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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
12. Schwangerschaftswoche

Wir erzählen gute neue Mär

Die Neuigkeiten sind raus, ein besinnliches Weihnachtsfest liegt hinter uns und ich freu mich auf Neujahr.

Frohe Weihnachten und Festtage an alle, die sich hier wiederfinden.

Und ich hoffe von Herzen, dass jede:r Leser:in ein paar festliche Tage verbringen konnte.
Ich habe fast ein schlechtes Gewissen, dies unter den gegebenen Umständen zu sagen, aber bei uns war es das entspannteste und stressfreieste Weihnachtsfest seit Jahren. Den 24. Dezember haben wir zu dritt alleine verbracht. Diesen Entschluss hatten wir bereits im Januar getroffen. Die Weihnachtsfeste davor waren einfach unglaublich stressig gewesen. Die Rhythmen mehrere Haushalte übereinander zu bekommen, endet immer in einer Katastrophe, wenn das mit einem Haufen Erwartungen, Aufregungen und engem Raum kombiniert ist und ein Zwerg sowieso seinen nochmal eigenen Rhythmus mitbringt.
Dazu kommt, dass unsere Eltern einfach grundverschieden sind. Während bei meinen Eltern eine Abweichung des Zeitplans quasi Todsünde ist ;-), sehen seine Eltern jegliche Zeitpläne als Vorschlag, den man nur im Entferntesten folgen muss.

Also haben wir im Januar entschieden, dass wir das machen, was für uns das Entspannteste ist. Und das war die richtige Entscheidung. Wir haben den Vormittag verspielt, vertrödelt und die Ruhe genossen. Waren nochmal draußen und haben dann ganz früh Essen gemacht. Es gab Raclette und heißen Stein und es war ein Gaumenschmaus. Um halb fünf ging es los und so waren wir auch schön früh durch. Der kleine Schlumpf brauchte noch eine neue Windel, währenddessen habe ich unser Wohnzimmer in ein Kerzenmeer verwandelt und dann kamen auch schon mein Mann und Sohn.
Große Augen und offener Mund, Weihnachtsmusik im Hintergrund und ein Feuer im Kamin. Und unser Schlumpf war super. Er starrte den Baum an und war so unglaublich vorsichtig. Er zeigte auf die Kerzen ohne zu versuchen, sie anzufassen. Ich war wirklich beeindruckt. Und fast das schönste und besinnlichste war, dass ihn die Geschenke so gar nicht interessierten. Viel war es eh nicht. Ein Xylophon gab es und Holztiere von seinen Großeltern. Aber trotzdem er war rundum glücklich die provisorische Krippe aus Duplo auseinander zu nehmen und mit uns Türmchen zu bauen, Bücher zu lesen und ab und an nach „Ke“ („Keksen“) zu fragen. Die gab es zum ersten Mal zum Probieren. Es war ein wunderschönes Abend und irgendwann sagte unser Schlumpf dann tatsächlich auch „Be“ (Bett) von ganz alleine. ("Wir" lernen offensichtlich die Wörter Silbe für Silbe ;-)).

Am 25.12. waren wir dann bei meinen Eltern. Regelkonform klappte das sogar noch unter den neuen Regeln mit Lockdown. Mit allen in Isolation im Vorlauf war es am Ende eine bewusste Entscheidung. Ich bin froh und dankbar, dass wir die Möglichkeit hatten tatsächlich so krass die Kontakte zu reduzieren (ja, auch vor dem Geheule letzte Woche, dass die KiTa frühzeitig zu war - Asche auf mein Haupt). Und auch bei meinen Eltern war es entspannt. Unser Schlumpf wurde von allen Seiten bespaßt, freute sich über die Hunde meiner Eltern und meine Eltern waren flexibel, was den Essenszeitplan anging. Ich war weder gestresst noch hatte ich das Gefühl immer präsent sein zu müssen und habe die Tage wirklich genossen. Und natürlich haben wir ES erzählt. Seinen Eltern haben wir es per Telefon am 24. erzählt. Beide haben sich natürlich wahnsinnig gefreut, aber irgendwie ist es per Telefon eben nur halb so persönlich.
Meiner Familie haben wir es am 25.1. persönlich mitgeteilt. Dafür hatte ich Karten vorbereitet, deren Text jeweils nur Bruchstückartig auf den Karten zu finden war. Somit mussten sie es in der richtigen Reihenfolge gemeinsam lesen. Das letzten Wort war „Morgenübelkeit“ und dann schauten uns alle Augenpaare weit aufgerissen an und „Echt?!“. Das war richtig lustig und cool. Sie haben sich wahnsinnig gefreut und die Hälfte wollte es natürlich schon vorher gewusst haben. ;-)

Und jetzt ist es raus. Ich bin froh, beruhigt und irgendwie ist es jetzt noch realer. Noch 3 Tage und die 12 Wochen sind rum. Irgendwie ein Meilenstein und passend, dass es auf Silvester fällt.
Silvester feiern wir dieses Jahr auch alleine. Die Regeln galten nur für den Weihnachten, zudem möchte mein Vater mit seinem Bruder feiern, denn da ist klar, dass es das letzte Silvester sein wird. Eine Hiobsbotschaft kurz vor Weihnachten... Und das hat definitiv Vorrang.

Aber ich freu mich fast auf unser kleines gemütliches Silvester. Ohne Böllern wird es vielleicht auch keinen Grund für eine lange Nacht für unseren Schlumpf geben. Und wenn er im Bett ist, dann spielen wir eine Runde Room Escape mit Freunden - virtuell. Bin gespannt wie das klappt.

Ich bin trotz aller Umstände wirklich guter Dinge momentan und ich bin unendlich glücklich. Der Lockdown ist jetzt nur eine weitere Hürde und nicht mehr dieses schwarze Loch ohne Boden. Auch wenn ich lange gehadert habe, zu meiner Familie zu fahren - ist es sinnvoll die Regeln auszureizen? Muss es sein? Nicht doch lieber warten? Für mich persönlich war es die richtige Entscheidung inkl. aller Kontaktbeschränkungen davor und danach. Ein Hauch Normalität ist manchmal echt wie Balsam auf der Seele.

Und jetzt noch ein paar Tage und dann ein neues, hoffentlich besseres Jahr. Wahnsinn wie schnell das Jahr vergangen ist.
Ich wünsche Euch einen guten Rutsch, kommt gut rüber - vielleicht anders als sonst, aber dafür umso einzigartiger.

Bis 2021,

alles Liebe,

Philippa



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