MENU


Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
33. Schwangerschaftswoche

Schlafen und Wachen

Von großen und kleinen (Danke an Tobi Kindermöbel) Betten
und "mein" letztes Baby ist geboren...

Nun sind es noch etwa acht Wochen bis zum ET und so langsam gibt mir mein Körper einen Vorgeschmack auf die doch etwas schlafloseren Nächte mit Baby. Meine Wadenkrämpfe habe ich jetzt mit Schüsslersalzen und Lavendel-Zypressenöleinreibungen der Waden soweit im Griff, dass ich nachts wach werde, bevor das Gefühl kommt, das mir jemand ein Messer durch die Wade zieht. Ich kann dann mehr oder weniger schnell aufspringen und fest auftreten, bevor es zum eigentlichen Krampf kommt. Aber wenn man schon mal wach ist, muss man natürlich auch gleich wieder aufs Klo, um die Mikromengen Urin loszuwerden, weil das Baby ordentlich auf die Blase drückt. Das Spielchen wiederholt sich so alle zwei bis drei Stunden. Das entspricht zwar auch der nächtlichen Stillfrequenz, die ich von unseren beiden Kindern kenne, aber dabei konnte man wenigstens gemütlich liegen bleiben und weiter dösen.

Passend zum heutigen Thema ist am Freitag auch unser erstes Sponsorengeschenk eingetroffen. Herzlichen Dank an kidsgo und die Firma Tobi Kindermöbel für das schöne Beistellbett. Für uns ist es Premiere, ein Babybettchen zu besitzen, aber es kommt sehr passend. Bei den anderen beiden hatten wir unser Bett immer abgebaut und zum Familienbettmatratzenlager umgebaut. Aber dank Babybay können wir dieses Mal unser Bett zumindest bis zu einem gewissen Alter erst mal im Ganzen lassen, denn so kann der Zwerg ja nicht rausfallen.

Ich bin übrigens auch als Hebamme großer Fan von Beistellbettchen, weil diese dazu geführt haben, dass viel mehr Kinder nah bei ihren Eltern schlafen dürfen. Nicht für alle Eltern ist das Familienbett die erste Wahl und als ich vor 13 Jahren als Hebamme anfing, gab es noch wesentlich mehr freistehende Babybetten, die aus Platzgründen teilweise gleich ins zukünftige Kinderzimmer verbannt wurden. Als dann irgendwann (wann war das eigentlich?) zunehmend die ersten zum Teil selbst gebauten Babybalkone auftauchten, waren die Kinder auf einmal viel näher an den Eltern dran, was nicht nur das Stillen ungemein erleichterte. Mittlerweile würde ich sagen, dass hier in der Gegend bestimmt 85 Prozent der Babys im Babybalkon oder Familienbett schlafen dürfen.

In der letzten Woche wurde dann auch „mein“ vorerst letztes Baby geboren. Es ist das letzte Kind bzw. die letzte Familie, die ich vor meiner eigenen Babypause betreue. Und so wie die Situation für uns Hebammen aussieht, wird es auch meine letzte Betreuung dieser Art bleiben. Ich hatte ja schon mal geschrieben, dass ich wahrscheinlich nicht mehr in die Schwangeren- und Wochenbettbetreuung zurückkehren werde, da sich der zeitliche Aufwand und die latente Rufbereitschaft einfach finanziell überhaupt nicht rentiert. Stattdessen werde ich vermehrt die Still- und Schreibabyberatung machen und auch wieder etwas mehr Referententätigkeit für Fachtagungen oder Kongresse im Gesundheitswesen übernehmen. Aber ich merke schon, dass mir das nicht ganz leicht fallen wird. Denn die Betreuung einer Familie von der Frühschwangerschaft bis über das Wochenbett hinaus ist schon eine sehr schöne und sehr sinnvolle Aufgabe. Das enge Vertrauensverhältnis, was sich über die Monate aufbaut wird man in der Still- und Schreibabyberatung so in dieser Form nicht mehr haben, da es sich in der Regel schon um eine eher kurzfristigere Krisenbegleitung handelt.

Ich bin wirklich froh und dankbar für die vielen guten Erfahrungen, die ich mit den unterschiedlichsten Familien in all den Jahren machen durfte. Aber mit drei Kindern muss man einmal mehr schauen, dass der Beruf auch zum Lebensunterhalt beiträgt, gerade wenn er mit soviel Unplanbarkeit verbunden ist. In dem Jahr Auszeit kann ich zumindest ja noch hoffen, dass es eine adäquate Gebührenerhöhung gibt, aber leider sieht es schon eher schlecht aus...

Irgendwie bleibt das Thema Bett diese Woche aktuell. Gestern Abend musste ich zum ersten Mal meinen Mann um konkrete Schwangerschaftshilfe bitten- bisher ging alles noch ganz gut alleine.
Unsere große Tochter hatte gestern Abend noch ein größeres Rede- und Kuschelbedürfnis, so dass ich, während die Kleine unten schon schlief, in ihr Hochbett nach oben geklettert bin. Das Hochbett haben mein Mann und mein Vater als eine Art Baumhaus gebaut, so dass es im Ein- und Ausstiegsbereich ohnehin schon etwas verengt ist.
Hoch kam ich aber noch ganz gut, aber dann irgendwie nicht mehr so richtig runter. Mein Mann hat mich dann "gerettet".
Irgendwie unterschätze ich den Bauch gerade doch noch und zwänge mich auch gerne mal in zu kleine Parklücken, um dann am Ende nicht mehr aussteigen zu können. Aber ein bisschen bekommt man auch wieder einen Vorgeschmack, was alles nach der Geburt wieder besser funktionieren wird. Gerade wenn die Kleine hinfällt oder müde vom Auto nach oben muss und deshalb auf den Arm möchte, komme ich schnell an meine Grenzen. Sie ist ja auch nicht mehr ganz klein und irgendwie sind sich Kind draußen und Kind drinnen da ganz schön im Weg.
Aber trotz aller kleinen Unpässlichkeiten, ist es doch schön, so ein kleines Menschlein im Bauch zu haben, dass sich zunehmend mehr Raum nimmt, sowohl körperlich als auch mental. Da diese Schwangerschaft auch sicherlich meine letzte sein wird, genieße ich das Ganze gerade noch mal viel bewusster...

Eine schöne sonnige Woche wünscht Euch

Anja



Kommentar zu diesem Beitrag schreiben:

Zeichen frei



Kommentare von Lesern:

Anja, Berlin28.05.2012 22:09

Liebe Sabrina,

lass Dich nicht durch das Wort "Ambulanz" abschrecken- die Beratung findet nicht im Krankenhaus statt. Paula Diederichs und Gerd Poerschke haben sehr nette Räume in Steglitz, sind aber auch an anderen Orten (zum Beispiel in der Nachbarschaftsfabrik Osloer Straße) tätig. Hat also null mit Klinikatmosphäre zu tun. Bei mir ist ja jetzt wirklich die letzte Arbeitszeit angebrochen, so daß ich auch zeitlich nur noch bereits begonnene Betreuungen beenden kann. Ich merke auch, daß sich mein Kopf mehr und mehr auf "nur" schwanger/Muttersein einstellt. darum wärst Du jetzt bei meinen Kollegen im Bereich der Schreibabyarbeit sicher auch in besseren Händen. Beim googlen übrigens Schreibabyambulanz und info eingeben, damit Du auf die von mir gemeinte Seite kommst. Die Beratungskosten werden dort auch zum Teil vom Senat und einer Stiftung getragen, so daß der Eigenanteil für die Eltern sich in Grenzen hält. Ich kann Dich wie gesagt nur ermutigen, dort mal ein vielleicht erstes Gespräch in Anspruch zu nehmen. Liebe Grüße, Anja

Unmöglicher Beitrag?       Bitte melden.


Sabrina, Berlin28.05.2012 21:35

liebe anja, schade das du mich an andere verweist ich habe schon viele ambulanzen durch u dachte das du mir in einem gespräch vielleicht bei cafe u kuchen oder im park beim picknick vielleicht einige fragen hättest beantworten können. ich mag die kh atmosphäre nicht zu dem habe ich auch ein sternenkind u somit möchte ich nicht mehr in abulanzen oder ähnlichen gebäuden meien zeit verbringen. vielleicht überlegst du es dir ja nochmals. würde mich jedenfalls sehr freuen wenn du dir die zeit für uns nehmen könntest.lg

Unmöglicher Beitrag?       Bitte melden.


Anja,Berlin27.05.2012 16:23

Liebe Stefanie,

vielen Dank für Deinen nachahmenswerten Geburtsbericht und die herzlichsten Glückwünsche zur Geburt Eures Babys.Genieß Dein Wochenbett und die zauberhafte Anfangszeit zu Hause.Sei stolz auf Deine tolle Leistung und lass Dich darum schön verwöhnen;) Liebe Grüße,Anja

Unmöglicher Beitrag?       Bitte melden.


Anja,Berlin27.05.2012 16:19

Sorry für die Rechtschreibfehler-auf dem IPhone
getippt;) Sollte u.a.Arbeitswochen und Gerd Poerschke heißen

Unmöglicher Beitrag?       Bitte melden.


Anja,Berlin27.05.2012 16:14

Liebe Sabrina,vielen Dank für Deinen Kommentar.Da habt Ihr ja doch einiges erlebt rund um die Geburt Deiner Zwillinge.Dazu kommt,daß der Alltag mit Zwillingen und einem doch noch recht kleinen Geschwisterkind alles andere als einfach ist.Sicherlich ist bei Dir auch viel Bedarf da,das Erlebte zu besprechen und zu verarbeiten.Schon dadurch kann sich viel lösen,aber auch mit größeren Kindern kann man psychotherapeutisch gut arbeiten und noch bestehende Traumata lösen.Dies lässt sich aber sicher nicht per Email, Telefon so leicht besprechen.Ich bin nun ja aber selbst schon in den letzten Arbeitswichen angekommen und meist erfordert die Schreibabytherapie doch eine etwas längere Begleitung.Aber google doch mal Schreibabyambulanz Berlin und Paula Diederichs bzw.Gwrd Poetschke(Links darf man hier nicht einstellen). Die Beratung wird an mehreren Stellen in Berlin angeboten und vielleicht gibt es ja eine Option in Deiner Nähe.Ich kann Dich nur darin bestärken,Dir auf diese Weise noch mal Unterstützung für Deine Situation zu holen.Ich wünsche Euch alles erdenklich Güte.Liebe Grüße,Anja

Unmöglicher Beitrag?       Bitte melden.


Stefanie, Frankfurt27.05.2012 07:29

Hi Anja,
Miriam ist da! *22.5.12 in Rekordzeit von 1.5 h nach Eintreffen im Khs. Hypnobirthing ist was tolles, aber aufgrund der Schnelligkeit meiner Kleinen nicht zu 100% umsetzbar. (mumu von 2 auf 10 in 1h, Fruchtblase geplatzt, 30m vom Wehenzimmer in den Kreisssaal gehechelt, nach 2x Runteratmen-Mitschieben-Kombi Kind da in 3 min) Haette i h im Wehenzimmer bleiben duerfen und haette die Gute nicht gesagt Mitschieben, waer das wohl sanfter abgelaufen und ich haette wohl 95% geschafft. Aber es war trotzdem wieder toll!
Haha... Hatte keine Nadel, keine Schmerzmittel und der Arzt hat's nicht rechtzeitig geschafft. Alles was ich mir im
Vorfeld gewünscht hatte. Hebammenkreisssaal mit Mann als 2. Hebamme. ;-) oder Hausgeburt ohne Sauerei danach zuhause. Nur ham wir jetzt kaum Nabelschnurblut, das wir hoffentlich auch diesmal nicht brauchen werden...
Bin direkt danach wieder heim. Wochenbett Zuhause ist die beste Entscheidung ever, bin froh dass ich mich gegen meinen Mann durchgesetzt habe, der absolut gegen eine ambulante Geburt war.
Miriam ist bisher ein absolut gechilltes Hypno-Baby. Auch diesmal wusste mein Körper ganz genau wann ihm was gut tut.
In diesem Sinne wuensche ich dir alles Liebe fuer die Geburt deines Babies und danke dir für deine guten Ratschläge und prompten Antworten. Wuerdest du nicht Co weit weg wohnen, würde ich dich gerne mal auf nen Kaffee treffen...
LG Stefanie
P.S. Liebe Stille Mitleserinnen: ich weiß das das hier nicht mein Tagebuch ist. Ich habe aber keine andere Möglichkeit gesehen, heute einmal Anja etwas "zurückzugeben", da sie ja dienenige ist, die uns mit Rat und Tat zur Seite steht.

Unmöglicher Beitrag?       Bitte melden.


Sabrina, Berlin26.05.2012 12:33

hallo anja ich lese dein tagebuch u finde es klasse wie du dich ausdrückst u was du alles an erfahrungen weiter gibst.
ich habe eine drei jährige tochter u 17 monate alte zwillinge. zu den zwillingen einer ist ein schreikind da du ja viele erfahrungen machts bzw auch wenn ich das richtig verstanden habe eine ausbildung dazu machst hätte ich soviele fragen an dich. warum passiert sowas ich denke es ist durch die geburt u vorallem wenn das baby nicht direkt nach der geburt bei der mama sein darf weil es sofort angeschaut werden muß. meine beiden sind frühchen es war ein notks 6 wochen zu früh er war blau hatte die nabelschnur dreimal um den hals u muste sauerstoff bekommen abgesaugt werden usw.
hättest du lust mir meine fragen die ich alle habe zu beantworten? ich komme auch aus berlin lichterfelde u ich würde mich freuen meinem sohn etwas zu helfen mit tip tricks u vielleicht die ursache zu finden. wenn ja könnte ich dir über die kidsgordaktion meine email zu kommen lassen wenn dir das recht ist. würde mich auf eine antwort sehr freuen. lg sabrina

Unmöglicher Beitrag?       Bitte melden.


Anja, Berlin23.05.2012 11:12

Liegt sicher auch hier an der Gegend. Die meisten Kinder werden hier auch (neben dem Kinderwagen) getragen (nicht immer in der besten Variante, aber immerhin). Meine beste Freundin ist Hebamme auf dem Land/Kleinstadtbereich. Da sieht es tatsächlich oft anders aus. Allerdings sehe ich ja auch erst mal primär die Kleinsten. Wann die dann "umziehen" müssen, ist auch wieder sehr unterschiedlich. Aber ich würde schon behaupten, da hat sich eine Menge getan in den letzten Jahren. Zunehmend haben ja auch mehr und mehr Kliniken die Babybalkone.
Liebe Grüße, Anja

Unmöglicher Beitrag?       Bitte melden.


Carola23.05.2012 09:33

ich habe leider nicht das gefühl, dass babys häufiger direkt bei ihren eltern schlafen dürfen... aber als hebamme kriegst du das ja direkt mit, umso mehr freut es mich. ich kann mir nämlich nicht erklären warum sich das ammenmärchen, ein kind muss möglichst schnell ins eigene bett, und noch schlimmer, ins eigene zimmer, so hartnäckig hält...
wir schlafen auch entspannt im 2,20 großen familienbett. mir wäre es nie in den sinn gekommen mein kleines baby alleine schlafen zu lassen... und ich darf zusammen mit papa schlafen.
ich hoffe dass aus den 85 % irgenwann 100 werden.
LG

Unmöglicher Beitrag?       Bitte melden.


Einträge der letzten Wochen:

Alle anzeigen
Alle beendete Tagebücher Schwangerschaft anzeigen

Aus der 33. SSW schrieben in anderen Tagebüchern:

In allen Schwangerschaft-Tagebüchern suchen:

nach Stichwort:

nach Schwangerschaftswoche:


Kurse, Termine & Adressen


In diesem Beitrag geht's um:

Babybay- Wadenkrämpfe- Bauch im Weg