Ich träume wirres Zeug, denke viel über die Geburt nach, was ich möchte, was mich erwartet & langsam zeigt sich unser "Bebi!" der Außenwelt.
Einen wunderschönen guten Morgen,
es ist kurz vor sieben. Ich bin hundemüde und finde doch nicht in den Schlaf zurück. Es ist stockdunkel in unserem Schlafzimmer und mein Mann atmet gleichmäßig neben mir und hat offensichtlich gar keine Probleme zu schlafen.
Diese Woche folge ich den Beschreibungen der Schwangerschaftswoche quasi aufs Wort. Die Morgenübelkeit ist quasi komplett weg - von einem Tag auf den anderen. Dafür schlafe ich grottenschlecht. Ich träume völlig wirre Sachen. Zum Beispiel, dass es absolut sinnvoll ist mit einer aufwärts fließenden Wasserrutsche ins Flugzeug zu steigen. Man wird aber gebeten die Schuhe auszuziehen und in der Hand zu halten. Bis ich oben bin, habe ich einen Schuh offensichtlich verloren, muss wieder runterklettern und finde das Terminal in eine riesige Lost and Found Fläche verwandelt mit tausenden Schuhen, die auf ihre Besitzer:innen warten. Ich suche mich dusselig nach meinem rechten Schuh und verpasse fast den Flug und meine „wache“ Hirnhälfte denkt sich die ganze Zeit: Was träumst Du da für ein Blödsinn?!
Ich habe echt darüber nachgedacht, ob der Traum mir etwas sagen möchte, aber beim besten Willen wüsste ich nicht was.
Ansonsten war diese Woche ruhig und recht entspannt. Anfang der Woche war ich etwas unruhig, denn am Donnerstag sollte die Kita wieder losgehen, aber ich habe nicht wirklich dran geglaubt. Am Dienstag haben mein Mann und ich lange gesprochen, Vor- und Nachteile abgewogen und uns entschieden, den Kleinen zu Hause zu behalten, falls es wieder so eine kryptische Anleitung geben würde. Und siehe da, es war gut, dass wir das gemacht haben. Denn die Aussage kam wie erwartet „Kinderbetreuung bleibt auf, ABER...“.
So waren wir drauf vorbereitet. Die Tagesmutter rief auch an und offensichtlich kommen bis auf unseren und unseren Nachbarssohn alle dorthin. Ich kenne die anderen Mütter bzw. Eltern nicht, weiß nicht, ob und wie die Kontakte einschränken, daher ist mir das sicherer so. Auch habe ich mich bisher nicht wirklich darüber informiert, welche Informationen bereits bekannt sind bzgl. einer Infektion in der Schwangerschaft. Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob ich das wissen will. Also gilt „Better safe than sorry“.
Das einzige, was mich wirklich vor eine Herausforderung stellt, ist die Beschäftigung meines Sohnes. Ich würde gerne zwischendurch unseren Alltag etwas unterbrechen und irgendwie mal basteln oder so. Aber ich weiß ganz ehrlich nicht, was sinnvoll ist für so einen kleinen Stöpsel. Gleichzeitig möchte er alles ausprobieren und hätte bestimmt Spaß daran. Ansonsten ist nach draußen gehen, immer eine sichere Sache. Jedoch war es diese Woche wirklich bitter kalt (inkl. Schnee!! Wenn auch minimal), so dass es immer nur 30 Minuten sind und dann geht es Kältebedingt wieder ins Haus.
Falls also eine erfahrene Mutter mitliest und Ideen hat. ;-) Ich würde mich sehr über Ideen und Tipps freuen. Er ist jetzt etwas mehr als 19 Monate alt.
Ansonsten beschäftigt mich momentan das Thema Geburt sehr. Es hieß immer „wenn Sie nochmal schwanger werden, ist es eine Risikoschwangerschaft. Bla bla bla.“ So wirklich merkt man davon nichts. Klar, ich nehme einmal am Tag ASS. Aber das war es dann auch. Das regelmäßige Blutdruckmessen mache ich aus eigenen Stücken und bei der Frauenärztin beim letzten Mal haben die das gar nicht gemacht. Somit stellt sich diese Schwangerschaft nicht wirklich anders dar als die Erste. Gleichzeitig hatte ich bereits einen Kaiserschnitt, dennoch heißt es, dass einer natürlichen Geburt erstmal nichts im Wege steht. Und dennoch will sich kein Bild in meinem Kopf formen. Solche Vorstellungen sind für mich ein ganz integraler Bestandteil in allen Lebensbereichen. Ob es jetzt um die Vorbereitung einer Präsentation geht oder das nächste Familientreffen, das Durchspielen von Ausschusssitzungen oder die Diskussionen über aktuelle Entwicklungen in der Welt. Mein Kopf konstruiert von ganz alleine diese Szenen und spielt sie in beliebig vielen Varianten durch. Manchmal ist es bewusst, weil ich mich auf bestimmte Aspekte vorbereiten will, wie kritische Fragen zum Beispiel. Manchmal geht es darum meine eigene Gefühlswelt zu verstehen. Was würde es bei mir auslösen, wenn das oder das oder passieren, gesagt oder gemacht würde.
Wenn ich es mir jedoch nicht vorstellen kann, mich nicht einfühlen kann, dann funktionieren die ganzen Gedankenexperimente nicht. Und gleichzeitig schleicht sich der Gedanke ein, was, wenn es dadurch eine selbsterfüllende Prophezeiung wird?
Unterm Strich würde ich gerne eine natürliche Geburt, zumindest es versuchen. Ich möchte wissen, wie sich eine Wehe anfühlt, wie es ist, wenn das Kind sich von alleine auf den Weg macht. Ich möchte wissen, ob ich es in mir hab, auch diesen Weg zu gehen. Wenn es nicht geht, es nicht klappt, dann ist das so. Da kann man dann eh nichts ändern - siehe letztes Mal... Mama ist man so oder so und ein Kaiserschnitt ist jetzt auch kein Spaziergang.
Aber momentan bin ich etwas planlos und ich hab gerne einen Plan, auch wenn es dann anders kommt. Einen losen Plan zumindest, letztes Mal war die Planerei übertrieben, wenn man sich das Endergebnis anschaut. Ich hätte mich auch gar nicht vorbereiten können.
Aktuell ist es jedoch so, dass ich in meinem Kopf mich mit dicken Bauch sehe und dann ist der Film zu Ende. Und irgendwie ist das schon fast beklemmend. Vielleicht ist es auch einfach noch zu früh, sich damit auseinanderzusetzen. Vielleicht ist es auch, dass mein Mann und ich da dieses Mal nicht so direkt auf einer Linie sind. Beim letzten Mal war er vollständig an Bord mit der Plan der Hausgeburt und den Vorbereitungen für Plan B, C, D, und E. Verständlicherweise würde er diesmal gerne eine „sichere“ Variante haben. Die gibt es nicht. Weder eine natürliche Geburt ist immer und 100% sicher, noch ein Kaiserschnitt. Immerhin ist es die zweitgrößte Bauch-OP, die eine Frau haben kann. Aber da weiß er, was ihn ungefähr erwartet. Für ihn ist eine natürliche Geburt oder der Versuch eine solchen und dem damit zusammenhängenden „Vertrauen in die Natur“ eine unbekannte Variable. Daher verstehe ich seine Reserve, aber es nimmt mir gewissermaßen meine Rückdeckung.
Ich nehme es mal mit zu meinen nächsten Terminen. Vielleicht können meine Hebamme und meine Frauenärztin ein wenig Licht ins Dunkle bringen. Vielleicht beschäftigt es mich auch nur so, weil schon mal angedeutet wurde, dass aufgrund der Schwangerschaftsvergiftung man das Kind zwei Wochen vor ET auf den Weg bringen würde. Und auch Einleitungen haben es in sich, immerhin greift man da in einen Prozess ein und es ist ein wenig wie nach dem Lichtschalter tasten und dabei stattdessen ein loses Kabel erwischen.
Vielleicht, vielleicht, vielleicht – ich merke dieser Gedankengang kann noch ewig weitergehen. Ich werde es mal ansprechen, mal schauen, was die Hebamme in zwei Wochen sagt.
Ansonsten final noch: Der Bauch ist da! ;-) Also nicht puff und da ist dann plötzlich die riesige Kugel. Aber, so eine kleine Wölbung ist nun nicht mehr zu ignorieren. Es sieht halt nun einfach immer so aus, als hätte ich gerade genascht. Hosen passen aber noch alle, denn um Alternativen habe ich mich nicht gekümmert. Meine Gammelhosen haben zwar alle leicht ausgeleierte Bündchen vom letzten Mal, aber die kann ich nicht draußen anziehen. Und einige Hosen hatte ich letztes Mal einfach ausgeliehen. Die stehen aber nicht mehr zur Verfügung. Daher lass ich es mal auf mich zukommen. Plus minus müsste ich noch 10 Wochen haben, bevor es unbequem wird. ;-) Bis dahin kann ich dann abends auf eine online shopping spree gehen.
So, das Bett ruft. Hehehe, jetzt ist es nämlich schon wieder Abend.
Ich wünsche Euch eine ganz tolle Woche; ich hoffe, der Lockdown geht Euch nicht zu sehr auf die Gemüter.
Liebe Grüße,
Philippa, ab sofort mit Minikugel