Wenn Naschen eine ganz neue Bedeutung bekommt und der innere Schweinehund in Wirklichkeit eine fiese Naschkatze ist.
Hallo ihr lieben,
nun bin ich also schon offiziell im achten Monat von zehn. Nicht mal mehr 11 Wochen trennen mich von meinem kleinen Menschenmädchen.
Meine Woche ist leider dieses Mal nicht so schön gestartet. Nachdem das Hochzeitswochenende noch so schön nachklang und nur noch fünf Wochen Arbeiten vor mir lagen, erhielt ich am Montag einen unerfreulichen Anruf von meiner Frauenarztpraxis.
Man teilte mir mit, dass mein einfacher Zuckertest vom Freitag negativ ausgefallen ist und mein Wert deutlich über dem Normwert lag! Der Wert soll 135 nicht übersteigen und bei mir waren es satte 175.
Ich wusste erst nicht so recht, was ich mit dem Ergebnis anfangen sollte und googelte mich so durchs Internet. Auch Christoph habe ich kurz auf Arbeit angerufen, um ihm von dem Ergebnis zu berichten.
Man machte ich mir Vorwürfe, denn unschuldig war ich definitiv nicht daran. Ich bin zwar nüchtern zu dem Test angetreten aber sonst aß ich Morgens gerne mal das eine oder andere Honigbrot, machte mir zum Spätfrühstück/-mittag Pfannkuchen mit Apfelmus und "gönnte" mir Nachmittags zusätzlich ein köstliches Stück Brownie aus dem Café nebenan. Und der obligatorische heiße Kakao am Morgen durfte bei mir auch nicht fehlen. Nun musste ich also noch einmal den großen Zuckertest machen, ich, die doch so gar nicht begeistert davon ist, drei Mal Blut mit einer riesigen großen Spritze abgenommen zu bekommen. Der Termin war für Freitag angesetzt.
Bis dahin versuchte ich nun die ganze Woche mal mit weniger bis gar keinen Zucker auszukommen. Und ich sag euch, ich hatte teilweise richtige Entzugserscheinungen, unglaublich. Morgens gab es keinen Kakao mehr, nur ungesüßten Tee. Zudem ersetzte ich das Honigbrot gegen ein Käse- oder Wurstbrot und versuchte weniger Butter drauf zu machen. Über den Tag hinweg versuchte ich statt zwei bis drei große Mahlzeiten am Tag fünf zu essen, indem ich zwischendurch einen Apfel oder eine Mandarine aß oder einige von diesen Reiswaffeln. Gerade am Nachmittag zur Kuchenzeit viel es mir besonders schwer zu widerstehen und mein Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Einmal musste ich mich beeilen den Bus zu bekommen und lief um mein Leben. Am Bus angekommen merkte ich wie unterzuckert ich war, denn mein Kreislauf ging mir leicht flöten und ich fing an zu zittern und zu schwitzen. Zum Glück hatte ich eine Mandarine in der Tasche und konnte mich innerhalb von 15 Minuten wieder berappeln.
Nun versuche ich also mit so wenig Süßen wie nur geht auszukommen und mehrere kleine Mahlzeiten am Tag zu mir zu nehmen. Nach drei Tagen hatte ich mich einigermaßen an die Umstellung gewöhnt.
Am Mittwoch fuhren Christoph und ich mal wieder in ein Babyfachgeschäft und schauten weiter nach Kinderzimmermöbeln. Leider gefiel uns auch dort nichts recht und so fuhren wir unvollendeter Dinge wieder nach Hause. Dann entdeckte Chris im Internet ein kleines Geschäft ganz in unserer Nähe, das genau eines der Kinderzimmer in ihrem Geschäft aufgebaut haben, das wir uns schon in dem Katalog aus dem zweiten Laden von letzter Woche ausgeguckt hatten. Er fuhr sofort los, mit dem Auftrag, wenn es gut aussieht und stabil wirkt, dann darf er es gerne von mir kaufen ;-). Ich konnte leider nicht mitfahren, da ich am Nachmittag noch einige Schüler zu unterrichten hatte. Er rief mich direkt aus dem Geschäft an und berichtete mir, dass sogar der Preis unter dem lege, den wir schon zusammengerechnet hatten und so schlug er zu. Nun dürfen wir 6-7 Wochen warten und bekommen dann kurz vor Weihnachten endlich unser ersehntes Babyzimmer. Mit meinem Nestchen geht es auch stetig voran, ich schaffe jede Woche ein Teil zu nähen und es sind nun schon vier von neun Teilen fertig.
Am Freitag hatte ich dann den großen Zuckertest. Ich durfte seit dem Vorabend nicht mehr essen, nur noch Wasser oder Tee trinken.
Um 8.30 Uhr stand ich pünktlich vor der Praxis der Diabetologin. Zuerst wurde natürlich der Nüchternwert per Blutabnahme ermittelt. Dann durfte ich die Zuckerlösung trinken und musste mich für eine Stunde möglichst ruhig verhalten. Zum Glück gab es in der Praxis sehr bequeme Liegestühle, mit Fußhocker, sodass man es sich gemütlich machen konnte. Ich hatte mir extra dafür ein Hörbuch mitgenommen. Nach einer Stunde wurde mir dann wieder Blut abgenommen. Nun hieß es wieder eine Stunde ausharren. Wieder eine Stunde später wurde zum letzten Mal Blut abgenommen und ich bekam mein Ergebnis. Und was soll ich sagen? Die Werte waren zum Glück deutlich unter den Normwerten. Das bedeutete für mich und mein Cupcake, dass ich keine Schwagerschaftsdiabetis habe. Die Ärztin konnte sich das falsche Ergebnis beim ersten Zuckertest auch nicht so recht erklären. Am Abend vor dem kleinen Zuckertest war eine Freundin bei mir und wir haben einen netten Mädelsabend verbracht. Dort gab es auch Chips und Schokolade. Vielleicht hat das ja den Wert am nächsten Morgen verfälscht? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall ist mir ein riesen Stein vom Herzen gefallen und es soll mir eine Lehre sein, nicht mehr so viel Zucker zu essen, tut dann ja auch der Figur gut und natürlich meinem kleinen Mädchen. Jede Süßigkeit, die ich mir jetzt gönne, ist wirklich ein ganz neues Geschmackserlebnis für mich, denn Süßes ist wirklich, wirklich süß :D
Ich wünsche euch eine schöne, warme erste Novemberwoche. Wir hören nächste Woche wieder voneinander. Am Mittwoch habe ich die erste Stunde von meinem Geburtsvorbereitungskurs, da freu ich mich schon drauf.
Eure Ida
Bisher wurden noch keine Kommentare abgegeben.