Babymassage – Momente, die verbinden
„Wir waren bisher zweimal beim Babymassagekurs und ich muss sagen: Ich bin komplett begeistert. Unter meinen streichelnden Händen mutiert Mäxchen zum großen Plauderer – er lallt und gluckst in bester Laune. Ein echter Genießer“, erzählt Mama Nicole. „Beim ersten Mal hatte Mäxchen allerdings Kohldampf und fand die ganze Veranstaltung nur bedingt lustig. Die Massagegriffe zu vermitteln sei nicht schwer, so die Kursleiterin, den richtigen Zeitpunkt finden aber umso mehr. Doch schon beim zweiten Mal war unsere Massagezeit unheimlich interaktiv. Mäxchen lag vor mir, und wir beide haben über eine Stunde „Schau mir in die Augen, Kleines“ gespielt. Und mit jedem Massagegriff wurde Mäxchen ruhiger und entspannter. Er fuchtelt und rudert nämlich gerne und viel mit Armen und Beinen.“
Berührung ist die erste Sprache
„Das Baby ist ein Fühl-Ling. Berührung ist die erste Sprache, die es versteht“, erklärt Ute Laves. Als Hebamme und Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Baby- und Kindermassage (DGBM e.V.) bildet sie Kursleiterinnen nach den Leitlinien der Internationalen Gesellschaft für Babymassage aus. In diesen Kursen werden Handgriffe und Techniken vermittelt, doch entscheidend ist die Interaktion zwischen Eltern und Kind. „Wir wollen das Zutrauen der Eltern stärken“, so Ute Laves. „Wenn sie die Signale ihres Säuglings verstehen, dann ist das eine sehr bereichernde Erfahrung für beide.“
Massage als festes Ritual
Nach der Begrüßung und einer Entspannungsphase folgt ein festes Ritual: Die Massierenden träufeln etwas Öl auf ihre Handflächen, reiben ihre Hände aneinander, präsentieren die Handflächen ihrem Baby und fragen: „Möchtest du eine Massage?“ Und die Babys zeigen, ob sie bereit sind – wenn allerdings ein anderes Bedürfnis ansteht, zum Beispiel Hunger oder Schlaf, hat das Vorrang.
Dass Babymassage überreizte Kinder beruhigen oder Bauchschmerzen lindern kann, ist ein schöner Nebeneffekt.
Das kann Nicole bestätigen. „Insgesamt kann ich sagen, das Geld war gut angelegt, denn wer von uns würde sich nicht auch vor Wonne räkeln, jeden Tag aufs Neue für zwanzig Minuten durchmassiert zu werden. Die Zufriedenheit des kleinen Menschleins macht einfach nur glücklich“, schwärmt Nicole.
Weitere Informationen
Weitere Informationen findest du unter der Deutsche Gesellschaft für Baby- und Kindermassage e.V. www.dgbm.de
Buchtipp zum Weiterlesen
Babymassage
Praktische Anleitung für Mütter und Väter,
Vimala Schneider,
Kösel Verlag, 17. Auflage 2014, ISBN 978-3-466-34452-9
Liebe hautnah erleben
Ein Begleitbuch für die Babymassage
Ute Laves, Infantastic Versand und Verlag, 2001, ISBN 3-00-007604-2
Die schönsten Babymassagen und Kuschelspiele
Bärbel Hauswald und Sabine Bohlmann
GU Verlag, 2014, ISBN 978-3-8338-3565-0
Sanfte Hände
Frédéric Leboyer; Kösel Verlag, 30. Auflage 2014, ISBN 978-3-466-34411-6
Was brauchst du für eine Babymassage?
Eine weiche Unterlage und pflanzliches Öl ohne Duft, zum Beispiel Mandelöl. Wenn das Kleine den Kopf noch nicht selbst kann, hilft ein gerolltes Handtuch als Unterstützung, um den Blickkontakt nicht zu verlieren. Der Raum sollte etwa 24 °C warm sein. Ist die Luft zu kalt, kann das Baby sich nicht entspannen.
Kurse werden für Babys ab vier Wochen bis zum Krabbelalter angeboten. Meist umfasst ein Kurs fünf Treffen á 90 Minuten und vermittelt jedes Mal einen neuen Aspekt. DGBM-zertifizierte Kursleiterinnen zeigen den Ablauf anhand einer Babypuppe.
Babymassage lernen: im Babymassagekurs