Ein kleiner Rückblick und ein Abschied - Bye bye ihr lieben Tagebuch-Leser
Hey ihr Lieben,
Jetzt ist der Tag also gekommen, wir nehmen Abschied von euch und geben unseren Tagebuch-Platz an die nächste Jungfamilie weiter. Ehrlich gesagt fällt es mir gerade gar nicht so einfach, ein paar passende Worte zu finden. Ein Abschied ist schließlich immer irgendwie unangenehm und traurig, jedoch bin ich mir sicher, dass wir uns irgendwann irgendwo wiedersehen :)
Vielen herzlichen Dank an dieser Stelle an das liebe kidsgo-Team für diese tolle Möglichkeit. Es war uns eine große Freude über das erste gemeinsame Jahr mit unserem Nachwuchs zu schreiben. Ein herzliches Dankeschön auch dafür, dass wir nicht nur über unser Folgewunder schreiben durften, sondern auch die Themen Sternenkinder/Fehlgeburten aufgreifen konnten. Noch immer wird viel zu wenig darüber gesprochen, dabei ist es unfassbar wichtig, dass Betroffene darüber reden können, ohne Angst haben zu müssen, dafür verurteilt zu werden!!!
Jede Woche saß ich vor dem Laptop und tippte mit großer Begeisterung die vergangenen Tage nieder. Dieser Rückblick hat mir einen Moment geschenkt, der mir erlaubt hat, die Zeit Revue passieren zu lassen und jeden noch so kleinen Entwicklungsschritt und gemeinsam erlebten Moment noch mal in Erinnerung zu rufen. Oftmals ist der Alltag so stressig und laut, dass wir vergessen, was wir die Woche über erlebt haben. Damit meine ich nicht irgendwelche Ausflüge in den Freizeitpark (oder oder oder), sondern vielmehr die kleinen Augenblicke, die wir unbewusst wahrnehmen.
Ein weiteres Dankeschön geht an all jene, die unsere Beiträge wöchentlich geklickt und gelesen haben! DANKE dafür!!
Als wir uns im Januar 2023 vorgestellt haben, wussten wir nicht, wie unser erstes Jahr mit Baby aussehen würde. Zu jenem Zeitpunkt war ich noch mit unserem Regenbogenbaby schwanger und fieberte der Geburt entgegen. Baby Glückskeks, wie wir unser Wunder liebevoll nannten (und auch immer noch nennen), hat uns wenig später, genauer gesagt am 13. Februar 2023, zu überglücklichen Eltern gemacht. Dass wir jemals ein eigenes Kind in den Armen halten würden, war unvorstellbar. Denn nach vier Fehlgeburten (mit Papa Toni verlor ich vier Kinder, hatte aber zuvor schon ein Sternenkind) und den Worten “Sie werden nie ein Kind bis zum Ende austragen können” war für uns der Kinderwunsch Geschichte. Wir nahmen Abschied von unseren Träumen und der Hoffnung auf ein Wunder. Vielleicht, oder gerade deswegen, war die Folgeschwangerschaft unglaublich schwierig für uns. Schon in der Frühschwangerschaft kämpften wir mit Blutungen und einer drohenden Fehlgeburt, weshalb ein Krankenhausaufenthalt folgte. Gefangen zwischen Hoffnung und Ängsten, waren die Monate kaum auszuhalten. Es folgten zig Untersuchungen, wöchentlich abwechselnde Besuche bei der Frauenärztin und Pränataldiagnostik.
Die Schwangerschaft verlief nicht ohne Komplikationen. So wurde bei mir bereits früh Schwangerschaftsdiabetes festgestellt, dass mit Insulin behandelt werden musste. Auch die Versorgung der Gebärmutter sorgte für Probleme, erfolgte nur einseitig, weshalb zusätzlich die Einnahme von ASS auf dem Plan stand. Immer wieder war der Blutdruck zu hoch, der Glückskeks während des CTG zu ruhig und schließlich auch beim Gewicht deutlich hinter dem Durchschnitt.
Unser Durchhaltevermögen wurde am 13. Februar belohnt! Unser Wunder kam mit einem grimmigen Gesichtsausdruck auf die Welt. Doch auch in diesem Augenblick nahm die Angst keine Rücksicht auf unsere Freude. Noah hatte die Nabelschnur mehrfach um den Hals gewickelt, schrie nicht. Die Atmung wurde immer schlechter. Aufgrund vieler Anpassungsprobleme mussten wir uns nach wenigen Minuten bereits wieder voneinander lösen. Noah kam auf die Neonatologie. Erst 2 Stunden später durften wir unser Wunder zum ersten Mal so richtig betrachten und berühren, wenn auch nur durch die kleine Öffnung des Inkubators.
Die Monate vergingen.
Unser Glückskeks wuchs aus der Größe 42 (!!!) hinaus. Inzwischen sind wir bei Kleidergröße 80 angekommen und noch immer unglaublich stolz auf unser Folgewunder.
Wir haben in den vergangenen Monaten viele Hürden überwunden, von denen eine ganz besonders in Erinnerung blieb: Ingo. Ingo ist eine Zyste, die sich in Noahs Kopf befindet und in den Monaten nach der Geburt enorm an Größe zugenommen hat. Normalerweise verschwinden diese “Ingos” innerhalb kürzester Zeit wieder, in unserem Fall jedoch wollte er bleiben und war dabei noch so frech, dass er an Größe und Gewicht zugenommen hat. Immer wieder mussten wir ins Krankenhaus zum Kopfultraschall, unseren Sohn genau im Auge behalten, falls uns etwas Ungewöhnliches auffällt und hoffen, dass uns ein schwieriger Weg erspart blieb. Erst Ende 2023 durften wir durchatmen. Ingo ist zwar immer noch präsent und dick wie eh und je, jedoch beeinträchtigt er die Gehirnfunktion und die Entwicklung unseres Sohnes in keinster Weise. TOI TOI TOI!
Noah sagt mittlerweile “Mama” und “Papa”, fängt langsam an zu laufen und macht uns gerne nach. Er lacht unglaublich viel, ist im Allgemeinen ein sehr freundliches Kind und offen für Neues. Sobald er Kinder sieht, quietscht er lautstark los. Er liebt es, mit anderen Kindern zu spielen und sie zu beobachten.
Aus unserem kleinen Glückskeks ist längst ein Großer geworden. Einer, der noch so viel zu entdecken und lernen hat. Der gewiss noch oft hinfallen wird und Trost braucht, der aber auch seinen Weg gehen wird und uns als wertvolle Stütze bei sich hat.
Liebe Tagebuch-Leser,
genießt jeden noch so kleinen Augenblick mit eurem Glück. Schenkt euren Kindern ein Lächeln, auch dann, wenn ihr euch nach Erholung und Ruhe sehnt. Greift nach der Sonne, wenn der Tag dunkel und grau erscheint und haltet fest, was euch “Mama” und “Papa” nennt. Die Jahre vergehen wie im Fluge und sind genau deshalb so unglaublich kostbar!
DANKE!
Eure Janine
Euer Papa Toni
& Baby Glückskeks
Pssst, wer mehr von uns sehen/lesen will, ihr findet uns auf Instagram @minziorchidee oder unter calistas-traum.de
Bisher wurden noch keine Kommentare abgegeben.