Hilfen, die das Ein- und Durchschlafen zumindest erleichtern können
Wenig erfolgversprechend und schon gar nicht babyfreundlich sind die Versuche, ein Kind zum Durchschlafen zu „erziehen“. Es gibt immer noch Eltern oder kluge Ratgeber, die darauf schwören, das Baby ein paar Nächte lang einfach schreien zu lassen. Vielleicht schläft das Baby nach einer solchen Holzhammer-Methode tatsächlich irgendwann durch. Die Frage bleibt, was ein Säugling empfindet, wenn er schreit und schreit und keiner kommt. In jedem Fall macht er die Erfahrung, dass niemand reagiert, wenn er ruft. Er bekommt keine Zuwendung, wenn er nachts danach verlangt. Er „lernt“ dabei allenfalls, in der Nacht stumm zu bleiben und sich den Bedürfnissen der Eltern zu beugen. Eigentlich eine viel zu frühe Anpassungsleistung.
Babyschlaf: Tipps für eine ruhige Nacht
- In einem normal großen Kinderbettchen fühlen sich sehr junge Babys häufig verloren. Abhilfe schaffen zusammengerollte Handtücher. Auf ein Kissen sollte man im ersten Jahr verzichten (Erstickungsgefahr).
- Ein wirkungsvoller Trick, den Kinderkrankenschwestern gern bei sehr unruhigen Säuglingen anwenden: man wickelt das Baby wie ein Päckchen in eine Kuscheldecke, die Ärmchen fest an den Körper gedrückt (das Näschen sollte aber natürlich noch herausschauen). Es ist erstaunlich, wie schnell Babys sich dadurch beruhigen lassen.
- Es ist sinnvoll, einem Baby schon früh einen Schlafanzug anzuziehen. Der Wechsel der Kleidung signalisiert dem Kind den Wechsel der Tageszeit.
- Viele Babys lieben es, vor dem Schlafengehen gebadet zu werden. Sie genießen die Schwerelosigkeit im Wasser, lassen sich von der Wärme einlullen und schlafen danach entsprechend schnell ein. Gute Dienste leistet dabei ein Badeeimer.
- Eine große Rolle bei der Entwicklung des Empfindens von Tag und Nacht spielt das Licht. Daher ist es wichtig, täglich mit dem Kind spazieren zu gehen. Es bekommt dabei frische Luft (was es nachts besser schlafen lässt) und Sonnenlicht. Sinnvoll ist es auch das Baby seinen Tagesschlaf in heller Umgebung halten zu lassen, wenn möglich sogar im Freien, entsprechend warm eingepackt im Kinderwagen auf dem Balkon oder im Garten.
- Das Zimmer, in dem das Baby schläft, muss gut gelüftet, darf aber gleichzeitig nicht zu kalt sein. Denn sonst kann es passieren, dass es nachts auskühlt und daher immer wieder aufwacht. Experten empfehlen eine Zimmertemperatur von 18 Grad Celsius.
- Ein Schlafsack verhindert, dass das Kind sich nachts aufdeckt. Außerdem kann es, wenn es schon größer ist, nicht einfach aus seinem Bettchen heraus. Wird es in den Schlafsack (immer auf die richtige Größe achten) gepackt, weiß es automatisch „Aha, es ist Schlafenszeit“. Viele Kinder schlafen auch in fremder Umgebung besser, wenn sie dort mit dem gewohnten Schlafsack ins Bett gelegt werden.
- Nachts sollte ein Baby nur gewickelt werden, wenn es wirklich nass ist oder sich ein größeres Geschäft in der Windel befindet. Dabei sollte so wenig Licht wie möglich gemacht werden, damit das Kind nicht richtig wach wird.
- Wenn das Baby nach dem Trinken nicht gleich wieder einschlafen will, sollte man es vermeiden, sich zu ausgiebig mit ihm zu beschäftigen oder gar mit ihm zu spielen. Es kann ruhig ein bisschen quengeln. Nur wenn es anfängt richtig zu schreien und sich nicht selbst beruhigt, ist trösten angesagt: gut zureden, es streicheln und im Arm wiegen. Nicht ratsam ist es, noch einmal die Flasche oder die Brust zu geben, wenn es vorher bereits getrunken hat. Es könnte sich sonst daran gewöhnen, nach jedem Aufwachen erst an der Brust oder mit dem Fläschchen wieder einzuschlafen.
- Je kleiner ein Baby ist, desto intensiver reagiert es auf den Körpergeruch seiner Mutter. Manchmal hilft es daher, unruhigen Babys ein getragenes Tuch oder Nachthemd mit ins Bettchen zu legen. Mamas vertrauter Duft vermittelt Sicherheit und beruhigt.
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Mit einem halben Jahr haben sich die meisten Säuglinge in der Regel so weit angepasst, dass sie nachts nichts mehr zu trinken brauchen, außer einem Schlückchen Wasser oder Tee, falls sie aus Durst wach werden. Selbst schlechte Esser sollten nachts nicht für eine Mahlzeit geweckt werden. Ein voller Magen mitten in der Nacht wirkt nämlich eher schlafstörend.
Erst mal runterkuscheln: Wie dein Kind (wieder) alleine in den Schlaf findet
Florian ist 19 Monate alt und ein aufgeweckter Junge. Eigentlich könnte alles ganz wunderbar sein, wäre da nicht das alltägliche Einschlaf-Drama: Florian schläft nämlich nur ein, wenn Mama sich mit ihrem Oberkörper durch die Einstiegsluke seines Gitterbettchens zwängt, sich so neben ihn legt und mit ihm kuschelt, bis er eingeschlummert ist. Und nicht nur, dass das Ins-Bett-Bringen sich ewig hinzieht, Florian wird zudem jede Nacht mehrmals wach und schläft nur mit der gleichen Prozedur wieder ein.
Inzwischen liegen die Nerven von Florians Eltern blank. Sie suchen Hilfe bei Dr. Daniela Dotzauer, Ärztin und Beraterin für Familien mit Schlafproblemen. Ihr Ansatz: „Wer schlafen soll, muss schlafbereit sein.“ Schlafbereit ist ein Kind, wenn es
Wo finden Eltern Hilfe?
Zum Beispiel bei Eltern-Kind-BeraterInnen wie Daniela Dotzauer.
Aber auch in Sozialpädiatrischen Zentren, in Kinderkliniken und sogenannten Schreibabyambulanzen, die in der Regel auch Eltern beraten, deren Kinder nicht mehr im Säuglingsalter sind.
ausreichend müde ist und sich sicher und wohlfühlt – „runtergekuschelt“, wie Daniela Dotzauer es nennt.
Dass Babys und Kleinkinder nachts aufwachen, ist normal. Entscheidend ist, inwieweit es Kindern gelingt, sich selbst zu beruhigen und wieder in den Schlaf zu finden. Auch dass kleine Kinder nachts die Nähe der Großen und damit Schutz und Sicherheit suchen, ist ganz natürlich.
Expertin Dotzauer: "Kein Schlaftraining mit Schreienlassen"
Aber nur einschlafen, wenn Papa Händchen hält oder Mama daneben liegt? Das jedoch sind Gewohnheiten – und die lassen sich ändern. Allerdings nicht über ein strenges Programm oder ein Schlaftraining mit Schreienlassen – das ist Beraterin Dotzauer ganz wichtig. Gewohnheiten ändern geht nur schrittweise mit Geduld, Liebe und Klarheit. Eltern sollten ihren Kindern zutrauen, allein einzuschlafen. Dabei können Schnuller, Schmusetuch oder Kuscheltier für eine echte Hilfe zur Selbstregulation sein. Aber es nützt nichts, dem Kind den Schnuller einfach nur in den Mund zu stecken und den Kuschelbären ins Bettchen zu legen. Ein Kind muss lernen, dass es den Schnuller selbst mit seiner Hand zum Mund führen kann, und der Kuschelbär gehört auch tagsüber an die Seite des Kindes, zum Beispiel als treuer Zuhörer beim Vorlesen.
Florian hat sich einen Stoffpinguin als Begleiter ausgesucht, und seine Eltern haben akzeptiert, dass das Ins-Bett-Bringen in den seltensten Fällen auf Knopfdruck geht. Gerade abends brauchen Kinder noch einmal die ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer Eltern: die in aller Ruhe vorgelesene Gutenachtgeschichte, ein Gespräch über den Tag, ein Lied und Kuschelzeit im Dunkeln. Mit der Zeit schaffen es die Kleinen, allein einzuschlafen – wenn die Eltern loslassen.
Pucken: Einschlafhilfe für unruhige Babys
Baby Pucken leicht gemacht: Pucken ist eine beliebte Einschlafhilfe für unruhige Babys und vermittelt deinem Baby Geborgenheit und Sicherheit. Hebamme Claudia zeigt dir, wie ein Baby richtig gepuckt wird: mit einem Pucktuch oder auch einem Pucksack.
Einschlafhilfe mit Tablet oder Smartphone: Unruhige Babys lassen sich mit Pucken und auch einer Babysound-/Herzschlag- oder Föhn-App sanft beruhigen. Wie das funktioniert, zeigt dir Hebamme Claudia
Auf kidsgo Videos findest du alle Hebammenvideos von Hebamme Claudia! Auf www.schlaf-gut-baby.de findest du kurze, gute Erklärungen, was für dein Baby beim Schlafen wichtig ist.
Wirkt beruhigend: Babymassage
Babymassage trägt zur Entspannung und Beruhigung deines Sprösslings bei und hilft z.B. bei Koliken. Techniken, Pflegetipps & mehr lernst du am besten in einem Babymassagekurs. Schau dir hier an, was dich dort erwartet: