Inzwischen bleibt Maximilian ja auch schon zum Mittagsschlaf im Kindergarten. Aber bis dahin war es nicht ganz einfach. Jede Woche blieb er ein bisschen länger im Kindergarten. Erst bis zum Obstfrühstück, dann bis nach dem Mittagessen und jetzt immerhin schon von 9 bis 13 Uhr.
Nun neigt sich der September dem Ende zu und die Tage seit Maximilians erstem Geburtstag sind im Nu verflogen – ach was, sie sind im Turbogang davon gerast! Die Geburtstagsfeier auf dem Spielplatz war vom Wettergott nicht gerade gesegnet. Es war ziemlich kalt und bedeckt, aber immerhin regnete es nicht. Seine Geschenke fanden bei seinen Krabbelfreunden großen Anklang. Maximilian selbst hatte sie aber erst genauer unter die Lupe genommen, als die Gäste wieder weg waren.
Der Arbeitsalltag hatte mich im Nu wieder eingeholt. Ich hatte ja den Hauch einer romantischen Vorstellung, dass es erst einmal gaaanz langsam losgehen würde. Ein Schnack mit den Kollegen hier, ein paar E-Mails beantworten und dann die Freuden von Homeoffice und Teilzeitarbeit genießen. Die Realität sah aber so aus, dass es gleich 100 % in die Vollen ging. Und jetzt ist es irgendwie so, als wäre ich gar nicht länger als ein Jahr weg gewesen. Business as usual. Aber es fühlt sich auch irgendwie gut an, wieder mittendrin im wuseligen Arbeitsleben zu sein.
Ich kann aber auch bei der Arbeit ganz entspannt sein, denn Mike hat ja zwei Monate Elternzeit genommen. Erst habe ich mir ja ein wenig Gedanken gemacht, ob das denn mit meinen beiden Männern klappen würde. Aber es funktionierte auf Anhieb wirklich gut. Maximilian hat sich zum Beispiel ohne größere Mühen zum Mittagsschlaf hinlegen lassen, obwohl der Papa ja nun nicht auf die Wunderwaffe Brust zurückgreifen konnte. Auch wenn er (pünktlich wie immer) nach einer halben Stunde aufwachte, schaffte Mike es, ihn noch mal zum Weiterschlafen zu überreden.
Inzwischen bleibt Maximilian ja auch schon zum Mittagsschlaf im Kindergarten. Aber bis dahin war es nicht ganz einfach. Jede Woche blieb er ein bisschen länger im Kindergarten. Erst bis zum Obstfrühstück, dann bis nach dem Mittagessen und jetzt immerhin schon von 9 bis 13 Uhr. Eigentlich ist ja laut Tagesablauf eine Mittagsruhe von 12 bis 14 Uhr eingeplant, aber uns war schon klar, dass Maximilian und langer Mittagschlaf so gut zusammenpassen wie Feuer und Wasser. Immerhin kann ihn Manuela, seine Kindergärtnerin, inzwischen dazu bringen, nach seiner üblichen halben Stunde nach ein paar Minuten weiter zu schlafen.
Wenn er dann aber entscheidet, dass er jetzt aber wirklich genug geschlafen hat, dann hat er leider die Angewohnheit, laut darauf los zu brabbeln und weckt damit die anderen Kinder. Aber das ist doch schon ein Fortschritt, denn er weint nicht mehr, wenn er aufwacht. Heute war auch der erste Tag, an dem er nicht weinte, als Papa zum Abschied winkte und dann ging. Mich tröstete immer nur, dass er meist schon nach wenigen Sekunden aufhörte. Man merkt eben doch, dass Maximilian mit seinen 12 Monaten der Jüngste in seiner Gruppe ist. Aber er macht seine Sache wirklich gut.
Wenn es nach Manuela geht, wäre es natürlich am besten, er lernt lieber heute als morgen laufen, aber sie wird ihn noch eine ganze Weile tragen müssen. Mehr als ein paar Schritte an beiden Händen oder am Schrank entlang sind einfach noch nicht drin. Bei der U6 stellte die Kinderärztin fest, dass er die Zehen noch ganz schön einkrallt, wenn er steht. Wir sollen das jetzt mal bis Dezember beobachten. Dafür isst er aber schon sein Mittagessen allein mit dem Löffel. Na, wenn das nichts ist?
Und neulich ging mir richtig das Mutterherz auf, als ich an der Tafel im Vorraum die Ergebnisse seiner ersten Bastelbeschäftigung sah. Die Kinder hatten mit Korken und bunter Fingerfarbe Stempelbilder gemacht und kein Monet der Welt hätte das schöner hinbekommen als mein süßes Kindergartenkind.
Ach ja, einen kleinen Schlenker zum Thema Stillen will ich noch machen. Ja, wir stillen immer noch, auch wenn ich schon in viele ungläubig blickende Gesichter gucken musste, wenn ich das erzähle. Stillende Mütter sind doch die, die immer und überall ihre Brust auspacken und deren Kinder auch noch permanent daran hängen – unfähig, sich mal von der Mutter zu lösen. Alles Mumpitz! Mein Kind ist ja nicht doof. Muttermilch gibt’s bekanntlich nur von Mama und wenn die nicht da ist, dann verlangt er auch nicht danach. Wenn ich zuhause bin, dann bekommt er nach dem Aufwachen die Brust und wenn ich schon unterwegs zur Arbeit bin, dann wird eben später mit Papa gefrühstückt. Und er weiß durchaus andere Getränke zu schätzen, auch wenn er noch nicht übermäßig viel trinkt. Zum Beispiel geht nichts über einen leckeren Babyccino. Das ist einfach eine Tasse Milchschaum, die er genüsslich auslöffelt, bis nichts mehr übrig ist. Und bis jetzt ist er noch nie auf die Idee gekommen, mir mitten auf dem Spielplatz am Dekollete zu rupfen, weil er gestillt werden will. Kurzum: Ich hab’s nicht geplant, aber jetzt sind wir wohl offiziell beim Langzeitstillen angekommen und es funktioniert mit Kindergarten und Job ganz prima. Nachahmung durchaus empfohlen.
Und jetzt habe ich mal auf der Festplatte gestöbert und ein ganz aktuelles Bild vom letzten Wochenende mit uns beiden gefunden. Maximilian guckt zugegeben nicht ganz happy, was daran lag, dass Papa mit dem Segelflugzeug fliegen durfte und er nicht.
Und soll ich etwas verraten? Obwohl ich fleißig Babytagebuch geschrieben habe, erinnere ich hauptsächlich an die schönen Begebenheiten. Die ganzen stressigen Begebenheiten? Schnee von vorgestern! Vielleicht ist das auch so eine hormonelle Müttersache. Wie auch immer, sie funktioniert gut. Ich sage Danke fürs Lesen und eure Kommentare und wünsche allen Mamas und denen, die es werden eine ebenso aufregende und tolle Zeit.
Liebe Grüße,
Eure Sophie
Bild: privat