Ich berichte von meinem fehlenden Alltag, Gebärmutterkrämpfen und dem ersten Baden.
Hallo ihr Lieben!
Die zweite Woche liegt schon seit einigen Tagen hinter uns (8.12. - 15.12) und ich möchte rückwirkend erzählen, was sich so ergeben hat. Ab morgen bin ich wieder ganz aktuell mit dem Tagebuch.
Wir haben immer noch nicht so richtig in den Alltag gefunden und ich habe seit der Geburt auch gar keinen Appetit und kein Durstgefühl mehr. Die Schmerzen im Wochenbett sind stärker als erwartet. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich Schmerzen grundsätzlich viel intensiver wahrnehme als normalerweise, meine Schwelle muss wirklich niedrig sein. Zwei Wochen nach dem Dammschnitt schaffe ich es immer noch nicht normal zu laufen - ich watsche von Zimmer zu Zimmer und auch das nur mit Gestöhne. Die Blutung ist gegen Ende dieser Woche endlich weniger geworden aber insgesamt musste ich fast ganze 2 Wochen mit Netzunterhosen und den gigantischen Binden klarkommen. Meine Weinerlichkeit geht mir mittlerweile echt auf die Nerven! Die Schmerzen und meine ganze Aufmerksamkeit, die ich der Kleinen widme (oha, Neugeborene hängen ja nur an der Brust/Flasche!) halten mich erfolgreich von jeglicher Hausarbeit und Nahrungsaufnahme fern. Wir liegen den ganzen Tag und die ganze Nacht nur im Bett. Dadurch, dass alles nun auf meinen Mann fällt (Renovierung immer noch, Nahrungsbeschaffung, Haushalt und Tiere) und ich auch kein Hungergefühl habe, habe ich das Essen und Trinken vernachlässigt, was ja besonders in der Stillzeit nicht gut ist. Aber irgendwie habe ich da nicht so richtig drauf geachtet.
Am Anfang der zweiten Woche hatten wir einen merkwürdigen Zwischenfall. Direkt nach dem Füttern der Kleinen (immer noch ausschließlich mit Brust) spürte ich einen Krampf in der Gebärmutter. Der Krampf wanderte dann hoch zur Brust und von dort aus strahlte er in den Rücken. Je länger der Krampf hielt, desto schwieriger fiel mir das Atmen und Sprechen. Bewegen konnte ich mich kaum. Ich habe direkt meine Hebamme angerufen und sie riet mir zu Paracetamol und beauftragte mich, meine Körpertemperatur zu messen. Ich nahm die Tablette, während mein Mann das Thermometer suchte. Als er es nach einiger Zeit immer noch nicht finden konnte (Ach, Männer...) stand ich auf, um es zu suchen und siehe da - es war, als würde der Schmerz an mir herunterrutschen, auf einmal war er weg, von einem Moment auf den anderen. Ich weiß, dass die Gebärmutter im Wochenbett krampft, während sie sich säubert und verkleinert aber dass der Schmerz in der Brust 'stecken bleibt', davon habe ich nichts gehört und das hat mich sehr erschrocken. Danach war aber alles wieder ok, als wäre nichts gewesen.
Meine süße kleine Rose hat sich seit Woche 1 nur im Aussehen verändert. Sie hat scheinbar etwas zugelegt, das merke ich auf dem Arm und in ihrem Gesichtchen, die Bäckchen sind schon richtig voll geworden. Ihre Augen sind etwas heller geworden und erinnern nicht mehr an schwarze Stecknadeln, wie bei der Geburt. Unglaublich diese Veränderungen von Tag zu Tag mitzuerleben. Sie ist auch weiterhin ziemlich ruhig und entspannt. Ich bin auch zum Glück in der priviligierten Position, ihr jedes Bedürfnis sofort befriedigen zu können. Meine volle Aufmerksamkeit gilt ihr.
Zu Beginn ihrer zweiten Lebenswoche (genau 7 Tage nach ihrer Geburt), haben wir sie zum ersten Mal gebadet. Im Krankenhaus wurde mir gesagt, dass wir am besten so lange wie möglich mit dem ersten Bad warten sollten, da die Kleine so noch vor all den neuen Bakterien geschützt ist. Mit dem ersten Bad wird die natürliche Schutzschicht der Haut, die so noch in der Gebärmutter entstanden ist, durchbrochen. So haben wir sie erst am 7. Tag gebadet und seitdem baden wir sie alle 3 Tage. Das reicht auch vollkommen und ich habe das Gefühl, das ist genau der richtige Zeitabstand für sie. Wir haben auch ein richtig schönes Ritual entwickelt: ich mache richtig schöne Klaviermusik an (soll immer dieselbe sein) und wir dimmen in der ganzen Wohnung das Licht. Ich füttere sie etwas an (ca 20 -30 Minuten), danach mache ich sie ggf. sauber und ziehe sie aus. In der Zwischenzeit bereitet mein Mann die kleine Wanne, Handtuch etc vor. Die Frauen in meiner Familie haben mir alle dazu geraten, meinem Mann eine bestimmte Aufgabe zuzuschreiben, die nur er übernimmt und wo ich nur helfen sollte. Die Mutter ist ja so meistens für alles zuständig und ist die Expertin bezüglich des Babys und der Mann kann sich da schnell machtlos fühlen. So habe ich meinen Mann gebeten, das Baden zu übernehmen, da ich Angst davor habe. Das stimmte auch, nur bin ich normalerweise ein Mensch, der nicht zugibt, wenn er vor etwas Angst hat sondern die Sachen anpackt. Doch hier schien es mir wichtig, ehrlich zu sein und die Zügel abzugeben, um dem Vater ein physisches Zeichen zu geben, wie wichtig er in seiner Rolle ist. Auf diese Weise hat er alles beim Baden übernommen, ich halte nur das Köpfchen und er macht und gibt Anweisungen. Rose ist beim Baden bisher auch sehr entspannt und hat kein einziges Mal geweint oder war beunruhigt. Auch für uns ist es durch das Ritual eine sehr angenehme Aufgabe :) Nach dem Baden wird die Kleine schön eingeölt und wir beide kriechen wieder zurück ins Bett. Beim Einschlafen macht sie die tollsten Gesichtsausdrücke - jedes Mal verdreht sie die Augen, während sie verschmitzt lächelt. Und mit diesem Lächeln schläft die Süße ein...
Ich wünsche euch viel Gesundheit und ganz liebe Grüße!
Eure Laura
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Dir alles Gute,
Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)
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