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Baby-Tagebücher von Ingrid

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

25. Woche

25 Wochen – kein halbes Jahr!

Ich gebe zu, dass ich ungenau mit Altersangaben bin.

Hallo, Ihr Lieben!

Habt ganz lieben Dank für eure vielen Kommentare zu meinem letzten Tagebucheintrag. Ich hatte richtig Spaß daran, sie alle zu lesen, das zeigt mir, dass ich nicht einfach nur vor mich hin schreibe, sondern dass meine Tagebuchnotizen auch gelesen werden. Ihr scheint mir auch alle wohlwollend gegenüber zu stehen, trotz meiner offenbarten Erziehungsfehler hat mir keiner von euch das Jugendamt nach Hause geschickt.

Mehrfach habt ihr gefragt, ob ich dazu kein Buch schreiben will. Das war hoffentlich nicht ernst gemeint. Ich glaube nicht, dass es jemand lesen/kaufen würde und ich würde bestimmt von all den Biopastinakenmüttern in der Luft zerrissen. Negative Amazon-Rezensionen wären mir sicher, vielleicht sogar Anzeigen wegen Anstiftung zu Körperverletzungsdelikten.

Ich musste mir immerhin gerade erst gestern von der Mutter einer inzwischen 25-jährigen Tochter anhören „ein Baby einfach so draußen im Fahrradanhänger schlafen lassen, und das im November, das hätte es früher nicht gegeben!“. Auch meine Fragen „Warum nicht?“ und „Hattest du keinen Fahrradanhänger?“ und „Sollte ich den Anhänger mit ins Haus nehmen, nur weil im Kalender November steht, obwohl das Wetter herrlich sonnig und warm ist?“ hat sie dann gar nicht geantwortet, sondern zog brummend davon.

Wir haben ein Wochenende bei herrlichstem Sonnenschein hinter uns. Am Donnerstag und Samstag haben wir uns mit zwei Tagesmüttern getroffen, denn wenn man Zwillinge hat, muss man spätestens im November Plätze für August festzurren. Eigentlich wollte ich die beiden ja lieber in einen Kindergarten geben, aber bei acht schriftlichen Kindergartenanmeldungen und etlichen persönlichen Vorsprachen zwischen Mai und Juli habe ich noch keine einzige Antwort, nicht einmal eine Eingangsbestätigung. Ist das Arbeitsüberlastung, Desinteresse an neuen Kindergartenkindern, Schikane oder übliche Praxis? Ich weiß es nicht, bin aber ziemlich enttäuscht. In zwei Kindergärten war mir sogar zugesagt worden, mich zu Informationsabenden einzuladen, was aber auch nicht geschah!

Am Sonntag hatten wir Besuch. Eigentlich war ein Nachmittag am Kamin geplant für die Freunde, die die Zwillinge noch nicht gesehen hatten oder Aurelia nachträglich zum Geburtstag gratulieren wollten. Das Wetter war aber eher nach Gartenfest, also verteilten sich die 16 Personen auf Küche, Terrasse und Garten. Alle waren erstaunt über Neles ernsten Gesichtsausdruck. Aber so schaut sie nun einmal immer in die Welt, gelacht wird eigentlich nur mit Aurelia und mir. Sie beobachtet ganz genau und wartet ab, während Cari nur herzliches Lachen oder herzzerreißendes Weinen kennt. Unabhängig voneinander bekamen wir von jedem gesagt, dass Cari genauso aussieht wie Aurelia im gleichen Alter. Ich habe das so erklärt, dass wir Aurelias Babygesicht zwar sehr hübsch fanden, aber inzwischen ja nicht mehr brauchten und deshalb noch einmal genommen haben...

Cari hat jetzt ihren zweiten Zahn. Nun ist sie schmerzfrei und viel besser in Form als vorher. Sie lacht viel mehr, rollt sich nun genauso oft vom Rücken auf den Bauch wie Nele und ist an ihrer Umwelt viel mehr interessiert. Hoffentlich lassen sich die nächsten Zähne etwas Zeit.

Nele liebt Weckmänner! Jedes Mal, wenn Aurelia einen Weckmann isst, gibt sie ihr ein Bein ab, auf dem unsere zahnlose Motte mit Genuss herum kaut und sabbert.

Es wird Zeit, dass wir zur U5 dürfen, denn Cari kneift in den letzten Tagen öfters die Augen zusammen. Ich weiß nicht, ob es eine vorübergehende Marotte ist oder ein ganz früh auftretender Sehfehler. Immerhin bin ich sehr stark kurzsichtig, wer weiß, ob ich es vererbt habe. Die Augen sind klar und nicht gerötet, also ist es keine Bindehautentzündung. Aber die Arzthelferin sagte, es reicht, wenn wir sie am 12. November bei der U5 darauf aufmerksam machen.

Beide können nun gut die Köpfe heben, wenn sie in Bauchlage sind und nehmen in dieser Position auch Kontakt zueinander auf. Es ist zum Piepen, wenn sie miteinander quatschen.

Nächste Woche setze ich mein Rabenmutter-Outing fort. Das wollte ich eigentlich heute schon machen, aber bei dem herrlichen Wetter gehe ich mit den Mäusen lieber noch etwas an die frische Luft.

Nur so viel: Ich bin sehr nachlässig bei Altersangaben. Sage ich doch tatsächlich vergangenen Mittwoch in der Vorstellungsrunde im neuen Spielkreis, dass die Zwillinge ein knappes halbes Jahr alt sind! Oha, das hätte ich nicht tun dürfen, eine Mutter mit einem viereinhalb (!) Tage vorher geborenen Mädchen hat mich darüber informiert, dass Nele und Cari ja noch gar keine 26 Wochen alt sind, dann wäre es ja erst ein halbes Jahr. Und wenn ich das Wort knapp hinzu füge, wäre das ja doch sehr unpräzise. Ich habe wortlos genickt. Das kenne ich von einer Spielplatzbegegnung vor einigen Monaten, die ihre Tochter als 37 Monate alt vorstellte. Ich kann mich ja nicht einmal damit heraus reden, dass ich es in Wochen nicht ausdrücken kann, denn durch dieses Tagebuch weiß ich ja immer genau, wie viele Wochen meine Süßen alt sind.

Euch auch eine schöne und sonnige Woche,

Eure Ingrid.

Bild: privat



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Kommentare von Lesern:

Steffi, Köln05.11.2015 09:40

Hallo, nachdem Du gesagt hast, man kann ja nach Dir googeln, musste ich ja feststellen, dass wir auch einen Reiseführer von Dir im Regal haben. Das ist ja echt lustig. :-)))
Deine Berichte sind einfach toll.
Viele Grüße

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Renate, Ostfriesland03.11.2015 10:07

Hallo Ingrid,

ich finde auch, du solltest die "Bekenntnisse einer Rabenmutter" (den Buchtitel gibt es allerdings schon) veröffentlichen. Ich werde das Buch mit Sicherheit kaufen :-)

Liebe Grüße aus Ostfriesland

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Katrina02.11.2015 16:48

Anfang der 70er stand ich als Baby mittags sogar im Winter draußen, wenn die Sonne schien. Wärmstens eingepackt natürlich. Und nicht stundenlang. Aber meine Mutter musste sich ungefähr das anhören, was Du auch zu hören bekommst. So viel zu "das hätte es früher nicht gegeben"...

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Tanja, Bremen02.11.2015 15:44

Moin Ingrid!
Du Rabenmutter du, deine Mädels sollten sich schon jetzt nach einem guten Therapeuten umsehen ;-)
Nun mal im Ernst: ich habe selber drei Kinder und bin Brillenträgerin mit nicht wenigen Dioptrin. Mit jedem meiner Kids war ich im Alter von 6 Monaten beim Augenarzt. Ich weiß nicht wie, aber es gibt tatsächlich präzise Diagnosen. Das Ergebnis war: die Älteste braucht keine Brille, der Mittlere hatseit seinem 10 Lebensmonat eine und ist inzwishen erfolgreich operiert (aber wird immer Brillenträger sein) und die Jüngste bekam mit knapp zwei Jahren eine Brille, braucht aber keine OP.
Es lohnt sich wirklich, schon so früh zum Facharzt zu gehen!!!
Herzliche Grüße
Tanja

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Gast02.11.2015 13:37

Hallo Ingrid,

oh doch, schreib bitte ein Buch! Das wird definitiv ein Bestseller - den die PastinakenMütter sich dann heimlich kaufen und genauso lachen werden (...dies aber dann im Keller) ;-)

Allein deine Schilderung zu der Altersangabe im Spielkreis - herrlich :-D

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S.W., B.02.11.2015 12:51

Ha ha, als ich im Kinderwagenalter war, hat meine Mutter den Wagen draußen vor den Geschäften stehen lassen, wenn sie einkaufte. Mit mir drin! Und da stand ich nicht alleine ...

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In diesem Beitrag geht's um:

Altersangaben, zweiter Zahn, Tagesmutter und Kindergarten