Meine Woche mit schlabbernden Gliedern und Elefantenfüßen...
Liebe Leserinnen und Leser,
bevor ich mit meinem Wochenrückblick beginne, möchte ich zuerst auf Annett's Kommentar eingehen.
Es freut mich sehr, wenn Dir mein Tagebuch in Deiner Schwangerschaft hilft. Da Du offensichtlich ähnliche Erfahrungen teilst, verstehe ich gut, was in Dir vorgeht. Obwohl es Deine zweite Schwangerschaft ist, empfindest Du diese sehr unterschiedlich und kannst wenig aus deinen Erfahrungen schöpfen. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass Du auch nicht mehr die Jüngste bist. Ich hoffe, Du verstehst mich nicht falsch. Aber Du erwähntest, dass Deine erste Schwangerschaft vor zwölf Jahren war, ist ja schon etwas her.
Meine Ärztin betont immer, dass die anderen Umstände in zunehmendem Alter beschwerlicher werden (können). Da ich selbst schon 39 Jahre zähle und dies mein erstes Baby ist, wundern mich meine vielen Begleiterscheinungen und Zipperlein (von denen mir zuvor keiner berichtete) nicht wirklich.
Ich versuche, meinen Alltag bewusst zu erleben und das Erlebte objektiv niederzuschreiben. Vielleicht ist dies unterhaltsam, macht Mut oder hilft einfach beim Vergleichen.
Ich wünsche Dir jedenfalls viel Kraft und zähle mit dir die Tage, bis die Sonne wieder scheint. Bedenke immer: Alles was entsteht, vergeht auch wieder ;-)
Da ich die Zipperlein bereits erwähnte, bleibe ich direkt beim Thema. Es gibt wieder Neues! Eigentlich ist es nicht wirklich neu, aber die Symptome sind zwischenzeitlich anders und intensiver.
Ich hatte vor wenigen Wochen von der - damals möglichen - Symphysenlockerung berichtet. Zwischenzeitlich habe ich mich mit ihr arrangiert und bewege mich entsprechend, um den Schmerz so gering wie möglich zu halten. Dies klappte anfangs ganz gut. Seit wenigen Tagen fühle ich aber, dass sich auch meine Finger und Gelenke so sehr dehnen beziehungsweise lockern, dass ich mich kaum noch abstützen kann.
Einfachste Dinge, wie eine Tube auszudrücken, werden immer schmerzhafter und wenn ich am Boden sitze, komme ich ohne Michaels Hilfe kaum noch hoch. Hinzu kommt, dass mir sämtliche Glieder immer schneller einschlafen. Vor allem nachts, wenn ich die Seite wechseln möchte, kommt es vor, dass der Arm taub ist und einfach nur "rumhängt" und ich mich nicht mehr bewegen kann.
Alles biegt sich, schlabbert und wirkt kraftlos. Daher neige ich immer mehr, von der Zweifinger-Technik auf die Kompletthand-Nutzung umzusteigen und sämtliche Bewegungen im Zeitlupentempo auszuführen.
Meine süße Bauchbewohnerin entwickelt sich prächtig. Sie wächst kräftig und kugelt in ihrer Fruchtblase, als wäre sie im Turnverein ;-) Zumeist ist sie nachts und in den frühen Morgenstunden aktiv. Es ist immer wieder schön, etwas von ihr zu fühlen (außer die Tritte in Richtung Blase, auf diese könnte ich wirklich verzichten).
Auch Michael spürt seine Tochter immer intensiver. Anfangs war er beim Fühlen noch zu langsam, an der falschen Stelle oder Mademoiselle stellte ihre Tritte einfach wieder ein. Jetzt werden diese aber immer kräftiger und deutlicher. Es ist wunderbar, die Beulen von ihrem Köpfchen oder ihren Füßchen zu ertasten.
Mittlerweile nimmt sie mit ihrer Größe schon den gesamten Bauchraum für sich in Anspruch.
Nicht so wunderbar war dieser Tage mein Erlebnis im Schuhgeschäft. Langsam aber sicher machen sich die Wassereinlagerungen bemerkbar. Da dies die Auswahl meiner tragbaren Schuhkollektion auf zwischenzeitlich ein paar Stiefel und Turnschuhe weiter eingrenzte, dachte ich, ich könnte Abhilfe schaffen. Mein Objekt der Begierde war ein wunderbarer, sehr bequem ausschauender und breiter Öko-Übergangsschuh.
Leider musste ich schon beim Anziehen feststellen, dass selbst dieser Schuh meine kleinen "Elefantenfüße" bereits einengte. Ich frage mich, wohin dies noch führt und hoffe inständig auf wärmere Temperaturen, um dann auf offene Schläppchen zurückgreifen zu können. Bis dahin wird mir Michael, wohl noch öfter beim Anziehen behilflich sein ;-)
Bis nächste Woche ...