Besuch bei der Hebamme, Baby-Bewegungen spüren/sehen
Liebe Leser und Leserinnen,
langsam gehen die Ferien zu Ende und ich beginne meinen letzten Term bevor ich in den Mutterschutz Ende Juli gehe. Ich freue mich auf die nächsten zehn Wochen, weil meine Schwester und Familie zu Besuch zu uns kommen. Zudem gibt es noch so viele Dinge für unser erstes Baby zu organisieren, was wir total schön und spannend finden. Allerdings muss Andrew sehr viel arbeiten, sieben Tage die Woche von ca. sechs Uhr morgens bis abends um sechs, weil im Moment die Zeit der Aussaat ist. Abends ist Andrew meist kaputt und müde und schläft mit dem Baby im Bauch um die Wette. Er kann die Bewegungen an meinem Bauch sehr gut fühlen und sogar sehen. Unser Baby ist sehr aktiv und liebt es, wenn ich abends Tee mit Honig oder Chai-Latte trinke, aber auch wenn ich tagsüber viel Wasser trinke.
Ich fahre zurzeit viel Fahrrad, weil ich einen Spaziergang manchmal langweilig finde und es dauert mir zu lange. Letzte Woche habe ich bei einem Netball-Spiel zugeguckt und ich hätte am liebsten mitgespielt, was natürlich nicht geht, weil es ein Kontakt-Sport ist und man auf den Asphalt fallen kann.
Ich bin oft Zeitnehmer und kann so am Spielgeschehen teilnehmen und habe Spaß beim Zugucken. Ich helfe meinem ehemaligen Team bzw. Coach auch beim Einsatz der Spieler auf den verschiedenen Positionen. Nächste Woche wird wieder Netball gespielt und ich werde mit meinem Fahrrad zum Spiel fahren und die Zeit nehmen. Leider wird es hier in Australien langsam Winter und es wird früh dunkel, so dass mich Andrew nach der Arbeit abholt, was total süß von ihm ist. Heute regnet es sogar, was hier in Ceduna selten und sehr wichtig für die Aussaat ist.
Letzte Woche hatten wir dann auch unseren zweiten Versuch für den 20.SSW/Organ-Ultraschall. Paul, der Sonograph entschuldigte sich mehrmals für die vorherige Woche, in der er den Ultraschall abbrechen musste, weil er Magen-und Darm krank wurde. Zum Glück wurden Andrew und ich nicht krank, aber wir waren schon ein bisschen besorgt um unser Baby durch diese plötzliche Unterbrechung, weil wir zuerst nicht wussten, was los war. Auf jeden Fall haben wir unser Baby nochmal im Ultraschall sehen dürfen und es ist durch meinen Bauch geturnt und es hat sich von allen möglichen Seiten gezeigt. Wir konnten sogar das Gesicht und ein Ohr sehen. Außerdem haben wir die Arme, Hände, Beine, Füße, den gesamten Körper, Herz, Nieren, Blase, usw. gesehen. Das Baby wächst und gedeiht gut und sieht normal aus, laut Paul. Es war beim letzten Schall ca. 18cm lang. Es war wirklich toll und beeindruckend zu sehen, dass unser Baby schon alles hat, was es braucht, jedoch muss es jetzt noch wachsen. Wir sind schon gespannt auf den nächsten Ultraschall, der in Ceduna erst in der 28. SSW ist.
Andrew und ich haben uns entschieden einen 3D/4D- Ultraschall zu machen, weil wir zum ersten Mal schwanger sind und ich sowieso für zwei Tage nach Adelaide zur Deutsch-Konferenz gehe, wo sich alle Deutschlehrer aus ganz Australien treffen werden. Ich habe einen Termin in Adelaide gemacht, weil er hier in Ceduna nicht möglich ist einen 3D bzw. 4D Schall zu machen. Wir werden dann unser Baby noch genauer sehen können. In Adelaide werden wir natürlich zu dem Möbel-Schweden und anderen Baby-Läden gehen. Bei uns in Ceduna gibt es nicht sehr viele Babysachen oder sie sind sehr teuer.
Langsam wächst auch mein Bauch, aber viele Leute können es kaum glauben, dass ich schon im 6. Monat schwanger bin. Ich fühle mich super in meiner Haut und freue mich über jede Bewegung in meinem Bauch, weil ich dann weiß, dass alles gut ist. Letzte Woche habe ich mein Bauch-Piercing herausgenommen, weil mein Bauchnabel sich langsam nach außen bewegt. Es war zudem beim Ultraschall unangenehm, so dass ich ihn herausnehmen wollte.
Außer, dass ich oft auf die Toilette muss und Sodbrennen habe, geht es mir wirklich gut.
Ich habe bisher keine Wassereinlagerungen oder bin auch jetzt selten müde, was auch daran liegen kann, dass ich die letzten zwei Wochen Ferien hatte und mich ausruhen konnte, wobei ich ständig auf den Beinen bin. Ich kann schlecht still sitzen und nichts tun. Ich hätte am liebsten JETZT alles perfekt und fertig für unser Baby, aber ohne Andrews Hilfe, schaffe ich es nicht. Also muss ich mich etwas gedulden und die Aussaat-Zeit abwarten. Ich bin leider ein ungeduldiger Mensch und muss noch an mir arbeiten. ;-)
Das Gute ist, dass Andrew sich für jeden Ultraschall-Termin freinehmen konnte, was ja auch nicht selbstverständlich ist. Auch bei meinen ersten beiden Hebammen-Besuchen war Andrew dabei, wobei ich denke, dass ich zum nächsten Mal alleine gehen werde. Die Hebamme heißt Jess und ist wirklich sehr nett. Sie hat meinen Bauch vermessen und uns den Herzschlag per Doppler gezeigt. Den Herzschlags unseren Babys zu hören ist unglaublich schön. Wir können unser Glück immer noch kaum glauben. Sie meinte auch, dass sie unser Baby im Bauch verfolgen musste, weil es sich ständig bewegt hat und sie den Herzschlag suchen musste. Das war lustig. Wir konnten auch das Rauschen des Blutes der Nabelschnur hören, was sich wie das Meeresrauschen anhört. Die Hebamme sagte, dass ich jetzt genau beobachten sollte, wann ich das Baby spüre und falls ich Bedenken hätte, könnte ich mich jederzeit melden.
Das fand ich sehr beruhigend. Sie schlug weiterhin vor, dass es wichtig ist, dass ich viel Wasser trinke und ich habe gemerkt, dass es stimmt, je mehr ich trinke, desto mehr Bewegungen kann ich spüren. Ich werde Jess erst wieder in drei Wochen sehen und dann wieder nach fünf Wochen, wenn ich in meiner 28. SSW bin. Dann wird sie mit mir den zweistündigen Zucker-Test machen, den ich total schrecklich finde, weil mir meistens schlecht wird, aber ich werde ihn natürlich machen. Ich frage mich, ob Schwangere in Deutschland die Hebamme öfter aufsuchen oder ob es genauso abläuft.
Jetzt fängt die Schule bald wieder an und ich muss sehen, wie ich den Schulalltag meistern werde. Ich hoffe, dass die Schüler ein wenig Rücksicht nehmen werden. Der Arzt hat mir empfohlen und ein Attest geschrieben, dass ich keine Mittags-Aufsicht mehr machen soll, weil ich sonst kaum Pausen von Schulbeginn 8:15 Uhr bis zum Schulende um 15:15 Uhr habe. Ich habe während des Unterrichts nicht die Chance, dass ich mich hinsetzen kann, was ich nur in den Pausen schaffe und brauchen werde.
Zum Glück habe ich in den Ferien gut vorgearbeitet, damit ich nach der Schule nicht mehr so viel machen muss. Bald ist Muttertag und nächstes Jahr werde ich selber das Erste Mal Muttertag feiern können. Ich freue mich so sehr und Andrew kann sogar vielleicht schon in Australien „Vatertag“ feiern, weil der hier schon Anfang September ist.
So, ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen und ich würde mich um Fragen, Anregungen und Kommentare freuen, damit ich weiß, dass es Euch gefällt, was ich hier schreibe.
Also macht es gut.
Eure Steffi
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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)
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