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Baby-Tagebücher von Marie-Luis

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

25. Woche

Von Sockenschwund und Futterneid

oder ein kleiner Brummbär hat den Schalk im Nacken

Hallo,

in letzter Zeit muss ich sehr oft an den Moment denken, als mich die Hebamme, die mich nach Eddies Geburt auf das Zimmer brachte, fragte wie das Bündel in meinem Armen heißt. Ich sagte, dass er Eddie heißt. Und sie meinte: „ Oh, das wird bestimmt mal ein frecher Junge!“ Ich antwortete: „Oh nein, bitte nicht, seine Schwester Ella ist ja schon eine freche Liese!“ Und ich schaute ihn an und dachte mir, Eddie wird lieb. Am Anfang, als ich tief in Eddies Augen schaute, hatte er immer irgendwie immer einen treudoofen Blick. So, als wäre er bereit all das zu tun, was ihm seine große Schwester diktierte. Es sah so aus als würde er zu allem Ja sagen wollen. Ok, niemand wünscht sich einen Ja-Sager. Doch wenn ich seit ein paar Wochen in seine Augen blicke, kann ich nun auch das sehen, was ich schon von Anfang an bei Ella sah. Eddie hat den Schalk im Nacken und Ella hat ihn auch. Man muss nur genau hinsehen, dann schmunzelt er oder zieht eine Augenbraue hoch. Man möchte ihn dafür knutschen, doch wenn er älter wird, befürchte ich schon Schlimmes. Es wird nicht so sein, dass Ella ihm den Blödsinn diktiert. Sie werden wohl beide auf die wildesten Ideen kommen. Wie zum Beispiel die Regentonne im Garten auszuleeren und die ohnehin schon braunen, ertränkten Erdbeeren weiter zu gießen. Na ja, ich bin ja schon einiges gewohnt und in gewisserweise muss ich immer schmunzeln, wenn Ella wieder etwas angestellt hat.

Eddie’s Laune hatte sich zu Beginn der Woche immer noch nicht gebessert. Manchmal fragte ich mich, ob nicht vielleicht jemand meinen Eddie vertauscht hätte. Er war zum schlecht schlafenden kleinen Brummbär mutiert. Ein Knurren und ein Brummen war das häufigste Geräusch was man diese Woche von ihm vernehmen konnte. Doch das war nicht alles. Eddie zeigte uns wieder einiges Neues. Seit dieser Woche war er im Stande seine Füße in den Mund zu nehmen. Und weil das mit Socken ziemlich blöd schmeckt, verbrachte er meistens einige Zeit damit seine Socken auszuziehen und durch die Luft zu werfen. Ich muss erwähnen, dass bei uns ständiger Sockenschwund herrscht. Irgendwo in unserer Wohnung scheint sich ein schwarzes Loch zu befinden, das ständig unsere Socken verschluckt. Ich kaufe neue oder wir bekommen neue geschenkt und kaum eine Woche später ist nur noch eine vorhanden. Socken stehen immer auf Platz 1 unserer Geschenkewunschlisten. Ich hatte Eddie erst letztens neue besorgt. Am Ende dieser Woche ließ ich meistens die Socken weg. Ich hatte nur noch zwei richtige Paar. Der Rest waren einzelne Paare. Ich machte mir nicht einmal die Mühe zwischen hellgrauen und dunkelgrauen Socken zu unterscheiden. Vielleicht fiel es ja auch nur auf, wenn man genau hinsah. Eddies kleine knuffige Füße schienen ihm jedenfalls sehr gut zu schmecken, denn immer, wenn er die Füßchen in den Mund nahm, konnte man kein missmutiges Brummen mehr hören. Überhaupt schien der kleine Mops seine Füße in letzter Zeit auch als Hände zu nutzen. Er saß in seinem Stuhl am Tisch und beobachtete uns beim Essen. In den ersten Minuten in denen er es aushielt nicht zu schimpfen, saß er wie ein kleiner Mafiosi in seinem Stuhl. Eddie drehte mit den Füßen Däumchen. Ich musste schmunzeln, wenn ich das sah.

Am Dienstag war Ella überglücklich, als sie sah, dass der Spielplatz wieder geöffnet hatte. Sie rannte gleich zur Schaukel und rief laut: „Mama, schau mal, der Spielplatz hat endlich auf!“ Und fragte gleich weiter: „Kann ich auch bald in den Kindergarten?“ ich sagte vielleicht und wir gingen schaukeln. Eddie schlief in seinem Wagen. Das war der einzige Weg, wie ich ihn diese Woche tagsüber zum Schlafen bewegen konnte. Wir waren fast die einzigen auf dem Spielplatz, doch nach und nach füllte er sich und man spürte wie sich Eltern halb hinter den Büschen versteckten und halb darauf lauerten auch endlich schaukeln zu können. Der Abstand sollte weiterhin gewahrt werden und auf Hygiene geachtet werden. Das stand zumindest auf einem Zettel, der an der Schaukel befestigt war. Weil es an diesem Tag eh zu kalt war, mussten die Kinder auch nicht lange warten. Es hatte sogar bei uns geschneit. Die Schlaflosigkeit Eddies zog sich die ganze Woche hin. Nachts kam er alle drei Stunden. Am Ende der Woche war ich so müde, dass ich jedes Mal, wenn wir im Garten waren, halb einschlief, als ich Eddie stillte. Stillen im Garten klappt mittlerweile sogar recht gut. Vielleicht hat er den Garten einfach als Zweitwohnsitz akzeptiert, oder es liegt an mir und ich bin entspannter dabei.

Im Garten sind wir diese Woche auch wirklich gut voran gekommen. Die Eibe und ein Tujagestrüpp sind gewichen. An deren Stellen habe ich rosa Gras gepflanzt. Rosa Gras, dass es so etwas überhaupt gibt. Noch sind es kleine Büsche und ich bin mal gespannt, ob es wirklich rosa wird. Außerdem haben wir ein Beet, ein Hochbeet und ein Stufenhochbeet gebaut. In die Beete sollen Eddie’s Möhren, vielleicht noch ein paar Radieschen und ich will es mal mit einer Paprika probieren. Mein Mann meinte, bei der guten Komposterde müsste man mal etwas anspruchsvolleres ausprobieren. Blumenerde oder gar die Pflanzen haben wir allerdings noch nicht besorgt, weil uns die Schlangen vor den Läden einfach zu lang gewesen waren.

Ich kann es kaum erwarten, dass Eddies Möhren endlich wachsen. Wir sind mit dem Beikost-Thema ein wenig voran geschritten. Mittags gab es zu Beginn der Woche mal wieder Möhren. Mittlerweile mampft Eddie diese auch gierig. Gegen Mitte der Woche hat Eddie auch mal Pastinake mit Kartoffeln probiert. Ella war damals riesiger Fan von Pastinakenbrei gewesen. Eddie hatte nur angewiderte Blicke dafür übrig. Als wir Abendbrot aßen, saß er neben uns. Beim Joghurt angelangt, fing Eddie wieder mit seinem altbewährten knurren an und strampelte heftig mit den Beinen. Er riss den Mund auf wie ein kleiner Spatz, der in seinem Nest sitzt und darauf wartet, dass die Eltern angeflogen kommen um ihn zu füttern. So gab es am Abend ein paar Löffel Apfel- oder Apfel-Bananen-Brei. Nach ein paar Löffeln war er satt. Nach dem Abendessen habe ich ihn immer gestillt.

Mit dem ins Bett bringen haben wir es auch versucht. Am Anfang der Woche lief es noch recht gut als ich ihn in den Schlaf stillte und ihn schlafen legte. Gegen Ende der Woche war er nicht mehr dazu zu bewegen. Er wachte nach kurzer Zeit wieder auf und war den ganzen Abend lang wach. Aber wir bleiben am Ball.

Am Freitag erreichte uns die Nachricht, dass ab 18. Mai die Kitas wieder öffnen sollten. Alle Kinder sollten gehen dürfen. Das war eine gute Nachricht. Bedingung ist es aber, dass die Kinder die gebracht werden, gesund sein sollten. Ella nieste in letzter Zeit verdächtig viel.

Das Wochenende verbrachten wir im Garten. Das Wetter war angenehm und Eddie hielt es sogar relativ lang aus, obwohl er immer noch nicht wirklich ein Gartenfreund geworden ist. Meine Freundin kam angeradelt. Ich hatte sogar Erdbeertorte gemacht. Ella dachte an diesem Morgen, dass jemand Geburtstag hatte, weil ich eine Torte machte. Das kam wirklich selten vor. Unsere erste Erdbeertorte des Jahres. Eddie flirtete meine Freundin ganz schön an. Er zwinkerte ihr immer zu und sorgte so für einige Lacher. Vielleicht vernascht er mal, wenn er größer ist, viele Mädchen oder er steht auf ältere Damen.

Am Sonntag war Muttertag und ich durfte auf Ansage sogar einmal bis um 8 Uhr ausschlafen. Ich musste meinen Mann erst darauf hinweisen, dass man ein Baby ja auch mal mit zum Bäcker nehmen kann. Ella kam dann pünktlich um 8 und weckte mich äußerst liebevoll mit den Worten. „Hier Muddi, deine Mozartkugeln. Steh jetzt auf.“ Ich hatte mir Mozartkugeln gewünscht, weil die so lecker waren. Diese sind mir im übrigen während dieses Beitrages zum Opfer gefallen. Vielleicht basteln mir mein Kinder ja im nächsten Jahr etwas.

Nächste Woche wird Eddie schon 6 Monate alt. Kaum zu glauben, dass der Brummer schon so groß ist. Eddie hat seine U5 und wird vielleicht geimpft. Wir erfahren hoffentlich wie das mit der Kita weiter gehen soll und mein Mann hat auch noch Geburtstag. Bei uns ist also ganz schön viel los.

Liebe Grüße und bis nächste Woche,
Marie

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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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Foto: Privat

 

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In diesem Beitrag geht's um:

5. Entwicklungsschub, Beikost, Stillen, Garten, Muttertag