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Baby-Tagebücher von Silke

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

Nachbericht

Zuhause - Ankommen und offen für Neues

Von kleinen Kulturschocks, viel Dankbarkeit und dem Ankommen. Und: Berliner Schnauze gegenüber Braunschweiger Nachbarschaftlichkeit.

Hallo zusammen,

wohl ein letztes Mal sende ich hier meine Grüße in die Welt. Es wird mir fehlen.

Ich kann kaum glauben, dass bereits über ein Monat vergangen ist, seit wir zurück sind. Mit dem Einrichten vergeht die Zeit irgendwie noch schneller. Wir stehen auf und frühstücken, dann will Anna bald wieder schlafen, dann gibt’s Mittag, bald der nächste Schlaf, ein Snack und dann ist schon wieder Abendbrotzeit und danach ruft bald wieder das Bett nach Anna. Dazwischen ist hier genauso wenig Zeit wie in Japan. Insofern geht es weiter so, dass ich die Dinge, die ich am Stück erledigen will oder mal einen klaren Kopf brauche, erst machen kann, wenn Anna abends schläft. Oder manchmal am Nachmittag, wenn sie schläft und mich mal nicht neben sich braucht. Ansonsten schaffen wir uns langsam einen Alltag: die Einkäufe wollen erledigt werden, kochen, die Wäsche, Spielplatzbesuche. Gerade war ich das erste Mal Sport machen. Fitnessstudios gibt’s hier weniger, dafür Vereine in der Nähe, die ganz gute Kursangebote haben. Mal sehen, ob das mein Vorhaben bis Ende des Jahres auf mein Gewicht vor der Schwangerschaft zurückzukommen damit doch wieder greifbar wird. Bisher sieht es eher so aus, als wäre dieses Ziel nicht mehr zu schaffen. Die Vereine bieten auch Eltern-Kind-Turnen. Sobald Anna laufen kann, können wir daran teilnehmen. Darauf freue ich mich schon!

Tja, wir dachten ja, sie würde sicher vor unserer Rückkehr nach Deutschland laufen. Konnte sie nicht. Ist nicht schlimm. Inzwischen wagt sie manchmal zwischen Möbeln den einen Schritt und wechselt nicht mehr immer auf die Knie. Mit Unterstützung könnte sie laufen, aber das will sie nicht so richtig. Also noch ein bisschen abwarten. Vielleicht kann sie ja vorher tanzen. Tanzbewegungen mit den Armen und mit den Hüften wippen, das macht sie schon fleißig mit, wenn wir sie anfeuern und ihr den Rhythmus liefern.

Vielen Dank für die lieben Kommentare und Wünsche bei meinem letzten Eintrag. Es freut mich natürlich riesig, dass ich so treue LeserInnen habe! Nun kommt aber bestimmt neben den anderen schon schreibenden Mamas eine Neue oder mal wieder ein Neuer und lässt uns teilhaben…

Gerne möchte ich noch ein Update geben, wie sich meine Aussichten hier angekommen nun gestalten.
Erst einmal bin ich noch Zuhause mit Anna. Elternzeit kann man es schon nennen, aber ich habe ja keine Stelle, bei der man mich zurück erwartet und die Agentur für Arbeit ist erst wieder mein Ansprechpartner, wenn ich mindestens 15 Stunden die Woche für eine Arbeit zur Verfügung stünde. Ich möchte mir in absehbarer Zeit schon eine Arbeit suchen, gerne vorerst in Teilzeit. Damit das geht, brauchen wir natürlich einen Kitaplatz für Anna, denn mein Mann kann nicht einfach in Teilzeit gehen. Oder eine Arbeit, bei der ich Anna mitnehmen könnte? Aber so etwas wird schwierig zu finden, wenn überhaupt möglich.

Für Braunschweig gibt es online einen Kita-Finder, über den man sein Kind parallel bei mehreren Einrichtungen anmelden kann. Den persönlichen Kontakt ersetzt das nicht, aber es erleichtert, den Überblick zu behalten. So haben wir Anna bei vier Einrichtungen in der Nähe angemeldet für Januar. Da ist sie dann 15 Monate alt. Noch im September haben wir den Tag der Offenen Tür einer Elterninitiative am anderen Stadtende genutzt, um uns mal zu informieren, was mit der Kita so auf uns zukommt. Wir sind ja da noch völlig ahnungslos. Das war schon sehr spannend und hat mich durchaus begeistert. Diese Einrichtung hat nur eine Gruppe, altersgemischt von 1,5 bis 6 Jahre, also bis Schuleintritt. Die Kinder gehen jeden Tag raus, es gibt einen Raum zum Toben, einen Werkraum und einmal die Woche gehen sie in eine Halle zum Turnen und einmal zwei Ponys besuchen. Es gibt zweimal im Jahr eine Waldwoche und und und. Nun stehen wir auch dort auf der Liste, aber es wäre schon ein ziemlich weiter Weg. Ich denke aber, ich werde mir noch weitere Elterninitiativen ansehen und habe jetzt schon mal eine Vorstellung, was es geben kann. (Vielleicht ist das schon ziemlich das Top-End an Angeboten. Dafür wird aber auch einiges an Mitarbeit verlangt von den Eltern. Wir werden sehen.)
Nun, jedenfalls standen dort schon zwei Kinder auf der Liste für nächsten Herbst, die gerade erst ein paar Monate alt sind. Upsi, ich hoffe, wir werden überhaupt einen Platz für Anna finden so schnell. Unter dem Jahr scheint es nur Plätze zu geben, wenn Leute wegziehen.

Bei einer anderen Einrichtung wurde ich nach Arbeitsnachweisen gefragt – mein Mann hat das natürlich. Ich ja nicht. Womöglich wird es für uns schwieriger einen Kitaplatz zu bekommen, weil ich keine Stelle habe, an die ich zurückkehre…. und somit keine Dringlichkeit besteht.

Elterngeld bekommen wir nun allerdings gar nicht, denn dazu hätten wir den Antrag für Annas zwölften Lebensmonat stellen können müssen. Und den haben wir aber noch zum Großteil in Japan verbracht. Daher gibt’s da nichts für uns. Das wiederum spricht natürlich für einen baldigen Einstieg in die Arbeitswelt… Ach ja. Wir kommen finanziell zurecht, sind nicht verschuldet. Somit können wir mit der Situation erst einmal leben.

Der Kita-Besuch bringt mich zu einem anderen Thema: die öffentlichen Verkehrsmittel.
In Japan konnten wir mit einer Magnetkarte die Öffis fast im ganzen Land nutzen, Bus, U-Bahn, Bahn. Und dabei war es egal, ob es sich um die staatliche Japan Rail (JR) Linie handelte oder eine private Bahn. Das war schon sehr praktisch. Hat man diese Karte nicht, muss man im Bus bar und passend zahlen (es gibt aber Wechselautomaten). Oder für die Bahnen das Ticket vorher am Automaten kaufen.
So eine Magnetkarte würden wir uns für Deutschland wünschen. Hier muss man erst herausfinden, wo man ein Ticket kaufen kann. In Braunschweig haben die meisten Straßenbahnen einen Automaten, die Busse aber nicht. Dafür kann man allerdings relativ leicht online ein Ticket kaufen. Da braucht man dann allerdings ein geladenes Handy und die Internetverbindung. Die wiederum gibt es in Japan meist öffentlich.

Nun, zu unserem Ausflug zur Kita gingen wir einfach aus dem Haus, wie wir es schafften. Leider war uns die Straßenbahn wohl gerade vor der Nase weggefahren und wir stellten fest, dass sie am Wochenende nur alle halbe Stunde fährt. Bei der Überlegung den Bus zu nehmen, mussten wir dann erstmal überlegen, wo wir Tickets bekämen, denn die App hatte ich noch nicht geladen und mein Mann hatte gerade kein Internet, also kein Datenvolumen mehr.
Am Ende sind wir einfach die Schienen entlang gelaufen und entsprechend später eingestiegen in die Straßenbahn. Den Rückweg sind wir ganz gelaufen, die Öffis fahren hier halt nicht so oft wie wir es aus Kyoto oder Hamburg gewohnt sind.
Wir werden uns angewöhnen müssen, am Wochenende auch für Fahrten innerhalb der Stadt erst auf den Fahrplan zu gucken und dann entsprechend aus dem Haus zu gehen.

Und wo wir beim Thema Verkehr sind: Die langen Ampelphasen für Fußgänger wünsche ich mir hier. Manchmal habe ich den Eindruck, ich müsste losgehen, bevor es Grün wird, damit ich es überhaupt schaffe, die Straße zu betreten, bevor die Ampel schon wieder auf Rot schaltet. Echt wahr! Wer macht denn sowas?

Was wir uns auch wünschen, sind die Konbinis oder ab und zu einen Getränkeautomaten. Konbinis sind diese oftmals 24h-Märkte, in denen man auch scannen und drucken kann und Kaffee bekommt und die nötigsten Dinge des Alltags, außerdem eine Menge Fertigessen, aber auch gesunde Varianten wie Sushi oder Onigiri, gefüllte Reisecken.
Als Anna, bei der Kita, angekommen nämlich noch immer schlief, wollten wir irgendwo einen Kaffee trinken, aber weit und breit weder ein Café noch eine Tankstelle. Dass ausgerechnet ich das sagen würde, wo ich doch früher so gut wie nie einen Coffee-To-Go genommen habe, wegen der Becher… Es gibt halt Situationen – wir wären ja auch in ein Café gegangen. Naja, hier in Braunschweig gibt’s allerdings, wenn man denn ein Café, eine Bäckerei oder so findet, ein Mehrwegbechersystem fürs „To-Go“… Das wäre wiederum mal was für Japan!

Was war noch los?
Annas erster Geburtstag! Da es ein Wochentag war, haben wir den Tag hier in Braunschweig verbracht. Ich habe Anna am Abend vorher einen Schokoladenkuchen ohne raffinierten Zucker aber mit süßen Datteln gebacken und sie fand diesen und die Blaubeermarmelade darauf (ebenfalls ohne Zuckerzusatz) sehr lecker.
Es gab Nudeln mit Tomaten (immer noch ihr Lieblingsgemüse) zu Mittag, was wir auf dem Balkon gegessen haben. Dann durfte sie dort mit Wasser planschen und nach dem Mittagsschlaf war der Papa schon da und wir aßen Kuchen. Anna bekam ihre Geburtstagskarten und sah sehr vertieft aus beim Angucken. Danach gingen wir noch eine Runde auf den Spielplatz. Bis auf den Kuchen unterschied sich der Tag jetzt nicht so sehr von anderen. Irgendwie empfand ich es auch mehr als eine kleine Feier für uns, dass wir dieses erste Jahr so gut zu dritt gemeistert haben. Ich muss sagen, ich bin da schon ein bisschen stolz auf uns als Paar, – aber auch einfach sehr, sehr dankbar für all die vielen helfenden Hände und großen Herzen, die wir in diesem Jahr an unserer Seite hatten oder denen wir begegnet sind. Wer sich hier angesprochen fühlt, ist es auch: Vielen Dank!
Und ich bin dankbar für ein Baby, das, wenn manchmal auch anstrengend-anhänglich, im Großen und Ganzen doch einfach ein Wonneproppen ist und rundum gesund. Das ist natürlich kein Grund stolz zu sein, sondern einfach ein Geschenk, das wir nur annehmen können. Ich, wir sind sehr glücklich über und mit Anna.

An die Geburt habe ich auch zurückgedacht – ob ich noch einmal im Ausland entbinden wollen würde? Eher nicht, oder wenigstens nicht in einem Land dessen Sprache ich kaum kann. Die Schmerzen und die lange Zeit in den Wehen, das Gefühl der Verlorenheit oder des Ausgeliefertseins a la „lost in translation“ sind nicht vergessen, aber natürlich nicht mehr so präsent.

Kurz nach ihrem Geburtstag war ich mit Anna bei der U6 und bin nun im Besitz eines deutschen Büchleins für die U’s und eines internationalen Impfpasses. Es hat sich herausgestellt, dass Annas Impfhistorie sich mit deutschem Standard in etwa deckt, die Zeiten, wann was geimpft wird, waren nur etwas unterschiedlich. Wieder wurde bestätigt, dass sie sich ganz prächtig und irgendwo im Mittel der Norm entwickelt. Also alles bestens. Für einen Fleck an einer etwas ungewöhnlichen Stelle für ein Feuermal oder einen Storchenbiss soll ich noch zur Sicherheit zu einem Spezialisten. Das machen wir dann in nächster Zeit.

Bis hier hatte ich am Montag geschrieben, dann fielen mir die Augen zu. Am Dienstag kam eine liebe Freundin zu Besuch und blieb über Nacht. Jetzt ist also schon wieder Mittwoch.

Am Tag der U6 fuhr ich mit Anna dann endlich nach Berlin zu den Schwiegereltern. Für die kurze Strecke hatte ich nicht reserviert, fand aber trotzdem Platz im Kleinkindabteil und bin davon ganz angetan. Auf dieser Fahrt schlief Anna komplett im Kinderwagen, aber ansonsten hätte sie dort auch Platz zum Spielen auf dem Boden gehabt und immerhin ein wenig integrierte Unterhaltung mit einer Art Activity Board.
Mein Mann kam am Abend nach. Mein Zug hatte schon etwas Verspätung, aber meinen Mann traf es voll: Er saß geschlagene zwei Stunden am Bahnhof in Braunschweig und kam erst mitten in der Nacht an.
Eine solche Verspätung wäre in Japan praktisch undenkbar, einzige Entschuldigung wäre ein Erdbeben oder eine ähnliche Katastrophe. Ich frage mich da schon, woran das liegt, dass es in Japan offenbar möglich ist, dass so gut wie alle Züge pünktlich sind und hier anscheinend nicht.

Meine Schwiegermutter nahm Anna nach kurzer Zeit ganz selbstverständlich auf den Arm, trug sie durch die Wohnung und erklärte ihr alles auf Russisch. Anna hatte kaum Zeit nach mir zu gucken. Die Wohnanlage wurde erst kürzlich komplett saniert und im Innenhof ist nun ein schöner kleiner Babyspielplatz entstanden, auf dem Anna viel Spaß hatte.

Den Samstag nutzten wir für Einkäufe in Läden, die es in Braunschweig nicht gibt, ist halt keine Großstadt. Und wir sahen uns nach Matratzen um, denn wir haben nur dünne Gästematratzen mit übernommen und mich plagten Rückenschmerzen. Als wir in den ersten Laden einer großen Kette kamen, wurden wir so richtig „nach Deutschland geholt“. Die Verkäuferin war eine waschechte Berlinerin mit entsprechender „Schnauze“. Als ich erwähnte, dass wir unsere Bettbreite nicht kannten, also ob 80 oder 90 cm, meinte sie etwas wie: Ja, dann gehen se mal schön erst mal wieder heim und messen das. So brauchen wir da ja gar nicht anfangen. Sonst wollen se ne Matratze und dann jibts die nich in 80 oder so.
Ich bestand darauf, dass ich doch wenigstens mal anfangen wollte, mich umzusehen. Bei meinem letzten Matratzenkauf war ich bestimmt in fünf Läden, bis ich mich entschied. Außerdem schlief Anna gerade und das wollte ich wirklich ausnutzen. Etwas mürrisch und unmotiviert ließ uns die Verkäuferin gewähren. Auch, als eine andere Kundin hereinkam, zeigte sich, dass sie nicht gerade sensibel war. Die Dame sprach gebrochen Deutsch und die Verkäuferin fragte, ob sie Englisch spräche, was sie verneinte. Die Verkäuferin: Ja, Pech jehabt. Aber ihr Englisch und ihre Art ließen nun auch nicht gerade vermuten, dass sie jemanden auf Englisch beraten könnte. Nun ja. Wir gingen relativ schnell wieder raus, fragten uns, wie diese Verkäuferin wohl im Vorstellungsgespräch überzeugt hatte. Man könnte sie bestenfalls als echte Berliner Pflanze mit authentischem Charme bezeichnen.
Der nächste Laden war nicht weit und Anna schlief noch immer. Hier wiederum erlebten wir fast das Gegenteil. Der Verkäufer war ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Gut, ich erwähnte nun nicht, dass wir die Breite unseres Bettes nicht kannten. Nach einer guten halben Stunde hatten wir beide unsere Favoriten und bekamen die entsprechenden Daten zusammengestellt. Es tat uns richtig leid, dass wir mit Sicherheit nicht bei diesem Herrn kaufen würden. Wir waren sehr zufrieden mit der Beratung, aber natürlich kaufen wir dann vor Ort in Braunschweig.
Inzwischen haben wir auch genau diese Matratzen schon zuhause und ich sinke jeden Abend selig ins Reich der Träume.

In Berlin wartete auch noch die Kindertrage von Thule, die Sapling Elite auf uns, über die ich im März ja schon kurz berichtet habe. Gleich am Sonntag probierten wir sie nun endlich aus! Anna, als sie dann oben an Papas Kopf vorbeigucken konnte, freute sich über die neue Perspektive und genoss unsere kleine Wanderung am Teltowkanal sehr. Nun freuen wir uns auf die neuen Möglichkeiten mit ihr Wandern zu gehen und wollen bald mal eine erste Tour in den Harz unternehmen.
Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an Thule für dieses tolle Sponsorengeschenk!

Genauso möchte ich mich hier noch einmal bei allen anderen bedanken, die mein Blogschreiben mit großzügigen Geschenken belohnt und somit quasi versüßt haben:
Bei lovelymama für den Stillpyjama, der nun wieder im Einsatz ist, denn zum Einschlafen und beruhigen in der Nacht trinkt Anna immer noch mal an der Brust.
Bei Paediprotect für die Pflegeserie zum Start und die Sonnencreme. Alles hat uns großartige Dienste geleistet und manche Produkte habe ich inzwischen hier wieder nachgekauft.
Bei babymoov für die Nutribaby+, die inzwischen unter dem Namen „Finchen“ unsere Küchenzeile und damit immer wieder unseren Esstisch bereichert. Hier gilt mein Dank auch meinem Bruder, der Finchen für mich getestet hat, als uns noch um die 9.000 Kilometer trennten.
Bei BIG für die Big Cosy, die Anna momentan mehr als Berg umwandert. Bei ihrer Liebe zum Schaukeln wird sie aber sicher bald auch auf den Geschmack kommen und sich bestimmt viele Jahre an diesem so vielseitigen und doch so simplen Spielzeug freuen.
Danke dir, liebe Anke, für die gute Betreuung und kidsgo für die Möglichkeit hier zu schreiben.
Es hat mir viel Spaß gemacht und wird uns noch in vielen Jahren eine Erinnerungsquelle sein für dieses aufregende erste Jahr mit unserer Anna in Japan!
Die Zeit vergeht so schnell und so viele „Phasen“ sind so schnell vergessen. Wie war das noch, als Anna das erste Mal den Fuß in die Hand genommen hat und kurz darauf die Zehen im Mund waren? Wie hat sie sich damals in der Wippe gefreut, wenn sie uns beim Essen zusehen konnte, - und ich mich, weil wir mal wieder beide gleichzeitig und halbwegs in Ruhe essen konnten!
Der Tag, als sie das erste Mal zufällig auf den Popo plumpste und alleine saß und der Tag, an dem sie sich dann selbstständig setzen konnte.
Nun freue ich mich, wenn sie beim Schaukeln auf dem Spielplatz lacht oder nach einigen Minuten des Beobachtens auf andere Babys zukrabbelt und Kontakt sucht. Mein Mamaherz geht über, wenn sie sich an mich kuschelt beim Essen auf meinem Schoß oder wenn sie fast jauchzend versucht die Bewegungen zu einem lustigen Lied mitzumachen. Jetzt ist sie im Kleinkindalter angekommen.

Passend dazu hat sie nun auch ihren ersten Bibliotheksausweis und ich will es zu einer Art Routine machen, auch in diesen Zeiten wenigstens alle paar Wochen in die Bibliothek zu gehen mit Anna.

Den Geburtstag meiner Mutter Anfang des Monats nahm ich zum Anlass mit Anna für eine Woche zu Besuch zu kommen. Neben einem Besuch im schwedischen Möbelhaus für die Inspirationssuche und Gucken, was es für Kleinkinder gerade so an realitätsnahen Spielsachen gibt, stand auch ein Ausflug in die Alpen auf dem Programm, bei dem die kleinen Cousinen sich weiter kennen lernen konnten. Es war auch richtig zu merken, dass Anna sich schon wenigstens vage an die Umgebung und ganz deutlich an meine Familie erinnerte.

Das Ankommen hier in Deutschland und in Braunschweig geht noch weiter. Immer wieder ertappe ich mich dabei, zu überlegen, wie spät es gerade bei meinen Eltern ist, haha. Wenn ich dagegen einer Freundin in Japan schreibe, fällt mir erst danach auf, dass sie meine Nachricht wahrscheinlich erst in einigen Stunden lesen wird, weil sie nun hoffentlich schläft.
Meine Kontakte hier sind noch rar. Sind halt doofe Zeiten mit diesem Virus für das Schließen neuer Bekanntschaften … So gut, dass es die sozialen Netzwerke und passende Interessengruppen gibt, über die man Kontakte knüpfen kann. Letzte Woche war ich das erste Mal mit einer anderen Mami und ihrem Sohn auf einem Spielplatz verabredet. Morgen, falls das Wetter trocken ist, kann ich zu einer Gruppe dazustoßen, die sich derzeit immer auf verschiedenen Spielplätzen trifft. Ob ein Raum für den Winter gefunden werden kann, ist noch fraglich. Vor Besuchen bei anderen Zuhause schrecken hier viele zurück, das lese ich jedenfalls aus den Chatnachrichten der Gruppe. Das habe ich in Japan nicht so empfunden, aber kommt wohl auf die Gruppengröße an.
Gestern habe ich endlich die Tochter meiner deutschen Freundin aus Kyoto getroffen. Diese ist mit Mann und Familie im Juli nach Braunschweig gezogen. Schon lustig, dass es uns in dieselbe Stadt verschlagen hat und auch ihr Mann ist Physiker. Aber nein, sie arbeiten nicht in der selben Einrichtung.

Insgesamt fühle ich mich hier sehr wohl, bin glücklich und habe den Eindruck, dass es hier viele nette und freundliche, aufgeschlossene Menschen gibt. Die Leute der Nachbarschaft grüßen auf der Straße, in der Straßenbahn kommt es schon mal zu einem kleinen Tratsch und gerade machte mir der Verkäufer im Wurstlädchen in der Nähe einen Freundschaftspreis, weil er auch ein Baby zuhause hat, voll nett.
Wir haben mit unserer Wohnlage alle Vorteile einer Stadtrandlage, viel Grün gleich um die Ecke, von Schrebergärten über Pferdeweiden bis zum Naturschutzgebiet. Ich kann mit dem Fahrrad oder auch zu Fuß alle Einkäufe des Alltags erledigen und muss maximal eine große Straße kreuzen, ansonsten geht es ruhig und schön über einen Rad- und Fußweg zwischen dem alten Dorfrand und einem Neubaugebiet dahin. Beim Sportkurs am Montag kannten sich alle fünf Teilnehmerinnen mit Vornamen, was ich toll finde, mich aber noch dran gewöhnen muss, weil ich die Anonymität der Großstadt so gewohnt bin.
Wir sind aber auch nicht weit von einer Straßenbahn, die uns in wenigen Minuten in die Innenstadt bringt. Wobei man auch mit dem Rad ganz gut und schnell in die Stadt kommt. So langsam werde ich auch mit Anhänger sicherer und wage Fahrten in die Innenstadt. Diese ist übrigens auch ganz malerisch mit vielen Fachwerkhäusern und durchaus mal einen Besuch wert, wer nach einem Ziel für einen Städtetrip sucht. Mit der Oker gibt es sogar einen kleinen Fluss, der sich durch die Stadt schlängelt und an manchen Stellen einen Flair wie in Hamburg an den Kanälen entstehen lässt, inklusive SUPs (stand up paddling).

Nun, die letzten Zeilen wollen auch irgendwann geschrieben werden, jetzt haben sie sich lange hinauszögern lassen. Ich wünsche euch allen das Beste, Gottes Segen!

Viele Grüße auch von meinem Mann und Anna, die bereits tief schläft, geschafft vom heutigen Tage.

Eure Silke

Foto: Privat

 

Foto: Privat

 

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Kommentare von Lesern:

Brygida, München05.11.2020 20:08

Liebe Silke,
das war also dein letzter Beitrag, was natürlich auch mich traurig einstimmt. Gleichzeitig bin ich dir aber sehr dankbar für die 52 + x super tolle Beiträge, damit you made my day every week :-)
Ich freue mich frü euch, dass ihr alle drei in Braunschweig offenbar ein schönes Ort zum leben gefunden habt. Ich bin mir sicher und wünsche dir von ganzem Herzen, dass deine berufliche Situation verknüpft mit Annas Betreuung sich auch bald gut entwickelt.
Kleiner Tipp bzgl. der Herkunft deines Mannes - ich denke, es wäre ein großer Schatz, was ihr Anna geben könnntet, wenn dein Mann mit ihr ausschließlich Russisch sprechen würde.
Mach's gut liebe Silke, bleib gesund und sei behütet samt Anna und deinem Mann!!
Viele Grüße!

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Ina24.10.2020 00:26

Liebe Silke,

ich habe Dein Tagebuch super gerne gelesen, denn es war so eine tolle Mischung aus dem "Vergleich" wie war das erste Jahr bei Euch und bei meinen Kindern - gepaart mit den tollen Einblicken in die fremde Kultur und das Leben in Japan.
Ich werde das jetzt vermissen und sage deshalb herzlichen Dank dafür.
Ich wünsche Euch 3 fürs weitere Ankommen in Braunschweig alles alles Gute.
Viele Grüße aus Hannover

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Stephanie Kassel19.10.2020 14:29

Hallo Silke,
ich bin auch etwas traurig das letzte Mal von dir zu hören, ich habe gerne dein Babytagebuch gelesen, dein Schreibstil und eure Erlebnisse in und mit Japan haben mir gefallen. Zudem ist meine Kleine nur ein wenig älter als deine Tochter und so ist es für mich schön zu sehen wie ähnlich aber auch wieder nicht die Entwicklung vor sich geht. Ich wünsche euch ein gutes Ankommen in Deutschland und viel Freude mit eurer Tochter.
Liebe Grüße,
Stephanie

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Regina, Vierkirchen17.10.2020 14:35

Deine Berichte habe ich schon vermisst und leider gleich der Letzte ???? Liebe Silke, Anna und Ehemann, willkommen im Stadium der Vergleiche. Aber noch mehr in Eurem "neuem zu Hause"
Was Ihr hier Verbesserungswürdig findet, müsst Ihr auch kommunizieren, vielleicht findet die Idee irgendwo Resonanz !
Nun könntest Du Silke Berichte über die neue Umgebung schreiben, denn Ihr seid neugierig genug und mit Interesse ausgestattet Altes und Neues gebührend zu würdigen.
Ja, baldige gute Kontakte mit Kleinkindern und aufgeschlossenen Eltern wünsche ich Euch.
So freuen wir uns Euch im Herbst besuchen zu können !
Alles Liebe bis dann, Regina

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