Nasser Sand: Große Action auf dem Spielplatz
Der Spielplatz um die Ecke. Eine Rutsche steht da, ein Klettergerüst, eine Schaukel. Aber Marie geht zielsicher zum Sandkasten. Die Förmchen werden ausgepackt, die Schaufel, der Eimer. Anschließend schaut sich die Dreijährige zu ihrer Mutter um. Der Augenkontakt ist da, alles ist sicher. Dann wackelt sie auf ihren kleinen Beinen zu der grünen Pumpe, die im altmodischen Design an der Sandkiste aufgebaut ist. Ein großer Hebel für so ein kleines Kind! Aber sie versucht tapfer, ihn auf- und abwärts zu bewegen.
Noch ein Blick zur Mutter, deren Gesicht verzieht sich etwas – doch da kommt Hilfe. Der Nachbarsjunge ist schon groß. Fünf Jahre ist er alt. Und er hilft gern, schließlich bekommt er dafür Lob von seiner Mutter und dankbare Blicke von der kleinen Marie. Dank kräftiger Arme und des größeren Hebels bewegt sich der Pumpschwengel und beim dritten Mal kommt tatsächlich Wasser herausgeschossen!
HEBAMMEN-TIPPS
Du hast weitere Fragen zur Entwicklung deines Babys? Dann schau in unsere Hebammen-Tipps; darin findest du ganz bestimmt wichtigen Rat und Hilfestellung:
Im Matsch spielen: Alle Sinne im Einsatz
Was für ein Fest für die Sinne! Es rauscht, es riecht, die Farbe des Sandes verändert sich, ebenso seine Konsistenz. Vorsichtig taucht Marie die Finger hinein – und zieht sie schnell zurück. Ein wenig kalt ist es schon, aber das ist nicht der Hauptgrund. Es fühlt sich einfach ungewohnt an!
Der große Paul ist da viel mutiger. Er patscht mit seiner Hand hinein, dass es nur so spritzt. Dann rührt er mit den Fingern in Sand und Wasser und diese wunderbare Matschpampe wird in eins von Maries Förmchen gepatscht. Fasziniert schaut sie zu. Eben war der Sand noch trocken, körnig und gelb, jetzt ist er braun, kühl und fast flüssig. Damit lässt sich richtig bauen!
Aber leider ist der Matsch auch ein klein wenig eklig. Und klebt an den Fingern. Die werden natürlich sofort an der Hose abgewischt. Mama verdreht die Augen, sagt aber nichts. Wozu hat sie schließlich eine Waschmaschine? Auch wenn sie sich manchmal unsicher ist, ob sie die Kleidung ihrer Kinder besser bei 40 oder 60 Grad waschen sollte. Aber das steht ja auf dem Zettel, der meist hinten eingenäht ist.
Ja, es macht ein wenig Arbeit, wenn die Kinder matschen. Aber der glückliche Ausdruck in ihren Augen ist es wert.
Matschen: Anregung für Grob- und Feinmotorik
Matschen ist echte Selbsterfahrung! Die Grobmotorik wird angeregt: Springen in Pfützen, werfen mit Matschklumpen, Löcher buddeln und Erde oder Sand ausheben, den Pumpenschwengel bedienen. Ebenso die Feinmotorik: Die Finger vorsichtig in den leicht feuchten Sand tauchen, feine Linien ziehen, Förmchen füllen und umdrehen, mit den Händen Burgen und andere Bauwerke errichten.
Alle Sinne werden angeregt: Hören, wie der Sand rieselt und wie die Pfütze beim Hineinspringen platscht. Die Augen erkennen, wie sich die Farben verändern, wie das Wasser von klar zu braun changiert, wie der Fleck auf der Hose aussieht. Riechen, welchen Unterschied es macht, ob klares oder trübes Wasser für die Burg verwendet wird, wie überhaupt das Bauwerk auf einmal einen Geruch zu entwickeln scheint. Und natürlich schmecken: Alles muss erst einmal in den Mund gesteckt werden, der Sand, der Matschklumpen, das Blatt. Außerdem ist im Förmchen ja echter Kuchen – und der muss probiert werden. Auch von Mama!
WEITERE INFOS
Juni 2017: Die DSH hat diesen Sommer fünf neue Infomagazine für Eltern herausgebracht. In diesen erhalten Eltern alle wichtigen Informationen zu den Themen Vergiftung, mobil mit Kind, Spiele von gestern für drinnen & draußen und Babysitter. Die Infohefte können unter dem folgenden Link www.das-sichere-haus.de/broschueren/kinder kostenlos heruntergeladen oder bestellt werden.
Raus in die Natur!
Das alles passiert draußen in der Natur. Da ist Bewegung angesagt, die stärkt die Muskeln, trainiert das Gleichgewicht, fördert die Reaktionsschnelligkeit. Außerdem scheint die Sonne, der Vitaminhaushalt wird aufgetankt und die Abwehrkräfte werden gestärkt.
Aber Matschen geht nicht nur draußen. Ein leidgeprüftes Nicken der Mama. Jedes Essen wird als Gelegenheit genutzt, die Beschaffenheit von Keks, Brot, Brei oder Orange aufs Eifrigste zu testen. Mit den entsprechenden Spritzern auf dem Tisch – und der Kleidung von Kind und Mama. Außerdem fliegt viel vom Tisch herunter. Aber Ärger erregt vor allem eins: Das ist Essen, mit dem da gepempelt wird! Und mit Essen spielt man nicht! Das haben wir schließlich schon von unseren Eltern gelernt. Denkt an die hungernden Kinder in Indien! Als ob die unser altes, zermatschtes Brot haben wollten ...
Matsch das Essen
Essen ist das Wichtigste und Intensivste für Kinder. Jedes neue Ding wird zuerst mit dem Mund erkundet. Die Lippen öffnen sich, so spürt das Kind die Größe. Die Lippen saugen sich fest – ist es warm oder kalt? Die Zunge kommt hinzu, fährt daran entlang, prüft die Beschaffenheit – glatt oder wellig, körnig oder fein – und natürlich den Geschmack: Süß, sauer, salzig, bitter – das alles muss erfahren werden! Dabei hilft das Matschen enorm.
Man sieht es den Gesichtern der Kinder an: Matschen macht glücklich! Es kann ein echter Rausch der Sinne werden. Eine Erfahrung, die spätere Essgewohnheiten positiv prägen kann. Und das ist doch das bisschen intensivere Textilpflege unbedingt wert!
Außerdem können Kinder beim Wäschewaschen eingebunden werden, zu gerne reichen die Kleinen der Mama Wäschestücke und bunte Klammern entgegen. Mehr Möglichkeiten, das Spielen in den Alltag zu integrieren, findest du hier!