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Baby-Tagebücher von Sara

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

35. Woche

Krippen-Koller

Heute erwartet euch mal kein normaler Bericht über die Woche unserer kleinen Großfamilie.
Diese Woche nutze ich den Blog, um mir meinen Frust von der Seele zu schreiben.

Alles fängt am Freitag damit an, dass ich bei meiner Wunschkrippe anrufe, um zu fragen, wie denn nun der Stand der Dinge sei. Schließlich haben wir noch knapp zwei Monate bis zu den Sommerferien und irgendwann ab Mitte Juli soll die Eingewöhnung starten. Der Anruf endet quasi schon im ersten Satz. Ja, man hätte mich auch schon zurückrufen wollen. Man hätte mich nicht berücksichtigen können bei der Planung. Unmittelbare Geschwisterkinder, Harz IV Mamas und Alleinerziehende müsste man aufgrund des neuen Vergabesystems bevorzugen und daher sei es nicht möglich, Brudi aufzunehmen. Klar, der Abstand zwischen Sonnenschein und Brudi ist ungewünschter Weise größer als 2 Jahre. Das mit den Geschwisterkindern verstehe ich voll und ganz, kam ich doch letztes Mal auch davon in Genuss. Doch bei Alleinerziehenden und HarzIV Mamas, die NICHT in unserem Viertel wohnen, da platzt mir irgendwo die Hutschnur. Das kann doch wohl nicht wahr sein, dass solch eine Viertelflucht durch eine Internetplattform ermöglicht wird und Eltern AUS dem Viertel, die zum Unterhalt ihrer Familie arbeiten gehen MÜSSEN, leer ausgehen. Das sage ich, als Tochter einer alleinerziehenden, Vollzeit arbeitenden Mutter, die uns in den 80er Jahren groß gezogen hat, als die Zeiten in punkto finanzielle Unterstützung durch Vater Staat und Kinderfremdbetreuung noch ganz andere waren.

Unser Viertel ist kinderreich, war es schon immer. Überall werden U3-Einrichtungen aufgemacht, nur in unserem Viertel nicht. Mein Kollege ist in einer Elterninitiative. Aus der Kita-Not heraus, hat er sich vor etwa fünf Jahren mit anderen Eltern zusammen getan. Er hatte auch einige Objekte in unserem Viertel besichtigt, doch immer hatte die Stadt etwas dagegen, z.B. bezüglich des Fluchtweges.
Bei Anmeldung in der Internetplattform (Zentrale Vergabestell für KITA-Plätze in Frankfurt) sagte man mir, dass ich mich bei max. drei Wunschkrippen anmelden solle. Denn wenn ich mehr als zwei Plätze ablehnen würde, mit einer mehrmonatigen Sperre in System zu rechnen habe. So blauäugig war ich, ging ich davon aus, dass es mit meiner Wunschkrippe klappen würde. Ich habe mich darauf verlassen. Ich war optimistisch und bin nun die Gelackmeierte.

Da ich für Goldkind ja erst mit 1 ¾ Jahren Ende 2011 einen Platz bekam, habe ich bei Sonnenschein für 2013 vorgesorgt. Damals war ja alles noch in Papierform. Man konnte alles in Ruhe vor der Geburt vorbereiten, um danach lediglich noch Name und Geburtsdatum eintragen, nettes Babyfoto und Begleitschreiben dazu, den vor adressierten Briefumschlag mit selbstgedruckter Briefmarke versehen….und siehe da 33 ZUSAGEN von 36 Bewerbungen! Manche Krippen hätten sie sogar schon mit sechs Monaten nehmen wollen oder neun Monaten. Und das alles ohne heuchelnd alle zwei Monate sein Interesse zu bekunden. (Vergleiche dazu Hendrikje kidsgo Tagebuch, 8. Woche)

Aber nun scheinen die Zeiten andere zu sein. Es gibt noch weniger Krippen-Plätze für mehr Kinder und wir ARBEITENDEN Eltern sollen die Leidtragenden sein?
LH und ich haben aktuell echt Existenzängste. Was soll aus uns werden? Wir müssen arbeiten gehen. Beide. Wir haben drei Kinder. Wenn LH noch weiter reduziert, kann ihn das im Schlimmsten Fall seine Existenz kosten.

Neulich habe ich ja angedeutet, dass es bei mir gewaltig in der Schule brodelt wegen Vereinbarkeit Job und Familie. Ja, das Feuer wird aktuell noch heißer. Hab es leider diesmal nicht geschafft, meine Kinder vor dem 1.2. oder 1.8. auf die Welt gebracht zu haben, im 11. Monat einzugewöhnen und dann zum Halbjahr oder Schuljahresanfang wieder verfügbar zu sein. Aber in manche Köpfe geht das halt nicht rein. Das kommt dann noch oben drauf.

Das Modell Tagesmutter ist schön und gut. Leider gibt’s die nicht in meinem Stadtteil oder sie arbeiten noch privat $$$. Das heißt, auch hierfür müsste ich mind. 30 min Bringzeit einplanen. Die Kinder haben jeweils an 2 Standorten um 7.50 Uhr Schule (Es gibt eine Frühbetreuung ab 7.15 Uhr). Ich muss um 7.30 Uhr anwesend sein, Brudi muss weggebracht sein und LH im Büro. Welche Tagesmutter nimmt Kinder schon um 7 Uhr und betreut sie an Konferenztagen bis 18 Uhr? Von den Strapazen für den kleinen Kerl frühmorgens ganz abgesehen. Und wenn man dann noch an so ein Exemplar wie wir mit Goldkind gerät, als sie 1,5 Jahre ist, die mit unserem Kind am Bahnhof dealen geht…Dann Gut‘ Nacht.

So…Solche Dinge treiben mich um, anstatt euch fröhlich zu berichten wie unser langes Wochenende war, mit Wildparkbesuch, dem Frankfurter Radrennen und ein Foto zum 8-Monats-Geburtstag unseres kleinen Strahlemanns zu posten.

Wie geht’s euch denn damit? Wie läuft das in eurer Stadt? Habt ihr schon Zusagen für eure Knirpse?

Eine sorgenfreie Woche wünscht euch…
LG Sara



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Dir alles Gute,

Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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Kommentare von Lesern:

C.K. (Berlin)03.05.2017 12:39

Hallo Sara,

hier ist es vergleichbar desaströs: Einige Mütter melden sich bereits während der Schwangerschaft in mehreren Kindergärten an, in der Hoffnung bevorzugt zu werden. Wie wir erfahren durften, macht es absolut keinen Unterschied, ob man sich vor oder nach der Niederkunft anbiedert - anders kann ich es nicht mehr bezeichnen.
Wie Sie so schön beschrieben haben, werden häufig Geschwisterkinder als Ausrede für fehlendes Personal oder unzureichende Ausstattung genannt. Dass Alleinerziehende einen Bonus erhalten, ist nicht anzukreiden. (Nebenbei bemerkt: Natürlich gibt es auch "Alleinerziehende", die sehr wohl mit dem Kindsvater zusammen sind, sich durch ihren Familienstatus jedoch etliche Vorteile erkaufen. Von denen schreibe ich hier nicht.)
Was ich ebenfalls absolut nicht nachvollziehen kann, ist die Bevorzugung von Hartz IV-Empfängern. Wer trägt denn aktuell zum BNP bei? Jemand, der in einer (nicht sinnvollen) ABM oder Weiterbildung steckt, die vom Staat bezahlt wird oder die wirklich arbeitende Bevölkerung? In meinem Bekanntenkreis findet sich solch ein Exemplar und ich muss stets Ruhe bewahren, wenn mir wieder erzählt wird, dass man drei Kinder halbtags in die KITA bringt, während man sich zu Hause einen Lenz macht.
In Berlin ist es derzeit dermaßen schlimm, dass sich einige Eltern überlegen, in den Speckgürtel nach Brandenburg zu ziehen, weil sie keinerlei Unterstützung erhalten, weder von den Jugendämtern noch vom Senat. Wer kann sich schon eine privat arbeitende Tagesmutter leisten, die 12 Euro pro Stunde nimmt? In meinem Fall würden die monatlichen Kosten mein Nettogehalt übersteigen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg, Ruhe und Geduld in der nächsten Zeit. Vielleicht überlegen Sie es sich, nehmen sich den Tipp von Lehrerin (NRW) zu Herzen und arbeiten zwischenzeitlich selbst als Tagesmutter.

Alles Gute!
C. K.

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Lehrerin (NRW)02.05.2017 19:40

Liebe Sara,
der wunderbare Lehrerberuf hat sich in den letzten Jahren zunehmend zur Katastrophe bzgl. der Vereinbarkeit mit Beruf und Familie entwickelt: Ganztagsunterricht, massig Springstunden, Elterngespräche, dazu Konferenzen ohne Ende. Eigentlich lohnt es sich kaum die Arbeitszeit zu reduzieren, da man je nach Stundenplanung doch genauso lange von Zuhause und den eigenen Kindern entfernt ist wie eine Vollzeitkraft. Diese Nachteile des "ach so entspannten" Lehrerberufs bekommt die Allgemeinheit leider nicht mit...
Vielleicht wäre es eine Alternative für dich, bis zum Ende der Elternzeit selbst noch als Tagesmutter tätig zu sein? Einen "Kunden" hättest du ja bereits... :) Die Einnahmen sind sicherlich geringer, aber wenn du die effektive Lehrerarbeitszeit ausrechnest, wird der Stundensatz (leider) nicht mehr extrem abweichen. Ich drück dir die Daumen, dass du eine gute Lösung für euch findest!

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Vanessa02.05.2017 14:03

Liebe Sara,

Auch wenn dich das jetzt noch etwas runter ziehen wird:

Bei uns im ländlichen Raum ist die Kita/Krippen-Frage (noch) kein Thema. Bei der Großen habe ich mich in in der SS angemeldet (3./4. Monat) und hätte, wenn ich gewollt hätte Fünflinge ab sofort bringen können ;-)

Bei der Kleinen war es schon anders, aber immer noch kein Problem - Anmeldung in der SS - Platz 14 von 15 sofort zugesagt bekommen. Eingliederung wann ich möchte (zwischen 9 Monaten bis .....)

ich drücke euch natürlich die Daumen, dass ihr das auch gelöst bekommt! Meine Freundin hat letztes Jahr auch zunächst die Absage in ihrer Wunsch-Kita bekommen und nach nochmaligem "Betteln" dann einen Platz 4 Wochen bevor sie ihn benötigt hat, bekommen!

Fühl dich gedrückt!

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In diesem Beitrag geht's um:

Absage Krippenplatz, Tagesmutter, Vereinbarkeit Job und Familie