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Baby-Tagebücher von Mary

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

11. Woche

Eine kleine Pferdewoche...

Ich habe uns Babysitter organisiert und konnte reiten, Elli macht die ersten Greifversuche und findet langsam neue Beschäftigungen.

Hallo ihr Lieben,

11 Wochen ist meine kleine Elli morgen schon auf dieser Welt. Ich schaue hier gerade noch mal auf meine Dankeskarten für die Geschenke und Glückwünsche zur Geburt und staune, wie klein sie mal war. Mein kleines Riesenbaby trägt ja aber auch schon Kleidergröße 68 mit Tendenz zu 74...

Die Kleine meiner Freundin, auch eine Elli aber mit leicht anderem Vollnamen, ist ziemlich genau ein Jahr älter und hat Kleidergröße 74/80. Da gibt es dann leider erst mal keine Klamotten mehr zu erben, wenn Elli so weiter wächst! Wir waren am Freitag zusammen spazieren und ich habe dabei überlegt, wo Elli wohl noch hin will oder ob sie irgendwann einfach bei einer Größe lange stehen bleibt? Opa, also mein Vater, sagt immer grinsend "ganz der Vater", weil Schatz ja wirklich nicht groß ist mit 1,74 m und noch 2 cm kleiner als ich. Tja, mal abwarten. Emil ist ja eher immer der Kleinste. War ich übrigens auch sehr lange immer. Und meine Schwester immer die Größte. Jetzt bin ich etwas größer als sie.

Beim gemeinsamen Spaziergang mit meiner Freundin hat Elli ja dann das erste Mal ein anderes Kleinkind gesehen. Sie haben sich gegenseitig mit großen Augen angeschaut und sich dann wohlwollend ignoriert. Meine Elli hat im Kinderwagen geschlafen und die andere Elli im Buggy ausgeguckt und wir Mamas haben uns unterhalten und zwischendurch den kleinen Hund eingesammelt, der irgendwie immer auf Abwegen und fremden Grundstücken unterwegs war. Und für Angst bei der anderen Elli gesorgt hat. Ihr großer Bruder hat wirklich panische Angst vor Hunden aufgrund schlechter Erfahrung und fängt regelmäßig an zu brüllen, wenn er meinen kleinen Hund sieht. Ich hatte gedacht bei der Schwester ist es besser, aber nicht wirklich. Vielleicht normal, wenn die Kinder nicht mit Tieren aufwachsen, aber irgendwie finde ich diese große Angst, wenn der wirklich ja sehr kleine Hund nur an ihnen vorbei läuft, schon etwas seltsam. Zum Glück wächst mein Baby mit Hund und Pferd auf!

Apropos Pferd, ich habe mit der Stallbesitzerin, die Erzieherin ist, bei uns jetzt einen Deal gemacht. Sie gibt den Babysitter, ich bezahle sie dafür, und ich kann dann unabhängig von meiner besseren Hälfte reiten gehen. Männe hat etwas geknirscht, seine Tochter in "fremden" Händen, aber ich habe deutlich gemacht, dass ich gefälligst zum Pferd will, ohne mich immer nach ihm richten zu müssen. Außerdem ist es mega praktisch so. Ich kann Elli unmittelbar bevor ich losreite noch mal stillen und habe dadurch optimalen Zeitgewinn. So lange kann ich ja im Moment eh noch nicht und für Notfälle lasse ich immer ein Fläschchen da.

Wir haben diese Woche gleich einmal getestet, Elli hat total brav 1,5 Std geschlafen und die Babysitterin hatte einen leichten Job. Das wird aber sicher auch noch mal anders sein.

Außerdem habe ich die andere Oma, also die Mutter von Schatz, ebenfalls engagiert. Wir haben uns am Stall getroffen und sie hat Elli eine Stunde geschoben, während ich geritten bin. Auch eine gute Möglichkeit für Vormittags. Dabei war Elli dann endlich mal wach und hat auf meinem Arm das Pferd angestaunt, das ihr ins Gesicht geblasen hat. Sie hat so kurz vor Alarm geguckt, wahrscheinlich dachte sie, Mama hätte sich jetzt einen Drachen angelacht... ich hoffe, sie guckt ihn sich jetzt öfter mal an.

Durch gute Organisation war ich also diese Woche glatte 2x richtig reiten! Es wird langsam aber sicher immer besser mit meinem Beckenboden, ich habe Hoffnung, das wieder in den Griff zu bekommen. Mein Ziel ist es, 3x die Woche wieder reiten zu können. Das ist dank der Babysitter ja jetzt in greifbarer Nähe. Wenn ich schon mal einen Winter zu Hause bin, möchte ich das gerne ausnutzen, vormittags im Hellen zum Pferd zu können.

Dazwischen die Tage war ich spazieren, auch einmal schon fast 2 Std richtig "wandern". Mit Elli in der Trage Hügel rauf und runter, ich war fix und fertig. Das ist wirklich Sport mit dem 7 kg Kind vor dem Bauch!

Heute hat Schatz dem Pferd die Hufe gemacht und ich bin dann vom Stall mit Hund und Kind die 6 km nach Hause gelaufen. Allerdings im Kinderwagen, so bin ich schneller und nicht so angestrengt. Elli hat dann noch eine Stunde auf der Terrasse weiter geschlafen und damit doch wirklich auch am Tage mal 3 Std durchgehalten.

Insgesamt habe ich das Gefühl, dass sich ihr Trinkverhalten langsam etwas ändert. Sie nimmt jetzt immer häufiger auch beide Seiten und scheint länger satt zu sein. Mal sehen. Die Nächte sind weiterhin recht unberechenbar. Ich war Donnerstag wieder bei meinen Eltern und mein Vater hat uns leckere Kartoffelpuffer mit Lachs gemacht - leider aber auch mit Zwiebeln. Die Nacht hatte Elli wieder richtig dolle Bauchweh, das hatten wir lange nicht so schlimm. Scheint doch etwas damit zusammen zu hängen, allen Studien zum Trotz.

Die Nacht davor, also von Mittwoch auf Donnerstag, kam Elli alle Stunde - ich hatte schon die Vollkrise. Ich weiß nicht recht warum, vermute aber, sie hat einen Schub gemacht. Seit Donnerstag macht sie nämlich die ersten Versuche nach Dingen zu greifen und hatte auch schon die Rassel in der Hand, worüber sie selber am meisten gestaunt und lange gerätselt hat, wie sie das jetzt wieder los wird! Wenn irgendetwas anderes in der Nähe ihres Mundes landet, Spucktuch, meine oder ihre Jacke oder Spielzeug, versucht sie erst danach zu schnappen aber immer öfter nimmt sie mehr oder weniger koordiniert die Hände zu Hilfe. Ich finde diese ganze Entwicklung ja wirklich faszinierend zu beobachten.

Wir spielen ja immer ein wenig, wenn sie auf meinen Knien auf der Couch sitzt, und sie hat sichtbar immer mehr Freude an "Hoppe, hoppe Reiter" und "backe, backe Kuchen" und grinst dabei über das ganze Gesicht. Außerdem findet sie ihr Knisterbuch inzwischen ganz spannend. Am liebsten sitzt sie aber nach wie vor im Wipper und freut sich, dass sie alleine schaukeln kann. Dabei schlägt sie aber auch immer öfter nach dem Spielebogen - ich bin wirklich gespannt, wann sie da das erste Mal wirklich anfässt.

Den Kopf hält sie auch immer besser alleine. Bauchlage findet sie nach wie vor total doof, aber macht trotzdem Fortschritte darin, auch dabei den Kopf alleine hoch zu halten. Dabei meckert und grunzt sie allerdings immer ziemlich herum und ich amüsiere mich immer sehr über mein kleines Ferkelchen. Liegen ist generell nicht halb so toll wie sitzen. Man sieht einfach nicht genug im Liegen! Ich weiß ja, dass sie da eigentlich nicht so lange rein soll, aber ganz ehrlich, sie ist da drinne so zufrieden, was solls.

Die Hände sind ansonsten nach wie vor Ellis liebstes Untersuchungsobjekt. Sie arbeitet hart daran, sich die ganze Faust in den Mund zu schieben und ich fürchte, bald hat sie es geschafft. Auch erstaunlich, wie sich da die Proportionen ändern - ich bekomme meine Faust nicht in den Mund, ich habe es versucht ;-).

Lieblingsbeschäftigung des Babys hier ansonsten, sabbern. Spuckeblasen machen und herum sabbern findet sie ganz prima und erhöht dadurch meinen Verbrauch an Spucktüchern ganz erheblich. Es ist ja sowieso ganz erstaunlich, was so ein kleines Wesen an Wäsche produziert. Wenn Emil da ist, kann ich pro Tag 2 Maschinen anwerfen.

Sonst haben wir diese Woche nichts weiter erlebt - ich glaube, das war aber auch schon mehr als genug.

Ich glaube, mein Baby ist eine Eule. Sie ist abends immer sehr munter und schläft nach wie vor morgens lange. Allerdings geht sie auch immer noch mit uns ins Bett und hält vorher je nach Laune ein Nickerchen auf der Couch oder auf meinem Schoß. Schatz möchte gerne, dass wir anfangen, sie alleine gegen 20 Uhr ins Bett zu bringen, aber ich tue mich nach wie vor schwer. Sie schläft mit uns zusammen meistens brav ein. Ich mache ihr immer ihre Spieluhr und die Sterne an der Decke an, aber ich bin nicht sicher, wie etabliert das schon ist. Und solange das Kind meistens um 20 Uhr quietschmunter auf meinem Schoß sitzt, halte ich den Versuch für zum Scheitern verurteilt. Man könnte es einfach mal probieren, aber ich scheue mich davor. Es ist gerade alles so schön entspannt. Elli bekommt vom Fernseher noch nichts mit, mein Abendablauf ist nicht eingeschränkt, ich mag mir den Aufwand momentan noch gerne sparen. Ich fürchte, das kommt noch früh genug auf uns zu.

Soweit also von uns diese Woche. Nächste Woche wird aufregend. Morgen früh geht es zum Chiropraktiker, ich, Elli und der Hund haben einen Termin. Dienstag kommt zum letzten Mal die Hebamme, das ist dann auch vorbei. Mittwoch ist dann das erste Mal Rückbildung mit Baby, sofern Corona nicht für völligen Lockdown sorgt, und am Freitag gehe ich das erste Mal seit Juli wieder zum Frisör und Schatz darf in der Zeit seine Tochter hüten und Flache geben. Montag und Mittwoch ist frühes Aufstehen angesagt, auweia... Ich werde berichten, wie das alles so geklappt hat und wüsche euch bis dahin eine gute Zeit!

Liebe Grüße,

Mary

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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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Foto: Privat

 

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