Joe hat zwei Zähne – unser dritter Aupair ist toll – leider vier Tage weg von der Familie
Die Woche begann recht stressig. Vor allem für Anna. Sie arbeitet an einem Reiseführer und der Abgabetermin rückte immer näher. Sie wünschte sich da noch mehr Unterstützung von mir, aber leider ist es auch bei mir im Büro gerade recht anstrengend und ich muss ebenfalls einige Termine halten. Dazu kam, dass ich letzte Woche für vier Tage nach Hongkong fliegen musste.
Als Ausgleich bin ich am Abflugtag zu Hause geblieben und habe auch den nächsten Montag frei genommen. Trotzdem finden wir nach wie vor wenig Zeit für uns. Wir nehmen uns immer vor, wenigstens einen Abend in der Woche etwas zu unternehmen, aber irgendwie kommt häufig etwas dazwischen. Entweder sind wir hundemüde, jemand ist krank oder es ist doch noch etwas zu arbeiten. Ich hoffe, dass es nun im Sommer besser wird, wenn es auch abends länger hell bleibt und man sich vielleicht doch eher noch aufrafft, noch kurz in den Biergarten zu gehen.
Aber erst einmal musste ich Anna mit den Kindern alleine lassen. Hongkong ist schon eine tolle Stadt, auch wenn wie immer sehr wenig Zeit war, sich etwas anzuschauen. Aber für einen kleinen Bummel durch die Straßenmärkte bei der Temple Street oder ein wenig Entspannen in einem der schönen Parks konnte ich zwischen den Meetings noch einschieben. Und natürlich waren auch kleine Geschenke für die Daheim-gebliebenen zu finden.
Am Freitag dann die erschütternde Nachricht vom Erdbeben in Japan. Da wir auch Kollegen in Tokio haben, waren wir froh, dass von dort bald die Meldung kam, dass alle wohlauf sind. Aber das Ganze scheint ja noch keine Ende gefunden zu haben. Ich gebe zu, ich war schon auch ein wenig froh, am Samstag, wenn auch mit mehrstündiger Verspätung, wieder im Flugzeug nach Deutschland zu sitzen.
Wegen der Verspätung bin ich dann leider erst kurz vor Mitternacht zu Hause gewesen und alle haben schon geschlafen. Trotzdem habe ich in die Zimmer der Jungs gesehen und es vor allem, wenn man ein paar Tage weg ist, immer wieder ein unglaublich schöner Moment, wenn sie so friedlich und ruhig in ihren Bettchen liegen, gleichmäßig atmen und zufrieden knurren, wenn ich sie noch zudecke oder ihnen über den Kopf streichle.
Der kleine Joe ist momentan allerdings alles andere als friedlich. Inzwischen sind zwei Zähne vorne durchgebrochen, scheinen aber immer noch sehr zu jucken oder weh zu tun. Das kann ich schon verstehen, aber nach fast 20 Stunden Reise habe ich mich natürlich schon auch auf ein paar erholsame Stunden Schlaf gefreut. Im Flugzeug kann ich nie so richtig schlafen.
Mit unserem Aupair Mirko sind wir glücklicherweise sehr zufrieden. Er spricht recht gut deutsch, unterhält sich auch gerne, so dass wir unsere Erfahrungen aus den unterschiedlichen Kulturen austauschen können. Er ist sehr interessiert und kann als Jugendtrainer auch super mit den Jungs umgehen. In der Tat haben wir uns Gedanken gemacht, ob die häufigen Wechsel nicht schlecht für die Kinder sind. Mal davon abgesehen, dass es uns wirklich sehr genervt hat. Aber zu Leila hatten sie eigentlich gar keinen Kontakt aufgebaut. Und mit Mirko sind alle drei bisher sehr happy.
Er beschäftigt sich gerne mit Joe und versucht, ihm beim Krabbeln zu helfen. Seit einigen Tagen schafft er es, sich vom Rücken auf den Bauch zu drehen und wieder zurück. Ein Tag nach der U-Untersuchung beim Kinderarzt, der uns schon zur Krankengymnastik schicken wollte, weil er sich nicht gedreht hat. Das kam mir schon ein wenig übertrieben vor, hat sich ja nun aber sowieso erledigt.
Mal schauen, welche Fortschritte Joe als Nächstes macht.
Ich wünsche dann noch eine schöne Woche,
Fritz
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