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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Philippa

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

24. Schwangerschaftswoche

4 Monate nur noch - tik tak tik tak...

Die kleinen Wehwehchen, wieder ein Möbelstück aufgebaut, ein sehr aktiver Sonnenschein im Bauch, Endspurt zum Urlaub & nur noch 4 Monate!!!!

Einen wunderschönen Start in die Woche heute,

Ich hoffe, Ihr hattet alle ein tolles Wochenende.
Die letzte Woche war auf der Arbeit wieder etwas turbulent, da es dort wieder so schien, dass alles auf einmal erledigt werden muss. Aber wir haben uns die Tage damit versüßt, dass wir fast jeden Abend etwas mit Freunden / Eltern geplant haben. Das hatte natürlich zur Folge, dass ich abends wirklich todmüde ins Bett gefallen bin, aber irgendwie gar nicht gut geschlafen habe.
Entweder es waren bizarre Träume oder aber ich konnte nach ein paar Stunden nicht mehr liegen und hatte in jeder Position derbe Rückenschmerzen. Das ist weg, sobald ich aufstehe und danach kann ich mich auch wieder hinlegen, aber ich wache oftmals nichts direkt auf, sondern quäle mich im Halbschlaf noch eine ganze Weile damit rum. Ich sah morgens auch entsprechend aus wie das blühende Leben…nicht!

Wenn ich ehrlich bin, arbeite ich auch gerade einfach nur noch auf das Ende der Woche hin, denn da fängt unser Urlaub an. 3 Wochen ziehen wir uns tatsächlich aus dem Verkehr, mein Mann und ich. Da ich nur einen ganz kleinen Teil meines Urlaubs vom letzten Jahr genommen habe und der auf jeden Fall aufgebraucht werden muss vor dem Mutterschutz, haben wir die Gelegenheit am Schopf gepackt, um nochmal Zeit für uns zu nehmen und auch einfach die vielen To Dos, die noch vor der Geburt anstehen, gemeinsam anzugehen – entspannt und vor allem nicht um 9 Uhr abends nach einem langen Tag oder am Wochenende, wo eh niemand zu erreichen ist.

Noch bin ich nicht ganz sicher, wie ich bis Freitag alles fertigkriege, an wen ich vor allem die Projekte für die Zeit übergebe und ob mein Telefon die 3 Wochen auch wirklich schweigen wird.
Aber ich freue mich trotzdem. Für 9 Tage fahren wir weg und auf dem Weg fahren wir bei meiner Cousine vorbei, die uns ein paar ihrer Babysachen überlässt (die wir schon mitnehmen dürfen – yeah!) und wir fahren bei meiner Patentante vorbei, die wir dann mit den Neuigkeiten überraschen. Ich freu mich schon total. Frische Luft, hoffentlich Schnee, einen Karton voll Babysachen und eine Mini-Familien-Reunion.

Schwangerschaftstechnisch war die letzte Woche jedoch recht ruhig. Es gab keine Vorsorgetermine (dieser steht diese Woche wieder an), auch hatten wir keinen HypnoBirthing Kurs. Denn dort machen wir nun ein paar Wochen Pause, um das Gelernte zu üben. Das bedeutet natürlich nicht, dass wir nicht einiges an „Hausaufgaben“ aufbekommen haben, aber auch das haben wir auf nächste Woche verschoben.
Aktuell fällt es einfach am Ende des Tages immer runter. Gestern habe ich mir dann endlich mal Zeit dafür genommen, die ganzen Gedanken, die die Kurse so aufgeworfen haben, zu ordnen und mir auch zu überlegen, wie ich die einzelnen Sachen so umsetze, dass ich damit gut arbeiten kann. Nicht jede Meditation war mein Ding. Bei einigen habe ich festgestellt, dass sich mein Kopf regelrecht dagegen wehrt und das ist mehr als kontraproduktiv. Gleichzeitig habe ich aber auch gemerkt, dass diese kurzen bewussten Ruhephasen zwischendurch generell einen positiven Effekt hatten. Dadurch, dass wir das gar nicht mehr gemacht haben, weil wir nicht immer dabei einschlafen wollten, war die fehlende Wirkung im Alltag doch zu spüren.

Ebenfalls gestern haben wir den Schrank für den Zwerg aufgebaut und die Wickelkommode nun an ihren zumindest vorläufigen Platz gestellt. Ich kann es nicht erklären, aber trotzdem scheint es manchmal bei solchen Momenten immer noch total surreal. Da kann der Bauch noch so sichtbar sein, der Zwerg sich noch so sehr bemerkbar machen, aber es fühlt sich manchmal dennoch wie ein Traum an. „Ich werde Mama“ – fühlt sich dann wie eine Million Jahre weit entfernt an.

Es gibt so Momente im Leben, da meint man (oder zumindest ich), dass man es einem im Gesicht ablesen kann – als hätte ich es mit fetten Edding auf der Stirn stehen. Und manchmal stehe ich dann vor dem Spiegel (ja, ganz ehrlich), und suche in meinem Gesicht etwas Mama-haftes. Ich frage mich, wie mein Gesicht wohl auf unseren Zwerg wirken wird. Natürlich sehe ich nur das, was ich immer schon sehe – die Dinge, die mir gefallen, und auch die, die ich gerne anders hätte.

Ich sehe mal die angespannte Kollegin aus diesem Gesicht blicken, mal die noch immer verknallte Ehefrau, mal das verschlafene Dornröschen mit zerzausten Haaren, mal die fröhliche, alberne, ausgepowerte, hungrige oder auch aufgeregte Philippa. Ich würde mich so gerne mal so sehen, wie unser Zwerg mich dann sieht – so wie ich meine eigene Mama anschaue. Dieser Blick, der das, was er sieht, mit dem kombiniert, was er fühlt. Werden dann meine von Natur aus eher strengen Konturen für ihn weicher erscheinen? Werden sie ihm beruhigende Stärke vermitteln? Zuwendung? Liebe? Geborgenheit? Wird er mich schön finden, so wie ich meine Mama immer unglaublich schön finde, allein schon deswegen, weil sie meine Mama ist?

Wie werde ich ihn sehen? Hat meine Mama Recht? Und egal wie zerknautscht, egal wie schrumpelig die kleinen neuen Erdenbürger auf die Welt kommen, wird er trotzdem das schönste Baby, das jemals geboren wurde, in meinen Augen sein? Ich bin so gespannt.

Die letzte Woche war aber dennoch ein wichtiges Schwangerschaftshighlight: denn nun wäre der Kleine, wenn auch mit allem, was die Medizin zu bieten hat, überlebensfähig. Irgendwie war es ebenso ein beruhigender Meilenstein wie das Ende der 12. Woche. Dennoch beruhigt es mich, dass unser Zwerg sich offenbar pudelwohl in meinem Bauch fühlt und es keinen Anlass gibt, sich zu sorgen, dass er sich verfrüht auf den Weg machen könnte.
Er dreht und wendet sich immer mehr. Gefühlt auch zu immer mehr unterschiedlichen Tageszeiten. Die letzten Wochen konnte man immer die Zeit danach stellen: abends habe ich mich hingelegt und 5-10 Minuten später kamen die ersten Tritte und Bewegungen.

Nun macht er sich bemerkbar, sobald ich irgendwie kurz Ruhe finde oder mal zu lange in der gleichen Sitzposition verweile. Und auch die Tritte werden fester, deutlicher und mein Mann freut sich jeden Abend darauf, zu beobachten, wie mein Bauch sich diesmal ausbeult oder bewegt. Letzte Woche haben wir uns drei Abende nicht gesehen, da wir unterschiedlich unterwegs waren. Am ersten Abend als wir uns wiedergesehen haben, schien es als würde der Kleine auf die Stimme meines Mannes reagieren. Für 5 Minuten schien er gar nicht aufzuhören. Ich würde so gerne wissen, ob er die Stimmen erkennt.
Diese Woche schien es mir auch vermehrt, dass die Bewegungen nach „innen“ gingen. Ich frage mich, ob er dann Schluckauf hat? Ich habe gelesen, dass man dies wohl nun vermehrt wahrnehmen kann. Ich versuche mir dann immer vorzustellen, wie der Kleine wohl im Bauch liegt und fleißig die Atembewegungen übt. Dann schaue ich an meinem Bauch runter und frage mich, wo da überhaupt 30 Zentimeter Baby, Plazenta und Gebärmutter unterkommen.

Naja, manchmal kann ich mir es dann doch vorstellen, dass der kleine Zwerg sich Platz schafft, indem jegliche andere Organe zur Seite geschoben werden. Nämlich dann, wenn ich nach dem Essen mindestens eine Stunde in der Senkrechten verbringen muss, weil mein Magen sich leicht zusammengequetscht anfühlt.
Ich darf mich aber nicht wirklich beschweren. Solange ich mir die Zeit nehme und mich weder ins Bett noch auf die Couch lümmele, habe ich bisher nicht mit Sodbrennen zu kämpfen. Toi, toi, toi, dass es so bleibt.

Eigentlich wollten wir heute die erste Kreißsaalbesichtigung mitmachen, aber die wurde soeben abgesagt. Erst dachte ich „Och, nö. Menno!“, aber eigentlich ist es positiv, denn das bedeutet, dass ein oder mehrere Erdenbürger sich gerade dort auf den Weg machen! Irgendwo wird eine Mutter bald ihr Baby in den Armen halten – und so schnell ist das alles auch für mich nicht mehr Millionen Jahre weit weg! Noch vier Monate – Wahnsinn!

Und damit wünsche ich Euch beschwingt eine schöne Woche,

Philippa mit einem noch namenlosen Zwerg im Bauch



PS: Gibt es irgendwelche Aspekte der Schwangerschaft, die ich bisher gänzlich ausgelassen habe, die Euch aber interessieren würden?

PPS: Ich habe wirklich Spaß daran, Woche für Woche diese Berichte zu schreiben. Oftmals hilft mir das bloße Schreiben für mich selbst persönlich schon. Ab und an habe ich aber auch gemerkt, dass meine Meinungen ggfs. etwas sehr einseitig oder auch „gefärbt“ rüberkommen könnte, so vom Schreibstil her. Falls die Art des Schreibens das Gefühl erwecken sollte, nur mein Weg ist der Richtige, dann bitte ich das zu entschuldigen. Das möchte ich definitiv nicht.

Denn das, was ich selbst direkt zu Beginn gelernt bzw. mir eingebläut habe, ist, dass es Richtig oder Falsch nur in etwa 0,01% der Fälle gibt und dass bei allen anderen Entscheidungen es hauptsächlich darum geht, den jeweils richtigen Weg für sich selber zu finden. Das fängt bei der Wahl des Geburtsortes an, geht über die eigenen Geburtsvorstellungen, den Vorbereitungen (von ich lass es auf mich zukommen über HypnoBirthing bis ich hab das Medizinstudium noch kurz abgeschlossen) bis hin zu jedem Aspekt der Erziehungsphilosophie etc.

Mir geht es also definitiv nicht darum, jemanden auf der anderen Seite des Bildschirms (noch dazu jemand Fremden) zu belehren oder von meiner Sichtweise zu überzeugen. Für mich war einfach zentral zu erläutern, wie ich selber jeweils zu meinen bzw. unseren Entscheidungen gekommen bin. Da meine Texte aber immer drohen, Dissertationslänge zu erreichen, lasse ich ggfs. so ein paar Themen, Argumente, Standpunkte in den Erzählungen aus, die aber dennoch in unseren Überlegungen berücksichtigt wurden. Wenn es daher einseitig erscheint, ist es am wahrscheinlichsten aus Platzgründen. ;-)



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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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Kommentare von Lesern:

Philippa, Köln29.01.2019 23:19

Danke für Deinen Kommentar! Und Danke für die lieben Grüße! Ich freu mich so sehr auf den Urlaub. Ich werde auch fleißig berichten.
Liebe Grüße
Philippa

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Gast29.01.2019 12:36

Liebe Philippa, schreib einfach so wie bisher, ich lese deine Berichte immer sehr gerne :-) manchmal auch beim Stillen ;-)
Alles Liebe und einen schönen Urlaub.

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