...ist mein schlafendes Baby neben mir.
Hallo ihr Lieben!
Was für ein Glück, dass es schon 23 Uhr ist, Maja schon (!!!) seit 10 Minuten schläft und ich euch diesen Bericht schreiben kann. Denn ich bin so so froh, dass der Tag endlich vorbei ist.
Es ist Montag, der 11.10.2021 und von diesem Tag kann ich euch 3 Dinge sagen:
1. Ab heute läuft mein Baby offiziell. Heute war der erste Tag, an dem Maja den ganzen Tag auf zwei Beinen unterwegs war. Im Vierfüßlerstand war sie nur, um nach einem Fall wieder aufzustehen. Ich kann es gar nicht glauben, wie schnell das geht und wie schnell die Zeit vergeht. Erst gestern bin ich doch aus dem Krankenhaus entlassen worden und heute läuft mein Töchterchen schon? Und wie toll sie das macht. Außer dem Laufen klettert sie schon selbstständig auf die Couch, auf ihr eigenes Bett (wir haben die Gitterstäbe abmontiert) und auf ihr eigenes kleines Rattansofa im Kinderzimmer. Und es ist wahr, was man sagt. Auf ein Kind aufzupassen wird mit der Zeit nicht einfacher, sondern anders.
2. Ich bin stolz auf mich - denn heute habe ich meine erste Therapiestunde gebucht! Ich habe euch vor einigen Wochen von meinem Vater berichtet, dass meine Kindheit ganz furchtbar wegen ihm war und dass ich bis heute mit den Effekten seiner Präsenz zu kämpfen habe. Das Problem ist, dass die ganzen negativen Emotionen wie Wellen kommen. Es ist lange ruhig und friedlich, bis alles über mich kommt. Ich werde reizbar, sauer, weiß selbst nicht, was ich möchte, bin zwiegespalten und das schlimmste - ich weiß nicht, wo ich bin und wo ich stehe. Ich weiß nicht, wie viel von dem, was ich sage, wirklich ICH sage und wie viel ich einfach beeinflusst worden bin, durch jemandes Aussagen, durch einen Film etc. pp. Das liegt sicher auch daran, dass mein Vater mir immer eingeredet hat, ich hätte keine eigene Meinung. Oft glaube ich jetzt noch daran. Aber genug von mir. Ich möchte psychisch gesund für meine Tochter und meine Ehe sein - gelassen, harmonsich und wissend, wer ICH bin und was ICH wirklich denke. Ich kann nächsten Montag kaum erwarten, wenn ich meine erste Session in Angriff nehme. Ich werde berichten!
3. Ich bin froh, dass der Tag rum ist. Denn heute musste ich für Maja den Rettungsdienst rufen. Ich bin fix und fertig und mehr als dankbar, dass alles gut gelaufen ist. Aber der Reihe nach...
Ich war gerade am Herd, Maja lief auf dem Boden umher und spielte. Als ich nach Maja sah, hatte sie ein Stück Folie im Mund. Woher? Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich ist beim Auspacken von irgendwas ein kleines Stück Verpackung unter den Esstisch gefallen. Als ich es Maja vorsichtig aus dem Mund zog, fing sie an zu würgen und nach Luft zu schnappen. Das Stück war wirklich klein und sofort war mir klar, dass sie ein Stück Folie geschluckt haben musste.
Ich hatte zum Glück das Handy auf der Anrichte und rief den Rettungsdienst, während ich mir Maja übers Knie legte und ihr zwischen die Schulterblätter haute. Die ganze Zeit gab sie Töne von sich, wenn auch leise. Sie versuchte, etwas hochzuwürgen, das schien mir klar. Der Mann am Telefon versichterte mir, dass der Rettungsdienst unterwegs ist und sagte, dass ich Maja die ganze Zeit mit dem Gesicht zum Boden halten soll, so - wie ich es die ganze Zeit schon mache - und stets weiterklopfen. Er sagte, er hört, wie das Baby ab und an schreit und das ist ein super Zeichen. Dann hat sich Maja ergeben - viel Schaum und Speichel kam heraus. Der Mann am Telefon sagte, dass das ein super Zeichen ist. Dann weinte Maja laut und ich war erleichtert. Der Mann musste auflegen und bat mich anzurufen, wenn sich etwas verändern sollte. Er versicherte mir nochmals, dass ein weinendes, hustendes und würgendes Kind ein gutes Zeichen ist. Sie darf beim Verschlucken bloß nicht still werden, dann wird es wirklich gefährlich. Da ich weiterhin unsicher war, hielt ich Maja weiterhin mit dem Kopf nach unten geneigt. Sie protestierte stark, weinte ganz schlimm und wollte sich nur an mich kuscheln. Irgendwann hatte ich mich so weit beruhigt und hatte ein so "gutes" Gefühl, dass ich das zuließ und sie in den Arm nahm.
Die ganze Situation dauerte ca 12 Minuten, bis die Rettungskräfte eintrafen. Direkt an der Tür sagte die freundliche Sanitäterin: "Oh, die Mama ist entspannt und das Baby weint laut. Scheint alles ok zu sein." Dass die Mama entspannt sei, war kein Witz, ich sah wirklich so aus. Aber als ich zu sprechen begann, merkte man die nachlassende Panik in meiner zitternden Stimme. Majas Lungen wurden abgehört und wir sprachen eine Weile, bis sie sich weitestgehend beruhigt hat. Mir wurde angeboten, ins Krankenhaus zu fahren. Ich fragte, ob das notwendig ist. Die Sanitäter antworteten, dass das Abhören ok war, die Lungen schienen frei zu sein und Maja machte nicht den Eindruck, dass ihr etwas fehlte. Ich sagte, dass wir zu Hause bleiben und fragte sicherheitshalber noch mal nach, wie das mit der künstlichen Beatmung ist: 15:2, stimmts? Ja. Aber vorher 5-mal beatmen. Ok. Ich soll beobachten, ob Maja blau anläuft, ob sie unnatürlich hustet oder Energie verliert. Ok, alles klar. Maja war mittlerweile entspannt. Nur die roten Augen und roten Fleckchen um die Augen herum deuteten auf ganz schlimmes Weinen und Erbrechen hin. Die Sanitäter fuhren fort, ich rief meinen Mann und meine Mama an, denn ich wollte nicht alleine sein. Maja jagte mittlerweile wieder quietschfidel die Katzendame Mila durch die Wohnung ...
Das Alles hört sich jetzt so gefasst an. Aber glaubt mir, das war es nicht. Ich war ein Klümpchen Elend, ich hatte Angst und ich rief dem Mann am Telefon ständig dazwischen. Wenn ich jetzt zurückdenke, weiß ich gar nicht mehr, was wirklich passiert ist. Ich bin mir mittlerweile gar nicht sicher, ob Maja wirklich gewürgt hat oder ob ich mir das nur eingebildet habe.
Ich bin enttäuscht von mir, aber gleichzeitig auch ein wenig stolz. Stolz, weil ich richtig reagiert habe, wie ich denke. Enttäuscht, weil ich jetzt Angst habe, dass ich überreagiert haben könnte. Was, wenn ich mir das nur eingebildet habe und Maja 10 Minuten lang ohne Grund auf den Rücken gehauen habe? Sie nur erbrochen hat, weil ich sie gehauen habe? Und so fürchterlich geschrien hat, weil sie dachte, ich tue ihr etwas Schlimmes an? Danach hat sie mich mehrmals umarmt und sich an mich gekuschelt und ich bilde mir ein, dass sie mich beruhigen oder beschwichtigen wollte. Als würde sie es fühlen, dass ich nach der Aktion ein offenes Nervenbündel bin. Sie kann doch noch nicht verstehen, dass ich sie retten wollte. Sie weiß nur, dass es ihr schlecht ging und ich ihr auf den Rücken haute und sie mit dem Köpfchen nach unten hielt, während sie sich nur an mich kuscheln wollte ...
Ihr Lieben, ich bin fix und fertig. Das alles ist erst einige Stunden her. Ich weiß nicht, wie ich mit diesem Gefühl einschlafen kann und ich weiß nicht, wie ich je wieder entspannen kann. Verzeiht, dass der Beitrag mit diesem faden Beigeschmack endet. Bevor ich Mutter wurde, sagte mir meine Mutter über die Elternschaft: "Du wirst immer, immer Angst um dein Kind haben. Das wird irgendwie zum Teil deines Lebens. Am Anfang, ob es sich verschluckt und irgendwann, ob es sicher Auto fährt. Die Angst geht nie wieder weg." Tja, das ist wohl der Preis, den man für die überwältigende Liebe zahlt. Nichts ist umsonst.
Es ist mittlerweile 24 Uhr, mein Baby schläft neben mir tief und fest. Für jetzt ist das das Einzige, was zählt.
Bis nächste Woche,
Laura
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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)
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