Von großen und kleinen (Danke an Tobi Kindermöbel) Betten
und "mein" letztes Baby ist geboren...
Nun sind es noch etwa acht Wochen bis zum ET und so langsam gibt mir mein Körper einen Vorgeschmack auf die doch etwas schlafloseren Nächte mit Baby. Meine Wadenkrämpfe habe ich jetzt mit Schüsslersalzen und Lavendel-Zypressenöleinreibungen der Waden soweit im Griff, dass ich nachts wach werde, bevor das Gefühl kommt, das mir jemand ein Messer durch die Wade zieht. Ich kann dann mehr oder weniger schnell aufspringen und fest auftreten, bevor es zum eigentlichen Krampf kommt. Aber wenn man schon mal wach ist, muss man natürlich auch gleich wieder aufs Klo, um die Mikromengen Urin loszuwerden, weil das Baby ordentlich auf die Blase drückt. Das Spielchen wiederholt sich so alle zwei bis drei Stunden. Das entspricht zwar auch der nächtlichen Stillfrequenz, die ich von unseren beiden Kindern kenne, aber dabei konnte man wenigstens gemütlich liegen bleiben und weiter dösen.
Passend zum heutigen Thema ist am Freitag auch unser erstes Sponsorengeschenk eingetroffen. Herzlichen Dank an kidsgo und die Firma Tobi Kindermöbel für das schöne Beistellbett. Für uns ist es Premiere, ein Babybettchen zu besitzen, aber es kommt sehr passend. Bei den anderen beiden hatten wir unser Bett immer abgebaut und zum Familienbettmatratzenlager umgebaut. Aber dank Babybay können wir dieses Mal unser Bett zumindest bis zu einem gewissen Alter erst mal im Ganzen lassen, denn so kann der Zwerg ja nicht rausfallen.
Ich bin übrigens auch als Hebamme großer Fan von Beistellbettchen, weil diese dazu geführt haben, dass viel mehr Kinder nah bei ihren Eltern schlafen dürfen. Nicht für alle Eltern ist das Familienbett die erste Wahl und als ich vor 13 Jahren als Hebamme anfing, gab es noch wesentlich mehr freistehende Babybetten, die aus Platzgründen teilweise gleich ins zukünftige Kinderzimmer verbannt wurden. Als dann irgendwann (wann war das eigentlich?) zunehmend die ersten zum Teil selbst gebauten Babybalkone auftauchten, waren die Kinder auf einmal viel näher an den Eltern dran, was nicht nur das Stillen ungemein erleichterte. Mittlerweile würde ich sagen, dass hier in der Gegend bestimmt 85 Prozent der Babys im Babybalkon oder Familienbett schlafen dürfen.
In der letzten Woche wurde dann auch „mein“ vorerst letztes Baby geboren. Es ist das letzte Kind bzw. die letzte Familie, die ich vor meiner eigenen Babypause betreue. Und so wie die Situation für uns Hebammen aussieht, wird es auch meine letzte Betreuung dieser Art bleiben. Ich hatte ja schon mal geschrieben, dass ich wahrscheinlich nicht mehr in die Schwangeren- und Wochenbettbetreuung zurückkehren werde, da sich der zeitliche Aufwand und die latente Rufbereitschaft einfach finanziell überhaupt nicht rentiert. Stattdessen werde ich vermehrt die Still- und Schreibabyberatung machen und auch wieder etwas mehr Referententätigkeit für Fachtagungen oder Kongresse im Gesundheitswesen übernehmen. Aber ich merke schon, dass mir das nicht ganz leicht fallen wird. Denn die Betreuung einer Familie von der Frühschwangerschaft bis über das Wochenbett hinaus ist schon eine sehr schöne und sehr sinnvolle Aufgabe. Das enge Vertrauensverhältnis, was sich über die Monate aufbaut wird man in der Still- und Schreibabyberatung so in dieser Form nicht mehr haben, da es sich in der Regel schon um eine eher kurzfristigere Krisenbegleitung handelt.
Ich bin wirklich froh und dankbar für die vielen guten Erfahrungen, die ich mit den unterschiedlichsten Familien in all den Jahren machen durfte. Aber mit drei Kindern muss man einmal mehr schauen, dass der Beruf auch zum Lebensunterhalt beiträgt, gerade wenn er mit soviel Unplanbarkeit verbunden ist. In dem Jahr Auszeit kann ich zumindest ja noch hoffen, dass es eine adäquate Gebührenerhöhung gibt, aber leider sieht es schon eher schlecht aus...
Irgendwie bleibt das Thema Bett diese Woche aktuell. Gestern Abend musste ich zum ersten Mal meinen Mann um konkrete Schwangerschaftshilfe bitten- bisher ging alles noch ganz gut alleine.
Unsere große Tochter hatte gestern Abend noch ein größeres Rede- und Kuschelbedürfnis, so dass ich, während die Kleine unten schon schlief, in ihr Hochbett nach oben geklettert bin. Das Hochbett haben mein Mann und mein Vater als eine Art Baumhaus gebaut, so dass es im Ein- und Ausstiegsbereich ohnehin schon etwas verengt ist.
Hoch kam ich aber noch ganz gut, aber dann irgendwie nicht mehr so richtig runter. Mein Mann hat mich dann "gerettet".
Irgendwie unterschätze ich den Bauch gerade doch noch und zwänge mich auch gerne mal in zu kleine Parklücken, um dann am Ende nicht mehr aussteigen zu können. Aber ein bisschen bekommt man auch wieder einen Vorgeschmack, was alles nach der Geburt wieder besser funktionieren wird. Gerade wenn die Kleine hinfällt oder müde vom Auto nach oben muss und deshalb auf den Arm möchte, komme ich schnell an meine Grenzen. Sie ist ja auch nicht mehr ganz klein und irgendwie sind sich Kind draußen und Kind drinnen da ganz schön im Weg.
Aber trotz aller kleinen Unpässlichkeiten, ist es doch schön, so ein kleines Menschlein im Bauch zu haben, dass sich zunehmend mehr Raum nimmt, sowohl körperlich als auch mental. Da diese Schwangerschaft auch sicherlich meine letzte sein wird, genieße ich das Ganze gerade noch mal viel bewusster...
Eine schöne sonnige Woche wünscht Euch
Anja