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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Philippa

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

25. Schwangerschaftswoche

Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt

Diese Woche war emotional zerrend und freudig zugleich, beruflich anstrengend, aber sie auch den langersehnten Urlaub gebracht.

Hallo zusammen,

bevor es an meinen Bericht für die Woche geht, muss ich erstmal gleich doppelt Glückwünsche verteilen (wie krass ist das denn bitte?!):

Liebe Leandra,
ich wünsche Dir zur Geburt Deiner Tochter alles, alles Gute. Ich bin sehr gespannt auf den Geburtsbericht und Euren ersten Monat zusammen. Bis dahin wünsche ich Euch Dreien eine ganz wunderbare Kennenlernzeit mit viel Kuscheln, Liebe und vielen Momenten für die Ewigkeit!

Liebe Mira,
auch Dir wünsche ich zur Geburt Deines Sohnes alles, alles Gute. Der Kleine hat wohl direkt mal die Überholspur ausprobiert. Ich hoffe, dass Ihr beide die Geburt gut überstanden habt und gerade intensiv zu Dritt kuscheln könnt. Auch Euch wünsche ich ganz viele Momente, die Ihr für Euer gesamtes Leben festhaltet! Und natürlich freu ich mich noch auf die Berichte.

Ganz liebe Grüße an Euch zwei,

Philippa

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Und jetzt fehlen mir die Worte, mir dröhnt der Kopf und ich weiß nicht recht, wo ich beginnen soll und wo ich wieder aufhören kann.
Die Woche war am Ende einfach nur unendlich lang und turbulent. Sie startete mit einer Nachricht meiner besten Freundin, dass ihr heiß geliebter Hund, ihr Ein und Alles plötzlich verstorben war. Die neue Wohnung schien ihr wieder fremd, die neue Stadt bedrückend und die Zukunft beängstigend.
Gefolgt wurde dies von besorgten Nachrichten von mir an sie, unbeantworteten Anrufen und eine hektisch organisierte Fahrt zu ihr. Die drei Tage danach war ich vollständig aus meinem Element: mir fehlten die richtigen Worte, der richtige Umgang mit ihr und Sorge, dass sie mehr und mehr ein Schatten ihrer Selbst wurde.
Der silberne Streifen am Horizont: ich habe sie dazu bekommen, etwas zu essen und genügend zu trinken.

Zwischendrin habe ich irgendwie meine To Do Liste abgearbeitet, in Windeseile noch Prozesse designt, Urlaubsübergaben geschrieben und Telefonate geführt bis mein Ohr fast abgefallen ist.
Am Freitagabend konnte ich guten Gewissens meinen Laptop schließen, wir hatten für das Wochenende eingekauft und warteten auf die Ankunft von 3 weiteren Schulfreundinnen, denn unser Reunion-Wochenende stand an.
Wir hatten überlegt, es zu verlegen, aber dann hatten wir die Idee, die Wohnung mit neuen positiven Erinnerungen zu füllen, für Ablenkung zu sorgen und vor allem unser gemeinsames Wochenende trotz des Schicksalsschlags durchzuziehen.

Das Wochenende selber war auch wirklich toll. Meine beste Freundin war abgelenkt und auch wenn sie sich selten von selbst eingebracht hat, war sie Teil der Gruppe und immer mit dabei. Mit viel Essen, wie immer, vielen Gesprächsrunden und vor allem Ligretto-Battles bis zum Umkippen war das Wochenende schneller vorbei als mir lieb war.
Die Zeit geht immer zu schnell um. Kaum hat man von jedem alle Neuigkeiten "abgegriffen", ist das Wochenende auch schon wieder vorbei.

5 Mädels und wir sind so unglaublich grundverschieden: eine Unternehmensberaterin, eine Winzerin, eine Grafikdesignerin, eine Polizistin und eine Führungskraft quer durch Deutschland verteilt, mit unterschiedlichen Ambitionen, Zielen, Träumen und Wünschen. Faszinierend wie unterschiedlich die Lebenswege sich entwickelt haben und wie tief wir doch alle miteinander verbunden sind. Diese Wochenenden sind uns alle hoch und heilig.
Ich hoffe, dass wir es auch noch schaffen, wenn der kleine Zwerg da ist. Noch gibt es keine Zwerge in unserem Kreis, aber ich hoffe sehr, dass sich unsere Tradition irgendwie weiterführen lässt.

Gestern am Sonntag sind dann drei von uns abgefahren. Damit die Wohnung auf einen Streich aber nicht plötzlich leer und leise ist, bin ich bis heute noch geblieben. Gestern haben wir noch Filme geschaut und vorm Kaminfeuer Skip-Bo gespielt - wieder und wieder, bis wir beide nicht mehr wirklich klar denken konnten.
Aber heute war die Stimmung plötzlich gekippt. Als der Koffer an der Tür stand und die Abfahrtszeit näher rückte, wurde meine Freundin immer stiller und die Antworten kürzer.
Als ich in die Bahn gestiegen bin, hatte ich das Gefühl als würde ich sie im Stich lassen: ich fuhr zurück in meine heile Welt; in ein Leben, das aktuell nur aus Hoffnung und freudiger Erwartung besteht.

Ich hab mich verlogen gefühlt, immer noch fehl am Platz und als hätte ich ein Geschenk bekommen, was ich nicht verdient habe. So nah liegen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt nebeneinander: eine Schicksalsbreite.

Gleichzeitig hatte ich die letzten Tage aber auch ein schlechtes Gewissen gegenüber unserem Zwerg. Er musste ein wenig in den Hintergrund treten. Das Eincremen des Bauchs habe ich nicht so zelebriert wie mein Mann; Zeit für mich bzw. um in mich hinein zu fühlen, gab es nicht.
Er war verdächtig ruhig über die Tage, trat nur ab und zu mal zaghaft und viel seltener als sonst, so schien es zumindest. Entsprechend habe ich mir am Samstag zwischenzeitlich Sorgen gemacht. Wieso meldete er sich nicht? Ist es auch für ihn alles ein bisschen viel? Merkt er, dass jemand anderes gerade meine Aufmerksamkeit benötigt? Ist vielleicht doch etwas nicht in Ordnung? Wo kann ich hin, wenn sich nichts ändert (wir saßen in der hintersten Walachei gefühlt)? Und dann - vielleicht nur, um einen Teil meiner Bedenken aufzulösen - kamen eine Handvoll zaghafter Stupser, bevor es wieder ruhig wurde. Aber ich war wieder etwas beruhigt.

Und heute scheint er alles aufholen zu wollen, was er die letzten Tage nicht machen konnte. Kaum sitze ich ein paar Minuten und die Bauchmuskeln entspannen sich und die Stupser kommen. Mal oben, mal unten, mal rechts, mal links.
;-) hallo, kleiner Zwerg, ich liebe Dich so sehr und die nächsten Tage gehören erstmal nur Dir, Deinem Papa und mir.

Euch allen eine hoffentlich ruhigere Woche,

alles Liebe
Philippa

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Dir alles Gute,

Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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