Ein Einblick in unseren Tag und meine Gefühlswelt
Hallo ihr Lieben!
Nach den Aufregungen der letzten Wochen habe ich nun von einer herrlich langweiligen Woche zu berichten. Da Maja ab und an ein wenig hustet, lassen wir alles etwas langsamer angehen und sind viel zu Hause. Die Wohnung ist weihnachtlich dekoriert und wir haben sogar schon einen Weihnachtsbaum in unserem eigenen Waldstück "gefällt". Es wird nicht unser erstes Weihnachtsfest zu dritt, aber es fühlt sich jetzt erst richtig familiär an. Maja ist ja fast ein Kleinkind und ein richtiger kleiner Mensch geworden. Jetzt sind wir wirklich, wirklich zu dritt und nicht mehr wir zwei und ein Baby. Maja ist seeeehr präsent und unser Leben dreht sich natürlich um sie, sie gibt den Ton zu unserem Lied an und der geht so:
8:00 Uhr: Madame Maja wird wach. So gut wie immer, egal wann sie eingeschlafen ist und egal wie sie geschlafen hat. Sie wird wach, lacht mich an und linst direkt über meine Schulter zur anderen Bettseite. "dada" haucht sie, grinst breit, klettert über mich und weckt ihren geliebten Papa. Sie streichelt sein Gesicht, krault seine Haare oder klopft auf seinen Rücken. Dann krabbelt der kleine Maikäfer flink zum Bettende und steigt rückwärts vom Bett. Der Tag beginnt.
Die Katzendame Mila und der Hund Fussel werden mit energischem Winken und einem jauchzenden "Heeeeee!" begrüßt. Wir Eltern befinden uns auf direktem Weg zur Kaffeemaschine.
10:00 Uhr: Nach dem Frühstück, Majas schnellem Waschbeckenbad und mit geputzten Zähnen wird das Kind unter lautem Protest für die erste Tageshälfte angezogen. Danach wird gespielt, Bücher gelesen, durch die Wohnung gerannt und ganz bestimmt irgendwo angestoßen und ganz sicher 10 Mal umgefallen. Die Katze wird verfolgt, der Hund wird kritisch beäugt und die Waschmaschine tausendmal an-und ausgeschaltet. Es wird unzählige Male aufs Sofa geklettert und sich in Mamas Arme fallen gelassen.
Nachdem der Mann des Hauses eben dieses verlassen hat, um auf die Baustelle zu fahren, stehen Maja und ich am Fenster, um ihm zu winken. Maja winkt und macht einen Kussmund. Dann wird weitergespielt, weitergerannt und weitergeturnt. Bis das Kind irgendwann zwischen 11-13 Uhr erschöpft an der Brust einschläft.
12-15 Uhr: Maja und ich stehen auf. Ich muss dazu sagen, ich liege immer, zusammen mit Maja, wenn sie ein Nickerchen hält. Da ist es mir wirklich schnurzegal, was gerade in der Wohnung so ansteht. Es ist meine Pause, die ich mir verdient habe. Ich lese, bin am Handy, döse oder schlafe ab und an sogar auch ein. Kurzum, ich genieße es wirklich. Aufgeräumt und gekocht wird dann nach dem Schläfchen . Ich mache immer alles gleichzeitig, aufräumen, kochen und dem Kind hinterherrennen. Manchmal, wenn ich wirklich keine Lust habe, koche ich auch nur Nudeln mit Butter, Salz und Käse oder es gibt belegte Brote. Maja bekommt weiterhin Gläschen, nur zum Frühstück bekommt sie einen Getreidebrei mit Obst gekocht. Ich gehe da wirklich die leichtesten Wege und mache mir das Leben nicht so schwer. Noch. Bald isst sie konkrete Sachen und dann wird die Gemütlichkeit auch aufhören.
15:00: Mittagessen. Maja liebt Fisch, Fleisch und jedes Gemüse. Auch Joghurt mit Obst und gekochte Eier findet sie wundervoll, ebenso das meiste Obst. Sie kommuniziert richtig, was sie möchte. Komme ich mit dem Löffel, schüttelt sie den Kopf und zeigt auf den Wasserbecher. Ist sie fertig mit dem Essen, macht sie mit den Händen eine Abwehrgeste. Es folgt natürlich ein Waschbeckenbad und Outfit Nr. 2
16:00-21:00: Maja spielt, wir gehen einkaufen oder spazieren. Manchmal wird auch erst jetzt gekocht und wir fahren mit dem eingepackten Essen zu meinem Mann auf die Baustelle und überraschen ihn. Manchmal schläft auch Maja noch ein, manchmal nicht. Ich genieße es sehr, dass ich so flexibel sein darf und alles so richtig nach ihr richten kann. Was für ein Privileg! Gegen 19:00 Uhr kommt mein Mann wieder und wir verbringen den Abend mit Maja, spielend und quatschend und zu Abend essend. Gegen 21 Uhr (oder auch mal um 23 Uhr, aber zum Glück sporadisch ...) wird Maja müde. Wir putzen zu dritt unsere Zähne und machen uns bettfertig. Im Bett einschlafen findet sie nicht mehr so toll. Sie findet da nur zur Ruhe, wenn sie wirklich, wirklich fix und fertig ist. Ansonsten springt sie aus dem Bett und macht sich wieder auf Abenteuersuche. Also gehen wir gefühlt wieder zurück in den Neugeborenenmodus. Alle Lichter werden gedimmt, es wird leise Bobby Vinton angemacht (Maja schläft am besten zu seiner Musik ein - sealed with a kiss ist unser Favorit) und das Baby wird umhergetragen. Es geht dann eigentlich ganz schnell und mein Baby ist eingeschlafen. Ich lege mich dann mit ihr ins Bett oder mein Mann bringt sie mir ins Bett, wenn er mit dem einschlafen dran war.
Unsere Nächte sind momentan schwierig. Maja wird oft weinend wach. Sie braucht nach wie vor extrem viel Nähe und ist die ganze Nacht an mich gekuschelt. Wenn sie mich nicht spürt, wird sie schnell wach und sucht mich, um sich dann mit einem rumms auf meinen Arm zu schmeißen und weiterzuschlafen.
Ich bin auch hier unglaublich dankbar, dass ich in der Lage bin, ihr so viel Nähe und Liebe zu geben. Ich möchte diese Momente einsaugen, sie mir ins Herz und in den Kopf brennen, um sie nie, nie zu vergessen und immer auf diese Nähe, Bindung, Liebe zurückgreifen zu können. Ein Jahr mit meinem Röschen ist schon fast um und kommt nie wieder zurück. Sie wird nie mehr ein Neugeborenes sein, sie wird nie mehr diese wundervollen Babygeräusche beim Stillen von sich geben. Sie wird nie mehr ihre ersten, wackligen Schritte machen und so stolz dabei lächeln.
Ich freue mich so sehr auf das, was uns erwartet und ich trauere dem, was hinter uns bleibt, nicht nach. Ich bin mir der Endlichkeit der Momente einfach unglaublich bewusst und genieße jede einzelne Sekunde, in der mich meine Tochter noch so braucht. Ich freue mich über jedes einzelne an meine Beineklammern, wenn ich sie abstelle und wieder auf den Arm nehmen "muss". Genauso freue ich mich über jedes in-den-Schlaf-tragen, solange ich sie noch tragen kann. Und über die Nähe beim Stillen. Ich genieße es, wie leicht ich sie zum Lachen bringen und wie ich sie mit meinem Husten begeistern kann. Ich sauge diese Nähe ein, ihr Gewicht auf meinem Arm, ihre kratzenden Fingerchen um meinen Hals, ihre spielenden Hände, die mir an den Haaren ziehen und die feuchten Küsschen, die sie mir gibt. Ihr "Mamamamama" und das Klopfen gegen die Tür, wenn ich die Wohnung verlasse oder im Bad verschwinde. Dieses einzigartige Lächeln, wenn sie mich sieht und ihre ausgestreckten Arme, wenn sie mir entgegenrennt. Und die Nächte, in denen ich 5 Mal wach werde und auch im Schlaf ständig daran erinnert werde: Ich bin Mama!
Und irgendwann werde ich mich an diese Momente erinnern und ich werde denken: Wie gut, dass ich mir ihrer Wichtigkeit so bewusst war. Wie gut, wie gut ...
Bis bald,
Laura