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Baby-Tagebücher von Eva

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

23. Woche

Die Adventszeit hat begonnen

Wir starten ohne Zähne aber mit viel Fingerfood in die Vorweihnachtszeit und üben schon mal für Silvester.

Hallo ihr alle,

Ich hoffe, ihr hattet einen schönen und besinnlichen Start in die Vorweihnachtszeit und lasst euch nicht vom Geschenke-, Deko-, Adventskalender- und Wasweißichnochallesstress übermannen. Eine Sache, die mich meine Tochter gelehrt hat und die mir vor allem letzten Monat klar geworden ist: Prioritäten wollen achtsam gesetzt sein.
Womit möchte ich meine Zeit verbringen? Was wird in zehn Jahren noch wichtig sein? Welche Stimmung und welche Art von Energie möchte ich ausstrahlen?
Auch, wenn es abgedroschen klingt, aber: ich selbst bin verantwortlich für mein eigenes Leben und kann diese Dinge entscheiden und danach handeln. Und wenn es einmal scheint, als sei das nicht möglich und ich mich wie die Sklavin meines Alltags fühle, dann hilft oft: Einen Schritt zurück treten und sich die obigen Fragen stellen. Gerade in der Vorweihnachtszeit ein sehr wertvolles Werkzeug, wie ich finde. 

Bei uns stand die letzte Woche ganz im Zeichen der Beikost. Die Kleine ist völlig begeistert vom Fingerfood. Die Leidenschaft, mit der sie an einem Stück gedünstetem Kürbis saugt ist wirklich herzig! Gib dem Kind einen weichen Apfelschnitz und es ist zufrieden, auch, wenn eben noch Katastrophenstimmung war. Nicht ganz so beliebt ist allerdings das Gefüttertwerden mit Brei, weswegen wir den jetzt die letzten Tage meist ganz weggelassen haben.

Ich finde es ja auch eigentlich schöner, Baby led weaning zu machen, schon allein, weil es die Kleine so begeistert. Zudem ist es auch einfacher für uns, weil wir keinen extra Brei kochen/kaufen müssen. Ich habe ja auch Informationen zur „klassischen“ Beikosteinführung zu hause und habe einfach nicht verstanden, warum ich jetzt unbedingt mittags mit Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei anfangen muss. Und warum immer eine Woche warten, bevor man das nächste einführt? Das schien mir alles so konterintuitiv und deswegen irgendwie nicht richtig für uns. So feste Pläne, die für alle Kinder/Menschen gleichermaßen gelten sollen, lassen mich sowieso immer aufhorchen. Da hört man in seiner Ausbildung zirka 200 Mal (am Tag) den Satz „jeder ist individuell“ und dann sollen aber bitte alle Kinder als erstes Karotte mit Rinderhack essen? Versteh ich nicht.

Meine Mutter hat mir gesagt, sie war damals ganz froh darüber, dass es ihr abgenommen wurde, darüber nachzudenken, was sie ihren Babys denn zu essen geben soll. Deshalb hat sie die allgemeinen Empfehlungen gerne befolgt, ohne zu hinterfragen. Das ist ein legitimer Grund, wie ich finde. Für uns passt im Moment der andere Weg aber nun mal besser. Jedem das seine.

Ich stand letztens mal vor dem Regal mit den Nahrungsmitteln für Babys im Supermarkt und mir sind fast die Augen aus dem Kopf gefallen… Nicht nur die riesige Auswahl an Pulvermilch fand ich etwas erschreckend, sondern vor allem die Breie, die es da so gibt… Abendbrei mit Schokolade? Und gefühlte hundert Sorten Milch-Getreide Brei, von den ganzen Gläschen mal abgesehen. Es ist echt ganz schön krass, was den Leuten von der Industrie eingeredet wird, was man angeblich alles braucht. Ich habe mich dann für langweilige Schmelzflocken aus dem Müsliregal entschieden, wobei wir die ja vielleicht gar nicht brauchen werden, so wie es im Moment aussieht. Na mal schauen, zur Zeit schläft die Kleine immer, während ich frühstücke, aber wenn sie dann beim Frühstück auch mitisst, versuchen wir es vielleicht mal wieder mit Brei. Ich esse morgens auch sehr gerne Haferbrei.

Was gibt es sonst noch zu berichten? Wir haben zurzeit ein sehr fröhliches Baby. Wenn ich nach dem morgendlichen Stillen so richtig aufwache, guckt mich immer ein freudestrahlendes Baby an und quietscht vergnügt, wenn ich die Augen aufmache. Das ist doch ein schöner Start in den Tag!

Gestern hat sie mich genauso freudig angelächelt – allerdings abends um 21 Uhr. Offenbar war unser Schätzchen felsenfest davon überzeugt, es sei jetzt Tag und war davon die nächsten 3,5 Stunden auch beim besten Willen nicht abzubringen. Egal, was wir gemacht haben, die Kleine wollte nicht einschlafen. Wenigstens war sie dabei bester Laune. Gegen halb eins fand sie dann endlich doch in den Schlaf. Ich war schon völlig fertig, ich glaube, so „lange“ war ich seit zirka einem Jahr nicht mehr wach. Vielleicht hat sie schon mal für Silvester geübt, wer weiß. Ich hoffe nur, dass das jetzt nicht zur Regel wird.

Von den Zähnen ist übrigens bisher nichts zu sehen und mittlerweile hat das Sabbern und Finger-Essen auch aufgehört. War wohl falscher Alarm.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich diese Woche erst herausgefunden habe, wie das hier mit den Fotos funktioniert. Jetzt schicke ich euch mal ein paar mit, nicht alle top aktuell, da ich eigentlich schon öfter mal Fotos reinstellen wollte, mich aber irgendwie nie damit beschäftigt habe, wie ich das eigentlich mache.

Eine schöne Woche!
Eure Eva

Bild privat

Bild: Privat

Bild: Privat

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Kommentare von Lesern:

Eva Hamburg 07.12.2018 10:27

Hallo Silke,
ich glaube, so halb rhetorisch war die Frage ;)
Die Dinge, die du schreibst, weiß ich im Prinzip alle, trotzdem nerven mich solche scheinbar universellen "Vorgaben" immer. Das ist aber meinem Charakter geschuldet, bei sowas meldet sich sofort mein innerer Rebell und sagt "ich mache das doch nicht so, nur weil irgendwer sagt, dass man das so macht". Naja, das kann man als Vor- oder Nachteil sehen ;) aber ich denke, dadurch kann ich auch mehr darauf hören, was wir für Bedürfnisse haben und was für uns gut passt. Uns geht es mit dem Fingerfood zurzeit sehr gut, mal sehen, was die Zukunft so bringt :)
Liebe Grüße!

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Silke aus Nordhessen05.12.2018 21:43

Ich weiß nicht so genau, ob deine Frage zu Beikost rhetorischer Art ist oder Ernst gemeint, warum mit dem oder dem anfangen und eine Woche Abstand halten. Aber ich schreib mal kurz, was ich von meinem Hebammengespräch zu Beikost-Einführung noch im Kopf hab (ist aber jetzt auch schon 2,5 Jahre her, klang für mich aber plausibel....). Kurz vorab, ich bin keine Expertin, sondern hab einfach nur Mama-Erfahrung, aus der Sicht schildere ich: letztendlich ist egal, aus welchen Gemüse du die ersten Breichen anrührst. Karotte und Pastinake wird oft empfohlen, weil eher süßlich (wie die Mamamilch) und eher nicht blähend, aber man darf auch bei Brei alles, wenn dein Kind gerne am Kürbis lutscht, ist Kürbis vielleicht der leckerste Gemüsebrei. Fleisch nicht gleich am Anfang. Mit welcher Mahlzeit man startet ist ebenfalls Geschmacksache: am besten dann, wenn das Kind gute Laune hat, wach ist und Lust auf Essen. Mittagsmahlzeit ist das eben bei vielen. Aber ich kenne sowohl die Variante gegen 10.30 Uhr oder gegen 14 Uhr, je nach Schlafpausen. Meine Nichte hatte als erste Mahlzeit Obst-Getreide-Brei am Nachmittag, hat ihr auch nicht geschadet. Abends hatten meine Kinder auch lange keine Lust auf irgend eine Form von fester Nahrung. Und das mit einer Woche Abstand ist, um besser zuordnen zu können, ob veränderter Stuhlgang, Hautausschläge etc von einem bestimmten Lebensmittel kommen. Das hast du aber auch schon nach 3 bis 4 Tagen raus. Also probier einfach aus, wie es bei dir passt. Ich hatte auch immer eine Mischung aus Brei und aber auch mal Fingerfood, gedünstete Karotte oder Nudeln oder Gurke oder auch einfach mal nur ne Brotkante zum weich lutschen. Bei den Getreidebreien hatte ich auch immer nur Schmelzflöckchen oder andere pure Getreideflocken (Dinkel, Grieß), diese sonstigen Abend-, Morgen-, Schoko-Breie sind auf die gefühlten Bedürfnisse von Eltern ausgelegt, aber für die Zwerge letztendlich unnötig.

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