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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Judith

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

28. Schwangerschaftswoche

Alles ist anstrengender geworden

Was man über das 3. Trimester liest, spüre ich in ganzem Ausmaß am eigenen Leibe.

Schon 28. Wie die Zeit rennt. Das 3. Trimester hat begonnen und ich merke mittlerweile, dass ich alles anstrengender finde. Mit alles meine ich auch alles.
Das beginnt beim Schlafen. Ich schlafe schlechter ein und wenn ich wach werde, meistens aufgeweckt durch Rubens: “Mama!“, brauche ich lange um wieder einzuschlafen.
Früh bin ich oft müde. Dafür ist das Kuscheln mit Ruben um so schöner. Bis er dann: "Mama aufstehen?“ fragt. Er spielt mittlerweile ganz toll alleine und ich kann das Frühstück vorbereiten und vor allem mir zuerst einen dünnen Kaffee machen. Mit Milchschaum. Deshalb trinke ich Kaffee ja überhaupt, weil ich milchschaumsüchtig bin. Jedenfalls ist das Rubens und mein Ritual: ich mache Milchschaum. Für mich mit Kaffee und für ihn eine Tasse pur. Er darf dann das Zimt darauf streuen und wir lesen Buch und löffeln gemeinsam. Anziehen dauert auch etwas länger als vorher. Besonders jetzt, wo es kälter wird und man mehr Schichten anziehen muss.
Ich versuche immer mit Ruben spätestens gegen 9 Uhr los zu kommen. Eine Tour zum Spielplatz oder irgendetwas vergleichbares draußen zum Rennen und Austoben. Das steht zwangsläufig in Verbindung mit Auffangen, Fangen spielen und tragen oder herumwerfen. Mein Bauch ist eigentlich permanent fest. Ich versuche das mittlerweile (leider;() schon stark zu reduzieren, aber ganz geht es natürlich nicht; und das will ich auch nicht. Ich genieße die Zeit. Die wir beide jetzt noch exklusiv haben noch ganz bewusst.

Mittags versuche ich ihn dann in Richtung Bett zu schaffen, was mit mehr oder weniger Widerstand begleitet ist. Aber meistens dann doch irgendwann im Mittagsschlaf endet. Dann sind immer irgendwelche Arbeiten zu erledigen bis ich mich zu ihm dazu lege oder aufs Sofa platziere und etwas lese oder lerne. Oft kuschel ich aber einfach mit dem kleinen Minimini, der sich dann bemerkbar macht und das genieße ich sehr. Zudem merke ich aber bereits da schon, dass mein Tages-Energie-Niveau bereits beachtlich abgebaut hat, obwohl es gerade erst 13/14 Uhr ist.

Wenn Ruben aufwacht, darf er nach dem Essen seine Sendung mit der Maus Clips schauen. In der Zeit packe ich ganz schnell den Rucksack für den Nachmittagsausflug zusammen und lege schon Schuhe und Jacke und Spielutensilien bereit. Mittlerweile spielen wir immer erst viel zu Hause, weil er seine Spielsachen so gerne mag. Die Zeiten, wo er mir schon um 7 Uhr seine Schuhe brachte und an der Tür stand, um raus zu gehen, sind wohl vorbei. Auch die Begeisterung, wenn ich verkünde: wir gehen los oder raus ist etwas eingeschränkter. Ich ernte oftmals nur ein: „Nein, Auto spielen“.
Schlussendlich, wenn wir dann draußen sind, ist alles wieder prima und auch die richtige Entscheidung gewesen. Leider ist die Zeit ja auch vom frühen Dunkelwerden limitiert. Leider sind es noch ganze 6 Wochen, um noch früher dunkel zu werden. Und noch ca. 12 Wochen, weniger als 100 Tage, bis wir wieder ein kleines Baby herum liegen haben.
Ich bin einerseits so gespannt, wie das werden wird, andererseits stellen sich aber teilweise große Bedenken ein, wie das alles funktioniert. Ich wollte ja unbedingt ein zweites Kind haben und freue mich schon total. Allerdings habe ich ja bereits ein ganz tolles kleines Kind, dem ich eigentlich weiterhin alles geben möchte, was nötig ist und was gut tut. Das möchte ich bei unserem zweiten Minimini natürlich genauso und ich bin mir meiner begrenzten Kapazitäten voll bewusst. Das größte Problem ist wahrscheinlich der eigene Anspruch, den ich an mich als Mutter stelle, alles richtig machen zu wollen. Mal sehen, was da am Ende alles so richtig war.

Minimini ist viel aktiver, als es Ruben gewesen ist. Und es ist so schön ihn wurschteln zu spüren. Leider habe ich nicht immer die Hände frei, um ihn dann zu streicheln oder mit ihm zu kommunizieren.

Am Samstag hatten Ruben und ich eine fürchterliche Nacht. Ich habe leider keine Ahnung, was Ruben hatte, da er es mir nicht gesagt hat.
Wir sind wieder nach Schlüchtern gefahren. Zum einen, weil es wahrscheinlich für längere Zeit die letzte Möglichkeit vor der Geburt ist und weil Rubens Cousine in FfM Geburtstag feierte und wir hinfahren wollten. Ruben fragt so oft, wann wir Clara und Carlos in FfM wieder besuchen. Das war endlich mal wieder eine Gelegenheit. Die Kinder von meiner Schwester sind mit 8 und 10 Jahren immer super busy und es ist so unglaublich schwierig einen Termin zu finden. Besonders, weil sich die Fahrt nur lohnt, wenn es in Verbindung mit einer Übernachtung steht.
Da diesmal die anderen Großeltern von Clara und Carlos bereits bei meiner Schwester übernachten wollten, sind Ruben und ich am Freitag schon zu meinen Eltern gefahren (Schlüchtern liegt nicht weit von FfM entfernt) und sind dann am Samstag Vormittag zusammen nach FfM gefahren.

Jedenfalls wachte Ruben in dieser ersten Nacht bei Oma und Opa um 22:30 Uhr auf, ich war noch nicht eingeschlafen, und weinte und weinte und weinte. Ich konnte ihn nicht beruhigen. Ich bin dann mit ihm Sterne und den Vollmond anschauen gegangen. Auch das wieder verbunden mit Tragerei und der eigenen steinernen Müdigkeit, kombiniert mit der Suche nach dem Grund für Rubens Ausbruch. Ich bin mit ihm ins Wohnzimmer umgezogen und wir haben ein ganz kleines Lichtlein angemacht, so dass wir gerade noch die Bilder im Buch erkennen konnten. Gegen 0:30 Uhr konnte ich ihn wieder ohne Protest ins Bett legen und ihn kuscheln und festhalten. Er war unheimlich unruhig und sagte immer wieder: "Mama festhalten“, „Mama Hand nehmen“, krabbelte auf mich. Irgendwann, das muss gegen 2 Uhr gewesen sein, waren wir beide eingeschlafen. Um 5 Uhr wachte er wieder auf und begann wieder zu weinen. Glücklicherweise schlief er dieses Mal relativ schnell noch mal ein. Um 7 Uhr schreckte ich hoch, weil er neben mir saß und „Mama aufstehen!“ sagte.
Wir hatten beide eine kurze Nacht. Was ich, neben der eigenen Müdigkeit und dem Wissen darum, dass ich nun für Ruben da sein musste, unangenehm empfand, war das Minimini währenddessen Ruben so weinte, total strampelte. Ich brauchte aber beide Hände für Ruben, weil er total aufgelöst war. Vielleicht war es zu dunkel, ungewohnt andere Umgebung, irgendetwas, das ihm Angst bereitet hatte. Ich weiß es leider nicht.
Das Schöne am Morgen: Mein Vater, der alte Frühaufsteher, war schon wach und hatte einen Tee gemacht und schon Obst geschnitten. Kurz entschlossen fuhr ich nach ein paar Happen Obst und Kaffee ins Schwimmbad. Ich liebe Schwimmen und das war eine wunderschöne Wiedergutmachung für die fürchterliche Nacht. Es war richtig schmerzlich schön. Ich war das letzte Mal im Juni schwimmen und vermisse das sehr. Einfach immer keine Zeit dafür gehabt. Mein Vater hat währenddessen mit Ruben gefrühstückt und gespielt. Als ich zurück kam fuhren wir dann auch schon los nach FfM.

Der Geburtstag war klasse. Ruben schlief ein wenig auf der Autofahrt und machte natürlich erwartungsgemäß bei dem Trubel keinen Mittagsschlaf. Auf der Heimfahrt schlief er wieder ca. 15 Minuten und schlief trotz allem erst gegen 21:30 ein um um 7 Uhr wieder aufzustehen. Wo er die Energie her nimmt, ist mir wirklich unklar.

Wir bleiben dieses Mal total lange bei meinen Eltern. Noch bis Sonntag. Benjamin fliegt heute mit einem Kumpel in den Motorradurlaub in den Süden und landet Sonntag in FfM. Montag früh fahren wir dann gemeinsam nach Jena zurück. Eine Woche mit Ruben alleine finde ich momentan doch ziemlich anstrengend und ich bin froh, dass meine Eltern das diesmal ganze 9 Tage lang mitmachen. Das Haus gleicht dann nämlich immer mehr einem Spielplatz-Schlachtfeld als einem Haus von einem 60jährigem Ehepaar.

Eigentlich wollte ich meinen Tagesablauf schildern und was alles anstrengender geworden ist. Joggen geht nur noch total slow motion, aber es geht noch gut. Bei Rubens Schwangerschaft ging das ab der 26. SWS gar nicht mehr, weil ich dachte, dass mein Becken explodiert. Diese Problematik habe ich dieses Mal gar nicht. Oder nicht mehr. Das habe ich wohl dem Besuch bei dem tollen Osteopathen zu verdanken. Wirklich grandios.

Ruben muss dringend raus. Dieses Mal könnte ich noch mehr tippen. Aber das muss jetzt leider warten.


Liebe Grüße, Judith

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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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Kommentare von Lesern:

aus Berlin08.11.2017 10:32

Zimt enthält Cumarin. Kleinkinder sollen nur 0,5 gr pro Tag davon essen
https://www.fid-gesundheitswissen.de/pflanzenheilkunde/zimt/

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