich zu haben. Er will ständig zu Oma/Opa/Papa. Mich haut er, brüllt an, fordert, ist stinkig, sucht Streit. Ich verbuche es einfach Mal als natürlichen Abnabelungsprozess, der uns im Hinblick auf das Augustbaby natürlich passend ist. Gut finden tue ich es trotzdem nicht. Ich will mein Kuschelbaby zurück, dem Mama über alles ging!
Die Vermutung hat sich am Wochenende bestätigt. Er will plötzlich alles von und mit Papa machen. Außer schlafen und kuscheln und raufen. Das muss Mama weiter machen.
Mich hat es jetzt auch erwischt. Meine Nebenhöhlen sind dicht und ich muss ständig niesen, was meinen Hals kaputt macht ... Da ich auch unschwanger eine große Freundin von der Naturheilkunde bin, stellt mich das zum Glück nicht vor eine große Herausforderung. Mit Lindenblütentee und -honig, Hustenbonbons, Erkältungs- und Engelwurzbalsam kränkel ich hier vor mich hin.
Die Schwangerschaft ist wieder eine Woche weiter. In der vergangenen Woche hat mein Becken begonnen weh zu tun. Ich hoffe das verfliegt wieder. Ich habe schon gemerkt, dass es weicher und instabiler wurde. Zum Wochenende tat es in der Steißregion aber zunehmend weh. Mal sehen wo das noch hinführt. Das geht dieses Mal echt früh los. Wenn es sich weiter verschlimmert, muss ich mir doch wieder einen Termin bei der Osteopathin holen. Das hat mir letztes Mal sehr geholfen!
Das Baby habe ich wieder gespürt. Das war schön! Immer noch nicht täglich, aber abends und in der Nacht scheint es (manchmal) aktivere Zeiten im vorderen Bereich zu haben, wo ich es spüren kann.
Ich habe Mal etwas rumgestöbert was jetzt im zweiten Drittel der Schwangerschaft so für potentiell mögliche Untersuchungen anstehen und welche wir davon wahrnehmen wollen. U.a. auf kidsgo habe ich dazu tolle Infos gefunden. Sogar mit neueren Erkenntnissen und Empfehlungen. Auch, dass eben nicht abschließend geklärt ist, ob Ultraschalluntersuchungen dem ungeborenen Kind schaden oder nicht. Das hat mich positiv überrascht.
Das Stillen nähert sich jetzt doch langsam dem Ende. Meine Brüste sind immer noch sehr berührungsempfindlich und beim Andocken tut es sehr weh. Ich bin mir nicht sicher, ob die Nusstorte nun mit plötzlich fast vollständigem Gebiss (er hatte bis kurz vor seinem 2. Geburtstag wirklich nur sechs Zähne, was für mich auch ein Indikator war, dass er das Stillen einfach noch braucht) die richtige Technik verlernt oder es so einfach nicht mehr kann? Jedenfalls versucht er sehr süß darauf zu achten - nur mit den Lippen, nicht mit den Zähnen und nickt sehr altklug dabei, wenn ich ihn daran erinnere.
Von alleine wacht er, außer natürlich letzte Nacht, nur noch 1-2x auf. Wenn er dann nach der Brust fragt, begnügt er sich meist mit dem Nein und schläft an mich gekuschelt wieder ein. Ein Glas Wasser habe ich auch am Bett stehen, nur für ihn. Ich sage ihm dann, wenn er trotzdem weiter nach der Brust fragt, er kann gerne Wasser trinken, wenn er Durst hat und mit mir Kuscheln, wenn er möchte. Das klappt ganz gut. Pure Verweigerung, kalter Entzug oder sowas könnte ich nicht. Ich schwimme da einfach mit, sehe das als Prozess an und passe es immer wieder so an, dass es uns beiden damit gut geht. So wird es eben immer etwas weniger. Denn letztendlich geht es, meiner Meinung nach, nur darum ob es mir und dem Kind damit gut geht. Alle anderen haben sich dem zu fügen und es zumindest schweigend hinzunehmen, wenn sie es schon nicht mehr befürworten. Leider werden besonders seit der Schwangerschaft die Stimmen um mich lauter, die ein Abstillen, nicht fordern, aber mir als logischen Punkt, der jetzt gekommen ist, nahe legen wollen. Das stört mich sehr und verunsichert mich auch, obwohl ich eigentlich sehr gefestigt bin in meiner Meinung. Ich merke aber auch, dass sich gerade viel in unserer Stillbeziehung verändert.
Ich will jetzt nur noch zum Einschlafen und manchmal zum Aufwachen stillen. Da weiß ich einfach noch nicht wie das ohne gehen soll, weil er sich von mir nicht anders ins Bett bringen lässt und abends wirklich nur Mama haben will. Und ganz ehrlich es funktioniert so einfach bombig. Ich mag so englische Wendungen nicht im deutschen, aber - never change a running system. Aber das wird sich ergeben. Das weiterschlafen klappt jetzt ja auch schon ohne Brust mit mir.
Abends und Mittags bekommt er die Zeitgrenze von einer halben Stunde im Vorfeld gesteckt. Ich sage ihm, dass wir danach gerne noch kuscheln können, aber mit Brust ist dann Schluss. Diese halbe Stunde ist meine neue magische Grenze. Danach entwickle ich eine komische innerliche Wut, gepaart mit Unbehagen und einem starken "ich will nicht mehr". Seit ich das für mich in den letzten Tagen klar bekommen habe, akzeptiert er das tatsächlich sehr gut. Manchmal mit etwas Gewimmer. Manchmal schläft er mittags dann tatsächlich nicht mehr weiter, oder wir kuscheln abends dann noch eine Stunde, weil er nicht schlafen kann. Deswegen wird er auch noch eine Weile bei uns im großen Bett schlafen und deswegen haben wir auch den Mittagsschlaf dahin verlegt. Er lässt mich zum Schlafen nämlich nicht mehr weg. Und ich passe zwar in sein 1,40 m Bett, aber für zwei bis drei Stunden ist mir das einfach zu unbequem. Mit meinen Beckenschmerzen muss ich jetzt auch gucken wie ich mich hinlege. Irgendwann schläft er schon in seinem Bett. Bis dahin möchte ich es auch bequem haben!
Letzte Nacht hat er viele schlechte Träume gehabt und direkt nach dem Aufwachen wieder nach der Brust gefragt. Da haben wir dann nochmal gestillt. Ich habe ihm gleich gesagt, 5 Minuten kannst du die Brust haben und dann ist Schluss. Er nickt wieder. Ich gucke auf die Uhr. Er genießt 5 Minuten stillen. Als diese um sind, erinnere ich ihn daran und sage ihm, dass er jetzt zum Schluss kommen muss. Er jammert erst kurz mit der Brust im Mund, lässt dann los und strahlt mich mit nem Milchtropfen am Kinn an "Schluss", sagt er.
Wie und wann wir wirklich garnicht mehr stillen, lasse ich uns offen. Auch, ob wir vor der Geburt des Babys ganz Abstillen. Ich lege mich auch nicht fest wie ich nach der Geburt verfahren will. Dafür gibt es zu viel was ich nicht vorhersehen kann. Ich habe versucht mich darüber schlau zu lesen, weil das für mich eine völlig neue Situation ist und mir aus meinem Umfeld hier niemand mit eigenen Erfahrungen helfen kann. Es wurde einfach nicht so lang gestillt. Aus den unterschiedlichsten Gründen. Was ich herausfinden konnte ist, dass jedes Kleinkind anders reagiert. Und auch jede Mutter. Und egal was man sich vorgenommen hat, es kann dann ganz anders kommen. Deswegen nehme ich mir hier nichts vor und lasse es auf mich zukommen. Vielleicht will ich die Nusstorte dann einfach nicht mehr stillen mit dem kleinen Baby dabei. Vielleicht will er dann auch nicht mehr. Oder er braucht es dann nochmal richtig. Wer weiß. Ich bin gespannt, wie es bei uns werden wird.
Wir waren jetzt die ganze Woche Zuhause. Ich habe gemerkt wie gut es mir getan hat die Zeit selbst einteilen zu können. Ich musste mittags nicht mehr schlafen. Das ausruhen mit der Nusstorte hat gereicht um durch den Tag zu kommen.
Wie das mit den Beckenschmerzen auf der Arbeit weitergeht bin ich gespannt. Übel ist mir trotzdem hin und wieder und kalt auch immer noch. Dienstag hatte ich einen totalen Heultag.
Ich merke jetzt, dass große Bewegungen nicht mehr so gut gehen. Im Auto weit nach hinten lehnen, um einen Keks zu reichen - da ziehts im Bauch. Einen schweren Korb tragen - da drängt der Beckenboden, aber abwärts. Was mich sehr erstaunt und freut ist, dass ich immerhin keine Pipiunfälle habe, trotz des ganzen Hustens, Niesens und Nase schnaubens der letzten Tage. Der Trick der Hebamme mit Beine über Kreuz im Stehen plus Beckenboden anspannen und leicht zur Seite gedreht über die Schulter Niesen/Husten etc. ist hier wieder Gold wert. Ich dachte echt mein Beckenboden würde stärker lädiert sein, weil ich auch einfach keine Zeit für regelmäßigen Sport finde.
Ich versuche jetzt immer kleine kurze Übungen über den Tag einzubauen. Ist besser als nix und sogar die Nusstorte kann schon ne eins a Brücke :D. Der Beckenboden muss schließlich noch ein paar Monate stärker werdenden Belastungen standhalten können. Auch für Rücken, Beine und die seitliche Bauchmuskulatur baue ich Übungen ein, damit die das Becken unterstützen können.
Damit schließe ich für diese Woche und hoffe, dass wir bald wieder alle gesund sind.
Bis nächste Woche,
Eure Anna
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kidsgo Tipp für die Vorsorge-Untersuchungen in der Schwangerschaft:
kidsgo Vorsorge-Check
Hier findest Du alle Untersuchungen, die in der Schwangerschaft gemacht werden und die, die gemacht werden könnten.
Du liest die Bewertung unserer hochkarätigen Experten: Herrn Prof. Dr. Sven Hildebrandt und Frau Dr. Ulrike Bös.
Du siehst, was für Ergebnisse die Untersuchungen bringen und ob irgendein Risiko von der Untersuchung ausgeht. Wer die Vorsorgemaßnahme durchführt und wann sie in der Schwangerschaft dran ist.
Und darin steht natürlich auch einiges zu den Ultraschall-Untersuchungen.
Alles Gute für dich und dein Baby.
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