Vorbereitungsgespräch für die Hausgeburt, ich werde nestig und bin hin- und hergerissen in allem.
Am Montag hatten wir direkt das Aufklärungsgespräch mit der Hebamme für die Hausgeburt.
Dabei entdeckte ich mit einem Schreck, dass wir schon in zwei Wochen in die nahegelegene Klinik ohne Frühchenstation gehen könnten und in drei Wochen bereits der reguläre Geburtszeitraum beginnt, in dem auch die Hausgeburt betreut wird (37+0-42+0). Uiuiui, das ging jetzt aber schnell.
Wir sind die normalen Sachen durchgegangen, wie z. B. dass keine Schmerzmittel wie Opiate, PDA oder ein Kaiserschnitt zur Verfügung stehen. Dass es mehr Zeit kostet, sollte medizinische Hilfe nötig oder gewünscht werden, bis diese verfügbar ist. Wir haben die jeweiligen Kliniken festgelegt, falls ich oder das Baby medizinische Hilfe benötigen sollten und sind verschiedene Verlegungsstrategien durchgegangen. Für kleinere Notfälle (ich weiß nicht wie ich es anders nennen soll) ist die Hebamme natürlich ausgestattet mit Wissen und Hilfsmitteln, um diese selbst zu versorgen oder um bei größeren Notfällen bis zum Eintreffen der Mediziner/Rettungssanitäter überbrücken zu können.
Der Zettel mit allen Rufnummern der Kreißsäle, der ersten und zweiten Hebamme sowie den wichtigsten Infos bekommt wieder seinen Platz neben dem Kalender, bis das Baby da ist.
Wir haben Aufklärungsbögen für die nach der Geburt möglichen Untersuchungen am Kind bekommen (u.a. Vitamin K Gabe, Hörtest, Blutentnahme aus der Ferse zur Überprüfung von Stoffwechselerkrankungen). Wir haben also viel zu lesen und zu entscheiden in den nächsten Wochen.
Wir haben nochmal über die Geburt und meine Wünsche gesprochen, was ich von der Hebamme erwarte oder eben auch nicht und wie wir mit der Rufbereitschaft verfahren. Wann wir anrufen und so weiter. Natürlich auch, was sie als Bedingungen und Minimum an die Geburtsbegleitung hat. Das hat mir nochmal bestätigt, dass es prima passt mit uns. Ich habe bei meiner Hebamme das Gefühl, dass ich einfach in Ruhe mein Baby zur Welt bringen kann und sie als Backup da ist, falls erfahrene Hilfe nötig sein sollte. Genau das, was ich möchte und brauche. Und ich bin sehr stolz auf mich, dass ich das so klar sagen konnte.
Dann haben wir noch eine Liste mit Dingen bekommen, die wir für die Hausgeburt brauchen. Z. B. Eine Schale für die Plazenta, zwei große Müllsäcke, ein Keilkissen (falls bei mir Verletzungen genäht werden müssen), warme Handtücher zum Baby einmummeln. Und einiges mehr. Das werde ich dann in den nächsten zwei Wochen zusammensuchen und im Wohnzimmer in einer Kiste deponieren. Hier soll das Baby, wie auch das letzte, zur Welt kommen.
Der Schatz möchte nicht bei der Geburt dabei sein. Für mich ist das mittlerweile ok. Vielleicht wenn die Hebamme schon da ist. Also vor ihm. Da hat ihn die Geburt von der Nusstorte einfach wirklich mehr gefordert, als gut für ihn war. Obwohl er es perfekter nicht hätte machen können. Das habe ich aber wirklich unterschätzt. Daher darf er dieses Mal einfach nur Papa werden.
Bei mir kommen jetzt auch noch Hitzewallungen dazu. Plötzlich wird mir total heiß und ich fange an zu schwitzen. Das ist sehr unangenehm. Vor allem, weil ich komischerweise in den letzten Tagen immer wieder kalte Füße habe und echt Kuschelsocken bei dem Wetter brauche. Und mein Nacken ist kalt, was zu Spannungskopfschmerzen führt. Ein Schal ist für mich aber undenkbar bei der Hitze.
Ich habe noch einen Stillschlafanzug in die Kliniktasche gepackt, weil ich mich erinnert habe, wie sehr ich nach der letzten Geburt geschwitzt habe. Wir mussten ständig das Bettzeug wechseln. Furchtbar unangenehm, aber sehr effektiv um Wassereinlagerungen loszuwerden.
Die großen Bewegungen des Babys werden teilweise echt schmerzhaft. So wie es manchmal seinen Fuß wo gegen drückt, sich abstützt oder streckt - das ist nicht mehr angenehm für mich.
Ich schwanke derzeit auch sehr, ob ich das Baby gerne noch ein paar Wochen im Bauch hätte oder zum Kuscheln an meiner Seite. Ich bin so eingeschränkt in meinem Tun. Das hätte ich gerne wieder anders. Wobei sich das erstmal nach der Geburt nicht ändern wird. Ich bin Typ richtiges Wochenbett. Die acht Wochen langen da so gerade für.
Auf der anderen Seite habe ich bei einigen Dingen absolut keine Ahnung, wie das mit Baby funktionieren soll. Ich weiß immer noch nicht, wie ich ein anhängliches Mama-Kleinkind plus Baby ins Bett bringen soll. Wie ich überhaupt beide Kinder ins Familienbett lege, sodass alle genug Platz haben und keiner gefährdet ist. Wir haben das Bett ja vergrößert. Aber wenn die Nusstorte zwischen uns schläft, haben wir nicht genug Platz. Der macht sich echt breit und robbt und raupt durchs Bett und tritt leider. Manchmal wacht er einfach schreiend und um sich tretend auf. Für uns blöd, fürs Baby gefährlich. Deswegen müssen die beiden auf jeden Fall getrennt liegen. Wenn ich nachts im Liegen aber wechselseitig stille, schlafe ich so mit dem Baby auch ein. Ich überlege ein Ausweichbett hinzustellen. Aber die Nusstorte wacht regelmäßig auf und sucht mich. Dann schläft er erst mit Körperkontakt wieder ein. Meistens, indem er sich einen Arm oder ein Bein von mir eng umarmend an mich kuschelt.
Oder, wenn die Nusstorte wieder einen ihrer Tage hat, wo er einfach von morgens bis abends nur Streit sucht und einfach durchgehend schwierig ist. Am besten noch während ich gleichzeitig übermüdet bin. Wie soll das mit Baby klappen? Ich weiß es einfach nicht. Das ist so verrückt, dass man beim dritten Kind wieder so von vorne anfängt. Mit anderen Fragestellungen zwar, aber na ja. Ich hoffe, dass die eine Mama recht behält. Sie sagte, dass man sich teilweise so einen Kopf macht und dann erledigt sich die Situation von ganz alleine, weil man mit seinem Kind einfach da reinwächst. Da hat sie schon recht. Ich kann mir trotzdem im Moment nicht vorstellen, wie das klappen soll.
Und dann gibt es wieder diese fast perfekten Tage, wo einfach alles schön ist. Die Kinder wachen gut gelaunt auf und sind einfach nur süß und hilfsbereit, streiten nicht, laufen summend durch die Gegend, wir backen Kuchen und essen diesen dann draußen auf der Treppe, mit nackten Füßen und pusten danach Seifenblasen.
Alles in allem lief die Woche so ganz gut. Der Ninja hat mir sehr viel geholfen. Die Nusstorte ist weiter beim Abstillen, was leider dazu führt, dass er kaum noch einen Mittagsschlaf macht. Er weiß einfach nicht wirklich, wie er ohne Brust einschlafen soll. Und tatsächlich kommt er erstaunlich gut so durch den Tag. Meistens.
Abends klappt das Einschlafen mit Kuscheln ganz gut. Mittags aber überhaupt nicht. Alle anderen Schlafbrücken, die er kennt, funktionieren gerade nicht. Mit dem Wagen schaffe ich nicht zu laufen, bis er einschläft. Tragen kann ich ihn auch ich nicht mehr. Das macht der Papa dann. Das liebt die Nusstorte sehr, aber das geht natürlich nur, wenn der Papa nicht arbeiten ist. Und ich weigere mich jeden Tag mit dem Auto zu fahren, bis er schläft. Zumal ich nicht mit ihm im Auto sitzen bleiben kann, bis er aufwacht. Dafür ist es jetzt einfach zu heiss.
Daher schläft er öfter Mittags gar nicht. Dummerweise fehlt mir dann der Mittagsschlaf mehr als ihm …
Am Samstag hat das alles dafür wunderbar geklappt. Morgens hab ich gleich den Pizzateig fertig gemacht und dann ging die Nusstorte anstandslos um halb zwölf mit mir ins Bett und ist super eingeschlafen. Um 12 kamen meine beiden Brüder, wir haben Pizza gebacken und dann mit dem Schatz und dem Ninja den Spieletag gemacht. Als die Nusstorte wach war, habe ich ihn zu meiner Mama gebracht. So hatten wir noch bis zum Abend Zeit. Das war toll. Wir haben viel gelacht und mal Zeit verbringen können, ohne auf ein kleines Kind achten oder Rücksicht nehmen zu müssen. Das war richtig schön. Auch der Nusstorte hat der Tag bei Oma sehr gut getan. Er kam ganz ausgeglichen, zufrieden und glücklich zurück. Ein schöner Tag für alle. Da das so gut geklappt hat, bis darauf, dass wir das ausgesuchte Szenario voll verloren haben, haben wir uns direkt für einen zweiten Versuch für nächsten Samstag verabredet. Alles nochmal genauso, nur mit dem Ziel zu gewinnen. Leider hatte die App ein paar Fehler drin.
Ich bin im Kopf irgendwie total konfus und zwiegespalten. Ich bin unruhig. Unordnung nervt mich zunehmend. Ich glaube ich werde „nestig“. Mal liegt das Baby so schön innen, dass es sich wie ein Dreimonatsbauch anfühlt und alles ganz easy ist. Dann fühlt es sich wieder so riesig und gespannt an, dass ich denke, wenn ich jetzt niese platzt die Fruchtblase. Ich weiß nicht wie wir alles bis zur Geburt erledigen sollen, aber ich möchte mein Baby endlich knuddeln. Von jetzt auf gleich wird alles zu viel. Mal wehe ich so vor mich hin, dann wirkt es wieder, als ob das Baby noch ewig im Bauch bleiben will. Zwei Dinge gleichzeitig kriege ich überhaupt nicht mehr koordiniert. Mein Bauch reicht bald bis zum Lenkrad. Mal sehen ob es die nächsten Wochen noch reicht mit dem Platz.
Also, ich finde diese Woche keinen gescheiten Abschluss. Daher sag ich einfach tschüss und hoffe, dass ich nächste Woche wieder etwas klarer und sortierter bin.
Eure Anna
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