Von „Rosa Türmen“ und „Braunen Treppen“: Was ist eigentlich Montessori?
Der Grundgedanke „Hilf mir, es selbst zu tun“ ist zwar relativ bekannt – doch wie wird dies bei den Allerkleinsten konkret umgesetzt? Daniela Bröhl ist Erzieherin mit Montessori-Zusatzausbildung und bietet in der Münchner Paritätischen Familienbildungsstätte regelmäßig Kurse an. „Kinder haben ein unermüdliches Interesse an der Nachahmung der Tätigkeiten Erwachsener. Darum hat Maria Montessori die ‚Übungen des täglichen Lebens‘ geschaffen: In unseren Kursen werden den Kindern Tabletts mit verschiedenen Gefäßen zum Reis schütten, Bohnen löffeln, Mehl sieben, Kaffee mahlen und ähnlichen Aufgaben angeboten“, erklärt die Fachfrau. Auch Sinnesmaterialien wie „Rosa Turm“ und „Braune Treppe“ lernen die Kleinen kennen und erwerben durch das Hantieren mit den hölzernen Würfeln nicht nur Einsichten in den Umgang mit Größen, sondern trainieren zudem ihre Grob- sowie Feinmotorik.
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Wie Eltern ihre Kinder zu Hause fördern können
Und was machen die Eltern? Gar nichts! „Das Kind wird als Baumeister seiner Entwicklung gesehen“, betont Daniela Bröhl. Die Montessori-Pädagogik setzt an der kindlichen Freude am selbst-tätig-werden an. „Dadurch entsteht eine Lern- und Arbeitshaltung, die in Kindergarten und Schule von großem Vorteil ist. Die Kinder werden selbstständiger und selbstbewusster.“ Wer die Gelassenheit hat, die Kleinen einfach mal machen zu lassen, kann das Zuhause fortführen: Dem Nachwuchs die Alltagssachen zum Spielen anbieten, die ihn momentan am meisten beschäftigen, und sich in die Beobachterrolle zurückziehen. Alles andere darf fürs Erste weg: „Durch Ordnung in der Umgebung entsteht Ordnung im Geist!“