Kaum zurück aus einem schönen, entspannten Urlaub holt uns der Alltag wieder ein.
Wieder da! Ich war ja etwas skeptisch, wie unser erster Familienurlaub zu dritt verläuft – aber es war richtig toll! Julia hat den Flug nach Mallorca ganz gut überstanden – nur die Landung war nicht ihr Ding. Der Landeanflug hat fast 30 Minuten gedauert, während derer sie bei Papa auf dem Schoß festgeschnallt war. Tja, da mussten wir durch, genauso wie die anderen Passagiere. ;)
Auch im Hotel hatten wir Glück. Unser Wunsch nach einem Apartment in Poolnähe wurde berücksichtigt, sodass wir während Julias Mittagsschlaf in der Sonne liegen konnten. Ich wurde etwas komisch angeschaut, als ich am ersten Tag eine Runde um den Pool drehte und in unser Uhr-ähnliches Babyphone sprach, um zu testen, dass die Verbindung noch besteht. Aber daran musste ich mich sowieso gewöhnen. Im Urlaub bin ich ja in den 7. Monat hineingerutscht und fiel somit in meinem “hübschen” Umstands-Tankini schon etwas aus dem Rahmen. Es hat schon ein bisschen Überwindung gekostet, sich SO zwischen die Leute zu trauen, aber Nummer 2 hat mich schnell eines Besseren belehrt.
Sie bewegt sich auf einmal richtig oft und heftig – ich habe manchmal den Eindruck, dass sie so gut wie gar nicht schläft. Mein Bauch wackelt ständig, ich renne im Minutentakt auf die Toilette… Und damit beherrscht die Schwangerschaft inzwischen meinen Tag. Aber das ist auch gut so! Vorher habe ich sie ja kaum bemerkt, weil ich keinerlei Beschwerden hatte und Julia meine Aufmerksamkeit im Moment voll und ganz beansprucht.
Mein kleines Mädchen hat im Urlaub nämlich einen Riesensprung gemacht und läuft nun schon recht sicher. Sie versteht sehr viel von dem, was wir sagen, klettert auf Sofas und Betten und ist dabei, ihren eigenen Kopf zu entwickeln und auch durchzusetzen. Sie hat sich beispielweise eine Tasche von mir geschnappt, ohne die sie jetzt kaum noch einen Schritt macht. Es ist total süß, mit anzusehen, wie sie sich die Tasche um den Hals hängt und stolz damit herumläuft. Auch die anderen Gäste hatte sie schnell für sich eingenommen.
Obwohl sie in letzter Zeit Fremden gegenüber eher scheu war, hat sie auf einmal eine ganz andere Seite gezeigt. Vom ersten Tag an flanierte sie im Speisesaal auf und ab und winkte und lachte in alle Richtungen. Die Gäste wurden sozusagen nieder gegrinst, bis sie gar keine andere Chance hatten, als zurückzuflirten. Wenn ich am Buffet war, habe ich ihr Lachen durch den ganzen Raum gehört – Wahnsinn! Ich habe eine völlig neue Seite von ihr kennen gelernt und mich sogar noch mehr in sie verliebt, als ich es ohnehin schon war. Hätte nicht gedacht, dass das überhaupt noch möglich war!
Abends ging sie erst ins Bett, nachdem wir bei der Minidisco waren. Natürlich hat sie nicht mitgetanzt, sondern nur zugeschaut. Oder Papa durch den Raum gejagt… Man hat echt den Eindruck, dass sie die letzten Monate aufholen will, in denen sie nur gekrabbelt ist. Sie läuft und läuft und läuft und steht nicht mehr still…
Kurz: Wir haben ein paar richtig schöne Tage miteinander verbracht, uns erholt, Sonne getankt und uns für die nächste Zeit gewappnet.
Seit unserer Rückkehr ist Julia nämlich wie ausgewechselt. Sie scheint nun in eine Trotzphase hineinzuwachsen. Da sie immer mehr kann, will sie sich natürlich ständig austesten. Und wenn etwas mal nicht nach ihrem Kopf geht, bricht sofort ihre kleine Welt zusammen. Sie setzt sich auf den Boden, wirft ihren Kopf nach vorne zwischen die Beine und fängt an zu brüllen, als würden wir ihr sonst etwas antun. Ich wusste ja, dass das mal kommt, aber ich habe frühestens in 2 Jahren damit gerechnet. Man kann echt nur hilflos neben dran stehen und zuschauen, wie ihr die Tränen aus den Augen kullern und sie einen anklagend anschaut. Ablenken, trösten – das ist in der akuten Phase nicht möglich. Ich hoffe, das ist bald vorbei, denn mit meinen chaotischen Schwangerschaftshormonen würde ich mich am liebsten daneben werfen und mitweinen, wenn ich meine verzweifelte Tochter sehe. Okay, ehrlich gesagt ist mir das auch schon ein-, zweimal passiert, aber da war mein Freund dabei. ;)
Auch die Übungswehen spüre ich seit ein paar Tagen ziemlich oft und heftig. Übungswehen sind Kontraktionen, die die Gebärmutter auf die Geburt vorbereiten sollen. Völlig normal und gut, sie sollten nur nicht zu oft auftreten. Wenn mein Bauch allerdings mal angefangen hat, hart zu werden und zu spannen, wird er in recht kurzen Abständen immer wieder hart. Ich habe nachgelesen und es heißt, wenn sie in zu kurzen Abständen hintereinander auftreten, könnte sich das schon auf den Muttermund/Gebärmutterhals auswirken, was natürlich viel zu früh wäre. Ich mache mir da aber keine weiteren Sorgen. Der Krümel bewegt sich ja recht viel und heftig, da ist es vermutlich normal, dass mein Bauch mit Verhärtungen reagiert. Diese Woche habe ich auch wieder einen Termin bei der Frauenärztin. Sie kann dann gleich nachschauen, ob noch alles in Ordnung ist.
Auch bei Julia hatte ich gegen Ende einen verkürzten Gebärmutterhals, aber das fing erst ein paar Wochen später an und war auch kein Problem.
Jeden Morgen wache ich außerdem regelmäßig mit einem Krampf im rechten Bein auf. Da mir das allmählich zu schmerzhaft wird, habe ich Magnesium bestellt, das dagegen helfen soll. Auf Heftigkeit und Häufigkeit der Übungswehen soll sich das auch positiv auswirken.
Den ersten Termin im Geburtshaus habe ich nun auch endlich gehabt. Im ersten Gespräch ging es nur um Formalitäten und meine Krankheitsgeschichte. Auch eine Vorsorge wurde gemacht, aber dabei wurde nur der Stand der Gebärmutter über meinen Bauch abgetastet – sie ist noch unterhalb des Bauchnabels – und die Herztöne des Babys abgehört. Das kleine Herzchen schlägt sehr schnell – die Hebamme hat die Herzschläge auf 150 hochgerechnet. Das Herz von Erwachsenen schlägt etwa halb so schnell.
Leider bin ich immer noch auf der Warteliste, aber ich hoffe mal, dass sich das in den nächsten Wochen ändert. Bis dahin werde ich die Vorsorgen abwechselnd im Geburtshaus und bei meiner Ärztin machen.
So, jetzt seid ihr wieder auf dem Laufenden! :)
Liebe Grüße
Stephanie (vermisst Sonne, Pool… und dass Julias Papa den ganzen Tag bei uns ist)