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Baby-Tagebücher von Mareike

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

31. Woche

Aua, mein Bauch!

Erkenntnis der Woche: Brei ist blöd! Ich stille weiter... Außerdem geht es ums Quietschen, um Ohren und das Elternbett...

Danke für Eure Schlafkommentare! Es ist sehr tröstlich zu wissen, dass Stillen nicht gleich ewig unruhige Nächte bedeuten muss und im Gegenzug auch Flaschenkinder durchaus wach werden. Dann muss ich nicht darüber nachdenken, ob ich mir durchs Stillen selbst gestörte Nächte beschere – obgleich es nichts ändern würde. Ich stille Max solange er es will und bei den hoffentlich noch kommenden Kindern werde ich es ebenso handhaben. Und jetzt hab ich ja auch die Hoffnung, dass eines von diesen vielleicht schon etwas früher Lust hat, durchzuschlafen :-)

Apropos Stillen – Maximilian hat seinen Titel in der Muttermilch-Klasse verteidigt und den Fight ums Beikost-Gewicht mit einem technischen K.O. beendet. Die mittags gelöffelte Pastinake hat bei ihm am Abend extreme Blähungen ausgelöst, sodass er nicht wie gewohnt gut einschlief. An einem Tag war es so schlimm, dass der kleine Mann trotz Müdigkeit auch nach weit mehr als einer Stunde immer noch nicht schlafen konnte. Schließlich gab ´s die Mütze auf den Kopf und dicke Socken an und dann ging es im Schlafanzug in den Manduca und es ging ab um den Block. Nach einer Weile konnte er darin einschlummern. So kamen mein Freund und ich zu unserem ersten Spaziergang nach 21 Uhr seit Maxls Geburt. Man muss halt alles positiv sehen... Ich hatte etwas Bedenken, ob er beim aus dem Manduca nehmen und ins Bett legen aufwacht, doch das tat er nicht. Und so konnte er statt um neun um elf schließlich schlafen. Es war das allererste Mal, dass wir so eine Aktion starten mussten, um ihn abends zum Schlafen zu bringen.

Am folgenden Tag ließen wir die Pastinake weg und Maxl schlummerte nach dem Stillen wieder friedlich und pünktlich um neun Uhr ein. Am nächsten Tag war ich mit ihm bei der Kinderärztin, um sie zu fragen, wie wir weiter vorgehen sollen und um ihr die Pickelchen zu zeigen, die Maximilian rund um seinen Mund hat. Diese kommen vom Sabbern und wir haben eine Salbe dafür bekommen. Ihr Kommentar zur Beikost: dranbleiben! So versuchten wir es am nächsten Tag wieder – und die Probleme wiederholten sich. Ich glaube, dass die Umstellung auf Brei für den kleinen Körper ein wahrer Kraftakt ist – doch ich glaube nicht, dass Maximilians Reaktion im Normalbereich liegt. Auch nach einer Woche haben wir ihm nur wenige Löffel gegeben und trotzdem wurden seine Beschwerden immer heftiger. Manchmal sollte man wohl auf sein Gefühl hören und das sagt uns, dass der Kleine einfach noch nicht reif für Brei ist. Und da kann er hundertmal über sechs Monate sein, ich stille weiter!

Natürlich dürfen da auch „kluge“ Kommentare nicht fehlen. Meine liebe Schwiegermutter in spe schob der Pastinake die Schuld zu, denn diese sei „Viehfutter“ und sie wisse gar nicht, wie ich auf die Idee käme, ihm so etwas zu geben. Da war ich erstmal sprachlos und fühlte eine Wut in mir hochkommen. Dann sagte ich ihr, dass Pastinake als sehr gut verträglich empfohlen werde und Maxls Reaktion wohl nicht an dieser, sondern an dem Brei an sich liegt. Sie hatte als – natürlich viel bessere – Alternative, Karotte und Kartoffel gekocht und wollte, dass ich ihm diese gebe. Das wollte ich aber nicht. Nicht, weil ich eingeschnappt war (obwohl ich es war), sondern weil sein Magen-Darm sich 1. einige Tage erholen muss, er 2. auf Karotte mit einem wunden Po und trockener Haut reagiert hatte und 3. nur eine Zutat pro Woche eingeführt werden sollte. Oh man, die hat mich echt genervt...

In dieser Woche hat Maximilian seine Ohren entdeckt und fummelt nun dauernd daran rum. Das heißt, eigentlich hat er nur sein rechtes Ohr entdeckt, denn nach dem linken hat er noch nicht gegrabscht. Nachdem ich es zuerst total niedlich fand, dachte ich danach: Vielleicht fasst er dort an, weil er Schmerzen hat? Da wir eh bei der Ärztin waren, hab ich sie gleich mal reinschauen lassen und sie konnte Entwarnung geben. Maxl hat also „einfach“ nur bemerkt, dass er da etwas hat, an dem man ganz toll zupfen kann. Leider hat er es damit übertrieben, sodass sein Ohr heute Morgen geblutet hat. Mit seinen waffenscheinpflichtigen Fingernägeln (trotz andauerndem Geschneide) muss er sich gekratzt haben. Ich war ziemlich erschrocken, als ich plötzlich das Blut sah und hab es schnell mit Wund-Octenisept abgetupft. Oh man, wie viel blutende Knie, Hände,... werde ich in den nächsten Jahren noch verarzten müssen! Inzwischen benutzt Maxl das Ohrenzupfen dazu, um mir zu zeigen, dass er müde ist – obwohl er das auch durch andere Gesten (Gähnen, Augen reiben, Quengeln) schon recht deutlich mitteilen konnte...

Maximilian hat in dieser Woche noch etwas Neues entdeckt und zwar: quietschen. Und: Die Giraffe quietscht, die Holzrassel nicht. Da der kleine Spatz quietschende Geräusche total toll findet, habe ich einen Stoffgreifling mit Giraffenkopf gekauft, der quietscht, wenn man ihn drückt. Nach dem Waschen, wobei er etwas gelitten hat, hab ich Maxl eins vorgequietscht, was er ziemlich lustig fand. Blöd nur, dass die Giraffe bei ihm keinen Ton von sich gab. Konnte sie auch nicht, denn Maxl schüttelte sie. Das war ein vollkommen logischer Vorgang, denn alle seine anderen Spielzeuge machen Geräusche, wenn man sie schüttelt. Ich ließ ihn weiter sein Glück versuchen und unterhielt mich mit meinem Freund, als dieser meinte: Er hat ´s geschafft! Und tatsächlich, aus der Ecke war eine quietschende Giraffe zu hören, was er noch einige Male stolz wiederholte. Das Beste war jedoch, dass er später versuchte, einem seiner alten Holzspielsachen mittels drücken auch ein neues Geräusch zu entlocken. Er hat also versucht, sein neu erworbenes Wissen zu übertragen. Leider umsonst, denn die Holzrassel will nunmal geschüttelt werden und nicht gedrückt. Aber es ist doch erstaunlich, wie schlau diese Babys schon sind!

Und wenn der kleine Schatz nicht gerade von Bauchweh geplagt wird, ist er ein richtiger Lachsack. Dabei hat sich die Art seines Lachens stark weiterentwickelt. Inzwischen bekommt er häufig richtige „Lachflashs“, die – so finden wir – nach einem „richtigen“ Kind und gar nicht mehr nach einem kleinen Baby klingen. So etwas kann passieren, wenn man mit einem Knackfrosch knackt oder Blödsinn redet. So habe ich seine Zehen nacheinander angefasst und dazu einen Reim aufgezählt, den ich beim PEKiP gelernt habe. Beim vierten Zeh wusste ich aber beim besten Willen den Text nicht mehr und sagte daher etwas wie: Das ist der vierte – badebedebe und wollte mit dem fünften fortfahren, als Maxl sich vor Lachen kringelte. Und auch bei der x-ten Wiederholung konnte er sich nicht wieder einkriegen. Dieses süße Kinderlachen ist so wunderbar, dass es höchstansteckend ist und so lachen wir immer beide zusammen bis wir nicht mehr können. :-)

Beim Schlafen hat sich inzwischen eingebürgert, dass ich ihm nach dem letzten Stillen gegen sechs Uhr zu mir ins Bett hole. In seinem eigenen schläft er danach nämlich immer sehr unruhig und wird häufig wach. Liegt er hingegen an meiner Seite, wacht er erst zwischen acht und neun wieder auf. Auch wenn ich zunächst etwas Bedenken hatte, da es immer heißt, dass die Kleinen zur Vermeidung des plötzlichen Kindstod im eigenen Bettchen liegen sollen, muss ich sagen, dass auch ich es total genieße, mit meiner Hand auf seinem Bauch zu schlafen. Und inzwischen habe ich auch einige Berichte „pro Elternbett“ gelesen, die die Sorge vertrieben haben. Seit dieser Woche hat Maxl sich angewöhnt, sich beim Schlafen auf eine Seite zu drehen – genauso, wie auch ich es am gemütlichsten finde. Auch da heißt es in den Ratgebern, dass Babys nur auf dem Rücken liegen sollen, aber ich kann ihn doch nicht andauernd umdrehen, wenn er es so bequem findet, oder?

So, nun muss ich aber enden. Da ich ja immer abends arbeite, wenn Max im Bett ist und er es die letzten Nächte häufig erst viel zu spät war, hab ich noch einiges nachzuholen...

Grüße, Mareike



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Kommentare von Lesern:

Patricia, Stuttgart02.07.2009 14:07

Hallo Mareike,
es ist wirklich lustig, wie ähnlich unsere Babys doch sind. Ich bin ebenfalls nach nun sieben vollgestillten Monaten immer noch die "Nachtgeplagte". Alle zwei bis drei Stunden hat die kleine Madame Hunger. Auch die Beikost bereitet uns genau die selben Bauchkrämpfe. Ich habe nun auch einfach beschlossen, dass die Zeit einfach noch nicht reif ist und stille weiter. Ich würde mich natürlich freuen bald etwas positives von Dir und der Breichenfront zu hören.
Ebenfalls schläft meine Kleine morgens nach dem Snack gegen sechs Uhr auch nur sehr unruhig weiter (ich natürlich auch). Um das ruhige Weiterschlafen zu garantieren nehme ich sie auch in die Mitte ins Bett. Das klappt prima.
Ganz viele Grüße

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Stefanie, Köln01.07.2009 12:37

Hallo Mareike,
1. meine KInder haben sobald sie sich drehen konnten immer auf den Bauch geschlafen. Ich denke, sie müssen sich schon selber aussuchen, wie sie schalfen wollen.
2. Was ist denn mit Reisbrei - sehr gut verträglich oder nur Kartoffel. So ganz ohne ist Pastinake nicht, ist immerhin ein Rübve und kann auch bei Erwachsenen Blähungen verursachen.
LG, Stefanie

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Susanne, Leipzig30.06.2009 12:37

Hallo Mareike,

ich kenne das Thema Breiverweigerung von meinem Sprößling auch. Biete ihm doch einfach mal Fingerfood an, halbweich gekochte Möhre/Pastinake oder Kartoffel (wie Gerd schon erwähnte). Da hat er was zum Spielen, und vielleicht kommt er ja dabei auch auf den Geschmack...

LG, Susanne

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Gerd, Norddeutschland29.06.2009 19:43

Hallo Mareike,

sach ich doch: Brei ist out. Still einfach weiter und ab und zu mal probieren, ob er was Anderes nimmt. Muss auch nicht unbedingt ein vorgefertigter Brei sein. Vielleicht mal eine zerquetschte Kartoffel, wenn Ihr selbst gerade welche esst. Keine Angst, irgendwann geht es das wie von selbst.

Mit dem Schlafen. Natürlich ist Schlafen im Elternbett okay, warum denn nicht? Und Rückenlage ist auch kein Muss, das lässt sich doch ohnhin nicht durchsetzen, wenn er lieber auf der Seite schläft.

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