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Baby-Tagebücher von Sara

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

17. Woche

*~*Brudis erstes Chanukkah*~*

Unser Lichterfest naht. Meine Männer kränkeln. Wir bleiben zuhause statt die Verwandten am Bodensee zu besuchen. Ruhe tut auch mal gut.

Am Dienstag erfahre ich morgens beim Frühstück von LovelyHusband was sich Schreckliches in Berlin ereignet hat. Es erschüttert mich erneut. In was für eine Welt haben wir bloß unsere Kinder hineingeboren?

Brudi hat wieder eine schlechte Nacht gehabt und wurde alle 1-2h gestillt. Langsam gehe ich auf dem Zahnfleisch. Zumal mein Wecker ja immer um 6.00 Uhr klingelt, egal wie die Nacht war. Ich freue mich sowas von darauf, dass am Donnerstag endlich Ferien sind. Unser Morgensschläfchen kosten Brudi und ich daher in vollen Zügen aus, auch um Berlin zu verdauen. Egal wie müde wir sind, heute Morgen müssen wir zum Möbelschweden. Zu oft schon verschoben. Sonst bekommen die großen Schwestern nämlich nicht die gewünschte Bastelecke zu Chanukkah. Und das würde tränenreich enden. An jedem der 8 Chanukkahfesttage dürfen sie ein Paket öffnen um am 8. Tag eine vollständige Bastelecke mit Schreibtisch, Stühlen, Regal mit Boxen, Papierkorb, Matten etc. zu haben. So machen wir das jedes Jahr: ein großer Wunsch wird „zerlegt“. Trotz Liste, auf der nur rund 5 Dinge stehen und wir uns nicht zu Spontankäufen verleiten lassen, verbringen wir 2,5h dort. Mit Baby dauert halt alles länger: Stillstopp, Kaffee und Zimtschnecke für die Mama und ne volle Windel inklusive. Aber es klappt prima. Brudi schäkert mit den Besuchern des Möbelhauses und an der Express-Kasse wartet niemand vor uns. Wir hätten Glück gehabt, in der Woche nach Weihnachten würde es sehr voll werden aufgrund der Reduzierungen. Gar nicht dran gedacht, alles richtig gemacht! Zuhause treffen wir auf ein schnelles Abschieds-Mittagessen die NY-Freundin. Sie darf schon am nächsten Tag in die Heimat fliegen mit ihrer Tochter, Goldkinds guter Freundin. Zuhause ruhen wir uns noch mal kurz aus. Dann müssen wir anderen Goldkind zur vorerst letzten Tennisstunde ihres Lebens bringen. Sie hat rund 8 Monate gespielt und als Linkshänderin tut sie sich echt schwer. Erfolgserlebnisse stellen sich nicht ein. Seit nach den Herbstferien spricht sie vom Aufhören. Sie wollte um jeden Preis diese Sportart ausprobieren. Wir als Eltern stehen den Hobby-Wünschen unserer Kinder offen gegenüber. Dennoch finden wir, dass man nicht so schnell aufgeben soll. Man muss üben, bis man es beherrscht. Und daran hapert es meiner Meinung nach bei unserer Maus. Unser kleiner Wassermann denkt, dass man alles direkt kann. Beim Klavierspielen war es genauso. Nach einem Monat war Schluss. Da die anderen drei Kinder der Tennis-Gruppe nicht kommen, hat Goldkind eine Einzel-Abschlussstunde. Beim Blinzeln durch die Glasscheibe sehe ich, dass es die richtige Entscheidung war. Auch in der Einzelsituation sehe ich zu oft ein schmollendes Kind, das sich nachher meckernd zu mir ins Auto setzen wird, wie doof Tennis sei.


Mittwochs sleeples in Frankfurt erneut. Wäääähhhh….Aber zum letzten Mal! Morgen können wir etwas ausschlafen! Mittwoch ist ja bekanntlich Putzfee-Tag, doch es folgt eine WhatsApp nach der anderen mit Zeitverzögerungen. Aus 10 Uhr wird 12.30 Uhr. Nicht ideal, denn dann kann die Putzfee nicht mehr auf Brudi aufpassen, da ich gegen 14.30 schon zum Abholen der Mädels muss. Aber immerhin ist die Bude dann Channukah-fein. Ich muss also wie so oft umdisponieren: während den WhatsApp erledige ich einen Weihnachtsbotengang und nach Brudis Powernap gegen 10 ziert auch kein doofes Schriftstück mehr meinen Schreibtisch. Damit die Putzfee freie Bahn hat, schaffe ich es nun doch der Freundin, die in der 30. SSW den Blasensprung hatte, die Mädchen-Ausstattung vorbeizubringen. Denn ihre kleine Maus wurde Mitte der 33. SSW geboren und darf nun Ende der 36. SSW (an Weihnukkah) endlich nach Hause! Wir freuen uns miteinander. Ich bin ihr so dankbar, dass sie mir damals quasi ihre Ausstattung fürs erste Jahr vermacht hatte und sie ist mir dankbar, dass ich nach sieben Jahren die Zuckerteilchen - an denen so viele Erinnerungen von uns beiden haften - nicht weggegeben habe. Mädchen Nr. 5 wird sie bald tragen. Das gemeinsame Mittagessen ist zu gemütlich. Brudi möchte sie wieder gar nicht mehr hergeben. Auf einmal erscheint er ihr nicht mehr klein, sondern wie ein großer, stabiler Kerl. Kein Wunder, wenn man nun sein kleines 2kg-Wunder als Vergleich hat. Der Abschied fällt uns schwer. Wer weiß, wann wir uns wiedersehen. Wenn die Kleine zuhause ist, möchte meine Freundin den Winter über vorerst keinen Besuch haben. Ihre beiden Großen würden genug Bakterien und Viren aus der Schule mitbringen. Schade, aber irgendwo kann ich’s verstehen.
Dann hole ich Sonnenschein vom Ballsport in der Turnhalle ab, denn heute hat sie als „Große“ im Kindergarten ihren Auftritt bei der Chanukkahfeier im Kindergarten. Eine Treppe runter ist dann auch Goldkind abgeholt. Quer über den Hof und wir sind da! 10 min vor Beginn! Gutes Timing heute! Sonnenschein hat nicht zu viel versprochen. Ihre „Show“, bei der sie „Schauspielerin“ ist, dauert wirklich fast eine Stunde. Beeindruckend, was sie sich alles merken können in dem Alter. Wobei ich aus pädagogischer Sicht sagen muss, 15 knackige Minuten zum Thema „Chanukkah“ hätten es auch getan (1 Lied, 1 Tanz, 1 Lied). Kinder und Eltern können heute einfach nicht mehr lange genug stillsitzen. Es wird gefilmt, fotografiert und getuschelt. Das Genießen des Augenblicks kommt mir da oft viel zu kurz. Leid tun mir die Väter, die wertvolle Augenblicke wie den Soloauftritt des Töchterchens verpassen, weil sie nicht aus dem Termin rauskommen. Auf der anderen Seite bin ich trotzdem ein bisschen genervt, dass LH erst mit 30 min Verspätung eintrudelt. Brudi gefällt es nach 20 min im stockdunklen Raum nämlich nicht mehr und ich würde gerne doch noch etwas mehr vom Auftritt Sonnenscheins mitbekommen, statt im Flur mit Brudi auf und ab zu laufen. Im Nebenraum gibt es anschließend ein leckeres Büfett. Mit einer Polaroid-Kamera werden außerdem lustige Fotos von den Familien gemacht und die Kinder gestalten bunte Dreidel-Bilderrahmen damit. Auch bekommt jedes Kind ein kleines Geschenk und es darf an Stationen nach Herzenslust Chanukkah-Deko gebastelt werden. Schön wie jedes Jahr.


Donnerstag: Ferienstart. Juhu! Kein 6-Uhr-Wecker! Ausschlafen ist nötig. Brudi hat schlecht Luft bekommen und ist jede Stunde nach ein paar Schlucken Milch wieder eingeschlafen. Ich hab die Nacht mehr oder weniger sitzend verbracht. Meine Meute macht sich erst gegen 8.45 auf den Weg. Ich verschiebe den geplanten Hautarzttermin für mich erneut und mache für Brudi und mich stattdessen nen HNO-Termin klar, da mich halbseitiges Kopfweh plagt (Verspannung vom Aufrecht-Schlafen? oder eine beginnende Nasennebenhöhlenentzündung?, meine Schwachstelle) und ich Brudis Zustand abklären möchte vor den Feiertagen. Ich gehe gerne zu meiner HNO, weil sie kompetent ist, direkt um die Ecke, man dort immer nen Termin bekommt und nur kurz und vor allem alleine im Wartezimmer wartet. Die Zeit bis zum Termin verbringen wir mit schlafen, kuscheln und spielen. Trotz allem ist Brudi fröhlich wie immer, jedoch irgendwie matter und anhänglicher. Er hat etwas Temperatur, jedoch noch kein Fieber (38.1 C°). Am Nachmittag gibt die Ärztin Entwarnung. Brudi hat bisher nur ne Erkältung (Was wir jedoch beobachten sollten) und ich zum Glück noch keine Sinusitis. In der Drogerie decken wir uns mit dem Windelvorrat ein für die Feiertage. Dann geht’s zurück nach Hause zum Weiterkuscheln. LH bringt mir an diesem Spätnachmittag die Mädels. Dann zieht er weiter zum Flughafen, denn meine Schwiegermutter kommt spontan zu Chanukka vorbei.
Der Abend gestaltet sich anstrengend. Seit etwa einer Woche schreit Brudi vor dem Einschlafen immer auf Arm, die Brust brüllt er an, abgelegt werden möchte er nicht und Singen hilft auch nicht. Irgendwann hat er es dann gepackt und schläft total erschöpft ein. Ich erinnere mich, dass das bei Goldkind damals auch etwa in den Alter war. Soweit ich mich erinnere, hat es damit zu tun, dass die Kerlchen mit fast vier Monaten einfach viel wacher sind und so den Tag revuepassieren lassen. Da hilft nur Nähe. Meine Großen kommen an diesem Abend ebenfalls nicht zur Ruhe. Also packe ich alle in mein Bett. Brudi ist um 21.30 endlich eingeschlafen und abgelegt und wird durch die quietschenden Mädels wieder geweckt. Da werde ich echt sauer, spreche ein Machtwort. Schließlich bin ich auch müde. Dann ist Ruhe! LH kommt zum Glück gerade heim und bringt die Mädels endgültig in ihr Bett.


Die Nacht zum Freitag mache ich kaum ein Auge zu. Nun hustet auch noch LH neben mir in einem fort. Wir beschließen unseren Kurztrip an den Bodensee zu Urgroßmutter und Familie abzusagen. Immerhin: Mein Kopfweh ist weg. Schnell husche ich zum Supermarkt gegenüber um uns mit Lebensmittel für die Feiertage einzudecken und bin um 8 Uhr zurück, bevor die Weihnachter den Laden stürmen. LH bringt die Mädels in Hort und KiGa und kehrt erst abends mit ihnen zurück. Schabbat feiern sie bei der Savta (=Oma). Bei Brudi und mir passiert nichts Weltbewegendes. Wir bleiben einen geschlagenen Tag zuhause. Wir stillen, kuscheln und spielen. Seit etwa einer Woche kann Brudi sich fast auf den Bauch drehen. Es fehlt nur ein Stück: er muss noch schaffen den einen Arm unter den Bauch wegzuziehen. Sein Greifen ist nun sehr bewusst. Wenn man ihm ein Spielzeug hinhält, schnappt er es sich, auch wenn er es nicht lange halten kann. Aktuell sieht es nach Rechtshänder aus. Warten wir es ab. Ansonsten werden Hände, nackte Schultern, Spielzeuge etc. erkundet durch Belutschen. Daher kann ich es - wie Nadine - grad gar nicht haben, wenn fremde Menschen ihn auf die Hände knutschen oder seine Händchen betatschen. Einen weiteren Infekt brauche ich jetzt nicht noch on top.


Am Samstag machen Brudi und ich noch mal langsam. Es geht ihm besser. Für ein Stündchen packe ich ihn warm ein und wir schnuppern ein bisschen Weihnachtsturm draußen im Park. Abends kommt Savta vorbei, denn es ist der erste Tag von Chanukkah. Wir zünden die Kerzen, singen und erzählen die Geschichte von Chanukkah und essen Sufganiot (= Berliner, Kreppel). Dann dürfen die Mädels ihr erstes Paket aufpacken: den Schreibtisch. Er muss natürlich sofort aufgebaut werden. Brudi sitzt mit großen Augen auf Papas Schoß beim Kerzenzünden. So viele Lichter sind es heute. Ein Abendessen mit trad. Latkes (=Kartoffelpuffer) rundet den Abend ab.


Am Sonntag gehen wir nachmittags zum Zünden der 2. Chanukkah-Kerze in die Synagoge. Dort treffen wir auch wieder Savta. Das Rabbinat hat sich wieder was Tolles einfallen lassen. Es gibt 5 Bastelstationen: Man kann Kekse verzieren, aus Lego eine Chanukkiah bauen, Kerzen verzieren, Karten basteln, Quizfragen lösen etc. Wir treffen viele Freunde und Bekannte, die auch zum Zünden gekommen sind. So schön!


Am Montag geht LH nach den Frühstück mit den Mädels zu Savta. Ich nutze die Zeit, um in der Wohnung klar Schiff zu machen und mit dem Blogbeitrag zu beginnen, während Brudi schläft. Und dann passiert dieser kleine Meilenstein…Brudi wälzt sich hin und her…meckert kurz und…hat sich umgedreht. Er macht es nicht nur einmal, sondern mehrfach. Ok, ab sofort wird es anstrengend für Mama! ;) Nach einer Weile wird es ihm nämlich zu viel auf dem Bauch, und zurückdrehen klappt noch nicht und es wird gejammert. Oh ja, ich erinnere mich… ;)
Am Nachmittag gehen wir zu Freunden, die am 2. Weihnachtstag immer ihre Türen für Freunde öffnen. Wie jedes Jahr gibt es Gulaschsuppe. Es ist schön auf bekannte Gesichter zu treffen. Auf liebe Menschen, die man nur 1x im Jahr sieht. Etwas früher als sonst, treten wir den Nachhauseweg an. Denn ich bin müde. Bei mir ist einfach jeden Tag ab 21.00 Uhr Schicht im Schacht. Zuhause zünden wir die dritte Chanukkah-Kerze an. Dann husche ich ins Bett.


Ich frag mich gerade ernsthaft, ob wir diese Woche an Sylvester wirklich noch mal den Versuch starten sollten, zu meiner Oma zu fahren. Klar, ich vermisse sie ganz doll und wer weiß, wie oft sie noch ihre drei Urenkelkinder sehen wird. Aber ich kann mir gerade nicht vorstellen, Neujahr nachts um eins in die 15 km entfernte Wohnung meines Bruders zu fahren, da wir in der Feier-Location bei meiner Tante nicht übernachten können. Mir ist gerade eher nach um 21 Uhr einschlafen und um 24 Uhr Feuerwerk schauen oder weiterschlafen… Zzzzz….
Mal sehen, was wir draus machen…

Kommt mir gut ins Neue Jahr…
Bis nächste Woche in 2017.
Möge es viel vom dem für euch bringen, was ihr euch erhofft.
LG Sara

Bild: Privat



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Kommentare von Lesern:

Nadine 03.01.2017 06:56

Liebe Sara,
das "h" hat das Handy hinzugefügt!!!
Man! ;0)

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Nadine03.01.2017 06:53

Hallo Sarah,
herzlichen Dank für deine Zeilen.
Wir wünschen Dir/Euch alles Liebe und Gute für 2017 und noch eine schöne Tagebuchzeit.
;0)

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Gast02.01.2017 09:45

Hallo Sara,
muss Dich informieren: Das bei Nadine (von Dir so nett als Troll bezeichnet ;-)) war jmd anders!
Grüßle und Gutes Neues!

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