Ich befinde mich in der Wartezeit und beginne eine Testreihe mit unsicherem Ergebnis. Es trudeln die ersten Rechnungen bei uns ein.
Liebe Leserinnen und Leser,
Einige nennen die nun folgende Zeit PUPO (Pregnant Until Proven Otherwise aus dem englischen: Schwanger bis etwas anderes bewiesen wurde). Für mich ist es eine Zeit der Ablenkung. Ich versuche nicht daran zu denken und hoffe, dass die Zeit schnell vorüber geht.
TF + 1 (Transfer plus einen Tag)
Ich gehe es ruhig an. Mein Mann und mein Sohn sind aktuell unterwegs. Heute Morgen war ich bereits eine kleine Runde spazieren und habe danach mit unserem Sohn einige Geschichten von den Brüder Grimm gelesen. Ich versuche mir die Zeit durch lesen zu vertreiben. Achte aber dennoch auf jedes ziepen und zucken. Leider kann ich nichts genau zuordnen und weiß somit nicht, ob eine Einnistung stattgefunden haben könnte. Die Medikamente nehme ich alle weiterhin.
TF + 2
Heute ist nichts spannendes passiert.
TF + 3
Wir fahren heute nach Hause. Den Vormittag verbringen mein Mann und unser Sohn draußen. Um die Mittagszeit steigen wir ins Auto und unser Sohn schläft direkt ein. Er ist sehr müde und macht einen ausgedehnten Mittagsschlaf. Dies kommt uns sehr entgegen, da wir in dieser Zeit eine gute Strecke machen können. Nach einer Pause auf einem Spielplatz und einem Mittagessen fahren wir am Abend den Rest und sind wieder zu Hause.
TF + 4
Ich habe mich heute Morgen dafür entschieden eine Testreihe zu beginnen. In den letzten Versuchen habe ich den ersten Test immer erst am Tag des Bluttest (also bei TF + 10) oder danach gemacht. Da ich selber bereits einige Testreihen gesehen habe und mir vorstellen kann, das dies ganz interessant ist, habe ich mich nun ebenfalls dafür entschieden. Der Urin am Morgen soll der mit der höchsten Konzentration an hCG sein. So werde ich den Test nun immer am Morgen durchführen. Ich halte den Teststreifen für 15 Sekunden in den Urin und bin unheimlich aufgeregt. Ich weiß zwar, dass es noch viel zu früh ist, aber es könnte ja sein, dass doch gleich zwei Striche zu sehen sind. Gerade ist der Test noch weiß, ich lege ihn für 5 Minuten zur Seite. Nach dem Ablauf der 5 Minuten ist der Test immer noch blütenweiß - mit Ausnahme des roten Kontrollstreifens. Ich verspüre eine kurze leichte Enttäuschung, werde aber direkt wieder von dem rationalen Gedanken gefangen, dass es noch viel zu früh ist für einen Test. Ich teste übrigens mit dem Frühtest Z1 Parma die ab einem Wert von 10 mIU/ml ein Ergebnis messen sollten.
TF + 5
Auch der heutige Test ist blütenweiß und zeigt keine Anzeichen einer zweiten Linie. Heute war die Durchführung des Test weniger spektakulär, da ich mich direkt auf einen weißen Test eingestellt habe.
TF + 6
Mein Sohn hat mich heute um 5 Uhr geweckt. Er ist wieder eingeschlafen, ich musste zur Toilette. Test nicht vergessen! Zum Glück habe ich noch daran gedacht. Leider ist auch dieser Test weiß. Zurück im Bett kann ich nicht mehr einschlafen und fange an zu grübeln. Ab wann müsste ein Frühtest den zweiten Strich zeigen. Ich mache etwas, was ich nicht hätte tun sollen. Ich fange an zu googeln und schaue mir Testreihen an. Hier gibt es so große Unterschiede. Einige testen bereits ab TF + 5 positiv - bei anderen dauert es bis TF + 10. Weitere Recherchen deuten darauf hin, dass zwischen TF + 5 und TF + 8 ein Frühtest positiv anschlagen kann. Es gibt so viele Zahlen, Werte und Richtlinien. Ich werde langsam nervös. Hat es doch nicht geklappt?! Aktuell bin ich sehr am Zweifeln, ob eine Testreihe wirklich das Richtige für mich ist.
Leider bin ich nicht mehr eingeschlafen und um 6:30 Uhr beginnt der Tag für uns, da nun mein Sohn wach ist. Um die Mittagszeit will ich den Test weglegen, da dieser noch im Badezimmer ist. Bei genauerer Betrachtung, im Sonnenlicht und in einem ganz bestimmten Winkel zeigt der Test nun eine schwache zweite rote Linie. Ich fasse es nicht. War diese Linie heute Morgen schon da und ich habe sie übersehen?! Hat sich die Linie erst in den letzten Stunden gebildet und es handelt sich um eine Verdunstungslinie?! Fragen über Fragen. Mein Mann, dem ich den Test sofort zeige, kann keine Linie erkennen. Ich bin mir aber sehr sicher. Er schaut einfach nur nicht korrekt hin. Ich bin so aufgeregt und kann den nächsten Morgen nicht abwarten.
Da auf einem Foto der Strich nicht zu erkennen ist und demnach alle bisherigen Teststreifen weiß aussehen, werde ich das Foto der Testreihe für die nächste Woche vorsehen.
Diese Woche sind ebenfalls einige Rechnungen bei uns angekommen.
Für die Durchführung des Auftauzyklus sind Kosten in Höhe von 500 € angefallen. Hierzu zählen die von der Ärztin und den weiteren Mitarbeitern durchgeführten Leistungen und sämtliches benötigte Material. Die Vorbereitung für das Einfrieren von unseren drei verbleibenden Blastozysten kosten knapp 300 €. Das Einfrieren für die nächsten sechs Monate kostet 180 €. Zu den Kosten sei gesagt, dass es sich hierbei nur um den Anteil handelt, den wir bezahlen. Weiterhin kommen noch hinzu die Kosten für die Medikamente, welche ich nehme.
Ich wünsche euch und euren Familien eine frohe Weihnachtszeit und gemeinsame schöne Stunden.
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