Sanfter Schubs durch Homöopathie – Abwehrkräfte aktivieren
Die Homöopathie setzt darauf, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. „Sie gibt unserem Körper den Impuls sich selbst zu helfen, und das auf eine sehr sanfte und wirksame Weise“, erklärt die auf Homöopathie spezialisierte Heilpraktikerin Monika Franke. Seit drei Jahren arbeitet die 32-Jährige mit großen und kleinen Patienten in ihrer eigenen Praxis in Kassel. Diese alternative Behandlungsmethode geht auf den deutschen Arzt Samuel Hahnemann zurück. Vor mehr als 200 Jahren untersuchte er die Wirkung von Arzneimitteln an gesunden Menschen und notierte dabei alle körperlichen und seelischen Vorgänge. Aus seinen Beobachtungen zog er die Schlussfolgerung „Similia similibus curentur“ – „Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden“ – das Ähnlichkeitsprinzip war geboren. Es besagt, dass eine Substanz, die beim Gesunden bestimmte Symptome hervorruft, ähnliche Symptome beim Kranken heilt.
Ein Beispiel: Kaum hast du begonnen, eine Zwiebel zu schneiden, tränen die Augen und die Nase fängt an zu laufen. Treten nun bei einem Schnupfen solche Symptome auf, solltest du es mit der Gabe von Allium cepa, der Küchenzwiebel, versuchen. Dem Ähnlichkeitsprinzip entsprechend hilft dieses Mittel häufig bei Schnupfen.
Wer ist Samuel Hahnemann?
Der 1755 in Meißen geborene Arzt und Apotheker Dr. Christian Friedrich Samuel Hahnemann gilt heute als Begründer der Homöopathie. Die Bezeichnung „Homöopathie“ leitete er aus dem Griechischen ab: Homois steht für ähnlich und pathos für Leiden, wörtlich übersetzt „ähnliches Leiden“. Seine erste, im Jahr 1796 erschienene Veröffentlichung zu dieser ganzheitlichen Behandlungsmethode war die Geburtsstunde der Homöopathie und gleichzeitig der Beginn seiner Tätigkeit als homöopathisch praktizierender Arzt. Hahnemann hatte mit seiner ersten Frau Henriette elf Kinder, heiratete nach dem Tod seiner Frau die Französin Mélanie d’Hervilly, weshalb er nach Paris zog, wo er dann 1843 starb.
Unsere Homöopathie-Reihe
Alle Folgen unserer Reihe „Gesund durchs Jahr“ mit Homöopathie
Zum Download und Sammeln steht hier zu allen Themen unsere Kleine homöopathische Hausapotheke bereit.
Globuli für Kinder – Auf die Dosierung kommt es an
Wenn Babys und Kinder krank sind, wollen Eltern nichts riskieren und so behutsam wie möglich vorgehen. Hier kann die Homöopathie gerade bei akuten Erkrankungen kleinen Patienten effektiv helfen.
Bei Säuglingen und Kleinkindern ist das Immunsystem noch nicht ausgereift. Es muss sich mit verschiedenen Krankheitserregern auseinandersetzen, um nach und nach zu lernen, damit umzugehen. Dieser Prozess wird durch homöopathische Arzneien unterstützt, denn sie helfen, die Selbstheilungskräfte anzuregen. Homöopathische Arzneimittel werden meist in Form von Globuli, kleinen Rohrzuckerkügelchen, verabreicht. Sie schmecken angenehm süß, und das ist bei kleinen Patienten von Vorteil. Die Dosierung richtet sich nach der jeweils verwendeten Potenzhöhe, der Schwere der Erkrankung und dem Alter deines Kindes.
Wenn dein Arzt oder deine Heilpraktikerin es nicht anders verordnet hat, gehst du bei der Dosierung stets von der Erwachsenendosis mit 6 Globuli pro Gabe aus: Säuglinge im 1. Lebensjahr nehmen ein Drittel der Erwachsenendosis, also 1-2 Globuli pro Gabe, Kleinkinder bis zum 6. Lebensjahr die Hälfte und damit 2-3 Globuli pro Gabe und Kinder zwischen dem 6. und 12. Lebensjahr erhalten zwei Drittel der Erwachsenendosis, Kinder ab 12 Jahren 5 Globuli pro Gabe.
Bei akuten Erkrankungen wählst du die Potenzen D6 und D12. Anfangs gibst du die Globuli stündlich, jedoch nicht öfter als sechs Mal am Tag. Wenn die Beschwerden abklingen oder chronisch sind, reichen drei Gaben pro Tag.
Die Einnahme sollte nicht unmittelbar mit den Mahlzeiten, sondern zirka eine halbe Stunde vor oder nach dem Essen erfolgen. Die Globuli sollten ältere Kinder und Erwachsene langsam im Mund zergehen lassen. Deinem Baby oder Kleinkind kannst du die Globuli auch in die Backentasche legen, sie lösen sich rasch auf. Auch ein vorheriges Auflösen in Wasser oder Milch ist möglich.
Das Mittel der Wahl – Genau hinsehen, zuhören und besprechen
Die Homöopathie behandelt nicht nur die Krankheitssymptome eines Patienten, sie sucht nach der Ursache. „Ich schaue mir genau an, was für ein Mensch vor mir sitzt, seine Konstitution und auch welche Lebensumstände ihn prägen“, sagt Heilpraktikerin Monika Franke. Sie betrachtet den Menschen und seine Krankheit als Gesamtkomplex, als Einheit von Körper, Geist und Seele. Der gesunde Körper ist ein System in Balance, beim Erkrankten ist dieses System aus dem Gleichgewicht geraten.
Die Homöopathie gibt dem Körper den Impuls, diese verlorene Balance aus eigener Kraft wieder herzustellen. Monika Franke schildert ein Beispiel aus ihrer Praxis: „Bei einem Baby, das sich nur äußerst schwer beruhigen ließ, hat der Einsatz von Chamomilla D6 in kurzer Zeit zu einer wesentlichen Besserung geführt. Der Säugling schrie täglich über mehrere Stunden. Beruhigen ließ er sich nur durch Tragen im Tragetuch und durch das Geräusch des Staubsaugers. Die Eltern waren nervlich am Ende. Deshalb war mir wichtig, erst einmal den Druck aus der Situation zu nehmen und so die Eltern zu entlasten. Ich machte ihnen Mut, das beruhigende Geräusch weiterhin einzusetzen, es beispielsweise aufzunehmen und bei Bedarf abzuspielen. Das Familienleben hatte sich innerhalb einer Woche wieder entspannt.“
Bei der Suche nach dem passenden Mittel spielt auch der Verlauf der Krankheit eine Rolle und wie der Patient sich während der Krankheit verhält. Am besten orientierst du dich an akuten Symptomen: Schmerzt das Bäuchlein, weil das Kind zu viel Eis gegessen hat oder weil das Bäuchlein gebläht ist? Wenn du Unterstützung bei der Auswahl des richtigen Mittels benötigst, helfen dir gute Ratgeber und die Beratung in deiner Apotheke.