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Baby-Tagebücher von Mary

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

3. Woche

Elli ist eine Raupe Nimmersatt...

Elli wächst und gedeiht und entwickelt sich langsam und kämpft mit Bauchweh und wir mit Emil.

Hallo ihr Lieben,

jetzt ist schon wieder Montag und ich hoffe, ich bekomme den Bericht fertig, solange die kleine Maus schläft. Es ist ja unfassbar, wie die Zeit mit Baby gleichzeitig zäh wie ein altes Kaugummi und dann doch schnell wie der Blitz vergeht.

Erst einmal liebe Andrea vielen Dank für deinen Kommentar! Ich lasse mich da auch gar nicht stressen, es ist halt wie es ist und klappt ja auch mit einer Seite pro Mahlzeit. Es ist aber echt erstaunlich, wer einem beim Stillen alles rein reden will.

Die vergangene Woche war etwas weniger entspannt als die davor. Elli hatte viel Bauchweh, ich muss tatsächlich ziemlich drauf achten was ich esse, auch wenn das ja angeblich alles nicht wirklich zusammen hängt, wenn man der Literatur so glauben mag. Ich vertrage ja aber selber z.B. Zwiebeln nicht so gut und habe auch immer schnell mit Blähungen zu kämpfen, das hat die Kleine wohl geerbt. Jedenfalls keinen Döner mehr für mich, auch nicht ohne Zwiebeln und auch kein Knoblauch. Seufz. Vielleicht habe ich ja Glück und Elli wird irgendwann noch mal robuster während meiner Stillzeit. Jedenfalls hat die Kleine sich gewaltig gequält und tat mir sehr leid, das war echt schlimm. Es hat natürlich auch fast gar nichts geholfen. Papa und ich haben abwechselnd Bauch gestreichelt und sind mit dem Beinchen Fahrrad gefahren, was aber immer nur kurz Erleichterung gebracht hat. Den Fliegergriff mochte sie meistens gar nicht, ein bisschen herum tragen war dann mal ok, aber insgesamt hat sie doch öfter geweint. Die Kleine hat ein sehr anstrengendes Organ, soviel ist mal klar... der arme Hund hat sich unter seinen Decken versteckt, um dem Lärm zu entgehen.

Ich habe gefühlt literweise Kümmel-Fenchel-Anis Tee getrunken um ihr zumindest etwas zu helfen, aber ob das was gebracht hat, keine Ahnung. Die Hebamme meint, das läge auch hauptsächlich am noch unreifen Darm, aber ich soll schon drauf achten, was ich esse. Dafür, wie mein armes Baby zu kämpfen hatte, hat sie sich aber tapfer geschlagen, ließ sich immer wieder beruhigen und hat auch nachts immer wieder geschlafen. Trotzdem hat sie dann in der Nacht gerade beim Anlegen auch immer gebrüllt, was schon an unseren Nerven etwas gezerrt hat. Besonders, wenn sie dann drei Schlucke trinkt und wieder weint, bin ich immer etwas geknickt und denke, jetzt tut ihr sozusagen auch noch die Milch weh, wie schrecklich!

Seit Mittwoch scheint sich die Lage mit dem Bauch etwas zu entspannen. Dafür wächst und entwickelt sie sich anscheinend doch schon deutlich. Freitag hat sie fast nur geschlafen und gestern habe ich sie nachmittags nicht mehr von der Brust bekommen, total schräg. Auch heute ist sie extrem oft hungrig und trinkt wie ein kleiner Weltmeister, meine kleine Raupe Nimmersatt! Ich hatte auch ernsthaft Angst vor der Nacht, aber dafür ging es dann doch.

Jedenfalls stützt sich Elli schon sehr lange auf den Armen ab und hält dabei den Kopf, die Hebamme war sehr erstaunt, und außerdem hat sie mich heute morgen immer angelächelt, wenn ich ihre Wange gestreichelt habe - total süß!

Elli ist aber auch ein richtiger Brocken geworden! Meine Milch ist wohl sehr nahrhaft. Sie wiegt schon 4,8 kg und ist 58 cm lang, hat also in drei Wochen seit Geburt 1 kg zugenommen und ist 4 cm gewachsen, das ist wohl sehr ordentlich. Sie bekommt richtig Speckfalten überall und sieht im Gesicht aus wie ein kleiner, niedlicher Buddha.

Die Nächte, tja. Grundsätzlich positiv ist, dass sie wohl so allmählich den Unterschied zwischen Tag und Nacht versteht. Sie hatte die ganze Woche trotz Bauchweh keine richtig wachen Phasen mehr nachts, schläft also nach dem Stillen immer ziemlich zügig wieder ein. Wickeln ist noch so eine Sache. Wenn ich schnell bin, klappt es, aber wenn ich gleich 2x wickeln muss, was häufiger vorkommt, ist sie erst mal ein bisschen wach. Aber auch das geht meist, wenn ich ihre Hand im Beistellbettchen halte, schläft sie wieder ein. Sie möchte nachts immer noch häufiger stillen als tagsüber, aber wir steigern uns langsam von 1,5 Std auf inzwischen teilweise schon 2,5 Std.

Nachts röchelt und schnarcht die Kleine leider immer sehr. Sie kämpft dann richtig mit der Luft, was ich immer sehr beunruhigend finde. Die Nase ist aber frei, die Hebamme meint, das wären Milchreste im Rachen und da sie sich noch nicht räuspern kann, ist das halt schwierig, aber nicht schlimm. Naja! Mir blutet mein Mutterherz, wenn die da so herum röchelt und sich quält. Meist schläft sie dabei aber einfach weiter. Da ich aber kein Auge zubekomme, bin ich dazu übergegangen, mir für einen Teil der Nacht Ohropax zu gönnen. Sobald sie etwas lauter quietscht höre ich das trotzdem, aber schrecke nicht mehr hoch, wenn sie so vor sich hin schnarcht.

Ansonsten, die Situation mit Emil hat mich dann doch jetzt wirklich Nerven gekostet. Mein schützender Hormoncocktail scheint aufgebraucht, die Nerven von Schatz liegen auch langsam blank und die Entthronung des Erstgeborenen zieht sich leider weiter. Es ist schwierig, da ein Mittelmaß zwischen Grenzen setzen und auf das Kind eingehen zu finden, da Emil sich leider hauptsächlich auf die Strategie verlegt, negative Aufmerksamkeit zu erregen. Er ist wegen jeder Kleinigkeit total beleidigt und bockig und ansonsten unglaublich nervig und anstrengend, weil er sich überhaupt nicht mehr alleine beschäftigen kann, jede Bitte ignoriert oder sich dann wieder selber wie ein Baby benimmt.

Ich kann tatsächlich nicht mehr und bin sehr froh, dass er jetzt wieder eine Woche bei seiner Mutter ist und ansonsten die Schule mit dem normalen, wöchentlichen Wechsel wieder anfängt. Ich denke, das wird ihm selber auch helfen, wenn er wieder die gewohnten Strukturen erlebt und aus der Situation Wochenbett hier mal wieder raus kommt.

Was haben wir noch erlebt? Wir waren wieder viel spazieren, das ist ja immer meine Energiequelle. Donnerstag kam mich eine Freundin besuchen und hat Sushi mitgebracht, das darf ich ja jetzt wieder, juhu! Und Samstag waren wir beim Stall. Elli hat alles im Tragetuch verschlafen, aber das Pferd hat vorsichtig geschnuppert und ganz große Augen bekommen, was da denn so herum quietscht. Total niedlich!

Ich hänge euch noch ein paar Fotos an und wünsche allen eine angenehme Woche!

Liebe Grüße,

Mary

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Dir alles Gute,

Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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Foto: Privat

 

Foto: Privat

 

Foto: Privat

 



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Kommentare von Lesern:

Gast02.09.2020 19:30

Ohne das mit dem Bauchweh kenne ich zu gut von meinen MÄusen. Was noch helfen könnte sind Kümmelzäpfchen und Bäuchleinsalbe. Alles Liebe für euch.

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In diesem Beitrag geht's um:

Bauchweh, Nächte, kleiner Buddha