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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Stephanie

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

12. Schwangerschaftswoche

Komisches von Mamis und kleinen Mädchen

Verwirrende Reaktionen auf meine Schwangerschaft und Mädchenzoff

12. Schwangerschaftswoche

Komisches von Mamis und kleinen Mädchen
Verwirrende Reaktionen auf meine Schwangerschaft und Mädchenzoff

Trotz Ostern ist mein Gewicht immer noch auf Talfahrt. Ich habe ein weiteres Kilo verloren und wiege nun weniger als zu Beginn der Schwangerschaft. Ich hatte schon kurz überlegt, mir darüber Sorgen zu machen. Aber es gibt ja genügend Frauen, die sich übergeben müssen und ähnliche Probleme haben. Ich nehme also brav die Schwangerschaftsvitamine ein und hoffe, dass Krümel sich alles, was es braucht, aus meinem Vorrat zieht.

Ich schreibe ja einen Rückblick, somit bin ich nun schon im zweiten Trimester. Juhu, die ersten 12 Wochen sind geschafft! Die angeblich gefährlichste Zeit ist vorüber. Und schon bald werden sich Müdigkeit, Übelkeit und sonstige Wehwehchen in Luft auflösen und ich werde wieder alles essen können, worauf ich Lust habe. Soweit jedenfalls die Theorie. ;)

Die Woche war soweit geprägt von Reaktionen auf meine Schwangerschaft. In der jetzigen Phase wird jeder eingeweiht, der es hören will. Oder auch nicht. Etwas komisch aufgestoßen sind mir die Reaktionen von den Mamis aus Julias beiden Spielgruppen. Sie haben ja Kinder, die etwa in Julias Alter sind, und natürlich ist auch eine zweite Schwangerschaft immer wieder Thema gewesen. Und wirklich jede will ein zweites Kind. Die meisten so bald wie möglich, wenn auch manchmal der Mann “zickt” oder es aus anderen Gründen gerade nicht geht.

Um so erstaunlicher waren die Reaktionen. Kaum eine der Mamis hat nämlich einfach nur gratuliert. Die Reaktionen waren eher verhalten oder… hmmm… so, als hätte ich ein inoffizielles, unausgesprochenes Rennen gewonnen. Ich kann das gerade schlecht erklären, aber es kam zum Beispiel auch ein “War das geplant?” Hallo? Jaaaa, war es! Ich bin ja keine 15 mehr, dass so etwas versehentlich “passiert”. Sogar von Mamis, von denen ich weiß, dass sie sich möglichst zeitnah ein zweites Kind wünschen, meinten auf einmal: “Also das möchte ich meinem ersten Kind jetzt noch nicht antun… Ich konzentriere mich erst mal völlig auf mein erstes Kind… Du musst ja jetzt wegen Gewichten aufpassen, die du trägst. Dann darfst du Julia ja gar nicht mehr in die Luft werfen…” Okay, ich habe einen Bandscheibenvorfall. Das Werfen müsste auch unschwanger mein Freund übernehmen… Oder nach der ersten Gratulation kommt dann einige Zeit später ein unvermitteltes “Ach ne, jetzt will ich erst mal wieder etwas feiern, Alkohol trinken…”

Irgendwie haben mich diese Aussagen echt irritiert. Ich wollte weder jemanden damit in Bedrängnis bringen, dass ich wieder schwanger geworden bin, noch wollte ich von allen wissen, warum sie jetzt NOCH nicht wieder schwanger sind. Ich bzw. wir haben einfach für uns entschieden, dass wir keinen großen Altersunterschied zwischen unseren beiden Kindern möchten. Dazu hatten wir das Glück, dass ich direkt wieder schwanger geworden bin. Das ist alles, nicht mehr und nicht weniger. Außerdem finde ich einen Altersunterschied von zwei Jahren gar nicht so unüblich. Da war es richtig schön, von einer zweifachen Mutter ein ehrliches, herzliches “Glückwunsch” gesagt zu bekommen.

Dass es am Anfang nicht einfach werden wird, weiß ich selbst. Aber als Einzelkind habe ich mir immer ein Geschwisterchen gewünscht. Bei Freundinnen habe ich dann gesehen, dass bei Schwestern mit 2 Jahren Unterschied immer große Harmonie herrschte. Zumindest von außen betrachtet. Das hat sich bei mir festgesetzt und da mein Freund sogar zwei Geschwister in ähnlichem Alter hat, hat es bei uns eben gepasst!

Einen ersten Einblick, wie das an schlechten Tagen laufen könnte, bekam ich an Mathias’ Geburtstag am Wochenende. Es waren Freunde mit einem knapp 3-jährigen Mädchen zu Besuch. Sie verliebte sich sofort in den Puppenwagen von Julia, legte ihre Puppe rein und schob ihn ständig durch das Wohnzimmer. Sobald Julia sich auf 3 Meter näherte, fuhr sie den Wagen in die andere Ecke.

Lange Zeit ging das gut. Sie hatte bereits einmal versucht, Julia am Tisch wegzustoßen, aber da kamen wir noch rechtzeitig dazwischen. Da hätte ich eigentlich schalten müssen. Kurze Zeit später war Julia mit irgendetwas anderem beschäftigt, lag aber im Weg des Puppenwagens. Erst wollte das Mädchen ausweichen, entschied sich dann aber doch anders und fuhr Julia sozusagen mit Anlauf über die Fingerchen.

Julia brüllte natürlich los, trug auch eine kleine Beule am Kopf davon, beruhigte sich aber dank der Allheilmittel Schnuller und Globuli (Arnica) schnell wieder. Soweit so gut, passiert halt. Was mich jedoch völlig irritierte: Auch das Mädchen schrie los und wollte ebenfalls getröstet werden. Wären das jetzt beide meine Töchter gewesen, hätte mich die Situation (aus heutiger Sicht jedenfalls) völlig überfordert. Wie verhält man sich in so einer Situation gegenüber dem älteren Kind? Ich würde ja annehmen, dass ein knapp 3-jähriges Mädchen weiß, dass so etwas wehtut. Also war das dann Absicht? Muss ich sie dann bestrafen? Oder ist das zu erwachsen gedacht? Es heißt ja, dass man gerade bei gleichaltrigen Geschwistern oft den Fehler macht, das kleinere Kind zu beschützen und das ältere Kind zu überfordern und viel zu viel zu erwarten. Obwohl es auch noch ein Kleinkind ist. Also einfach hinnehmen, beide trösten und gut? Keine Ahnung, wie man da erzieherisch richtig reagiert. Da werde ich mir wohl noch einiges Wissen anlesen müssen.

Ansonsten haben wir Ostern dieses Jahr noch nicht weiter gefeiert. Natürlich waren wir bei der Oma zu Besuch, aber die Eiersuche werden wir erst nächstes Jahr starten. Dann wird Julia wenigstens wissen, wonach sie suchen muss!

Da fällt mir ein – noch ein abschließendes Wort zum Thema Reaktionen: Am lustigsten fand ich die SMS einer früheren Kollegin meines Freundes. Die gratulierte nämlich so, in Anspielung auf sein Alter: “Jahrelang hast du nichts gemacht, und dann alles auf einmal!”

Super, während ich den Bericht schreibe, läuft im Fernsehen eine Sendung, bei der es gerade Waffeln gibt. Ob ich Chancen habe, meinen Freund kurz vor Mitternacht noch zum Waffeln backen zu überreden? Mal ganz realistisch gesagt: wohl kaum. ( … Recht gehabt … Stattdessen gab’s: Müsli…)

Liebe Grüße

Stephanie



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Kommentare von Lesern:

Gabriela, Berlin16.04.2012 21:39

Liebe Stephanie, ich habe in den letzten Tagen öfter über Deinen Eintrag nachgedacht. Ich denke, eine Schwangerschaft ist immer ein emotionales Ereignis - für die Schwangere selber natürlich sowieso, aber auch für die, denen sie davon erzählt. Und Neid und Eifersucht sind da oft ganz nah dran. Als ich mir selber ein Kind gewünscht habe, habe ich sicherlich auch manchmal merkwürdig reagiert, weil ich mich eben nie einfach mitfreuen konnte, sondern auch immer gleich mitgedacht haben "und ich bin nicht schwanger". Man ist selber natürlich auch viel empfindlicher, wenn man schwanger ist. Als ich schwanger war, habe ich freiberuflich in einer Werbeagentur gearbeitet. Bis zum Beginn des Mutterschutzes hat niemand im ganzen Laden auch nur mit einem Wort etwas dazu gesagt. Nichts, gar nichts. Auch nicht, als ich mich in den Mutterschutz verabschiedet habe. Das hat mich damals ganz komisch berührt. Heute glaube ich, die Frauen (kinderlos) wollten da einfach nicht drüber reden und die Männer waren schon alle Väter älterer Kinder - für die war das gar kein Thema. Aber ich hab mich trotzdem immer gefragt, was da nicht in Ordnung ist und warum das so totgeschwiegen wurde. Da hilft nur ein bisschen dickfelliger zu sein - gerade in der Schwangerschaft natürlich besonders schwierig.

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Rukiye,Osnabrück16.04.2012 17:45

Hallo Stepanie
Von mir auch Herzlichen Glückwunsch !
Ich finde es toll das deine beiden nicht so weit auseinander sein werden.Geniesse deine Schwangerschaft und lass dich nicht von blöden Reaktionen irritieren ! Vor allem finde ich muss das doch jeder selber wissen "wann" oder "wieviele".Ich muss zugeben das ich mich damals über ein Kommentar aus dem Freundeskreis aufgeregt hatte wo es dann hieß als ich nach sieben Jahren mit meinem dritten Kind geplant schwanger war : Ihr habt doch schon Junge und Mädchen ?? Na ja wie gesagt sollte jeder selber wissen :-))
lg Rukiye

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Stephanie13.04.2012 12:03

Danke für eure netten Kommentare!
Ich war wirklich verunsichert, weil ich mit solchen Reaktionen einfach nicht gerechnet habe. Schön war auch: "Hast du keine Lust zu arbeiten?" ... Na ja, aber inzwischen kommen immer mehr positive Reaktionen von Freunden.
Super auch, dass eure Kleinen sich verstehen. Bei uns wird der Altersunterschied ja auch etwa 20 Monate betragen.

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Kerstin, Berlin10.04.2012 21:49

Von mir an dieser Stelle einen ganz herzlichen Glückwunsch zur 2. Schwangerschaft.
Ich kann mich Linda nur anschließen. Meine beiden (Mädchen und Junge) sind auch nur 20 Monate auseinander. Die erste Zeit war ohne Frage anstrengend. Ich habe auch erst mit Mitte 35 angefrangen... und war einfach nur froh, dass es so schnelll und unerwartet geklappt hat. Bei der ersten Schangerschaft war dies anders und wurde von der Wahrscheinlichkeit her, mit einem Lottogewinn glechgesetzt...Kurz nach dem ersten Geburtstag meiner Tochter haben wir dann gemerkt, dass wohl Nummer 2 unterwegs ist...
Meine erste Reaktion war, hui ein zweites Baby, wo doch Nr. eins noch nicht laufen konnte...:-)
Heute kann sie sich an die Zeit ohne ihren Bruder nicht mehr erinnern... sie teilen sich ein Kinderzimmmmer, spielen viel zu zweit und wachsen gemeinsam auf. Für uns Eltern sehr schön zu sehen und hören, wenn sie sich gegenseitig Geschichten erzählen, sich gegen uns verbünden und natülich auch streiten, soche Szenen siehst du ja auch schon auf dich zukommen... Meine Schweser ist gut 6 Jahre älter und ich fühlte mich oft als Einzelkind.
Aber letzendlich gibt es kein Patentrezept. Es kommt wie kommt und das ist auch gut so....Es ist sicher auch entspannend, wenn ätere Kinder auch mal auf die kleineren achten können oder sich morgens alleine anziehen können.

Genieße die Schangerschaft und natürlich auch die noch verbleibene Zeit zu dritt
Gut fand ich im übrigen damals auch , dass eine Schwangerschaft 9 Monate duaert, ich war überrascht, wie viele Entwicklungsschritte meine Tochter bis zur Geburt dann doch noch vollzogen hat. Mit einem beweglichen neuseeländischen Geschwisterkinderwagen, den man im Supermarkt mit zwei Kindern frinn sogar einhändig lenke konnte, waren wir dann auch immer sehr mobil. :.-)
Außerdem fiel meinem Mann das Ende seiner damals 7 monatigen Elternzeit nicht schwer, da er bei der Rückkehr an seinen Arbeitsplatz schon wusste, dass Teil 2 schon in greifbarer Nähe war...

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Linda, NRW10.04.2012 19:04

Ich habe 3 Kinder. Die ersten beiden Mädels sind 20 Monate auseinander, das war im ersten Jahr und in der Schwangerschaft schon anstrengend, dafür spielen sie jetzt (4,5 und 3 Jahre alt) umso schöner zusammen. Die Ältere war auch noch zu jung um richtig eifersüchtig zu sein. Aber wenn es nach mir gegangen wäre, wäre ich noch schneller wieder schwanger geworden. Deshalb denke ich auch, dass die anderen Mütter in deiner Krabbelgruppe einfach eifersüchtig sind. Ich fand das schwanger sein einfach ein wunderschönes Gefühl und denke sofort wieder daran wenn ich eine Schwangere sehe.
In die Erzieherrolle wächst man rein, man kennt ja seine Kinder ganz genau und weiß ja meist was da abgelaufen ist bzw. warum sie weinen und ob das weinen echt ist oder gespielt.
Alles Gute für Dich!

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Nadien Berlin10.04.2012 16:40

Ich glaube auch das es eventuell bei denen zur zeit nicht klappt(bei mir übrigens auch nicht und mei sohn wird schon diese jahr vier)trotzdem sollte man nicht mit neid oder blöden Kommentaren reagieren meine freundin ist auch schwanger und ich freu mich für sie also mach dir kein Kopf lass die quatschen!!! Und was soll das mit dem saufen sind das teenes das die das so vermissen einfach nicht normal

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Stefanie10.04.2012 15:16

Vielleicht ist die Erklaerung ueber die dich irritierenden Reaktionen die, dass es bei den anderen Muettern nicht klappt und sie sich deshalb nicht so mit dir freuen koennen. Ich hatte zwischen meinen beiden Schwangerschaften zwei Fehlgeburten. Ich bin zwar trotzdem ueber meinen Schatten gesprungen und habe meinen Freundinnen herzlichst gratuliert, wenn sie mir von ihrer Schwangerschaft erzaehlten, aber innerlich dachte ich: "Und wann bin ich dran?" Das wuerde auch erklaeren, warum die Freundin mit zwei Kindern dir herzlich gratuliert hat.

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Moni, Köln10.04.2012 14:10

Also bei uns wird die ältere knapp 2 Jahre und 1 1/2 Monate älter sein. Also nicht viel mehr wie bei dir. Als ich das bei uns in der Krabbelgruppe erzählt habe, haben sich alles gefreut. Gut bei uns hatten die meisten schon eins. Aber lass dir gesagt sein: es gibt keinen perfekten Abstand. Das muß jeder für sich selber entscheiden. Und wenn se saufen wollen, dann laß sie doch. Jetzt gibt es auch wieder lecker Bockbier und ich denke dann halt: nächstes Jahr.
Ich finde einen geringen Abstand auch schöner. Deswegen hab ich es ja so gemacht. Mein Bruder und ich waren 12 Jahre auseinander. Und immer wenn der andere Mist gebaut hat, hatte der andere Schadenfreude das der Ärger gekriegt hat. Tut mir heute auch voll Leid. Aber die kleinen bauen den Scheiß bestimmt zusammen. Ach freu dich. Es wird bestimmt anstrengend aber auch schön. Ich lass das alles auf mich zukommen.
Und zum Thema trösten: wenn beide weinen haben die auch sicherlich beide Platz auf deinem Schoß. Vll ist das ja auch viel schöner als allein getröstet zu werden.
Bis nächste Woche
LG
Moni

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Pat, Köln10.04.2012 11:11

ja, du hast das inoffizielle Rennen gewonnen- blöde Sprüche gibt es immer, die Frage nach der Planung finde ich auch unverschämt, bei Kind drei wurde ich dann von meiner Frseurin gefragt ob das finanzielle kein Problem darstellt, schrecklich! Trage den Babybauch mit Stolz!

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