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Baby-Tagebücher von Amelie

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

12. Woche

Traumzauberbaby

Kennt ihr die Babys aus der Windelwerbung?

Hallo und seid gegrüßt!

Wie ihr bereits mitbekommen habt, ist die kleine Maus, die jetzt schon fast drei Monate auf der Welt ist, ein pflegeleichtes und entspanntes Mädchen, das man sich quasi wie eine Handtasche unter den Arm klemmt, um dann wie gewohnt den alltäglichen Aktivitäten nachzugehen.
Wenn sie aus dem Schlaf erwacht, gibt sie eher zarte Geräusche von sich; es muss schon wirklich etwas „Ernstes“ sein, damit sie sich lautstark beschwert.
Ich höre oft: „oh, du hast es ja gut“, „das ist so untypisch für ein Baby“, „macht sie denn überhaupt etwas?“, und die Krönung war dann „ist ja fast schon langweilig“, was sicher nicht abwertend gemeint war, aber trotzdem irritierend für mich.
Was soll man dazu sagen?
Lächeln und nicken geht natürlich immer. Ja, ich bin mehr als glücklich darüber, dass die kleine Maus so ist, wie sie ist. Nein, sie ist vieles, aber sicher niemals langweilig!
Die Art wie sie ihre Umwelt immer mehr erkunden will, wie sie versucht alle möglichen Personen und Gegenstände in ihrer direkten Umgebung zu erfassen, ihre Körperbewegungen und eigenen Laute, die sie übt, sind spannend zu beobachten. Außerdem lässt dieses zahnlose Babylachen jeden Grinch weich werden.
Und nach dieser emotional und körperlich belastenden Schwangerschaft und bei all den Dingen, die hier im Argen liegen, empfinde ich dieses kleine friedliche Wesen als ein sehr besonderes Geschenk.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich in der Schwangerschaft oft Angst hatte, dass sich mein emotional-negativer Zustand auf meine Tochter auswirkt, schließlich hat sie all meine Gefühle immer miterlebt. Die ständige Angst und die Ermahnungen bezüglich meines Gemütszustandes von außen haben bei mir deutliche Spuren hinterlassen.
Aber nicht bei ihr und jeder Tag, an dem sie so ein cooles Baby ist, hilft mir mein schlechtes Gewissen diesbezüglich kleiner werden zu lassen.

In den letzten Tagen hat mein Sohn vermehrt darauf bestanden sich mit seiner kleinen Schwester zu beschäftigen. Er begrüßt sie morgens schon sehr überschwänglich, da muss man echt aufpassen (Kopfnüsse mag halt keiner).
Er will sie halten, er will sie unbedingt zum Lachen bringen (und das schafft er schon locker ohne meine Hilfe) und er singt ihr jetzt viel vor. Das mit dem Singen ist für uns Eltern auch total spannend. Ich bin jeden Tag darüber erstaunt, wie textsicher ein knapp Dreijähriger sein kann.

Während der Große sich für das Baby begeistern kann, war ich dafür ziemlich out in letzter Zeit.
Ich durfte ihn nicht ins Bett bringen, das sollte lieber Papa machen. Gespielt wurde auch lieber mit Papa, oder er fing an zu protestieren, wenn Papa das Haus verlassen hat obwohl ich ja da war, bereit mit ihm zu spielen.
Hier habe ich deutlich zu spüren bekommen, wie sehr ich mich bei manchen Dingen zurückgenommen habe, seit die Prinzessin auf der Welt ist, seit ihrer Geburt hat fast nur der Papa den Großen abends ins Bett gebracht, ihm morgens das Frühstück vorbereitet oder war eben auch viel mit ihm unterwegs.
Durch den Kaiserschnitt war ich körperlich ja wirklich ein paar Wochen eingeschränkt und hätte das nur schwer hinbekommen. Außerdem dachte ich, dass es für Vater und Sohn gut ist, wenn sie so auch viel mehr Zeit miteinander haben.
Für die Beziehung der beiden war es gut; ich muss mich da jetzt Stück für Stück wieder mehr „einarbeiten“, ohne den Papa wegzudrängen.

So wie es jetzt ist, war es bis zum Ende des letzten Jahres nämlich nicht.
Mein Noch-Ehemann kümmert sich erst so intensiv um unseren Sohn, seit wir getrennt sind.
Es ist nicht so, dass er sich vorher nicht für sein Kind interessiert hätte, aber er hat sich doch schon vor so manchen Sachen gedrückt und hat vieles für selbstverständlich genommen, oder die Anstrengung in manchen alltäglichen Szenen nicht wahrgenommen.
Das ist aber kein Einzelfall, ich sehe dieses Verhalten bei vielen Vätern in meinem privaten Umfeld. Wahrscheinlich bringt das auch eine gewisse Rollenverteilung mit sich, was eigentlich sehr schade ist.

Der Wetterbericht verspricht ein Comeback des Sommers und mir ist aufgefallen, dass ich einen neuen Bikini gebrauchen kann. Also schau ich mal, was das Internet zu bieten hat… auch frisch gebackene Mütter möchten im Freibad gut aussehen… und überhaupt vernünftig ins Badeoutfit passen…

Die Kinder schlafen friedlich, die Zeit muss genutzt werden,

Amelie



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In diesem Beitrag geht's um:

Babylachen, Vater-Sohn-Beziehung, Geschwister