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Baby-Tagebücher von Eleonore

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

15. Woche

Vom Bauch auf den Rücken

Er kann sich jetzt drehen. Und er ist schon so groß.

Peter hat sich gut von der Impfung erholt. Es war noch den Dienstag über sehr weinerlich und anhänglich und dann ging es ihm wieder gut.

Wir haben ja Elins Kindergeburtstag am Dienstag gefeiert und ich habe es geschafft einen Kuchen zu backen und die Schnucktüten, die hier immer alle mitbekommen, zu füllen. Das heißt, dabei hat Elin mir nach der Schule geholfen. Und beim Kuchenverzieren auch.
Wir haben dann noch zwei Kinder aus der Nachbarschaft mitgenommen, die waren auch eingeladen und mit unserem neuen Auto, dem VW Bus ging das ja ohne Probleme. Hans und Alexandra waren nämlich bei ihrer Mutter. Wir haben dann noch Björn von seiner Arbeit abgeholt und ihm Kleidung mitgebracht. So musste er nicht in schmutziger Arbeitskleidung zur Feier. Und dieses Mal habe ich auch an einen Gürtel gedacht. Er ist ja so dünn, dass ihm die meisten Hosen rutschen, wenn er keinen Gürtel benutzt. Das vorige Mal, als ich ihm Kleidung mitgebracht habe, hatte ich das nämlich leider vergessen.

Der Geburtstag wurde in einem Indoorspielplatz gefeiert. Die Angestellte, die unser „Geburtstagswirt“ war, meinte dann, wir könnten uns aussuchen, ob wir dabei sein wollen, oder uns bei den Sofas hinsetzen wollen. Weil Peter noch so durch den Wind war, haben wir uns für die Sofas entschieden. Ich hatte zwar ein schlechtes Gewissen Elin gegenüber, aber der Raum, wo gegessen wurde war relativ klein und weil er keinerlei Schallschluckende Elemente hatte, war es sehr laut da drin. Peter fing gleich an sein Gesicht zu verziehen und dann auch zu weinen, so dass wir eben zu den Sofas gegangen sind. Letztendlich habe ich mit diesem Geburtstag überhaupt keine Arbeit mehr gehabt, weil die Kinder während des Essens dort betreut wurden und toben können sie ja ohne Hilfe ;) Björn und ich haben uns also eine Pizza gekauft und gegessen. Ganz entspannt.

Donnerstag ist Björn früh morgens weg gereist und über Nacht weg geblieben. Ich habe Elin und Marleen nach der Schule abgeholt und wir sind erst zum Möbelschweden essen gefahren. Und dann endlich, wie Elin fand, sind wir zum Spielzeugladen. Sie wollte doch ihr Geld, welches sie zum Geburtstag bekommen hatte ausgeben. Und sie war mächtig gut darin, ihr Geld auszugeben. Nur wenig blieb übrig und das wurde dann am nächsten Tag beinahe ganz aufgebraucht.

Irgendwie ging es mir dann nicht so besonders nach dem Essen. Und es wurde im Laufe des Abends immer schlimmer. Ab ca. 22 Uhr dachte ich dann, ich muss mich bald übergeben. Erst gegen 3 Uhr Nachts ging es mir soweit besser, dass ich schlafen konnte. Ich habe Björn dann ein wenig vermisst, aber nicht so doll, wie wenn ich gesund gewesen wäre. Das glaube ich zumindest. So war mir fast alles egal. Peter war ja schon seit letzter Woche oft am Dauernuckeln, das war mir schon recht unangenehm und ich habe ihm dann sobald er schlief den Schnuller gegeben. Freitag ging es mir wieder super. Nach der Schule sind wir dann zu meiner besten Freundin aus meiner Schulzeit während meines Schüleraustausches gefahren. Sie hat vor 2 Wochen Montag ihr zweites Kind bekommen. Die Kleine war winzig. Mit gerade mal 45cm Länge, 2400 Gramm und 32,5cm Kopfumfang war sie natürlich wirklich kleiner als das Durchschnittsbaby, aber einfach die 3 Monate, die zwischen ihr und Peter liegen sind momentan noch so gewaltig. 4 Kilo Unterschied sind auf so wenig Mensch verteilt eben eine ganze Menge. Als ich sie mal halten durfte, hatte ich das Gefühl nur die Decke zu halten, ohne Kind drin. Wir haben Lilly und Peter mal nebeneinander gelegt und ein paar Fotos gemacht.

Geplant war ein kurzer Besuch, wir waren aber einige Stunden dort. Ihre Große, sie wird bald 5, hat toll mit Elin und Marleen gespielt, obwohl sie fast nur Chinesisch und Französisch spricht. Ich habe endlich ihren Mann kennen gelernt. Er spricht richtig gut Englisch. Da er Hotelfachmann ist, muss er das wohl auch können. Die Beiden haben sich damals auf der Hotelfachschule kennen gelernt. Sie wohnen ja in Südfrankreich und sie war meistens alleine mit der Tochter bei ihren Eltern.

Ihre Eltern sind aus Hongkong, deshalb wird dort chinesisch gesprochen. Für mich hört sich das immer so an, als ob sie sich streiten. Aber sie sprechen eben sehr laut und temperamentvoll. Ich weiß noch, dass ich als Jugendliche mehrfach meine Freundin gefragt habe warum sie streiten und dann meinten gleich alle Beteiligten, sie unterhalten sich doch nur ganz normal. Ich habe es wieder sehr genossen sie zu sehen. Erst Anfang Oktober will sie wieder nach Frankreich reisen und ich hoffe, ich kann sie vorher noch ein paar Mal besuchen. Leider muss ich eine Stunde fahren bis ich da bin, deshalb ist das nicht immer so einfach. Diese Woche wird es also wahrscheinlich nichts.

Peter war dann Samstag wieder ganz mies drauf. Ich durfte mich keine Minute von ihm entfernen. Da hat es auch nicht geholfen, wenn der Papa oder die Schwester ihn betuddeln wollten. Außerdem hat er ständig die Windel voll gemacht. Auch nachts war er sehr anhänglich, so dass mir meine Brustwarzen am nächsten Tag wieder empfindlich waren. Sonntag ging es ihm wieder um einiges besser, aber lange noch nicht gut. Trotzdem hat er sich gestern von der Bauchlage in die Rückenlage gedreht. Ich war schon ganz erstaunt, dass er gar nicht angefangen hat sich zu beschweren. Das hat er sonst nach ein paar Minuten in Bauchlage immer gemacht. Dabei hatte er sich still und heimlich einfach herum gerollt.
Und auch von der Rückenlage wird sich nun häufig in die Seitenlage gedreht und es sieht immer aus, als könnte es jeden Moment mit der kompletten Drehung auf den Bauch klappen. Aber bisher hat er das nur im Bett geschafft, wenn er sozusagen zu mir runter in die Kuhle rollen konnte. Außerdem wird nun alles, was er zu fassen bekommt, in den Mund gesteckt. Leider klappt das Zugreifen und Festhalten noch nicht so gut, so dass er immer wieder nur seine Hände in den Mund stopft. Manchmal ist er dann richtig enttäuscht. Aber er greift noch viel zu oft einfach seine eigenen Hände mit der anderen Hand und nicht das, was er eigentlich greifen wollte.

Und er hat jetzt angefangen sehr deutlich Bescheid zu geben, wenn er mal Pipi oder auch sein großes Geschäft verrichten muss. Am liebsten mag er es dann, wenn ich ihm die Windel ausziehe und ihn übers Klo abhalte. Dann kommt oft so ein richtig befreiter Gesichtsausdruck und er pullert oder schietert los. Das war bei den Mädchen damals auch so, dass sie in diesem Alter anfingen für mich deutlich zu signalisieren, dass sie mal müssen. Bei Elin habe ich noch nicht so schnell begriffen, warum sie plötzlich motzig wurde, aber weil sie immer, bei jedem Windelwechsel gepullert hat, habe ich es irgendwann geschnallt. Ich hatte nie geplant, dass meine Kinder extra früh trocken werden sollen, es hat sich aber bei allen Dreien so ergeben, dass sie früh Bescheid gegeben haben. Oder ich eben ihre Signale sehr leicht deuten konnte. Von so was wie Windelfrei habe ich erst gehört, als die Kleine damals eineinhalb und schon so gut wie trocken war. Ich bin dann aus Neugierde mal auf so ein Windelfrei-Treffen gegangen. Aber das war mir irgendwie „to much“. Ich habe jetzt also Peter schon oft übers Klo gehalten. Und er hat sich entleert. Aber bei einem Jungen ist die Trefferquote beim pullern um einiges geringer als bei den Mädchen. So musste ich jetzt ein paar mal das Klo putzen. Wenn ich übrigens ignoriere, dass er mal Groß muss, dann bereue ich es hinterher meistens. Denn dann knatscht es ihm wieder bis hoch an den Rücken. Wenn wir ganz viel Pech haben sogar bis hoch zu den Schulterblättern. Ansonsten sind Stoffwindeln besser im aufsaugen und drin behalten als Wegwerfwindeln. Jedenfalls bei Peter. Wenn ich also mit einem großen Geschäft rechne und weiß ich kann ihn nicht abhalten, weil wir unterwegs sind z.B., dann ziehe ich ihm inzwischen lieber eine Stoffwindel an, als ihn dann komplett umziehen zu müssen.

Aus dem gegebenen Anlass habe ich mal ein wenig im Internet darüber gelesen. Windeln sind ja ein Phänomen der westlichen Industrienationen. Bis vor 150 Jahren waren sie aber auch in unseren Breitengraden eher unüblich, wenn man den Quellen glauben darf. Ich verstehe ja sehr gut, dass ein Kind in Afrika, im Regewald oder wo es sonst noch warm ist, ohne Windeln sein kann, aber hier wird es im Winter kalt. Und der Winter ist lang. Und man zieht sich und dem Kind viel an. Bis man es da aus der Kleidung heraus gewurschtelt hat, ist doch sicher schon oft was in der Kleidung gelandet. Aber das erklärt mir wiederum, warum früher die kleinen Kinder, ob Junge oder Mädchen, Kleider an hatten. Ein Kleidchen kann man schnell hochziehen. Und trotzdem ist das Kind ansonsten (warm) angezogen. Und da die meisten Menschen in ländlicher Umgebung lebten, war es sicher auch nicht so schwer, eben irgendwo sein Kind am Wegrand oder in die Büsche abzuhalten. Ich glaube, ich muss mir noch mal ein bisschen dazu durchlesen, denn das finde ich doch recht spannend.

Wovon ich neulich auch gehört habe ist Gebärdensprache für Babys. Darüber habe ich auch Lust etwas mehr zu erfahren. Das WWW wird mir sicher auch dazu etwas ausspucken. Mal sehen, ob ich die Woche dazu komme.

Euch wünsche ich eine schöne Woche!

LG Eleonore



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