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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
34. Woche

Herbstblues

Verregneter Feiertag mit verhagelter Stimmung und böhiger Laune.

Es gibt Tage, die können einfach weg. Feiertage waren mal nett. Man muss nicht arbeiten, kann ausschlafen und einfach etwas schönes unternehmen. Auch heute sollte es nett werden. Stockbrot und Lagerfeuer, ein Tag im Wald. Aber das wird leider nichts.

In der letzten Stunde hatte Jeppe einen Windelunfall, hat fürchterlich geweint und ist dann erschöpft eingeschlafen. Smilla hat Müsli gefordert, es dann verweigert, wollte ein Toastie und hat dann die Butter durchs ganze Zimmer gefeuert. Das Stickerheft hat sie wütend zerrissen, weil ich ihr erklärt habe, dass sie die Teddybären im Kinderbuch nicht hauen soll. Die Waschmaschine läuft nonstop. Die halb zusammengefaltete Wäsche liegt seit vorgestern herum. Draußen wird es gar nicht erst richtig hell und regnet die ganze Zeit. Der Esstisch ist krümelig, in der Ecke liegen ein paar rosafarbene Socken und Spielzeug.

Im Waschbecken Zahnpastaflecke, ein alter Waschlappen, der Handtuchhalter wackelt, seitdem neulich ein paar Kinder damit "gespielt" haben. Die Dusche kann momentan nur kochendheiß oder eiskalt - auch darum müsste sich dringend mal jemand kümmern. Das Kabel für das Babyfon ist unauffindbar, die eine Pflanze bräuchte dringend mal ein bisschen Wasser.
Wo fängt man da an?

Ich hasse diesen Buchtitel 'Erziehen ohne Schimpfen'. Ich verstehe aufgeräumte und top gestylte Wohnungen und Muddis auf Insta einfach nicht. Ich dislike die andere Familie in der Bahn, die so süß und lieb und fröhlich ist. Mich verärgert der Feiertagspapi mit seinen wohlerzogenen Kindern beim Bäcker. Ich hasse all diese Momentaufnahmen, weil ich in meinem Leben 24/7 niemals auf die Pausetaste drücken kann.

Der Antrag für die Mutter-Kind-Kur liegt im Regal. Eine Freundin hats vorgemacht, ich beabsichtige ähnliches. Aber auch da fährt man mit Kind hin. Und unser autonomiebestrebtes Kleinkind treibt mich in den Wahnsinn. Hut ab, wer das ohne zu schimpfen schafft. Das Baby zahnt, hat einen Infekt und fiebert. Tim ist ebenfalls nicht ganz fit. Wie schaffen andere Familien das?

Beide Kinder machen Mittagsschlaf. Ich höre das knacken der Heizung, die Blätter der Bäume rieseln herunter. Der Regen platscht unablässig auf das Baugerüst vor dem Fenster und ich sage unsere Verabredung für diesem Nachmittag ab. Das geht so nicht. Nicht mit der Laune, nicht mit dem Stress, nicht krank und nicht so.

Smilla tappt ausgeschlafen und noch schlafwarm ins Wohnzimmer. Sie ist zuckersüß und kuschelt sich an mich. Tim soll auch kommen, fordert sie. Mama, Papa, Jeppe und Smilla, alle zusammen. Zauberhaft - zumindest bis zum nächsten Wutanfall.



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In diesem Beitrag geht's um:

Autonomiephase, Feiertag, Stress, Unordnung, Chaos, krank, Herbst