So chaotisch war es eine Woche vor Weihnachten bei mir noch nie!
Hallo, Ihr Lieben!
Bevor Ihr diese Woche vollkommen leer ausgeht, will ich mich zumindest ganz kurz melden:
Ich melde "Landunter".
Für die vergangene und diese Woche hatte ich bewusst nichts geplant, weil ich ahnte, dass die Aufarbeitung der Reise und die Vorweihnachtszeit, kombiniert mit drei kleinen Kindern und heftig vermengt mit meiner Tendenz, mir zu viel vorzunehmen, zu einer hektischen Zeit führen wird. Geholfen hat es nichts, denn neben den zu erwartenden Aufgaben im Haushalt, am Schreibtisch, bei den Reiseführern und rund um die Kinder kam noch etliches unvorhergesehen hinzu.
Meine Mutter hatte einen Autounfall auf der Autobahn. Sie blieb zwar unverletzt, aber ich hatte einen Vormittag damit zu tun, ihre Termine abzusagen, den Pannendienst zu verständigen, sie von der Autowerkstatt abzuholen, etc. weil sie momentan kein Mobiltelefon hat. Danach war ich bis heute nicht nur als Mama-Taxi, sondern auch als Tochter-Taxi unterwegs, heute kam der Wagen wieder aus der Werkstatt.
Meine Tante ist gestorben. Auch wenn ich in den letzten Jahren nur wenig Kontakt zu ihr hatte, war es mir dennoch ein Bedürfnis, zu ihrer Beerdigung zu gehen. Sie hat mich als Vierjährige immerhin 7 Monate lang aufgenommen und versorgt, als meine Mutter in TBC-Kur war.
Alle Verlage, Behörden, Versicherungen,... versuchen, vor dem Jahreswechsel die Schreibtische zu leeren. Entsprechend füllen sich mein Schreibtisch und mein Kopf mit Rechnungen (zum Teil noch für Arztleistungen bei der Geburt der Zwillinge), Anfragen (im kommenden Jahr könnte ich bis zu fünf neue Buchprojekte beginnen/realisieren, einige davon sehr verlockend), Erinnerungen (wann ist denn endlich das xy-Manuskript fertig?), Leserbriefen (jeder will zeitnah beantwortet sein) und anderen wichtigen Themen. Dazu wollen Weihnachtskarten geschrieben werden, letzte Kindergeburtstage gefeiert und Besuche beim Opa und Freunden geplant werden. Ob ich wohl noch VOR Weihnachten dazu komme, meine Weihnachtsdekoration aus dem Keller zu holen und zumindest einen Weihnachtsmarkt zu besuchen? Wobei: Trinkt ihr Glühwein bei 17 Grad wenn es im August manchmal nur 14-15 Grad waren???
Okay, sagt ihr, es geht gar nicht um ein Mama-Tagebuch, sondern um ein Baby-Tagebuch? Stimmt, aber die armen Babys laufen in der Berichtswoche einfach nebenher. Sie müssen mitkommen, wenn ich einkaufe, Aurelia zum Schwimmen fahre, Spendenkisten zur Tafel und zum Flüchtlingsheim bringe, den ersten Blutspendetermin seit der Geburt wahrnehme,...
Sie sind brav und haben am Montag den letzten Termin beim Babyschwimmen sehr genossen. Beide wollen jetzt sitzen, kommen aber allein noch nicht hoch. Cari hat sich jetzt schon mehrfach am Spielbogen hochgezogen und sitzt dann absolut glücklich lachend und erzählend auf der Spieldecke. Nur nachts bleibt es schwierig. Bei Nele bahnt sich ein neuer Zahn und ein Schnupfen an, sie konnte die letzten drei Nächte nie länger als eine Stunde schlafen, wachte weinend und um Luft ringend auf. Wenn das Näschen wieder frei ist und der Kiefer etwas massiert wurde, geht es wieder eine Weile, bis der nächste Schub kommt. Diese Nacht bin ich irgendwann mit ihr auf dem Schoß mit angezogenen Beinen sitzend eingeschlafen. Das brachte uns drei Stunden Schlaf am Stück, aber mir brutale Schmerzen in den tief eingeschlafenen Beinen ein.
Ich wünsche euch eine ruhigere Vorweihnachtszeit mit Idylle pur, so wie ich sie mir erträume: Zufriedene und satte Babys liegen auf ihrer Spieldecke vor dem prassenden Kamin in einer sauberen und aufgeräumten - natürlich festlich dekorierten - Wohnung, Kerzenschein, Duftlampe, leise weihnachtliche Klänge und ein gutes Buch dürfen natürlich nicht fehlen.
In diesem Sinne besinnliche letzte Adventswoche!
Eure Ingrid
Bild: privat