...so erzählte ich meinem Mann von der Schwangerschaft.
Hallo ihr Lieben!
Weiße Nikes in Größe 20. Das war meine Art, meinem Mann zu sagen, dass ich schwanger bin. Als ich am 16.3.2020 den positiven Test in den Händen hielt, fuhr ich direkt los zum Schuhladen. Ich kaufte ein Paar weiße Nikes für ihn und identische für unser kleines Baby, das erst 2 Wochen alt war. Damals hatte ich keine Ahnung, welche Größe ich kaufen sollte. Also wurde es die kleinste verfügbare Größe des für mich schönsten Modells. Ich steckte je einen Mini-Schuh in je einen Erwachsenen-Schuh, legte den positiven Test dazu und überraschte so am gleichen Abend meinen Mann.
Die süßen Schühchen standen damals auf unserem Nachttisch, bis sie schließlich den Weg in Majas Schrank fanden. Dort standen sie unberührt als Dekoration. Bis Maja sie letzte Woche aus dem Schrank hervorholte, sich im Flur auf den Boden setzte und die Schuhe auf ihre Füßchen legte. Ich muss wohl gar nicht erst erwähnen, wie überrascht (und begeistert) ich war, dass Maja wusste, was damit zu machen ist. Wir hatten ihr vorher nur so Überziehboots angezogen, wenn es draußen kalt war. Gelaufen ist sie damit nie. Wenig hoffnungsvoll zog ich meinem Baby die Schuhe also an und ... sie passten. Wie angegossen. Es ist so schön, wenn Dinge einfach klappen. Es fühlt sich dann alles so richtig an, wie ein Zeichen, dass alles seinen richtigen Weg nimmt.
Die Schuhe kaufte ich damals wahllos, ohne nachzudenken, ohne zu rechnen. Heute kann Maja laufen, ist von sich aus bereit für Schuhe, es ist Herbst und die Schuhe sind perfekt für den Herbst. Wenn alles so nahtlos passt, ist es irgendwie magisch.
Nun denn, Majas allererstes Schuhpaar ist also tatsächlich ihr allererstes Schuhpaar geworden. Und vorbei sind die Zeiten des schnellen Babytransports auf dem Arm. Maja ist eine Weltentdeckerin und das ist jetzt ihre Mission. Welkes knisterndes Laub hat es ihr besonders angetan und sie gibt ihr bestes, um auf jedes Blatt auf dem Gehweg zu treten. Oder es aufzuheben und mal dran zu lecken. Wir Eltern sind einfach entzückt. Ich glaube, so richtig bewusst wird einem der Transfer vom Säugling zum Kleinkind erst, wenn man das Kind wirklich laufen sieht. Mit Jacke und Mütze und den süßen, dicken Beinchen. Genau so eine Szene hatte ich vor Augen, als ich von unserer Elternschaft träumte. Wir - Eltern, Hand in Hand mit einem kleinen Michelin-Männchen zwischen uns. Selbstverständlich hänge ich euch ein Foto von Majas erstem Spaziergang an.
Ein anderes Foto zeigt euch Maja in unserem geliebten Kaufland. Das war am Tag zuvor. Wir waren einkaufen und ich verschwand irgendwo (vermutlich bei den Nudeln), während mein Mann mit Maja im Wagen irgendwo hinfuhr (vermutlich zur Fleischtheke). Vollgepackt suchte ich die beiden und ärgerte mich mal wieder, dass sie mir immer wegfahren, als ich um die Ecke bog und mir eine vollkommen in Ekstase verfallene Maja entgegenrannte. Das war Majas erster Ausflug außerhalb irgendwelcher Wohnungen zu Fuß. Ihr war es wohl zu unbequem im Wagen und mein Mann, statt sie auf den Arm zu nehmen, stellte sie einfach auf die Beine. Maja war hin und weg! Sie rannte von einem Ende des Ladens zum anderen, interessierte sich für nichts und niemanden konkret, sondern rannte nur herum und kam aus dem Staunen nicht heraus. Und das in Socken - ihre Nikes sollte sie ja erst am nächsten Tag hervorholen.
Doch Majas Ausflüge sind nicht das Einzige, was mich diese Woche wieder zum Staunen brachte. Maja hat viele Bücher, die sie jeden Tag hervorholt und mit den Augen darum bittet, sie ihr vorzulesen. Dabei zeige ich auf die Bilder und benenne die Tiere und mache die passenden Geräusche dazu. Eines Tages überlegte ich verwundert, dass Maja doch mittlerweile die Tiere erkennen müsste. Auf meine Frage "Wo ist das Kätzchen?", landete Majas kleiner Finger unsicher auf dem Kätzchen. Ach, wie war ich begeistert! "Sch" nennt sie übrigens Schnecke und Schwein, "cicici" macht sie zur Katze und sie hat versucht, Schweinchens Grunzen nachzumachen.
Ansonsten fällt ihr Wortschatz karg aus, aber sie konzentriert sich wohl einfach eher auf der motorischen Entwicklung. Zum Beispiel beim Essen. Mittlerweile isst Maja super mit dem Löffel alleine. Es ist zwar weiterhin eine Sauerei und Maja findet es sehr interessant, mit dem vollen Löffel die Tischplatte zu verzieren, aber besagter Löffel landet oft genug zielsicher im Mund. Trinken aus dem offenen Becher kann sie schon perfekt, allerdings spielt sie auch hier mit dem Wasser sehr gerne und pustet und blubbert um die Wette. Hauptsache, es geht voran. Damit, dass die Küchenwand neue "Muster" trägt, haben wir uns auch abgefunden. Irgendwann wird sie wieder sauber und weiß sein.
Ihr Lieben, es ist November und für mich offiziell spät genug, um für Weihnachten zu dekorieren. Wir im Haushalt Maja lieben Weihnachten heiß und innig und wollen so lange wie möglich was davon haben. Also haben wir Lichterketten aufgehangen und die ersten weihnachtlichen Kissenbezüge angebracht. Was freue ich mich auf Weihnachten! Ich überlege sogar, ob ich Kekse mit Maja backen soll und wie das aussehen sollte. Sie versteht ja schon relativ viel. Vielleicht kann sie mir "helfen" die Ausstechformen in den Teig zu drücken? Irgendwie müssen wir damit beginnen, Traditionen zu schaffen. Und ich glaube, Plätzchen gehören dazu. Vielleicht nehme ich das die Woche in Angriff, dann werde ich euch auf jeden Fall nächste Woche berichten.
Ich wünsche euch eine tolle erste Novemberwoche!
Bis bald,
Laura und die gestiefelte Maja