Gemütliche Abschiede, Klassentreffen, Vorbereitung auf die Rückreise, baldiges Wiedersehen mit Schatzi
Liebe Leser und Leserinnen,
so, ich kann es kaum glauben, die vier Wochen extra-Urlaub für unser Baby sind schon vorbei und plötzlich bin ich in der 12. Woche. Ich habe die ersten 11 Wochen gut überstanden und nun bin auch beruhigter. Auf einmal ist auch mein Hals/Nackenproblem besser. Meine Schulter tut nur noch ein bisschen weh, aber damit kann ich besser leben. Ich denke, dass mir ein paar Kilos buchstäblich von den Schultern bzw. vom Rücken nach den knapp zwölf Wochen gefallen sind. Unbewusst ist man vielleicht doch angespannter, als man denkt. Diese Woche muss ich nochmal zum Arzt gehen und da wird beschlossen, ob ich nun unbedenklich nach Australien fliegen darf, aber eigentlich hatte ich schon letzte Woche grünes Licht bekommen. Es geht mir wirklich sehr gut. Langsam wächst auch ein kleines Bäuchlein, aber es ist natürlich noch nicht so offensichtlich.
Letzte Woche haben die Abschiedstreffen angefangen, die immer sehr schön, aber auch traurig sind. Mit meiner besten Freundin war ich lecker Frühstücken und es ist echt komisch und lustig, dass ich zum Kaffee-Verweigerer geworden bin. Ich habe früher Kaffee und Latte Macchiatos inhaliert.
Das gemütliche Frühstück war wirklich sehr schön und wir haben uns über Baby-Themen unterhalten, vor allem, weil ich unsicher war, welche pränatalen Tests ich machen möchte. Da war das Gespräch sehr hilfreich und aufbauend. Leider muss ich ja im Moment alle Entscheidungen mehr oder weniger alleine treffen, weil Andrew nicht hier ist. Am Telefon kann man das zwar besprechen, aber ein richtiges Gespräch wäre natürlich schöner und persönlicher.
Am Freitag war ich noch bei meiner Tante und Onkel und wurde nochmal mit einem deutschen Essen nach Omas Art bekocht, bevor es nach Australien geht. Es gab leckere Frikadellen mit Erbsen-Möhren-Gemüse mit Kartoffeln. Ich muss auch sagen, dass mir das deutsche Gehackte und auch die Kartoffeln hier besser schmecken und nach Omas Art sowieso. Wir haben noch einen schönen Verdauungsspaziergang durch den Ort gemacht und uns mögliche Namen für das Baby überlegt. Bei uns ist das gar nicht so einfach, weil der Name auf Deutsch und auf Englisch schön klingen soll. Zudem sollen meine Eltern bzw. Verwandten den Namen richtig aussprechen können. Wir wissen das Geschlecht des Babys noch nicht und wollen es auch bis zur Geburt eigentlich nicht wissen. So ist der jetzige Stand, aber das Problem für mich ist, dass mir kaum Jungennamen einfallen, die ich oder mein Mann gut finden. Meine Tante und Onkel hatten gute Vorschläge mit Namen, aber den Volltreffer hatten sie noch nicht, obwohl mein Onkel meinte, dass sein Name doch super passend wäre, was natürlich ein Scherz war.
Das wird noch ein Spaß werden. Bei Mädchennamen fallen mir so viele tolle Namen ein. Wahrscheinlich müssen wir unser Baby sehen und es dann entscheiden.
Während unseres Spazierganges haben wir uns mit einer heißen Schokolade und Kaffee aufgewärmt und dann ging es wieder heimwärts. Es war ein sehr schöner Nachmittag und ich bin glücklich über solche Momente, weil ich das nicht so schnell vergessen werde.
Trotz meiner Auswanderung zu meinem Mann hänge ich an meiner Heimat Deutschland und vermisse mein Freunde und meine Familie schon jetzt.
Ich versuche immer positiv zu denken, weil ich ja die Situation nicht ändern kann und ich weiß, dass wir immer wieder nach Deutschland zum Heimaturlaub kommen werden, nur diesmal kann ich es nicht genau sagen wann, weil wir das nächste Mal mit unserem Baby kommen.
Ein weiteres Highlight am Wochenende war ein Klassentreffen mit ehemaligen Mitschülern der Grundschule. Bei einem Friseurtermin bei meinem Freund aus der Grundschule kam uns die Idee nicht nur im kleinen Kreise, sondern mit der ganzen Klasse ein Treffen zu organisieren. Somit ging ich im Netz auf die Suche und habe auch fast alle ehemaligen Mitschüler gefunden mit Hilfe der anderen Klassenkameraden. Ich hatte genug Zeit dafür und mir hat es auch Spaß gemacht die Leute im Internet zu suchen und zu finden. Nach so vielen Jahren sehen die einen oder anderen Mitschüler schon anders aus, vor allem die Jungs haben auf einmal Bärte bekommen und sind auch viel größer geworden. Zugesagt hatten am Ende zehn, aber beim Treffen waren es nur acht. Ich empfand die Größe der Runde als super, weil wir uns alle wirklich miteinander unterhalten konnten und jeder zu Wort kam. Ich glaube, wenn die Gruppe größer gewesen wäre, hätte das schon schwieriger werden können. Es war ein gelungenes Treffen und wir fanden viele neue Dinge über die anderen ehemaligen Mitschüler heraus. Die erste Frage war natürlich, wo wir jetzt alle wohnen und was jeder so beruflich macht? Ich musste nur schmunzeln, weil eine Mitschülerin nicht bei Facebook ist und nicht wusste, dass ich jetzt in Australien lebe und ihre Reaktion war lustig.
Am Samstag war ich bei meinem Patenkind bzw. meiner Nichte zu einer Faschingsparty eingeladen. Es waren auch meine beiden Neffen da und noch zwei weitere Kinder. Alle waren verkleidet. Meine Nichte war als Flamenco-Tänzerin, mein großer Neffe als Darth Vader und mein kleiner Neffe als Teufel verkleidet. Die anderen Kinder gingen als Soldat und als Prinzessin. Am lustigsten war es allerdings, als die Kids anfingen zu ACDC zu tanzen und zu singen. Da gab es auch auf einmal keinen Streit mehr.
Nächste Woche erzähle ich euch von meinem Rückflug und dem Wiedersehen mit meinem Schatzi.
Bis nächste Woche und dann auch aus Australien!
Eure Steffi
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