Ivan ist angekommen – Die Geburt kommt näher – Namensfindung für den Nachwuchs abgeschlossen.
Diese Woche begann ganz schön spannend am Montagabend. Da habe ich unseren Aupair am Flughafen abgeholt. Er heißt Ivan, ist 22 Jahre alt und kommt aus Moldavien. Wir haben ja schon über Email und Skype Kontakt mit ihm gehabt, aber es ist doch etwas anderes, wenn man sich dann tatsächlich gegenüber steht.
Sein Flieger war ein wenig verspätet, aber endlich kam er dann doch durch die Tür der Gepäckausgabe. Da sich mein Gesichtsgedächtnis schwer in Grenzen hält, war ich sehr froh, ihn gleich erkannt zu haben. Eigentlich hatte ich ja nach einem jungen Mann mit einem ganzen Trolley voller Koffer und Taschen erwartet, aber Ivan kam tatsächlich nur mit einem Koffer und einem kleinen Rucksack an. Immerhin sollte das ja für ein Jahr bei allen Jahreszeiten reichen. Aber wir haben ja eine Waschmaschine.
Klar, dass die Jungs zu Hause gewartet haben, bis ich mit Ivan daheim war, obwohl es die Schlafenszeit durch die Flugverspätung eigentlich schon lange angebrochen sein sollte. Sie haben Ivan einen freundlichen Empfang bereitet und er ist auch wirklich sehr offen und unkompliziert auf die beiden Jungs zugegangen. Dieser erste positive Eindruck hat sich im Laufe der Woche auch voll und ganz bestätigt.
Mit Ivans Deutsch ist es dafür noch nicht so einfach. Um deutsch zu lernen ist er natürlich auch hier, aber manchmal ist es schon recht mühsam, ihm etwas zu erklären und herauszufinden, ob er es auch wirklich richtig verstanden hat. Ich habe nach wie vor den Eindruck, dass er sich nicht immer traut zu sagen, wenn er etwas nicht verstanden hat. Naja, das wird sich bessern. Ab Ende August geht sein Sprachkurs an der Volkshochschule los und nach ein paar Wochen findet man sich ja normalerweise auch besser in einer fremden Sprache zurecht.
Es ist einfach schade, dass Gespräche über ein wenig kompliziertere Themen so gut wie nicht möglich sind. Dabei würden wir schon gerne mehr über ihn, seine Familie und Moldavien erfahren. Auch über seine Eindrücke hier oder seine Probleme würden wir gerne mit ihm sprechen. Manchmal hilft im Internet ein deutsch-rumänisches Übersetzungsprogramm. Aber auf Dauer ist das natürlich auch mühsam.
Heute ist Ivan zum ersten Mal alleine unterwegs. Er möchte sich mit seiner Freundin, die ebenfalls für ein Jahr als Aupair nach Deutschland gekommen ist und auch im Rhein-Main-Gebiet eine Gastfamilie gefunden hat in Frankfurt treffen. Wir sind gespannt, wann und unter welchen Umständen er wieder zu uns zurückfindet. Für alle Fälle hat er natürlich ein Handy dabei und kann uns anrufen.
Diese Woche war ich mit Anna in der Klinik, die wir uns für die Geburt ausgesucht hatten. Wir sind mit einem Kaiserschnitt-Termin für den 27. August wieder nach Hause gefahren. Leider hat uns die gesamte Abwicklung und Atmosphäre dort gar nicht mehr so gut gefallen, wie am offiziellen Präsentationstag der Klinik. Da scheint es zwischen Anspruch und Wirklichkeit doch einen großen Unterschied zu geben. Deshalb hat sich Anna entschlossen, noch eine andere Klinik in der Nähe genauer anzusehen. Schließlich will man sich ja schon wohlfühlen.
Irgendwie hat meine Frau das Gefühl, der Kleine wird nicht bis Ende August warten. Was bei einem Kaiserschnitt wegen Beckenendlage ja nicht so schön ist. Mal sehen, was in der anderen Klinik beim Gespräch heraus kommt. Vielleicht wird unserem Gefühl ja ein wenig mehr entgegen gekommen und ein etwas früherer Termin gelegt. Auch wenn wir natürlich wissen, dass jede Woche länger im Bauch dem Kind schon gut tut. Aber andererseits wollen wir eben eine eilige Kaiserschnittentbindung nach Beginn von Wehen oder Blasensprung auch vermeiden.
Wie auch immer – nun sind es nur noch wenige Wochen bis wir drei Jungs haben. Amadeo freut sich schon, Emilio scheint es auch so langsam zu realisieren. Und bei mir häufen sich auch die Situationen, in denen ich mir unwillkürlich vorstelle, wie das dann mit noch einem Baby so aussehen würde. Bald weiß ich es. Was wir inzwischen auch wissen, ist sein Name. Nach langen Diskussionen und Überlegungen haben wir uns auf Joe geeinigt. Ich nenne ihn jetzt immer Little Joe. Der war schließlich bei Bonanza schon ein echter Sympathieträger – für die Leser, die schon so alt sind, dass sie die Ponderaso Ranch noch kennen.
Auf jeden Fall werden die nächsten Tage und Wochen für uns sehr spannend. Wir hoffen einfach, dass alles gut geht.
Ich wünsche euch allen eine schöne Woche.
Euer Fritz