Es ist soweit: Max kann mehr als nur schlafen, essen und quaken! Außerdem haben wir erste Ausflüge gewagt. Und die blöden Blähungen verfolgen Max nun fast permanent.
Tag allerseits!
In der letzten Woche haben wir die erste ‚große’ Veränderung festgestellt: Max guckt uns an! Und zwar nicht zufällig, oder weil wir unser Gesicht so dicht vor seines halten, dass er gar nichts anderes sehen kann. Nee! So richtig echtes Angucken. Das erste Mal ist es mir beim Stillen aufgefallen. Da feuere ich ihn ja nach wie vor an, sich schön satt zu essen/trinken, vor allem wenn die Augen schon wieder ganz schwer werden und er nach wenigen Minuten einzuschlafen droht. Meistens hat Max darauf nicht wirklich reagiert, aber in der letzten Woche war seine Reaktion zu erst ein „Äh, nee, ich bin gar nicht eingeschlafen - Zucken/Augen aufreißen“ und dann hat er seinen Kopf so weit es ging zu mir nach oben gedreht und mich angeguckt. In den weiteren Tagen hat er das immer wieder gemacht und auch wenn wir ihn ansprechen und ‚Kinner-Quuuatsch’ machen zeigt er schon erste Reaktionen! Yiah Max go! Das ist ja so schön! Ich muss zugeben, die ersten Wochen macht so ein Säugling ja nicht wirklich mehr, als die Bezeichnung es vermuten lässt: er saugt (trinkt) und ansonsten schläft er. Wenn er nicht gerade, wie Max leider, permanent an Blähungen leidet und deswegen schreit. Komischerweise werden diese Blähungen, die sich darin äußern, dass das ganze Kind blubbert und man teilweise den Weg der Gase mitverfolgen kann um dann gemeinsam mit dem Kleinen entspannt aufzuatmen, wenn es endlich den Weg nach draußen gefunden hat (…), irgendwie zum Abend hin meist schlimmer. Oder fühlt sich das nur so an, weil man, je später der Abend, umso müder wird und einem zehn Minuten quengeln wie drei Stunden vorkommen? Wie auch immer, wir versuchen es meist erstmal mit ganz doll festhalten um dem Kleinen zu sagen „Hey, kleiner Mann, in Zeiten des Aufruhrs, also äh, in Zeiten der übermäßigen Gasentwicklung…. sind wir bei dir, du musst da nicht alleine durch!“. Wenn es aber gar nicht besser wird, bekommt er neben einer Bauchmassage dann ein halbes Kümmelzäpfchen, womit wir sehr gute Erfahrungen gemacht haben.
In der nächsten Woche steht die U3 an – wir gehen zu einer Kinderärztin, die ebenfalls ausgebildete Homöopathin ist. Vielleicht hat sie auch noch eine sanfte Alternative gegen Blähungen? Generell bin ich gespannt auf die Untersuchung und natürlich, ob Max mit seiner Entwicklung im Rahmen liegt. Bisher hat er immer super zugenommen, so dass die größte Sorge eigentlich ganz klein war. Vermessen haben wir ihn seit der Geburt nicht mehr, ich bin gespannt, wie viele Zentimeter in vier Wochen dazugekommen sind.
Bezüglich der Blähungen soll ja auch die Babymassage helfen können. Ich habe mich und Max dazu angemeldet, denn der Baby-Massage-Kurs findet in Verbindung mit einem Rückbildungskurs statt. Erst werden die Kleinen eine Stunde bespaßt, massiert und dann gefüttert und im Anschluss muss Muddi eineinhalb Stunden die Hüften schwingen, damit so nach und nach alles wieder seinen Platz im Körper findet. Gut finde ich, dass in dem Kurs noch ein paar Mädels aus meinem Vorbereitungskurs sind. So ist man nicht ganz alleine. Während des Rückbildungskurs liegen die Babys wohl zusammen in der Mitte des Raumes - ich bin gespannt wie das funktioniert. Ich stelle es mir gerade wie eine Dominokette vor – eines fängt an zu jammern und innerhalb von drei Minuten setzt das ganze Orchester mit ein und es wird gemeinsam musiziert, ähm, also… gesungen. Geschrien. Wie auch immer. Ich werde berichten! Sollte ich feststellen, dass zwei Kurse hintereinander zu viel für Max sind, dann werde ich die Babymassage erstmal verschieben – es soll uns ja nicht mehr stressen als alles andere.
Ansonsten ist die letzte Woche ganz ruhig verlaufen, es war die erste Woche, die ich komplett ohne meine Hebamme gemeistert habe! Und wenn ich so darüber nachdenke… eigentlich lief es super und es gab keinen Moment in dem ich nicht wusste, was ich tun soll. Die Nächte werden immer besser, auch wenn das Einschlafen abends eher lange dauert. Aber wenn ich Max so gegen ein Uhr nachts gestillt habe, schläft er und hält etwa drei Stunden durch, manchmal sogar eine halbe Stunde länger. Und nach dem zweiten Stillen in der Nacht lege ich ihn sofort wieder zurück in sein Bettchen und auch wenn er dann meist noch eine halbe Stunde ‚erzählt’ (es ist eher ein vor-sich-hin-quengeln, aber kein schreien), so schläft er trotzdem wieder ein. Was für einen Unterschied das doch macht! Am Tag sind wir viel ausgeruhter und automatisch viel geduldiger, wenn er dann quengelt. Wobei ich das Gefühl habe, dass er nie wirklich quengelt. Quengeln bedeutet für mich unzufrieden sein und meckern, obwohl eigentlich alles soweit okay ist. Das Gefühl habe ich bei Max nicht. Wenn die Windel frisch und er gestillt ist und wir dann auch noch kuscheln ist er meist zufrieden. Und falls nicht, kann ich meist schon an seinem Bauch fühlen oder auch hören, was in ihm rumort. Wenn man ihm doch nur helfen könnte! Aber diese krampfartigen Blähungen können wir leider nicht wegzaubern, so gerne ich dies wollte.
Als die Hebamme dann bei uns war, hat sie übrigens als erstes bemerkt, dass Max viel aufmerksamer geworden ist und den Kopf in die Richtung dreht, aus der Stimmen kommen. Ham’ wa uns also nich’ eingebildet den Spaß :o) Außerdem hat sie ihn gewogen: Max wiegt nun 4.400g, also fast genau ein Kilo mehr als bei der Entlassung aus dem Krankenhaus. Er hat also mehr zugenommen als er muss, was mich besonders im Hinblick auf die oftmals kurzen Stillzeiten beruhigt. Man(n) kann also auch in acht Minuten alles reinschaufeln, was muss :o)
Fast hätte ich es vergessen: wir haben auch zwei große Ausflüge mit Max unternommen. Einmal sind wir zu meinen Eltern gefahren und die andere Reise ging zu Freunden. Beides keine großen Entfernungen, aber wir müssen unser kleines Universum ja erst nach und nach wieder erweitern. Beide Male hat Max sehr gut gemeistert, ich stelle keinen Unterschied fest, ob wir nun zu Hause oder unterwegs sind. Er ist genauso ruhig oder unruhig wie sonst auch. Die Freunde, die wir besucht haben, haben selbst auch einen kleinen Sohn, der gerade sieben Monate alt ist. Was für ein riesiger Unterschied zu Max, im wahrsten Sinne des Wortes! Später im Leben sind sechs Monate Altersunterschied nicht der Rede wert, aber in diesem Lebensabschnitt liegen Welten zwischen den Kleinen. Mit sieben Monaten sind die ja schon richtig groß und begutachten neugierig die Umgebung. Außerdem haben wir zur Begrüßung ein breites Lächeln erhalten, immerhin müssen ja stolz die ersten Zähnchen präsentiert werden :o) Jedenfalls bin ich ziemlich optimistisch, dass wir die Ausflüge bald ausweiten können. Für mich ist nur wichtig, dass ich mich zum Stillen irgendwohin zurückziehen kann. Denn ich bin nicht der Typ, der in der Öffentlichkeit (und dazu zählt für mich schon das Wohnzimmer in dem die halbe Familie sitzt) die Milchbar öffnet. Neeee, brauche Ruhe und keine Zuschauer!
Die kommende Woche wird besonders spannend für mich und Max, denn Julian muss wieder arbeiten. Zum Glück erstmal nur zwei Tage, also Donnerstag und Freitag. Es ist schon komisch, sich auf einmal so ‚unselbstständig’ zu fühlen. Aber im Moment denke ich noch ‚Oh jeeee, bitte lass’ die Tage schnell vorbei gehen und Julian schnell wieder nach Hause kommen’. Aber vermutlich spielt sich alles relativ schnell ein so dass ich die Tage dann gut hinbekomme. Immerhin ist das ja jetzt mein Job und ich betrachte es als Herausforderung :o) Ich denke es wird auch einfacher, je wacher und aufmerksamer der Kleine wird, dann wird er auch ein paar Minuten am Tag damit verbringen, seine Umgebung zu betrachten und wird nicht gleich missmutig, wenn ich ihn mal fünf Minuten ‚alleine’ lasse.
Außerdem habe ich mir vorgenommen, das erste Mal nach der Geburt wieder mit Tony auf den Hundeplatz zu gehen. Natürlich bin ich noch nicht wieder so fit, dass ich mich schnell bewegen kann, aber auch im Schritttempo kann man Hundesport machen :o)
Für meinen Max:
Ich habe einen Schatz gefunden,
und er trägt deinen Namen.
So wunderschön und wertvoll
mit keinem Geld der Welt zu bezahlen.
Du schläfst neben mir ein
ich könnt dich die ganze Nacht betrachten.
Sehn wie du schläfst,
hörn wie du atmest,
bis wir am Morgen erwachen.
Du hast es wieder mal geschafft,
mir den Atem zu rauben.
Wenn du neben mir liegst,
dann kann ich es kaum glauben,
dass jemand wie ich
so was Schönes wie dich verdient hat.
Du bist das Beste was mir je passiert ist,
es tut so gut wie du mich liebst.
Vergess’ den Rest der Welt,
wenn du bei mir bist.
„Das Beste“ (Silbermond)
Bild: privat