Ok, wir schlafen wenig. Aber wirklich etwas zu meckern gibt es nicht. Mit seinem Lächeln macht Max so manche Schreistunde wieder gut.
Anfang der Woche nistete sich so etwas wie eine Grippe bei mir ein. Mit Halsschmerzen, Kopfweh und Mattheit lag ich apathisch auf dem Sofa und fühlte mich einfach nur krank. Pustekuchen, natürlich lag ich nicht apathisch auf dem Sofa, da hat Max schließlich auch noch ein Wörtchen mitzureden. Zwar haben mir meine Schwiegereltern angeboten, Max zu sitten, damit ich mich ausruhen konnte, aber so weit bin ich, glaube ich, noch nicht. Mein Baby für ein paar Stunden abgeben, nur weil ich ein bisschen vor mich hin kränkel? Neee. Die Zeit wird noch früh genug kommen, in der Max öfter bei den Omas und Opas sein wird.
Jetzt genieße ich einfach noch ein bisschen die Zeit dieser engen Verbundenheit, die Zeit in der Max einfach glücklich ist, wenn er bei mir oder Julian auf dem Arm ist. Und soooo krank war ich nun auch nicht.
Ein wenig wurde mir mein angeschlagenes Dasein versüßt, als der Postbote ein Paket ablieferte. Geschenkeeeeee! Ein Baby-Mäxchen (von ALVI) ist bei uns eingezogen – wie passend :-) Schade, dass es diese Schlafsäcke nicht in Erwachsenen-Größen gibt. Ich wäre die erste Kundin! Außerdem haben wir noch das Spielecenter „Entchen“ (von Mytoys) bekommen. Auch passend, denn wenn Max mit Nuckel anfängt zu meckern, dann klingt er wie eine aufgebrachte Ente :-) Herzlichen Dank jedenfalls, wir haben uns sehr gefreut. Noch ist Max etwas zu jung, um sich mit den Spielefiguren zu beschäftigen. Er starrt meist noch ganz interessiert daran vorbei und schaut sich die Zimmerdecke oder den Fensterrahmen an ;-)
Am Donnerstag waren wir wieder beim Schilf-im-Wind-Kurs. Wieder war erst die Babymassage dran und dieses Mal war ich ganz begeistert von Max. Er scheint die Massage tatsächlich zu genießen. Er hat ganz entspannt dagelegen und interessiert zur Nachbarmutti geschaut. Am Anfang der Stunde sollten wir berichten, ob wir die Massage auch zu Hause wiederholt haben und wie es so war. Fast alle haben zu Hause ebenfalls massiert und berichteten von tollen Momenten, weil ihre Babies intensiven Augenkontakt suchen während der Massage. Öhm – Max hat auch intensiven Augenkontakt während der Massage, nur halt nicht mit mir. Meistens liegt er sowieso mit dem Kopf zu einer Seite und schaut sich dann irgendetwas im Zimmer an. Ist wohl aber ganz normal, sagt die Hebamme. „Er braucht eben noch etwas um anzukommen“ – da weiß ich jetzt nicht, ob ich das bestätigen kann. Denn ansonsten ist ja alles prima, wir kommen sehr gut miteinander aus und lachen viel. Max über meine luuuustigen Spielchen und ich über Max und über mich selbst :-) Es ist ja nicht so, dass Max uns gar nicht anschaut. Im Gegenteil. Wenn er einmal anfängt, dann durchbohrt er einen mit Blicken. Also mache ich mir mal keine Sorgen, weil alle anderen Babies scheinbar weiter sind. Vermutlich ist das ähnlich wie mit dem Thema Schlafen. Da hört man ja auch von allen Seiten nur „Also mein Kind schläft vom ersten Tag an durch“ – is’ klar. Max schläft auch durch, wenn man davon absieht, dass er immer erst gegen 22.00 Uhr einschläft (und da auch nur auf dem Arm) und dann im Drei- bis Vierstundentakt aufwacht weil er Hunger hat. Würde ich erst gegen 2.00 Uhr früh ins Bett gehen und etwa um 5.30 Uhr wieder aufstehen könnte ich ebenfalls stolz behaupten: Mein Kind schläft durch und muss zwischendurch gar nicht gestillt werden. Es ist also Ansichtssache, das mit dem Durchschlafen.
Wir hatten in der letzten Woche mal gute und mal weniger gute Nächte. Ich kann mittlerweile ganz gut wieder einschlafen nach dem Stillen, auch wenn Max dann noch etwas lauter ist. In den guten Nächten brauche ich Max nachts nicht wickeln und er schläft ohne zu Murren direkt weiter. In weniger guten Nächten schläft er sehr schlecht ein und nach dem Stillen ist er hellwach. Wenn ich ihn dann auch noch wickeln muss, ist es echt schwer, ihn zum Weiterschlafen zu motivieren. Ich tue dies, indem ich jegliche Kommunikation auf das allernötigste beschränke und ihn immer wieder in die Wiege lege. Ich versuche bewusst, ihm nachts keinen Nuckel zu geben, da ich das ewige Aufstehen-und-Nuckel-wieder-in-den-Mund-stecken echt obernervig finde. In manchen Nächten geht es allerdings nicht anders, weil Max sich nur so beruhigen lässt. Alles in allem bin ich aber sehr glücklich, so wie es läuft, es gibt sicher weitaus anstrengendere Nächte als unsere. Morgens gibt es dann immer die Kuschelstunde in unserem Bett. Wenn Max wach ist, dann ist der aber mal so was von gut drauf, der könnte direkt `nen Auftritt im Quatsch Comedy Club starten. Er liegt dann zwischen mir und Julian und quietscht und lacht, dass der Schlafmangel wie weggeblasen ist. Dazu rudert er mit den Armen und strampelt wie wild mit den Beinen – ein bisschen wie eine auf den Rücken gedrehte Schildkröte, nur dass die sich selbst ja wieder in Bauchlage bringen können.
Apropos – geht das nicht auch bald los, mit dem Hin- und Herdrehen? Zuerst kommt doch das Bauchliegen, oder? Herrgottjemine, ich sollte mich besser informieren. Oder es ist so viel entspannter, weil ich gar nicht genau weiß, ab wann Max was können „sollte“. In meinem Rückbildungskurs sind auch etwas ältere Babies, die bereits prima auf dem Bauch liegen und aufmerksam durch die Runde gucken. Davon sind wir noch etwas entfernt, denn wenn ich Max auf den Bauch lege, dann liegt er genauso da, wie ich ihn drapiere. Nun gut, Max, du wirst das schon wuppen! Wann, entscheidest du!
Ich denke wir liegen mit Max Entwicklung ganz gut im Mittelfeld. Er hält seinen Kopf schon öfter selbst und insgesamt ist er sehr wach und aufmerksam. Das merke ich vor allem daran, dass es manchmal eben nicht mehr reicht, ihn nur auf den Arm zu nehmen wenn ihm langweilig ist. Er möchte dann beschäftigt werden, was er durch empörtes Jammermeckern ausdrückt. Wenn ich ihm dann Papas dreimillionen DVDs oder Bilder an der Wand oder die Bäume draußen zeige und erkläre, dann ist er zufrieden. Er ist eben schon groß und nur herumliegen oder –getragen werden ist was für Kleine! :-)
Ich habe gelesen, dass Babies in Max` Alter auch immer öfter die Hände öffnen statt sie ausschließlich zur Faust geballt zu haben. Das sehe ich bei Max auch. Er sammelt zwar immer noch ganze Wollmäuse in den Handlinien und zwischen den Fingern (ebenso wie zwischen den Zehen) aber immer öfter hat er die Hände auch geöffnet oder greift nach etwas. Das Entflusen der Hände und Füße soll übrigens laut meiner Babymassagen-Hebamme toll für die Sozialisation sein. Denn die Kleinen merken, dass sich um sie gekümmert wird und dass sie an Stellen gereinigt werden, an die sie selbst nicht hinkommen. Max, dann kannst du dir doch aber den Windelbereich selbst sauber machen, oder? Da kommst du doch dran!
Ach und zum Thema Entwicklung fallen mir doch glatt unsere Freunde, die Blähungen ein. Ich glaube, die sind weg! Ehrlich! An manchen Abenden hat Max scheinbar noch etwas Bauchweh, aber längst nicht mehr jeden Tag oder Abend. Die haben sich wohl so langsam ausgeschlichen. Ist das nicht toll? Man soll ja den Tag nicht vor dem Abend loben...die drei Monate sind noch nicht um... aber ich denke, dass Max` Darm sich jetzt zumindest etwas besser an seine Aufgaben gewöhnt hat.
Habe ich schon erwähnt, dass die Hebamme mir den Tipp gab, Max Fußnägel am großen Zeh zum Herauswachsen zu bitten? Die sehen nämlich so eingewachsen aus, also soll ich darüber streichen und damit „Wachst heraus“ ausdrücken. Gut, oder? :-) Bei allem Spaß und aller Ironie – ich mach das ja dann trotzdem! Genauso wie ich die innerste Schicht meines Beckens suche und laut der Hebamme auch finde. Nur weil ich selbst nichts merke, heißt das ja noch lange nicht, dass mein Körper nicht in der Lage ist, einzelne Bereiche anzuspannen. Sie tastete mich jedenfalls bei einer Übung ab und war ganz begeistert, dass es so gut klappt bei mir. Öhm, ja,… SIEHSTE!
Das Ende der Woche haben Max und ich ja dieses Mal ganz alleine verbracht, da Julian auf Tour mit seiner Band war. Es hat viel besser geklappt, als ich gedacht habe. Ich hatte ja befürchtet, dass es mir viel zu viel ist, wenn ich ihn nicht mal für eine viertel Stunde aus den Händen geben kann. Aber es war alles super und hat Spaß gemacht, obwohl wir Julian natürlich ganz dolle vermisst haben! Aber es klappt jetzt immer besser, Max auch mal für ein paar Minuten in der Wiege oder Wippe liegen zu lassen, während ich Dinge erledige. Außerdem sind wir ja auch ganz viel unterwegs. Bis auf das An- und Ausziehen findet Max die Ausflüge auch ganz knorke, denn sowohl im Auto als auch im Kinderwagen lässt es sich ja soooo gut schlafen!
Am Samstag habe ich Max mit zum Hundeplatz genommen. Ich hatte befürchtet, dass ihn das ganze Gebell etwas verunsichert, aber er war einfach nur cool und ganz entspannt. Obwohl er das nicht kennt, denn Tony bellt nie. Es hat ihn dann vermutlich irgendwann gelangweilt, denn er ist selig eingeschlummert, trotz des Lärmpegels. So konnte ich mal wieder etwas mit Tony arbeiten.
Ach ja, mein Highlight der Woche: ich war duschen! Es ist ja nicht so, dass ich das nicht regelmäßig tun würde. Aber bisher fühlte ich mich immer abhängig von jemandem, der Max kurz beaufsichtigt. Aber seit wir uns eine Wippe zugelegt haben, ist das gar nicht mehr nötig. Ich habe Max also da rein gelegt und ihn einfach vor die Badewanne gestellt. Meine ganzen Daseinsbekundungen während des Duschens waren völlig umsonst, denn erst hat der Kleine das Badezimmerregal mit den Augen auseinander genommen um dann nach so viel Arbeit einzuschlafen. Und ick beeil` mich voll! Ab sofort wird wieder lange und ausgiebig geduscht :-)
In diesem Sinne… bleibt sauber!
You want to move the world,
Start with your body.
Yo, c'mon you gotta start with something.
If you wanna move your mind,
Just move your body.
Move your mind, move your mind,
It's gonna cost you nothing.
You want to move someone,
Start with your body
„Move your body“ (Eiffel 65)
Bild: privat