Ankündigung eines einmonatigen Aufenthaltes.
Hallo meine Lieben,
auch diese Woche ist die Müdigkeit täglich präsent. Meine Tage bestehen aus Essen und Schlafen, sofern ich nicht gerade arbeiten muss. An manchen Tagen kommen noch leichte Koliken hinzu. Diese machen mir aber nicht viel aus, denn von meiner Periode bin ich so einiges gewohnt. Leider hatte ich in der Vergangenheit immer so starke Schmerzen, dass ich kaum noch laufen konnte. Ohne Medikamente ging da am ersten Menstruationstag gar nichts. Um eventuell meine Schmerzen zu mildern und um einen Blickwinkel zu bekommen, hatte ich mir ja lustigerweise zu Anfang der Schwangerschaft ein Buch bestellt. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich aber noch nicht, dass ich schwanger bin. Auf jeden Fall ist das Buch super interessant und schildert eine ganz andere Sichtweise auf unsere Periode. Unten hänge ich euch das Foto des Buches an.
Mir ist aufgefallen, dass ich im letzten Bericht ganz vergessen hatte zu erwähnen, dass ich der Hebamme aus Hamburg eine „Erinnerungsmail“ gesendet habe. Tatsächlich hat sie sich diese Woche bei mir gemeldet und sich entschuldigt. Meine E-Mail ist wohl in ihrem Spam-Ordner gelandet. Sie hat mir vorgeschlagen, dass wir uns im Januar persönlich treffen. Hört sich doch gut an, oder?! Ich bin jedenfalls froh, nochmal nachgefragt zu haben.
Am Montag war ich wegen meiner anfangs nicht so guten Blutwerte beim Arzt. Wieder zwei Stunden hin und her getucker mit dem Bus. Und was war das Ergebnis? Es gab keins. Der Arzt fragte mich, ob ich denn keine weiteren Blutabnahmen diesbezüglich verordnet bekommen habe und konnte sich nicht erklären, wieso ich denn nun bei ihm saß. Also bekam ich noch einen Zettel in die Hand gedrückt, um weitere Analysen zu machen. Der Arzt war sehr freundlich und jung, aber ich war etwas genervt, weil ein Termin den anderen jagt. Zur Blutabnahme muss ich natürlich wieder woanders hin und dort geht keiner ans Telefon. Scheint nur Dekoration zu sein, das Telefon.
Auf meiner Arbeitsstelle ist momentan recht wenig los und die Zeit vergeht so überhaupt nicht. Bei meiner Müdigkeit nicht gerade ein Vorteil. Allerdings, wenn ich an den Sommer denke was da so los war, bin ich auch froh um die Ruhe.
Zu Hause habe ich angefangen die Schränke zu sortieren. Ich habe bereits Tüten mit Kleidung und Schmuck ausgemistet. Außerdem werde ich auch einige Bücher und Deko weggeben. Seit meiner Auswanderung vor sieben Jahren und der Trennung meines ganzen Hausrats, fällt mir das Ausmisten immer leichter. Es ist zu einer Art Angewohnheit geworden, nicht mehr so viel Kram anzuhäufen. Zudem freue ich mich, wenn ich Dinge weiterverschenken kann, an Leute die es gebrauchen können.
„Wenn du gibst, bekommst du auch.“
Und so wie ich bei Ebay Kleinanzeigen gesehen habe, gibt es in Hamburg jede Menge Geschirr und anderes zu verschenken. Deshalb werden wir höchstwahrscheinlich auch unser ganzes Küchenzeug hier lassen. Sollte das junge Pärchen, das wir als Nachmieter vorgeschlagen haben, hier einziehen, können die beiden es sicher für ihren Anfang gebrauchen.
Mein Bauch wächst nun wöchentlich im Eiltempo und ich habe kaum noch Hosen die mir passen. Eigentlich außer dicker Strumpfhosen gar keine. Ich vermisse schon ein bisschen meine Jeanshosen. Beim Socken und Schuhe anziehen muss ich mich hinsetzten, da ich aufgrund meiner Kugel sonst nicht ganz herunterkomme.
Übrigens hat sich meine Schwiegermama, die ich noch nicht persönlich kenne, bereits nach der Geburt angemeldet. Sie kommt für einen ganzen Monat! Zuerst wollte sie direkt nach der Geburt, irgendwann im März kommen, doch da habe ich abgebremst. Ich möchte erst einmal meine Tochter kennenlernen und mich an den neuen Alltag mit Kind gewöhnen, bevor ich da noch jemanden in meiner Wohnung habe, den ich nicht kenne. Ich denke, sie ist bestimmt eine ganz liebe Person, aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. So wie ich von Freundinnen gehört habe, spielen die Hormone nach der Geburt verrückt und man hat auch Tage, an denen man plötzlich das Weinen anfängt. Ich möchte mich in dieser Zeit wohl und geborgen fühlen. Da kommt mir die Schwiegermama nicht sehr gelegen. Zum Glück hat Lorenzo dafür Verständnis und hat seine Mama auf Ende April abwimmeln können.
Diese Woche habe ich noch einiges an Papierkram erledigt. Der erneute Antrag auf einen Wohnberechtigungsschein hat mich ganze zwei Stunden gekostet und heute der Antrag auf Bürgergeld noch Mal über eine Stunde. Wobei ich noch nicht damit fertig bin. Es gibt noch weiteres auszufüllen, aber daran setze ich mich morgen. Ich möchte versuchen so viel wie möglich jetzt schon zu erledigen, damit ich im Januar nicht von einer Antragslawine überrollt werde.
Die kommende Woche werde ich dann noch mit Caritas telefonieren. Ich hatte diese ja kontaktiert, um mich genauer über alles zu informieren. Die Dame, die mir geantwortet hatte, scheint sehr nett und möchte sich telefonisch mit mir austauschen. Ich bin gespannt.
Nächste Woche berichte ich euch dann, wie es gelaufen ist.
Machts gut und bis dann,
eure Clementine
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