Bei meinem 2. Arzttermin sehe und höre ich Babys Herz! Ansonsten schlagen die Schwangerschaftshormone Purzelbaum und die Schwangerschaftsdemenz hat mich voll im Griff.
+0,6 kg (aber mein Bauch ist trotzdem schon riiiiesig)
Zuerst einmal ein Dankeschön an die kidsgo-Redaktion für die nette Aufmerksamkeit und die Kerze mit dem vierblättrigen Kleeblatt. Die werde ich bei Gelegenheit bestimmt nutzen! Vielen lieben Dank auch für eure aufmunternden Kommentare. Als ich den letzten Bericht geschrieben habe, habe ich alles noch mal wie neu durchlebt, deshalb klang er ziemlich niedergeschlagen und negativ. Aber ihr kennt das ja vermutlich auch: Vom Kopf her möchte man den Ärzten glauben, dass man kein größeres Risiko hat als andere Schwangere, aber es dauert eine Weile, bis dieses Gefühl auch beim Herzen ankommt.
Deshalb bin ich auch froh, dass ich diese Woche gute Nachrichten zu vermelden habe: Pünktchen ist innerhalb von zwei Wochen fast um das Sechsfache gewachsen und ist jetzt stolze 2,06 cm groß. Da klappt auch das Verstecken in der Ecke nicht mehr ganz so gut. Was aber auch daran liegt, dass sich der vergleichsweise große Dottersack inzwischen fast komplett zurückgebildet hat. Das Gummibärchen war dieses Mal sehr gut zu erkennen. Inklusive eifrig pochendem Herzchen. Im 4D-Schall war noch nicht viel zu erkennen, aber dafür konnten wir um so mehr hören. Die Frauenärztin hat nämlich einmal auf “Ton” geschaltet, so dass wir den Herzschlag zum ersten Mal hören konnten. Das war total bewegend, weil wir überhaupt nicht damit gerechnet hatten, dass wir das Baby schon hören würden.
Mein Mutterpass ist nun auch nicht mehr ganz so leer – die ersten Ergebnisse des Bluttests wurden eingetragen sowie das (leider negative) Ergebnis des Toxoplasmose-Tests. Schade, das bedeutet nämlich, dass ich wieder während der Schwangerschaft auf Salami verzichten muss. Was das angeht, bin ich ein absoluter Junkie – tja, andere vermissen ihren Kaffee, bei mir ist es eben Salami…
Die Frauenärztin hat nun auch noch mal genauer nach der Ursache der (endlich!) schwächer werdenden Blutungen geschaut. Sie hat einen 2x2-cm-großen Bereich entdeckt, in dem noch altes Blut vorhanden ist. Sie meinte, dass sich dieser Bereich entweder zurückbildet oder noch “abblutet”. Darauf solle ich mich schon mal einstellen und es sei auch gar nicht schlecht, wenn das Blut herauskommen würde. Sie hat mir die Stelle auch auf dem Ultraschall gezeigt, so dass ich nun auch selbst sehen konnte, dass das Blut weit genug von dem Fötus entfernt ist. Puh!
Auch ansonsten fühle ich mich richtig gut. Julia ist gerade ein absolutes Traumkind, deshalb habe ich mich am Donnerstag auch mal alleine mit ihr in ein Shoppingcenter gewagt. Zuerst sind wir in eine Eisdiele gegangen, in der ich einen Riesen-Eisbecher vertilgt habe, während Julia sich hochinteressiert die Passanten angeschaut und währenddessen happy eine Eiswaffel gegessen hat. Zwischendurch immer einen Blick zu mir mit gekräuselter Nase und über’ s ganze Gesicht lachend… Ich verliebe mich echt jeden Tag auf’ s Neue in sie und freue mich, dass Nummer 2 unterwegs ist.
Dann hat mich der Shopping-Wahn gepackt. Sage und schreibe 3 Stunden lang habe ich mich mit der Kleinen in Geschäften umgesehen, ohne dass sie sich auch nur einmal beschwert hat. Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, schon mal nach Umstandskleidung zu suchen. Erfahrungsgemäß gestaltet sich das ja nicht gerade einfach: Die Hosen sind ein Alptraum und die meisten Oberteile bewegen sich in den tristen Farbnuancen Schwarz, Grau und Schwarz-Grau-(Quer-)Gestreift. Dazu kosten sie ein Heidengeld… Aber ich hatte Glück! Die diesjährige Mode ist perfekt auf Schwangere abgestimmt! Ich habe in einem Laden sage und schreibe 6 Oberteile gekauft. Einige Basics, mit denen ich (Achtung Wortspiel) bestimmt gut über die Runden kommen werde.
Am Parkscheinautomat schlug dann völlig unerwartet die Schwangerschaftsdemenz zu. Ich habe gehofft, dass sie mich dieses Mal nicht ereilt. Aber schon bei meiner Tochter damals habe ich gemerkt, dass sehr wohl etwas dran ist, dass man als Schwangere leicht schusselig wird.
Als ich den Parkschein endlich fand und in den dafür vorgesehenen Schlitz steckte, wurde der Preis angezeigt. Soweit so gut, so normal. Bezahlen wollte ich mit Münzen, aber ich konnte nicht finden, wo ich sie einwerfen konnte. Ich sah ausschließlich das Fach für die Geldscheine. Ich murmelte irritiert vor mich hin, sah noch mal genauer hin – nichts. Hinter mir standen inzwischen 2 Teenies, die mein Problem wohl nicht ganz nachvollziehen konnten. Ich wollte gerade nachfragen, aber das war mir dann doch irgendwie zu blöd. Also schaute ich noch mal hin – und auf einmal erweiterte sich mein Blickfeld. Und ich sah die blauen Lichtsignale und Pfeile, die in zwei Richtungen blinkten: in Richtung Geldschein- und Münzeinwurf. Das war echt peinlich und erniedrigend, denn sehr viel deutlicher hätte die Kennzeichnung echt nicht sein können.
Auch ansonsten ist mein Alltag immer mehr von meinen Hormonen geprägt. Fernsehen gucken ist unheimlich anstrengend geworden, weil ich bei den merkwürdigsten Sachen total emotional reagiere. Habt ihr DSDS gesehen? Eine Kandidatin sagt, sie vermisst ihre Mutter, und mir kommen die Tränen. Ob es mir auch gelingt, zu meinen Kindern so ein gutes Verhältnis aufzubauen? Eine andere Kandidatin hat einen 3 Monate alten Bruder. Tränen. Ein Kandidat freut sich, als er unverhofft seine zwei kleinen Schwestern sieht. Ob meine Kinder sich auch so gut miteinander verstehen werden? Tränen. Eine Kandidatin kommt in die nächste Runde und läuft als Erstes zu ihrer Mutter. Ich heule.
Sobald es auf irgendeine Weise romantisch, tragisch oder sentimental wird oder auch nur ein Baby oder zwei kleine Kinder gezeigt werden, bin ich sofort in Tränen aufgelöst. Ich hoffe, das lässt bald wieder nach! Als ich mit Julia schwanger war, lief noch “Die Super Nanny”. Mein Freund bezeichnete die Serie damals als “Horrorstreifen für Schwangere”, weil ich jedes Mal heulend davor saß und wüste Flüche ausgestoßen habe, wenn wieder eine miese Szene gezeigt wurde. Meine Hormone haben mich also in ihrem Griff und sorgen dafür, dass mir nicht langweilig wird...
Ich wünsche euch allen eine tolle Woche! Ich hoffe, dass die Blutungen (und das Geheule) bald aufhören, damit ich endlich mit Julia und Baby Nr. 2 ins Schwimmbad gehen kann, solange ich noch in den Bikini passe. Im Moment ist das ja alles noch verboten. Deshalb heißt es auch wieder: nächster Frauenarzttermin in 2 Wochen.
Viele Grüße, Stephanie