Verwirrende Reaktionen auf meine Schwangerschaft und Mädchenzoff
12. Schwangerschaftswoche
Komisches von Mamis und kleinen Mädchen
Verwirrende Reaktionen auf meine Schwangerschaft und Mädchenzoff
Trotz Ostern ist mein Gewicht immer noch auf Talfahrt. Ich habe ein weiteres Kilo verloren und wiege nun weniger als zu Beginn der Schwangerschaft. Ich hatte schon kurz überlegt, mir darüber Sorgen zu machen. Aber es gibt ja genügend Frauen, die sich übergeben müssen und ähnliche Probleme haben. Ich nehme also brav die Schwangerschaftsvitamine ein und hoffe, dass Krümel sich alles, was es braucht, aus meinem Vorrat zieht.
Ich schreibe ja einen Rückblick, somit bin ich nun schon im zweiten Trimester. Juhu, die ersten 12 Wochen sind geschafft! Die angeblich gefährlichste Zeit ist vorüber. Und schon bald werden sich Müdigkeit, Übelkeit und sonstige Wehwehchen in Luft auflösen und ich werde wieder alles essen können, worauf ich Lust habe. Soweit jedenfalls die Theorie. ;)
Die Woche war soweit geprägt von Reaktionen auf meine Schwangerschaft. In der jetzigen Phase wird jeder eingeweiht, der es hören will. Oder auch nicht. Etwas komisch aufgestoßen sind mir die Reaktionen von den Mamis aus Julias beiden Spielgruppen. Sie haben ja Kinder, die etwa in Julias Alter sind, und natürlich ist auch eine zweite Schwangerschaft immer wieder Thema gewesen. Und wirklich jede will ein zweites Kind. Die meisten so bald wie möglich, wenn auch manchmal der Mann “zickt” oder es aus anderen Gründen gerade nicht geht.
Um so erstaunlicher waren die Reaktionen. Kaum eine der Mamis hat nämlich einfach nur gratuliert. Die Reaktionen waren eher verhalten oder… hmmm… so, als hätte ich ein inoffizielles, unausgesprochenes Rennen gewonnen. Ich kann das gerade schlecht erklären, aber es kam zum Beispiel auch ein “War das geplant?” Hallo? Jaaaa, war es! Ich bin ja keine 15 mehr, dass so etwas versehentlich “passiert”. Sogar von Mamis, von denen ich weiß, dass sie sich möglichst zeitnah ein zweites Kind wünschen, meinten auf einmal: “Also das möchte ich meinem ersten Kind jetzt noch nicht antun… Ich konzentriere mich erst mal völlig auf mein erstes Kind… Du musst ja jetzt wegen Gewichten aufpassen, die du trägst. Dann darfst du Julia ja gar nicht mehr in die Luft werfen…” Okay, ich habe einen Bandscheibenvorfall. Das Werfen müsste auch unschwanger mein Freund übernehmen… Oder nach der ersten Gratulation kommt dann einige Zeit später ein unvermitteltes “Ach ne, jetzt will ich erst mal wieder etwas feiern, Alkohol trinken…”
Irgendwie haben mich diese Aussagen echt irritiert. Ich wollte weder jemanden damit in Bedrängnis bringen, dass ich wieder schwanger geworden bin, noch wollte ich von allen wissen, warum sie jetzt NOCH nicht wieder schwanger sind. Ich bzw. wir haben einfach für uns entschieden, dass wir keinen großen Altersunterschied zwischen unseren beiden Kindern möchten. Dazu hatten wir das Glück, dass ich direkt wieder schwanger geworden bin. Das ist alles, nicht mehr und nicht weniger. Außerdem finde ich einen Altersunterschied von zwei Jahren gar nicht so unüblich. Da war es richtig schön, von einer zweifachen Mutter ein ehrliches, herzliches “Glückwunsch” gesagt zu bekommen.
Dass es am Anfang nicht einfach werden wird, weiß ich selbst. Aber als Einzelkind habe ich mir immer ein Geschwisterchen gewünscht. Bei Freundinnen habe ich dann gesehen, dass bei Schwestern mit 2 Jahren Unterschied immer große Harmonie herrschte. Zumindest von außen betrachtet. Das hat sich bei mir festgesetzt und da mein Freund sogar zwei Geschwister in ähnlichem Alter hat, hat es bei uns eben gepasst!
Einen ersten Einblick, wie das an schlechten Tagen laufen könnte, bekam ich an Mathias’ Geburtstag am Wochenende. Es waren Freunde mit einem knapp 3-jährigen Mädchen zu Besuch. Sie verliebte sich sofort in den Puppenwagen von Julia, legte ihre Puppe rein und schob ihn ständig durch das Wohnzimmer. Sobald Julia sich auf 3 Meter näherte, fuhr sie den Wagen in die andere Ecke.
Lange Zeit ging das gut. Sie hatte bereits einmal versucht, Julia am Tisch wegzustoßen, aber da kamen wir noch rechtzeitig dazwischen. Da hätte ich eigentlich schalten müssen. Kurze Zeit später war Julia mit irgendetwas anderem beschäftigt, lag aber im Weg des Puppenwagens. Erst wollte das Mädchen ausweichen, entschied sich dann aber doch anders und fuhr Julia sozusagen mit Anlauf über die Fingerchen.
Julia brüllte natürlich los, trug auch eine kleine Beule am Kopf davon, beruhigte sich aber dank der Allheilmittel Schnuller und Globuli (Arnica) schnell wieder. Soweit so gut, passiert halt. Was mich jedoch völlig irritierte: Auch das Mädchen schrie los und wollte ebenfalls getröstet werden. Wären das jetzt beide meine Töchter gewesen, hätte mich die Situation (aus heutiger Sicht jedenfalls) völlig überfordert. Wie verhält man sich in so einer Situation gegenüber dem älteren Kind? Ich würde ja annehmen, dass ein knapp 3-jähriges Mädchen weiß, dass so etwas wehtut. Also war das dann Absicht? Muss ich sie dann bestrafen? Oder ist das zu erwachsen gedacht? Es heißt ja, dass man gerade bei gleichaltrigen Geschwistern oft den Fehler macht, das kleinere Kind zu beschützen und das ältere Kind zu überfordern und viel zu viel zu erwarten. Obwohl es auch noch ein Kleinkind ist. Also einfach hinnehmen, beide trösten und gut? Keine Ahnung, wie man da erzieherisch richtig reagiert. Da werde ich mir wohl noch einiges Wissen anlesen müssen.
Ansonsten haben wir Ostern dieses Jahr noch nicht weiter gefeiert. Natürlich waren wir bei der Oma zu Besuch, aber die Eiersuche werden wir erst nächstes Jahr starten. Dann wird Julia wenigstens wissen, wonach sie suchen muss!
Da fällt mir ein – noch ein abschließendes Wort zum Thema Reaktionen: Am lustigsten fand ich die SMS einer früheren Kollegin meines Freundes. Die gratulierte nämlich so, in Anspielung auf sein Alter: “Jahrelang hast du nichts gemacht, und dann alles auf einmal!”
Super, während ich den Bericht schreibe, läuft im Fernsehen eine Sendung, bei der es gerade Waffeln gibt. Ob ich Chancen habe, meinen Freund kurz vor Mitternacht noch zum Waffeln backen zu überreden? Mal ganz realistisch gesagt: wohl kaum. ( … Recht gehabt … Stattdessen gab’s: Müsli…)
Liebe Grüße
Stephanie