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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Steffi

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

29. Schwangerschaftswoche

Große Freude & großer Schreck

Große Freude und Aufregung, Planänderung, Krankenhaus, Angst ums Baby

Liebe Leser und liebe Leserinnen,

am Freitagabend war es endlich soweit, meine Schwester und Familie kamen pünktlich mit dem Flugzeug in Adelaide an. Andrew und ich waren am Freitagmorgen aus Ceduna losgefahren und waren nur 1,5 Stunden vor ihnen in Adelaide. Wir haben noch vor dem Flughafen im Motel eingecheckt und die Schlüssel für unsere Zimmer abgeholt. Dann haben wir am Flughafen gewartet. Andrew und ich haben noch eine Kleinigkeit gegessen und wir mussten doch fast noch eine Stunde auf sie warten, bis sie durch die Kontrolle gekommen sind. Es war interessant und rührend zu beobachten, wie sich die Familien wiedertreffen und sich freuen.

Wir haben die ganze Zeit nach ihnen Ausschau gehalten, aber es kamen viele Familien und Business-Class Gäste an und irgendwann haben wir meine 8-jährige Nichte entdeckt. Sie hat uns auch sofort gesehen und lief fröhlich auf uns zu. Wir haben uns alle riesig gefreut und wir waren sehr aufgeregt. Nun waren sie endlich hier! Mein Schwager wollte einen Kaffee trinken und meine Nichte wollte noch eine Kleinigkeit zu essen haben. Wir haben uns dann noch eine Weile im Flughafen aufgehalten und gequatscht.
Dann haben wir uns auf den Weg zum Motel gemacht und haben noch unseren Lieblingsplatz besucht, wo wir die Flugzeuge beim Starten und Landen beobachten können. Am nächsten Tag haben wir dann gemütlich in einem Café gefrühstückt und den Stadtteil Glenelg angeguckt. Meine Nichte hat am Strand Muscheln gesammelt und wir haben die frische Luft genossen.

Danach sind wir zu Aunty Lois gefahren und haben unser Wiedersehen mit ihr gefeiert. Dort haben wir mit ihr und ihrer Schwester Aunty Marlene Tee bzw. Kaffee getrunken. Meine Schwester, Schwager und meine Nichte hatten sich das letzte Mal in Deutschland vor ca. 6 Jahren gesehen, als wir unsere Hochzeit gefeiert haben. Meine Nichte ist seitdem richtig groß geworden und hat sogar ein paar Wörter auf Englisch gesprochen, was lustig und schön war.

Wir sind anschließend nochmal nach Glenelg an den Strand gefahren, weil es so schön war und dort ein großer Spielplatz für Kinder ist. Ich habe ihnen noch meinen Lieblingsitaliener gezeigt und wir haben dort lecker gegessen. Abends sind wir zu Jackies Farm ins Barossa Valley gefahren, wo wir dann die nächsten zwei Tage geschlafen haben. Leider war es schon dunkel, als wir auf der Farm angekommen sind, da es im Winter schon ab fünf Uhr nachmittags dunkel wird. Am nächsten Tag sind wir früh aufgestanden, um in den Zoo zu gehen, wo man für ein paar Minuten einen Koala halten kann. Das war ein sehr aufregendes Erlebnis besonders für meine Nichte. Außerdem konnten wir Känguruhs mit unseren bloßen Händen füttern, was natürlich ebenfalls ein besonderes Erlebnis für unsere Besucher aus Deutschland war. Im Anschluss an den Zoo sind wir in die Innenstadt gefahren, um uns die „Metallischen Schweine“ in der Rundle Mall anzugucken, aber leider regnete es ein wenig, so dass wir nur kurz in der Innenstadt waren.
Auf der Rückfahrt zur Farm haben wir sogar freilebende Känguruhs gesehen, die über die Felder hüpften. Auch ein Haustierlamm konnten wir am nächsten Morgen mit einer Milchflasche füttern. Auch das war für meine Nichte ein besonderes Erlebnis. Abends haben wir Jackie getroffen und das Wiedersehen mit meiner Schwester und Familie war sehr schön. Es gab viel zu erzählen und es gab viele lustige Momente. Jackie hatte abends für uns einen leckeren Braten mit Kartoffeln und Gemüse gekocht. Am nächsten Morgen mussten wir früh aufstehen, weil Jackie noch eine kleine Rundtour mit uns auf ihrer Farm machen wollte, bevor wir uns wieder auf dem Weg nach Ceduna machen mussten.

Wir waren bereits ca. 200 km bis in einen Ort namens Crystal Brooks gefahren, als ich merkte, dass mein Bauch hart und schmerzte und ich eine leichte Blutung bekam. Der Schreck war groß und wir checkten, ob es hier ein Krankenhaus zur Kontrolle gab. Das hat geklappt. Wir bekamen richtig Angst um unser Baby und ich bin dann auch relativ schnell untersucht worden und es wurden viele Tests gemacht. Man befürchtete, dass ich Fruchtwasser verliere und der Doktor wollte sichergehen, also schickte man mich zurück nach Adelaide in ein größeres und besser ausgestattetes Krankenhaus. Nach weiteren 2 Stunden Fahrt zurück dorthin, wurden wieder viele Tests gemacht. Mein Baby hat sich aber zum Glück ganz normal gezeigt. Es hat sich gedreht und war recht munter. Meine Gäste mussten leider die ganze Zeit in der Cafeteria warten, wo es relativ kalt war. Mein Mann war die ganze Zeit an meiner Seite und hat mich toll unterstützt. Nach und nach wurde es immer später und die behandelnde Ärztin wurde auch noch zu einem Notfall gerufen, so dass es bereits Abend wurde. Ein weiteres Problem war dann, dass wir noch keine Unterkunft für die Nacht hatten. Die Leute im Krankenhaus haben uns eine Liste mit möglichen Unterkünften gegeben und meine Schwiegermutter war so lieb und hat von Ceduna aus eine Unterbringung in einem Appartement für 5 Personen gefunden und gebucht, so dass wir nur einen kurzen Weg dorthin hatten. Bis dato wussten wir aber noch nicht, ob ich dort überhaupt übernachten dürfte oder ob ich im Krankenhaus bleiben müsste. Als die Ärztin endlich wiederkam, erlaubte sie mir bei meinem Mann zu bleiben, aber ich sollte 48 Stunden ausruhen und die Füße hochlegen. Das bescherte meiner Familie einen zusätzlichen Tag in Adelaide, den sie dann auch gut mit einem Besuch im South Australian Museum und einer Shoppingtour in der Rundle Mall verbracht haben. Da Adelaide eine sehr hübsche Stadt ist und an diesem Tag auch schönes Wetter war, kam keine Langeweile auf. Am nächsten Tag sollte dann aber auf jeden Fall die Rückfahrt von 800 Kilometern stattfinden. Wir sind früh aufgebrochen und haben in einer 24-Stunden Bäckerei gefrühstückt, was sehr lecker war.

Danach sind wir den ganzen Tag im Auto gewesen und haben nur ab und zu kleine Pausen zum Beine vertreten gemacht. Meine Schwester hat ganz viele Fotos gemacht, so dass es für alle anderen schon fast zu viel war. Aber die Landschaft ist ganz anders und verändert sich auch auf der Tour. In Adelaide ist es noch relativ grün und es gibt relativ viele Bäume, aber auf der Strecke kann man die rotbraune Erde immer mehr sehen und die Bäume werden weniger. Die Weite der relativ flachen Landschaft und der riesig erscheinende Himmel sind beeindruckend. So weit kann man in Deutschland nur auf dem Gipfel eines Berges gucken. Gleichzeitig sieht man fast keine Menschen, was in Deutschland auch eher selten passiert. Sobald man in die Nähe eines Ortes kommt, werden die Autos auch mehr, aber es sind immer noch sehr wenig.

Es ist auch besonders, dass sich die wenigen Autofahrer auf den Straßen des Outbacks alle grüßen. Das ist ähnlich wie bei den Motorradfahrern in Deutschland. Auf der gesamten Fahrt musste ich relativ viele Pausen machen, um kurz auszuruhen. Trotzdem wollten wir endlich nach Hause und unser Haus zeigen. Wir wohnen direkt am Meer und haben ein eingeschossiges Haus, das eine fast rundherum reichende Veranda hat. Da wir es noch nicht so lange haben und schon viel geschafft haben, sind wir sehr stolz darauf. Außerdem wollte ich endlich in meinem eigenen Bett schlafen und ein bisschen Ruhe finden, da ich ja eigentlich noch eine Woche arbeiten muss, bevor mein richtiger Mutterschutz beginnt. Ich hatte meinen Chef auch von unterwegs über meinen Krankenhausaufenthalt und die verordnete Ruhe informiert und er war natürlich überrascht, aber hatte Verständnis, so dass mein nächster Unterrichtstag erst nächste Woche sein sollte.

Zwischendrin schrieb er mir aber, dass er mich bereits am Freitag in der Schule in den Mutterschutz verabschieden wollte, so dass meine Schwester und meine Nichte ein bisschen des Schultages miterleben können. Aber das erzähle ich dann am besten nächste Woche. Soweit zu meinen aktuellen Erlebnissen. Ich wünsche euch ein paar gute Tage, denn der nächste Artikel kommt schon bald!

Bis dahin seid lieb gegrüßt!
Eure Steffi

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Kommentare von Lesern:

Steffi, Ceduna11.07.2017 06:39

Hallo Susy und Jeani,
vielen Dank für eure Nachricht. Ich werde auf unseren Bauchzwerg/Krümel gut aufpassen und mich mehr ausruhen.
Liebe Grüße auch von uns zurück an alle
aus Ceduna

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Susy, Nordstemmen 05.07.2017 17:28

Das war ja mal ein aufregendes Wiedersehen. Zum Glück ist alles gut gegangen. Genieß die Familie und passt auf euren Bauchzwerg auf. Liebe Grüße aus Schweden.

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Jeani04.07.2017 13:30

Ey, jag uns nicht so ein Schreck ein. Pass auf dich und den Krümel schön auf und schalte ein Gang zurück! Ich denke oft an euch.. Bleibt gesund und Gruss in die Runde.

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