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Baby-Tagebücher von Madeleine

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

19. Woche

Viel Besuch und der erste Abend alleine

Mein erster Abend ganz ohne Kinder und viel Besuch stand bei uns auf dem Programm.

Halli hallo,

mit etwas Verspätung komme ich nun auch halber dazu, euch von der letzten Woche zu berichten. Halber darum, weil ich einhändig am Schreiben bin. Luana ist nämlich gerade bei mir. Zwischendurch rüttle ich als wieder am Stubenwagen bis Liana eingeschlafen ist.

So, nun zu letzter Woche. Die Beiden haben die Impfung dieses Mal gut vertragen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie besonders quengelig wären und auch sonst ging’s ihnen gut. Wir hatten dieses Mal auch keine geschwollenen Einstichstellen und Liana durfte die Impfung ja ambulant bekommen. Am Dienstag war es dann so weit und ich hab meinen ersten Abend ohne Kinder verbracht, seit beide zuhause sind. Drei meiner Arbeitskollegen auf der Bank haben ein Abschiedsfest gegeben und da bin ich hin. Am Nachmittag kam meine Schwiegermutter vorbei und hat den Nachmittag mit uns verbracht. Als mein Mann dann zuhause war bin ich gegangen. Sie haben noch zusammen was gegessen und dann ist meine Schwiegermutter abgeholt geworden. So war Urs dann den Abend alleine mit den Mädels. Ich hatte Milch aufgetaut und so war das kein Problem. Ich hatte ja zuerst viel zu viel Milch und so wurde ich zur Frauenmilchspenderin und ich hab noch einen großen Vorrat im Tiefkühler. Ich hab bevor ich gegangen bin und als ich heimkam je noch abgepumpt und das dann wieder eingefroren.

Als ich zuhause abgefahren bin war das schon ein spezielles Gefühl. Aber ich denke, es ist mir leichter gefallen als anderen Müttern, da die Mädels ja lange im Krankenhaus waren. Auf alle Fälle habe ich den Abend sehr genossen und mich gefreut, all die Arbeitskollegen wieder zu sehen. Einige hatte ich seit September nicht mehr gesehen! Als ich dann nach Hause kam, war Urs froh, dass ich wieder da war. Die Mädels waren wohl einige Zeit unzufrieden und mein Mann war total müde.

Am Mittwoch stand dann wieder ein Besuch beim Osteopathen an. Er hat wieder Luana behandelt und dieses Mal auch mich. Bei der Behandlung selbst habe ich wenig gespürt, aber 2 Tage später habe ich echt gelitten. Ich hatte total Bauchweh, Bauchkrämpfe und Blähungen. 1 ½ Tage lang und dann war der Spuk wieder vorbei. Meine Mama war mit beim Osteopathen und hat zu den Mädels geschaut, währendem er mich behandelt hat. Anschließend sind wir noch in die Stadt gegangen, da ich noch was erledigen musste. Ich bin dann noch kurz in ein Kleidergeschäft gegangen und meine Mama hat draußen mit dem Kinderwagen gewartet. Zuvor hatte ich ihr erzählt, wie sehr man doch mit dem Kinderwagen und Zwillingen auffällt und dass dauernd jemand schauen und fragen kommt. Sie wollte mir das nicht so recht glauben, aber als ich nach ein paar Minuten wieder da war, standen prompt zwei Frauen beim Kinderwagen und haben meine Mutter ausgefragt… Also wenn man nicht gerne auffällt sind Zwillinge die falsche Begleitung!

Am Freitag hab ich dann meinen Mann überrascht. Es war so tolles Wetter und da hab ich die Beiden in den Kinderwagen gepackt und bin losgelaufen. Ich bin ohne große Mühe bis zu meinem Mann ins Geschäft gelaufen. Als seine Arbeitskollegin ihn dann gerufen hat und gesagt hat, sein Nachwuchs sei hier, wollte er ihr das gar nicht glauben, da er ja das Auto hatte und es immerhin über 6 km Weg sind. Er hat sich dann aber riesig gefreut und stolz seinen Arbeitskollegen die Beiden vorgestellt. Nach Hause ging’s dann aber mit dem Auto und ich war auch froh, dass ich nicht mehr heim laufen musste, da geht’s dann nämlich mehrheitlich bergauf.

Am Samstag haben die Beiden dann ihre ersten Fasnachtserfahrungen gemacht. Wir sind nämlich zu meinen Eltern gefahren und in dem Dorf, wo ich auch aufgewachsen bin, war Fasnacht. Da meine Schwester beim Umzug mitgelaufen ist haben wir da noch den Schluss angeschaut. Denn Grossteil des Umzuges hatten wir schon verpasst. Auf alle Fälle waren da jede Menge Leute, die ich aus meiner Jugend kenne und die zum Teil auch mit mir in die Schule sind. Ich hab gehofft um die Konfettidusche rum zu kommen, aber na ja ich bin schlussendlich sogar in der Konfettibadewanne gelandet und auch der Kinderwagen hat einiges abbekommen. Ich hab auch zwei Lehrerinnen von mir gesehen, welche sich riesig gefreut haben. Meine Mama wüsste noch viele Leute, die die Liana und Luana gerne kennen lernen möchten und so geh ich wohl den Frühling mal mit meiner Mama auf Dorf Tour. Ja ja, Fasnacht, das ist so ein Thema. Ich bin eigentlich in einer Fasnachtsverrückten Familie aufgewachsen. Ich war etwa 3 Monate alt an meiner ersten Fasnacht und danach sind wir so gut wie jedes Jahr nach Freiburg (im Breisgau) an die Fasnacht gefahren und auch hier in der Schweiz hab ich immer mit der Schule Fasnacht gemacht. In Freiburg war meine ganze Familie in einer Zunft und ich bin als „Narresome“ aufgewachsen. Ich hab mich immer riesig auf die Fasnacht gefreut. Aber nach meiner Schulzeit ist das irgendwie im Sand verlaufen. Seit meine Eltern nicht mehr nach Freiburg fahren, mache ich auch nicht mehr wirklich Fasnacht. Hinzu kommt, dass mein Mann total ohne Fasnacht aufgewachsen ist und es hier in der Region Thun erst seit etwa 10 Jahren so was wie Fasnacht gibt. Na ja, wir werden sehen, irgendwann werden wir sicher mit den Kindern auch mal an die Fasnacht gehen. Wie aktiv wir dann dabei sind, wird sich zeigen.

Am Sonntag stand ein weiterer Besuch auf unserem Programm. Wir sind zusammen mit meiner Schwiegermutter zu den Grosseltern von Urs gefahren. Die wohnen in einem Dorf im Simmental auf ca. 1000 Meter über Meer und haben dort mit Urs’ s Onkeln einen Bauernhof. Dort waren dann auch noch grad andere Verwandte von Urs zu Besuch und so haben nun einige Onkel und Tanten sowie Cousins und Cousinen die Beiden zum ersten Mal gesehen.

Am Montag war ich mit Liana und Luana wieder am Krabbeltreffen hier im Dorf. Dieses Mal waren es vier Kinder die 2011 auf die Welt gekommen sind. Das war ein schöner Nachmittag und Liana und Luana hatten viel zu schauen.

Die Beiden saugen alles in sich auf und schauen mittlerweile ganz genau, was da vor sich geht. So richtig lange schlafen tun sie tagsüber eigentlich nur noch, wenn wir mit dem Kinderwagen draußen sind. Zuhause sind die Schlafphasen eher kurz und sie wollen viel beschäftigt werden. Mit der Zeit sind sie dann aber doch müde und wenn ich es dann nicht gleich schaffe, sie zur Ruhe zu bringen, und dass sie einschlafen, können beide echt quengelig werden. Luana etwas mehr als Liana. Aber im Grossen und Ganzen sind beide sehr zufriedene Kinder. Ich kann weiterhin beide voll stillen und das klappt wirklich gut. So langsam aber sicher wechseln wir wieder die Kleidergröße. Liana spannen mittlerweile die 50er Strampler und bei Luana sogar schon ein Teil der 56er. Bei Luana hatte ich gestern den Eindruck, dass sie auf allem Verfügbarem rum kaut. Sie wollte dauernd was im Mund haben und hat dann aber nicht gesaugt wie sonst, sondern drauf rum gekaut. Ich find’ s zwar noch etwas früh für Zähne und hoffe auch, dass meine Brüste noch grad keine Bekanntschaft mit Zähnen machen müssen, aber ich hab Luana auf alle Fälle mal das Bernsteinkettlein angezogen. Wir werden sehen wie sich das weiter entwickelt.

So, nun wünsche ich euch eine spannende und weiterhin so schöne Woche,

Madeleine



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Abend ohne Kinder, Wachstum, Besuch