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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
21. Schwangerschaftswoche

Gute Zeiten, schlechte Zeiten

Zwischen Sonnenstrahlen und Frühlingsgefühlen, Babytritten und wachsendem Bauch holt die Realität mich ein: ein Todesfall in der Familie.

Guten Abend Ihr lieben lieben Leser:innen,

eigentlich formte sich ein durchweg positiver Bericht in meinem Kopf während die Woche verstrich und auch das Wochenende war trotz aller Gartenarbeit wahnsinnig entspannend. Immerhin ist es Halbzeit!

Nach einer unruhigen und ungemütlichen Nacht ging heute der normale Wahnsinn wieder los, aber ich hatte mir fest vorgenommen, dass ich diese Woche etwas mehr auf den privaten Bereich Wert lege, damit dieser nicht immer der Nachgedanke bleibt. Es sind einfach wahnsinnig viele Sachen liegen geblieben, im Haus, im Garten und all den kleinen und großen Projekten und To Dos, die sich so anhäufen.

Der Tag heute versprach ein wunderbarer zu werden: Die Sonne strahlte mit der guten Laune um die Wette, die Vögel erzählten den ganzen Tag, dass der Frühling bald kommt und hier und da sieht man sie: die Zeichen, dass es bald schon so weit ist. Manche Bäume und Sträucher wagen auch schon den Sprung ins kalte Wasser und treiben aus. Und so hatte ich heute früh eine Videokonferenz geplant zum Thema kommunaler Haushaltsplan - und mit viel Willen habe ich diesen auch gut überstanden und war mit Verstand, Hirn und vor allem Konzentration dabei. Danach rief der Garten und ich war quasi schon fast sehnsüchtig, raus in die Natur zu kommen.

Und dann kamen direkt zwei Hiobsbotschaften, die so gar nicht mit dem Wetter übereinstimmten und dadurch so unwirklich erschienen, dass sie jetzt fast wie ein böses Hirngespinst wirken.

Der Uropa von unserem Schlumpf wurde heute ins Krankenhaus eingeliefert mit Verdacht auf Lungenentzündung. Und auch wenn die Ärzte eher positive Ergebnisse erwarten, so muss er nun eine Woche alleine dort liegen ohne die Möglichkeit auf Besuch oder emotionale Unterstützung. Eine Tatsache, die in diesem Alter (und eigentlich in jedem Alter) nicht ganz einfach ist. Zudem fühlt man sich plötzlich wahnsinnig abgeschnitten. Durch Corona ist der letzte Besuch eh schon mehr als 8 Monate her, so dass die Distanz nun nochmal größer scheint. Es tut mir für meinen Mann wahnsinnig leid. Denn er hatte immer wieder gefragt, ob er nicht doch mal für einen Spaziergang vorbeikommen darf.

Kaum war das Gespräch zu Ende klingelte mein Telefon und mein Vater war am Ende. Seine Stimme ließ mich nicht erahnen, was da nun kam, denn je emotionaler mein Papa ist, je ruhiger und ausgeglichener ist seine Stimme – zumindest bei Emotionen rund um Trauer, Angst und Zweifel. Sein „kleiner“ Bruder ist heute verstorben. Gerade 67 Jahre und nicht unerwartet und trotzdem erwischt es einen wie ein Schlag aus dem Nichts. Gestern hatte ich noch mit meiner Schwester drüber gesprochen, ob man nochmal hinfährt, ob er einen noch lässt oder ob man doch lieber anruft, um ja kein Risikofaktor für ihn zu sein…

Mein Papa hat vier Brüder. Und dieses fünfer Pack schien immer ein ewiglebendes Quintett zu sein. Ja, sie wurden älter, aber irgendwie auch nicht. Als vor etwas mehr als einem Jahr der erste verstarb, war es unerwartet und auch ein Moment, der wie ein schlechter Witz schien.

Es ist ein Paradox: von einer Sekunde auf die andere ändert sich die eigene Realität und doch läuft alles seinen gewohnten Lauf. Obwohl der Atem bei der Nachricht stockt, setzt der Instinkt ein und man holt umso tiefer Luft. Die Vögel unterbrachen nicht ihren Gesang und es zogen auch keine Gewitterwolken auf. Eine halbe Stunde später mussten wir wie immer los und unseren Schlumpf abholen. Der Tag war ein wenig wie die Wanderung zwischen zwei Dimensionen.

Jetzt über den Rest der Woche zu schreiben, fühlt sich an, als würde ich den Nachrichten des Tages nicht den Platz einräumen, der ihnen zusteht. Deswegen vergebt mir, dass ich es heute kurzhalte. Ich versuche, wenn der Kopf wieder ein wenig frei ist, nächste Woche einfach mehr zu schreiben.

Soviel sei aber gesagt, dem Baby und mir geht es gut. Wir sind so viel es geht an der frischen Luft und sind den ganzen Tag am Werkeln und am Tun und es tut mir ganz offensichtlich gut.

Euch wünsche ich eine schöne Woche. Erhascht jeden Sonnenstrahl, den ihr finden könnt, erfreut Euch am Leben und genießt das Wissen, dass der Frühling kommt.

Alles Liebe,
Philippa


 


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Dir alles Gute,


Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)


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21. SSW, Halbzeit, Schicksalsschlag