Erkenntnis der Woche: Brei ist blöd! Ich stille weiter... Außerdem geht es ums Quietschen, um Ohren und das Elternbett...
Danke für Eure Schlafkommentare! Es ist sehr tröstlich zu wissen, dass Stillen nicht gleich ewig unruhige Nächte bedeuten muss und im Gegenzug auch Flaschenkinder durchaus wach werden. Dann muss ich nicht darüber nachdenken, ob ich mir durchs Stillen selbst gestörte Nächte beschere – obgleich es nichts ändern würde. Ich stille Max solange er es will und bei den hoffentlich noch kommenden Kindern werde ich es ebenso handhaben. Und jetzt hab ich ja auch die Hoffnung, dass eines von diesen vielleicht schon etwas früher Lust hat, durchzuschlafen :-)
Apropos Stillen – Maximilian hat seinen Titel in der Muttermilch-Klasse verteidigt und den Fight ums Beikost-Gewicht mit einem technischen K.O. beendet. Die mittags gelöffelte Pastinake hat bei ihm am Abend extreme Blähungen ausgelöst, sodass er nicht wie gewohnt gut einschlief. An einem Tag war es so schlimm, dass der kleine Mann trotz Müdigkeit auch nach weit mehr als einer Stunde immer noch nicht schlafen konnte. Schließlich gab ´s die Mütze auf den Kopf und dicke Socken an und dann ging es im Schlafanzug in den Manduca und es ging ab um den Block. Nach einer Weile konnte er darin einschlummern. So kamen mein Freund und ich zu unserem ersten Spaziergang nach 21 Uhr seit Maxls Geburt. Man muss halt alles positiv sehen... Ich hatte etwas Bedenken, ob er beim aus dem Manduca nehmen und ins Bett legen aufwacht, doch das tat er nicht. Und so konnte er statt um neun um elf schließlich schlafen. Es war das allererste Mal, dass wir so eine Aktion starten mussten, um ihn abends zum Schlafen zu bringen.
Am folgenden Tag ließen wir die Pastinake weg und Maxl schlummerte nach dem Stillen wieder friedlich und pünktlich um neun Uhr ein. Am nächsten Tag war ich mit ihm bei der Kinderärztin, um sie zu fragen, wie wir weiter vorgehen sollen und um ihr die Pickelchen zu zeigen, die Maximilian rund um seinen Mund hat. Diese kommen vom Sabbern und wir haben eine Salbe dafür bekommen. Ihr Kommentar zur Beikost: dranbleiben! So versuchten wir es am nächsten Tag wieder – und die Probleme wiederholten sich. Ich glaube, dass die Umstellung auf Brei für den kleinen Körper ein wahrer Kraftakt ist – doch ich glaube nicht, dass Maximilians Reaktion im Normalbereich liegt. Auch nach einer Woche haben wir ihm nur wenige Löffel gegeben und trotzdem wurden seine Beschwerden immer heftiger. Manchmal sollte man wohl auf sein Gefühl hören und das sagt uns, dass der Kleine einfach noch nicht reif für Brei ist. Und da kann er hundertmal über sechs Monate sein, ich stille weiter!
Natürlich dürfen da auch „kluge“ Kommentare nicht fehlen. Meine liebe Schwiegermutter in spe schob der Pastinake die Schuld zu, denn diese sei „Viehfutter“ und sie wisse gar nicht, wie ich auf die Idee käme, ihm so etwas zu geben. Da war ich erstmal sprachlos und fühlte eine Wut in mir hochkommen. Dann sagte ich ihr, dass Pastinake als sehr gut verträglich empfohlen werde und Maxls Reaktion wohl nicht an dieser, sondern an dem Brei an sich liegt. Sie hatte als – natürlich viel bessere – Alternative, Karotte und Kartoffel gekocht und wollte, dass ich ihm diese gebe. Das wollte ich aber nicht. Nicht, weil ich eingeschnappt war (obwohl ich es war), sondern weil sein Magen-Darm sich 1. einige Tage erholen muss, er 2. auf Karotte mit einem wunden Po und trockener Haut reagiert hatte und 3. nur eine Zutat pro Woche eingeführt werden sollte. Oh man, die hat mich echt genervt...
In dieser Woche hat Maximilian seine Ohren entdeckt und fummelt nun dauernd daran rum. Das heißt, eigentlich hat er nur sein rechtes Ohr entdeckt, denn nach dem linken hat er noch nicht gegrabscht. Nachdem ich es zuerst total niedlich fand, dachte ich danach: Vielleicht fasst er dort an, weil er Schmerzen hat? Da wir eh bei der Ärztin waren, hab ich sie gleich mal reinschauen lassen und sie konnte Entwarnung geben. Maxl hat also „einfach“ nur bemerkt, dass er da etwas hat, an dem man ganz toll zupfen kann. Leider hat er es damit übertrieben, sodass sein Ohr heute Morgen geblutet hat. Mit seinen waffenscheinpflichtigen Fingernägeln (trotz andauerndem Geschneide) muss er sich gekratzt haben. Ich war ziemlich erschrocken, als ich plötzlich das Blut sah und hab es schnell mit Wund-Octenisept abgetupft. Oh man, wie viel blutende Knie, Hände,... werde ich in den nächsten Jahren noch verarzten müssen! Inzwischen benutzt Maxl das Ohrenzupfen dazu, um mir zu zeigen, dass er müde ist – obwohl er das auch durch andere Gesten (Gähnen, Augen reiben, Quengeln) schon recht deutlich mitteilen konnte...
Maximilian hat in dieser Woche noch etwas Neues entdeckt und zwar: quietschen. Und: Die Giraffe quietscht, die Holzrassel nicht. Da der kleine Spatz quietschende Geräusche total toll findet, habe ich einen Stoffgreifling mit Giraffenkopf gekauft, der quietscht, wenn man ihn drückt. Nach dem Waschen, wobei er etwas gelitten hat, hab ich Maxl eins vorgequietscht, was er ziemlich lustig fand. Blöd nur, dass die Giraffe bei ihm keinen Ton von sich gab. Konnte sie auch nicht, denn Maxl schüttelte sie. Das war ein vollkommen logischer Vorgang, denn alle seine anderen Spielzeuge machen Geräusche, wenn man sie schüttelt. Ich ließ ihn weiter sein Glück versuchen und unterhielt mich mit meinem Freund, als dieser meinte: Er hat ´s geschafft! Und tatsächlich, aus der Ecke war eine quietschende Giraffe zu hören, was er noch einige Male stolz wiederholte. Das Beste war jedoch, dass er später versuchte, einem seiner alten Holzspielsachen mittels drücken auch ein neues Geräusch zu entlocken. Er hat also versucht, sein neu erworbenes Wissen zu übertragen. Leider umsonst, denn die Holzrassel will nunmal geschüttelt werden und nicht gedrückt. Aber es ist doch erstaunlich, wie schlau diese Babys schon sind!
Und wenn der kleine Schatz nicht gerade von Bauchweh geplagt wird, ist er ein richtiger Lachsack. Dabei hat sich die Art seines Lachens stark weiterentwickelt. Inzwischen bekommt er häufig richtige „Lachflashs“, die – so finden wir – nach einem „richtigen“ Kind und gar nicht mehr nach einem kleinen Baby klingen. So etwas kann passieren, wenn man mit einem Knackfrosch knackt oder Blödsinn redet. So habe ich seine Zehen nacheinander angefasst und dazu einen Reim aufgezählt, den ich beim PEKiP gelernt habe. Beim vierten Zeh wusste ich aber beim besten Willen den Text nicht mehr und sagte daher etwas wie: Das ist der vierte – badebedebe und wollte mit dem fünften fortfahren, als Maxl sich vor Lachen kringelte. Und auch bei der x-ten Wiederholung konnte er sich nicht wieder einkriegen. Dieses süße Kinderlachen ist so wunderbar, dass es höchstansteckend ist und so lachen wir immer beide zusammen bis wir nicht mehr können. :-)
Beim Schlafen hat sich inzwischen eingebürgert, dass ich ihm nach dem letzten Stillen gegen sechs Uhr zu mir ins Bett hole. In seinem eigenen schläft er danach nämlich immer sehr unruhig und wird häufig wach. Liegt er hingegen an meiner Seite, wacht er erst zwischen acht und neun wieder auf. Auch wenn ich zunächst etwas Bedenken hatte, da es immer heißt, dass die Kleinen zur Vermeidung des plötzlichen Kindstod im eigenen Bettchen liegen sollen, muss ich sagen, dass auch ich es total genieße, mit meiner Hand auf seinem Bauch zu schlafen. Und inzwischen habe ich auch einige Berichte „pro Elternbett“ gelesen, die die Sorge vertrieben haben. Seit dieser Woche hat Maxl sich angewöhnt, sich beim Schlafen auf eine Seite zu drehen – genauso, wie auch ich es am gemütlichsten finde. Auch da heißt es in den Ratgebern, dass Babys nur auf dem Rücken liegen sollen, aber ich kann ihn doch nicht andauernd umdrehen, wenn er es so bequem findet, oder?
So, nun muss ich aber enden. Da ich ja immer abends arbeite, wenn Max im Bett ist und er es die letzten Nächte häufig erst viel zu spät war, hab ich noch einiges nachzuholen...
Grüße, Mareike