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Baby-Tagebücher von Eleonore

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

21. Woche

Babytrage, du bist meine Rettung

Auch wenn er oft zufrieden spielt, ohne die Trage, ginge vieles nicht. Peter isst wirklich, ich habe Beweise gesehen...

Seit letzter Woche wird wieder nachts viel erzählt. Deshalb schläft Peter wieder in seinem Beistellbett. Ich vermisse ihn dann zwar irgendwie ganz doll, aber dann kann ich wenigstens wieder schlafen und er schläft auch schneller wieder ein.
Abends ist er bisher eigentlich immer an meiner Brust eingeschlafen. Doch auch da hat er jetzt oft den Drang gehabt, zu erzählen und so habe ich ihm oft den Schnuller gegeben und noch ein bisschen herum geräumt. Meist ist er dann schnell eingeschlafen, so dass ich mich nun sogar traue, ihn nach dem Stillen, bei offener Zimmertüre, in seinem Beistellbett alleine zu lassen. In der Regel ist er dann schnell eingeschlafen. Wie es mir damit geht? Beides, froh und wehmütig zugleich. Wenn ich zu sentimental werde, denke ich daran, dass bestimmt schon ganz bald wieder eine andere Phase kommt und dann kann ich es genießen.

Tagsüber hat er, wie immer, ein auf und ab, mal liegt er viel und spielt, dann wieder ist die Trage unser bester Freund. Ohne die Trage würde ich nichts mehr hinkriegen an manchen Tagen. Das mit der afrikanischen Trageweise habe ich noch ein paar Mal versucht, aber immer noch nicht so hin bekommen, dass ich mich traue, ihn wirklich so zu tragen und dabei andere Sachen zu machen. Mit meinem Tragetuch muss ich vielleicht auch noch mal versuchen ihn auf den Rücken zu binden. Das fand ich nämlich auch richtig schwierig. Dabei weiß ich aber, dass, wenn ich viel trage, sollte ich das Tragetuch nehmen und nicht die Trage. Das ist besser, solange er noch so jung ist.

Leute, die mich gut kennen, wissen, dass ich Kinderwagen sammle. Also, ich habe mehr, als ich brauche. Ich finde ja, ich brauche sie alle, aber eben zu verschiedenen Anlässen, verschiedene Wagen. Einen Kleinen fürs Auto, einen für Feld-Wald-Wiesen-Gebrauch. Einen mit großem Einkaufskorb drunter und am liebsten alles mit der Möglichkeit, dass Peter mich ansehen kann. Ach ja und gut gefedert soll das ganze sein und leicht und schmal und.... ihr merkt schon, dass das nicht mit einem Kinderwagen abzudecken ist. Nun will eine Freundin unbedingt den einen Wagen von mir abkaufen. Ich habe auch schon ja gesagt. Und habe mir gleich wieder so einen (gebrauchten) ausgesucht. Nur, dass er leuchtend rot, anstatt schwarz ist. Mal sehen, wie lange ich damit zufrieden bin, denn irgendwie habe ich Bammel, dass mir das auf die Dauer doch zu rot wird. Mein neues Auto hat es übrigens nicht leichter gemacht. Denn der Kofferraum ist nun zwar wesentlich höher, aber kürzer und sogar etwas schmaler.... Der Wagen, von dem ich mich am liebsten trennen wollte, passt anscheinend am besten hinein.

Marleen sollte ja eigentlich am Wochenende mit ihrer Ballettschule auftreten. Aber am Freitag kam sie aus der Schule nach Hause und wollte auf keinen Fall bei der Aufführung mit dabei sein. Ich habe dann noch bis Samstag-Mittag gewartet und immer mal wieder nachgefragt, ob sie nicht doch mitmachen möchte. Nein, keine Chance! So habe ich der Lehrerin abgesagt. Unser Wochenende war dadurch natürlich wesentlich stressfreier.

Marleen hat außerdem diese Woche endlich unseren Wäscheschrank aus ihrem Zimmer entfernt bekommen. Nun war Platz für einen Schreibtisch. Der stand bisher bei Alexandra in doppelter Ausführung im Zimmer. Nach kurzem Protest von Alexandra: „Wo soll ich denn dann Hausaufgaben machen?“ Denn auf dem anderen Schreibtisch steht ihr PC mit Flachbildschirm (also genug Platz für Hausaufgaben dort) und in letzter Zeit hat sie dann „Marleens“ Schreibtisch zum Malen und Hausaufgaben machen benutzt. Dann aber war Alexandra richtig froh über die Aussicht, dass der extra Tisch aus ihrem Zimmer kommt. „Kann ich dann ein Sofa da bekommen?“ Dabei ist sie diejenige, die als Einzige ein sogenanntes Tagesbett hat. Und sie hat auch eine Tagesdecke dafür, die hat sie aus Bequemlichkeit, aber nicht mehr benutzt und hatte ganz vergessen, dass sie die ja besitzt. Sie hat dann alle Sachen vom Schreibtisch geräumt, so dass wir dann wenn der Schrank aus Marleens Zimmer im Keller ist, umräumen können. Dienstag sind Elin, Marleen und ich dann nach der Schule zum Möbelschweden gefahren und haben dort Mittag gegessen und Marleen hat alle Schreibtischstühle Probe gesessen. Sie fand dann einen der billigsten am bequemsten. Und ich habe mich auch auf ganz viele gesetzt und fand auch einen billigen und leider auch 2 ganz teure richtig bequem. Denn Björn und ich wollen gerne neue Stühle haben.

Am Freitag habe ich dann, als sie in der Schule war, endlich den Tisch in ihr Zimmer geräumt und die Tischplatte tiefer gesetzt. Mit Peter auf dem Rücken, war das gar nicht so einfach. Björn hat dann mit ihr nachmittags den Stuhl zusammen gebaut. Wir hatten auch noch eine Schreibtischlampe gekauft und sie saß dann am Wochenende viel dort am Schreibtisch und hat gemalt und ausgeschnitten. Auch ihre Hausaufgaben hat sie heute dort gemacht und sie findet es richtig toll. „Kann ich dann zum 8. Geburtstag einen Computer haben?“ hat sie dann am Freitag gleich gefragt. Mein bisheriges Argument war nämlich, dass sie ja gar keinen Schreibtisch hat... Ich werde es wohl dann nicht mehr länger hinauszögern können. Und mal ehrlich, die Schule will gerade Tablets für alle Schüler für den Unterricht anschaffen, vorne hängen in jedem Klassenzimmer Smartboards und sie leiht sich momentan jeden Tag unseren Tablet aus. Da müssen dann halt dieselben Regeln gelten, wie beim Tablet. - Erst Hausaufgaben machen -Trinkflasche und Brotdose in die Küche bringe - Ranzen für den nächsten Tag packen - Zimmer muss aufgeräumt sein - wenn wir sagen jetzt ist Schluss, dann ist Schluss, sonst darf am nächsten Tag nicht das Tablet/der Computer benutzt werden.

Heute war ich beim hiesigen Schwimmbad und habe dort von Einer, die dort arbeitet, unseren Lieblingsoverall in einer Größe größer, gebraucht gekauft. Da stand dann, dass ab dieser Woche wieder Babyschwimmkurse beginnen. Ich habe dann Peter und mich zu einem Kurs angemeldet. Das finde ich ganz schön mutig von mir, denn bis auf gestern Abend und einmal vor 2 Monaten hat Peter jedes mal beim Baden geschrien, als würde ich ihm etwas schlimmes antun. Meine Hoffnung ist, dass, wenn ich mit ihm zusammen im Wasser bin, er die Angst davor verliert. Die erste (halbe) Stunde wäre heute gewesen, aber ich war 3 Stunden vorher da und habe uns erst angemeldet und ich wollte zum Treffen mit den anderen Müttern und Babys von der Vorsorgegruppe gehen.

Das Treffen war übrigens total toll. Wir haben uns gut unterhalten. Haben Salat und Oreo-Kuchen gegessen und Wasser und Kaffee, für die, die Kaffee mögen, getrunken. Endlich mal jemand, der keine Cola angeboten hat. Das finde ich hier extrem, wie viel Cola die Norweger trinken und auch schon recht kleinen Kindern geben. Die Kinder haben teilweise alleine und teilweise zu mehreren auf der Krabbeldecke und einer Matte gelegen und wurden zwischendurch gestillt. Irgendwer fragte dann, ob schon jemand zufüttert und alle waren sehr erstaunt, als ich meinte, Peter liebt es auf Brotkanten herum zu kauen und zu lutschen. Ja, und die Kartoffel und Möhrchen, die er diese Woche gegessen hat, fanden sie auch erstaunlich. Wenn eine schon ihrem Baby feste Nahrung angeboten hatte, dann eher so Getreidebreie aus der Tüte. Uns allen hat das Treffen so gut gefallen, dass wir uns nun ca. jede 2. Woche treffen wollen. Und zwar zum gemeinsamen Spazieren gehen und auch zu Treffen reihum bei uns zu Hause. Das ist wirklich schön für mich, so bekomme ich vielleicht die eine oder andere Freundin hier. Sehr lustig fand ich, dass das eine Baby, ein Mädchen, sich genauso anhörte, wie Peter. Ihre Mutter und ich haben uns sehr oft beide umgedreht, wenn eines unserer beiden Kinder einen Laut von sich gab. Und angestrahlt haben sich die Beiden viel. Peter hat richtig geschäkert. Das war echt süß. So, als würden die Beiden verstehen, was der andere sagt.

Ich habe dieses Wochenende einmal Schmelzflocken mit zerdrückter Banane gemacht, davon hat er nicht gerade viel gegessen. Das ist die gefährlichste Phase im Muttersein, fürs Gewicht. Man/Frau ist versucht, die nicht gegessenen Reste, aufzuessen. Ist doch gutes Essen! Ja, ist es. ABER: ich habe es trotzdem nicht gegessen und wieder gelernt, erst einmal nur ganz wenig zu machen beim nächsten Versuch. Peter darf weiterhin fast alles probieren was wir essen. Weintrauben fand er ganz toll. Ich habe eine längliche Weintraube an einem Ende abgeschnitten und ihm dann das offene Ende in den Mund gehalten. Bei Weintrauben habe ich Angst, deshalb habe ich sie nicht los gelassen. Er hat dann voller Begeisterung daran herum gelutscht und gekaut, so dass hinterher etwas innen fehlte. Beim nächsten Mal habe ich dann die Weintraube in kleine Stückchen geschnitten und ihm mit einem Löffel gegeben. So hat er ungefähr 2 kernlose Weintrauben gegessen. Heute beim Salat machen gab es wieder einen Streifen roter Paprika für ihn zum Erforschen. Er hat also schon recht viel probiert. Brot, Haferflocken, Schmelzflocken, Apfel, Banane, Weintraube, Möhre, Kartoffel, saure Gurke, Birne, Paprika und Wassermelone. Da ich und Björn beide keine Allergien haben, bin ich da nicht so ängstlich und führe nicht nur eine neue Zutat pro Woche ein. Bisher isst er ja auch kaum, sondern schmeckt das meiste nur und da hat der Darm dann auch keine Schwierigkeiten. Er hat aber das ganze Wochenende keine Stinkwindel gehabt. Nur gepupst hat er jetzt dann mit Geruch. Heute Morgen dann war die Windel jedoch ordentlich voll. Und sie ist nicht ausgelaufen, hurra! Und da konnte ich sehen, dass er schon das eine oder andere geschluckt hat. Und wieder bin ich froh/stolz und wehmütig zugleich.

Ich bin so gespannt auf den Babyschwimmkurs nächsten Montag. Darauf die Woche kann ich dann wieder nicht hin, weil Peter und ich nächste Woche Dienstag meine Großeltern in Wolfsburg und danach noch meine Eltern in Kassel, besuchen fahren. Darauf freue ich mich einerseits schon sehr, andererseits graut es mir vor der langen Autofahrt alleine mit Peter im VW Bus. Leider können wir den Beifahrerairbag nicht deaktivieren, das würde viele tausend Kronen kosten, so dass Peter mich nicht sehen kann während der Fahrt, weil er hinten sitzen muss.

Das Wetter hier ist immer noch erstaunlich mild. Auch nachts noch oft über Null Grad. Vor einer Woche hatten wir den einen Morgen ganz fantastisches goldenes Licht. Foto davon im Anhang. Wegen mir kann es noch lange so bleiben, aber die Stäbe für den Schneeräumdienst sind nun auch unten im Ort seit heute wieder eingesetzt worden. Das deutet auf zu erwartenden baldigen Schneefall hin. Vor Weihnachten brauche ich wirklich keinen Schnee, drückt mir die Daumen!

Bis zur nächsten Woche!
LG, Eleonore

Bild: privat



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