Heute erwartet euch mal kein normaler Bericht über die Woche unserer kleinen Großfamilie.
Diese Woche nutze ich den Blog, um mir meinen Frust von der Seele zu schreiben.
Alles fängt am Freitag damit an, dass ich bei meiner Wunschkrippe anrufe, um zu fragen, wie denn nun der Stand der Dinge sei. Schließlich haben wir noch knapp zwei Monate bis zu den Sommerferien und irgendwann ab Mitte Juli soll die Eingewöhnung starten. Der Anruf endet quasi schon im ersten Satz. Ja, man hätte mich auch schon zurückrufen wollen. Man hätte mich nicht berücksichtigen können bei der Planung. Unmittelbare Geschwisterkinder, Harz IV Mamas und Alleinerziehende müsste man aufgrund des neuen Vergabesystems bevorzugen und daher sei es nicht möglich, Brudi aufzunehmen. Klar, der Abstand zwischen Sonnenschein und Brudi ist ungewünschter Weise größer als 2 Jahre. Das mit den Geschwisterkindern verstehe ich voll und ganz, kam ich doch letztes Mal auch davon in Genuss. Doch bei Alleinerziehenden und HarzIV Mamas, die NICHT in unserem Viertel wohnen, da platzt mir irgendwo die Hutschnur. Das kann doch wohl nicht wahr sein, dass solch eine Viertelflucht durch eine Internetplattform ermöglicht wird und Eltern AUS dem Viertel, die zum Unterhalt ihrer Familie arbeiten gehen MÜSSEN, leer ausgehen. Das sage ich, als Tochter einer alleinerziehenden, Vollzeit arbeitenden Mutter, die uns in den 80er Jahren groß gezogen hat, als die Zeiten in punkto finanzielle Unterstützung durch Vater Staat und Kinderfremdbetreuung noch ganz andere waren.
Unser Viertel ist kinderreich, war es schon immer. Überall werden U3-Einrichtungen aufgemacht, nur in unserem Viertel nicht. Mein Kollege ist in einer Elterninitiative. Aus der Kita-Not heraus, hat er sich vor etwa fünf Jahren mit anderen Eltern zusammen getan. Er hatte auch einige Objekte in unserem Viertel besichtigt, doch immer hatte die Stadt etwas dagegen, z.B. bezüglich des Fluchtweges.
Bei Anmeldung in der Internetplattform (Zentrale Vergabestell für KITA-Plätze in Frankfurt) sagte man mir, dass ich mich bei max. drei Wunschkrippen anmelden solle. Denn wenn ich mehr als zwei Plätze ablehnen würde, mit einer mehrmonatigen Sperre in System zu rechnen habe. So blauäugig war ich, ging ich davon aus, dass es mit meiner Wunschkrippe klappen würde. Ich habe mich darauf verlassen. Ich war optimistisch und bin nun die Gelackmeierte.
Da ich für Goldkind ja erst mit 1 ¾ Jahren Ende 2011 einen Platz bekam, habe ich bei Sonnenschein für 2013 vorgesorgt. Damals war ja alles noch in Papierform. Man konnte alles in Ruhe vor der Geburt vorbereiten, um danach lediglich noch Name und Geburtsdatum eintragen, nettes Babyfoto und Begleitschreiben dazu, den vor adressierten Briefumschlag mit selbstgedruckter Briefmarke versehen….und siehe da 33 ZUSAGEN von 36 Bewerbungen! Manche Krippen hätten sie sogar schon mit sechs Monaten nehmen wollen oder neun Monaten. Und das alles ohne heuchelnd alle zwei Monate sein Interesse zu bekunden. (Vergleiche dazu Hendrikje kidsgo Tagebuch, 8. Woche)
Aber nun scheinen die Zeiten andere zu sein. Es gibt noch weniger Krippen-Plätze für mehr Kinder und wir ARBEITENDEN Eltern sollen die Leidtragenden sein?
LH und ich haben aktuell echt Existenzängste. Was soll aus uns werden? Wir müssen arbeiten gehen. Beide. Wir haben drei Kinder. Wenn LH noch weiter reduziert, kann ihn das im Schlimmsten Fall seine Existenz kosten.
Neulich habe ich ja angedeutet, dass es bei mir gewaltig in der Schule brodelt wegen Vereinbarkeit Job und Familie. Ja, das Feuer wird aktuell noch heißer. Hab es leider diesmal nicht geschafft, meine Kinder vor dem 1.2. oder 1.8. auf die Welt gebracht zu haben, im 11. Monat einzugewöhnen und dann zum Halbjahr oder Schuljahresanfang wieder verfügbar zu sein. Aber in manche Köpfe geht das halt nicht rein. Das kommt dann noch oben drauf.
Das Modell Tagesmutter ist schön und gut. Leider gibt’s die nicht in meinem Stadtteil oder sie arbeiten noch privat $$$. Das heißt, auch hierfür müsste ich mind. 30 min Bringzeit einplanen. Die Kinder haben jeweils an 2 Standorten um 7.50 Uhr Schule (Es gibt eine Frühbetreuung ab 7.15 Uhr). Ich muss um 7.30 Uhr anwesend sein, Brudi muss weggebracht sein und LH im Büro. Welche Tagesmutter nimmt Kinder schon um 7 Uhr und betreut sie an Konferenztagen bis 18 Uhr? Von den Strapazen für den kleinen Kerl frühmorgens ganz abgesehen. Und wenn man dann noch an so ein Exemplar wie wir mit Goldkind gerät, als sie 1,5 Jahre ist, die mit unserem Kind am Bahnhof dealen geht…Dann Gut‘ Nacht.
So…Solche Dinge treiben mich um, anstatt euch fröhlich zu berichten wie unser langes Wochenende war, mit Wildparkbesuch, dem Frankfurter Radrennen und ein Foto zum 8-Monats-Geburtstag unseres kleinen Strahlemanns zu posten.
Wie geht’s euch denn damit? Wie läuft das in eurer Stadt? Habt ihr schon Zusagen für eure Knirpse?
Eine sorgenfreie Woche wünscht euch…
LG Sara
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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)
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